waren dabei. In bedeutsamer Rede hob Herr Kirsten, der Vorsitzende der Ortsgruppe Antwerpen, die Ziele und Bestrebungen der Alldeutschen hervor. Er sagte unter Anderem, die Vlamenfrage berührend:
In dem Bewusstsein, dass wir fest und unentwegt für das deutsche Volkstum eintreten, sollten wir Deutschen in Belgien dem Kampfe der Vlamen, zur Erhaltung ihrer Sprache und ihres Volkstums stets sympatisch gegenüberstehen. Dies sei kein politisches Treiben, solchen ständen die Aldeutschen gänzlich fern, aber es sei eine deutsche Pflicht, die Brüder vom niederdeutschen Stamm in ihren Bemühungen um ihre gute Sache durch Beweise der Sympathie zu unterstützen.
Hierauf ergriff Herr Pol de Mont das Wort, indem er Herrn Kirsten dankte, dass der Alldeutsche Verband, ohne politische Absichten zu verfolgen, die niederländischen Stammesgenossen in ihrem Bestreben unterstütze, was übrigens dadurch geschehen könne, dass die Alldeutschen bei allen Gelegenheiten, wo sie mit Nichtdeutschen zu verkehren haben, sich der vlämischen Sprache anstatt der französischen bedienen, um so der vlämischen Sprache zur Verbreitung in ihrem Heimatlande dienlich zu sein; dass eine politische Absicht seitens des Alldeutschen-Verbandes nicht vorliege, sei ihm (dem Redner) wohl bekannt, im übrigen seien ja die Grenzen dafür da, aber das verhindere nicht, dass die Stammverwandten, ob sie hier oder im fernen Afrika wohnen, doch brüderlich zusammen halten können, wenn es sich um Erhaltung ihrer Sprache, Sitten und Gebräuche handle. Stürmischer Beifall folgte den Worten des Redners, worauf Dr. Hartwig der Vorsitzende der Ortsgruppe Hoboken in vlämischer Sprache dem Vorredner für sein Erscheinen und für seine, dem Alldeutschen Verband entgegengebrachten Sympathieen dankte.
Herr Advokat Pauwels sprach von der liebevollen Aufnahme, die ihm in Berlin als Abgesandter der Klaus Groth-Kommission von Antwerpen dort zu theil wurde und wies darauf hin, dass sich alle Germanen als Brüder betrachten müssten, gleichviel ob sie niederdeutsch oder hochdeutsch sprechen.
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Es gereicht uns zu grosser Freude mitteilen zu können dass unser Redaktionsmitglied Herr Prayon van Zuylen durch Königlichen Beschluss zum wirklichen Mitglied der Königl. vlämischen Academie ernannt worden ist.
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Der mutmassliche Thronfolger Belgiens, Prinz Albrecht, bemüht sich offenbar zu zeigen, dass er der vlämischen Sprache Meister sei. So bat er den Genter Bildhauer Lod. Mast, dem er fünf Wochen täglich sitzen musste, nur vlämisch mit ihm zu sprechen. In liebenswürdiger und leutseeliger Weise beherrschte der Prinz das Gespräch ohne jede Schwierigkeit.