licher Ausdehnung und Volkszahl, verbunden mit dem kraftvollen Streben nach Erweiterung. Zunächst bedarf eine Weltmacht der räumlichen Ausdehnung, des für die nationale Wirtschaft notwendigen Bodens, jenes Bodens, der den unentbehrlichen Unterhalt an Nahrungsmitteln sowohl, wie die Rohstoffe für die Industrie und endlich auch den Absatzmarkt für die Erzeugnisse dieser Industrie bietet. Ferner aber bedarf (behoeft) es der Beherrschung des Bodens durch ein Volk, das durch gemeinsame Sitte und Sprache und durch die Bande des Blutes verbunden ist. Die Grösse des Besitzes allein thut es nicht - der Besitz muss in sicheren Händen, die Besitzer müssen durch ein grosses, gemeinsames, starkes, untrennbares (onbreekbaar) Band verknüpft sein (verbonden). Nur der Staat kann eine Weltmacht werden und bleiben, der über die nötigen Menschenkräfte zur Beherrschung seines weiten Bodens und zur Beherrschung eines entsprechenden (overeenkomstig) Anteils am Welthandel verfügt (beschikt).
Das Streben nach Erweiterung kann sich also nicht auf die räumliche Erweiterung an sich (alleen bepalen) beschränken; wenn das äussere Staatsgebäude wächst, ohne dass in gleichem oder stärkerem Masse die Nationalen Kräfte wachsen, so stürzt das Gebäude gar bald (algauw) in sich zusammen. Die innere Notwendigkeit muss zu dem Streben nach Ausdehnung führen, die Notwendigkeit, neuen Raum für neue grosse Volksteile zu schaffen; jede Ausdehnung ohne diese innere Notwendigkeit ist ein ruhmsüchtiges Aufblähen (opblazen), ist Grössenwahn (grootheidszucht), der sich schnell bestraft.
Die Entstehung der Weltmächte ist nichts als eine offensichtliche Bekundung der von Treitschke seiner Zeit so nachdrücklich verkündeten Thatsache (feit) dass ‘weit über den Erdkreis (aardbol) eine Massenaristokratie der weissen Rasse’ sich auszubreiten im Begriff (begint) ist. Diese Massenaristokratie der