Nur drei scheinen endlich fest dazu entschlossen zu sein. Es ist jammerschade, dass gerade Männer von dem Einfluss, Wissen und der Rednergabe wie Jan van Rijswijk einerseits und Cooremans andrerseits dies nicht verstehen wollen. Erinnere dich zu allen Zeiten, dass du ein Vlame bist! Dazu gehört aber vor allen Dingen, dass man im offentlichen und häuslichen Leben die Sprache der Volksgenossen und Väter gebraucht.
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In Gent fand ein grosses Parteiessen der Liberalen statt, an welchem alle Häupter teilnahmen. In den mannigfachen langen Reden, die wir aufmerksam gelesen, finden wir nur eine Stelle, die vom Vlämischen handelt und die verlangt, dass falls die vlämischen Belange angefallen werden sollten, alle Gewählten zur Verteidigung in die Bresche springen. Von weiteren Wünschen der Vlamen um die Gleichstellung, die bis jetzt nur papierenes Recht ist, auch zu verwirklichen keine Spur. Daraus geht klar hervor, dass der Sprecher, Professor P. Frédericq, glaubt, dass die Vlamen alles erreicht haben, was zu erreichen ist. Man hörte nichts über Reformen des höheren Schulwesens. Ohne diese Reform bleibt aber der mittlere Unterricht im Vlamenlande ein Rumpf ohne Kopf, das sollten Hochlehrer doch gerade ganz besonders empfinden. In der Rechtspflege sind gleichfalls wichtige Neuerungen durchzuführen, von denen ebenso wenig verlautete, wie von solchen das Militärwesen betreffend. Die Reden während des Festessens selbst wurden auf Vlämisch gehalten bis auf eine Ausnahme; der französisch sprechende Redner konnte jedoch ebenfalls nicht umhin zu bekennen, dass die liberale Propaganda in den vlämischen Provinzen nur mit Hülfe der Volkssprache durchzuführen sei, besonders seit das vermehrte Stimmrecht bestehe. Auch wurde davon Abstand genommen, an die neuernannten Abgeordneten das Verlangen zu stellen, nur Vlämisch in der Kammer zu sprechen, da einer derselben, der zur Genüge bekannte Schöffe De Vigne sonst am Ende gar vor Aerger einen Schlaganfall bekommen hätte. Es scheint nicht viel daran gefehlt zu haben, so wäre der beliebte Herr, schon bei seiner Aufstellung als Kandidat durchgefallen. Nur die Befürchtung, einen ganz franztollen Kandidaten auf die liberale Liste zu erhalten, hielt viele Viamen ab, gegen De Vigne zu stimmen.
Welche Schwäche! Lieber einen offenen Feind als einen wankelmütigen Freund. Den Feind bezwingt man in ehrlichem Kampfe, wenn man die dazu nötige Kraft hat. Vom wankelmütigen Freund aber wird man nur hinters Licht geführt und ausgenutzt.
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Die französischen Feste in Gent sind verregnet, und verrechnet hat sich die franztolle Propaganda ausserdem ganz gründlich. Das schmucke französische Schiff ‘Ibis’ war dem Volke zu unbedeutend und erweckte