und da mehrere solcher Fockes, auch unter jüngeren Vertretern des Reiches geben soll.
Wir bedauern lebhaft die Angriffe, die in einem Berliner Blatt seitens eines deutschen Correspondenten von Antwerpen gegen den trefflichen Generalkonsul Herrn Pelldram gerichtet worden sind. Der Herr Generalkonsul ist jeder Zeit da zu finden, wo es gilt deutsche Interessen zu fördern, auch die Sache der Vlamen ist ihm sympatisch und wenn bis jetzt der alten Gepflogenheit: Anwendung der französischen Sprache im äusseren Verkehr mit den belgisch vlämischen Behörden, weiter gehuldigt wird, so sind wir überzeugt, dass auch hier bald Aenderung eintreten durfte wenn von, den vorgesetzten Behörden eine diesbezügliche Aufforderung ergehen sollte. Unsrerseits stehen wir natürlich auf dem Standpunkt, dass die Deutschen amtlich im Verkehr mit belgischen Behörden die vlämische Sprache vor der französischen bevorzugen müssen, zumal seit das Gesetz Devriendt im vorigen Jahre zur Annahme gelangt ist. Vor allen Dingen aber sollten die niederländischen Consulate und die von Transvaal in dieser Beziehung den Ton angeben; ihnen fällt dies viel leichter als Deutschen, da ihre Kanzleisprache die Niederländische ist. Leider müssen wir feststellen und das sollte den Interessenten die Schamröte ins Gesicht treiben, dass grade das Gegenteil geschieht. ‘Het Algemeen Nederlandsch Verbond’ muss seine ganze Macht anwenden um hierin Wandel zu schaffen.
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In Gent, der Stadt der Artevelde, scheint der französische Gesandte berufen zu sein bald als ständiger Vertreter der grossen Republik seinen Wohnsitz aufzuschlagen. Schon wieder soll er paradieren und zwar am 1 Juli. Ein Doppelfest wird daselbst stattfinden: Ehemaligen belgischen Soldaten des ersten Kaiserreichs, sowie französischen Soldaten vom Jahr 1870/71, die in Gent in den Spitälern gestorben sind, soll ein gemeinsames Denkmal gesetzt werden. Wir sehen daraus mit welcher Klugheit die lieben Franzosen vorgehen um Belgier und Franzosen zusammenzuschmieden. Vielleicht wird es sich auch der Prinz Napolean nicht nehmen lassen als Vertreter des Kaisertums, das bei dieser Gelegenheit besonders interessiert wäre, zu erscheinen.
Jedenfalls sen det Frankreich ein Kriegsschiff zu den Festlichkeiten: Die ‘Ibis’ bemannt mit 5 Offizieren 80 Matrosen und 4 Kanonen wird den Kanal van Terneuzen befahren und im Genter Hafen verweilen. Das erste Kriegsschiff, das Gent besucht! Welch unerhörter Genuss für die franztollen Gesellen der Propaganda!
N. Boekennieuws und Sammellisten sind wegen Platzmangels für nächste Nr. zurückgestellt.
Red.