Germania. Jaargang 5
(1902-1903)– [tijdschrift] Germania– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd
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Vlamsche ChronikSchon zum dritten Male bringt der alte Vlamenführer Coremans von Antwerpen einen Gesetzentwurf ein, um auch die geistlichen Mittelschulen für Knaben und Mädchen, gesetzlich zu veranlassen der vlamischen Muttersprache dieselbe Bedeutung und Achtung zuzumessen als in den Staatsanstalten geschieht. Schon zweimal wurde der Antrag durch die Französlinge und den unbestrittenen Führer der klerikalen Rechte bekämpft und rück gängig gemacht. Es soll wie es heisst, seitens der höheren kirchlichen Verwaltung absichtlich gegen das erwähnte Gesetz vorgegangen werden, angeblich noch aus derselben Angst von 1830. vor dem aufklärenden Einfluss mittelst der Sprache, des protestantischen Nordens. Den jüngsten Anzeichen nach regt es sich aber jetzt in der katholischen Partei, zu einem heftigen Widerstand und deuten verschiedene Artikel vlamsch- katholischer Blätter auf eine bevorstehende scharfe Agitation, zu Gunsten des Coremansentwurfs; ob dieselbe noch in dieser Session und überhaupt zum Ziele führen wird, muss die Zukunft lehren; jedenfalls werden die Katholiken, die noch über eine starke Mehrheit in der Kammer verfügen und fast nur aus Vlamischen Vertretern zusammengesetzt ist, wenig oder garnicht auf die anderen politischen Parteien rechnen dürfen, soll nicht von vornherein die ganze Bemühung verdächtig scheinen und zum Scheitern gebracht werden.
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Das Bulletin de la Classe des Lettres der Königl. Akademie zu Brüssel enthält einen wichtigen Beitrag über ‘Les Humanités de demain’ die nächste Zukunft der humanistischen Studien vom Lütticher Hochlehrer G. Kurt; darin spricht der grosse Gelehrte seine Ansicht aus über den Werth der Muttersprache beim Volksunterricht. Der Aufsatz ist um so wichtiger, da er als einen Wink gelten darf in Bezug auf das soeben erwähnte Gesetz-Coremans. Er beantwortet die Frage ‘welche Sprache und Litteratur den vollen erzieherischen Werth besitzen’ indem er ausführt: Nur die Muttersprache besitze denselben, nur die nationale, volkstümliche Litteratur. Und es kann keine Rede davon sein sie durch irgend welche andere Sprache oder Litteratur zu ersetzen oder diesen eben nur dieselben Rechte als ihr einzuräumen und wäre es die schönste Sprache die je gesprochen, die reichste Litteratur, die je hervorgebracht wurde. Nichts gleicht der Macht, die die Muttersprache und die nationale Lit- | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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teratur auf Geist und Gemüt des Volkes ausüben, durch ihren geheimnisvollen Einklang mit dem tiefsten Innern unserer Seele. Dieses vermag nur die Sprache unserer Vorfahren, einzig nur die Stimme unseres Volkes; nur diese besitzen diesen Zauber u d diese Fruchtbarkeit. Die Flaminganten haben nie etwas anderes behauptet und in dieser Ueberzeugung eben wurzelt ihre Kraft und Ausdauer in ihrem Kampfe um die unbeschränkte Anwendung ihrer Muttersprache im Unterricht, von den untersten Stufen bis zur Hochschule. * * * In het Verslag over het Bestuur en den Toestand der stad Gent in 1901, door het schepencollege van den gemeenteraad aangeboden, treffen wij eene tabel aan der inwoners volgens de nationale talenGa naar eindnoot1 die zij spreken. Wij vatten die tabel hieronder samen:
Dus op een totaal van 74159 + 85974 = 160133 inwoners, waarvan deze tabel gewaagtGa naar eindnoot2 en waarvan dienen afgetrokkenGa naar eindnoot3, als sprekende niet éene der drie landstalen, 3755 + 3689 = 7444 personen, zij het dus op 160133 - 7444 = 152689 inwoners, zijn er alleen 1156 + 1266 = 2332 die enkel Fransch spreken, 34 + 36 = 70 die enkel Duitsch spreken, en 100 + 93 = 193 die Fransch en Duitsch spreken, zij het dus 2332 + 70 + 193 = 2595 die verklaren geen Vlaamsch te spreken 2595 op 152689, zij het dus nog geen 17 per duizend! Waarachtig, de Gentenaars zijn goeie jongens, als ze toelaten dat voor dit handjevol Vlaamschonkundigen zoo enorm veel water in allen wijn wordt gedaan, - we zullen nog niet eens zeggen: als ze toelaten dat die 17 over 983 per duizend den baasGa naar eindnoot4 spelen. |