gegenwärtig den Vorrang auf dem Meere streitig machen (betwisten). Durch die Infahrtstellung der ‘Deutschland’ und die gleichzeitige, unter Führung des Generaldirektors der Hamburg-Amerika-Linie bethätigte erfolgreiche Beteiligung der deutschen Rhederei an der Weltausstellung (wereldtentoonstelling) zu Paris wurde das Ansehen der deutschen Schiffart in den weitesten Kreisen aller schiffahrenden Nationen wesentlich erhöht. In gleichem Masse wie die Vermehrung der Flotte wurde eine Erweiterung der Hafen- und Landbauten für die Linie durchgeführt. Erst vor wenigen Monaten wurde bekanntlich auch die Atlaslinie von der Gesellschaft angekauft.
Hinsichtlich des Kapitals ist zu bemerken, dass die Hamburg-Amerika Linie Ende 1900 ausser den 80 Mill. Mark Aktienkapital, der Kapitalreserve von 8,234,800 M. und der Prioritätsanleihe (leening) von 12,375,000 M. noch über eine in den letzten Jahren gebildete (gevormde) Versicherungsreserve von 10 Millionen und ein Erneuerungskonto (vernieuwings) von 2 Mill. Mark verfügt. Im März 1901 wurde von der Linie die Ausgabe von 27 1/2 Mill. Mark neuer Obligationen beschlossen, die jetzt nach und nach begeben (afgegeven) werden. Für Ende März 1901 giebt der letzte Jahresbericht die Flotte der Gesellschaft auf 98 Seeschiffe mit 486,528 Registertonnen in Betrieb (gebruik), 15 Seeschiften mit 98,600 t. im Bau.
Damit ist die Hamburg-Amerika Linie, ebenso wie der Norddeutsche Lloyd in Bremen, der für die gleiche Zeit insgesamt 540,119 t. angiebt, allen Ausländischen Rhedereien weit überlegen (vooruit), als deren grösste die Britisch India Steam Nav. Co mit 378,770 t. in das Jahr 1901 eingetreten ist. Ebenso stehen die beiden grossen deutschen Gesellschaften hinsichtlich der Beförderungsleistungen (aan vervoer), für Güter besonders die Hamburger, für Personen am meisten die Bremer Linie, allen ausländischen Gesellschaften weit voran. Gegenwärtig erscheint das Unternehmen, mit seinen mehr als 15000 Angestellten (bedienden), Agenten und Arbeitern eines der grössten des Landes, nach dem Wechsel der guten und schlechten Zeiten, von Erfolgen und Gefahren als fest fundiert.