ners wiederum eine fremde Sprache ist, ist ein unerhörtes Meisterwerk. José Bergamin vollbringt es, weil die menschliche Stimme ihm nicht nur ein Instrument ist, das man nach einiger Uebung mehr oder minder gut bespielen kann sondern ein Mittel, um Worte zu formen, mit denen im Innern Erlebtem und Geschautem verdichtende Gestalt gegeben wird. Und aus Worten Sätze und aus Sätzen die Rede. Die Innere-Schau beherrscht ihn, zwingt ihn Zeugnis abzulegen, und der Drang, das im Innern Geschaute und Erlebte aus Liebe zu seinem Land, zu seinen Volk, zu Europa, zu Gott mitzuteilen, gibtihm, glaubend an die Gewalt des Wortes, die Macht, seine Innere-Schau in der Rede gestaltvoll erstehen zu lassen., Die Geschichtsschreiber der alten Griechen erzählen von dem grossen Redner Themistokles, dass er als Knabe eine schlechte Stimme hatte. Aber der Wille, ein grosser Redner zu werden, sei so mächtig in ihm gewesen, dass er täglich zum Meeresstrand gegangen sei, um mit einem Kiesel in dem Mund solange gegen das Brausen der Brandung anzuschreien, bis seine Stimme die Wellen übertönt habe.
Ich weiss nicht, ob José Bergamin je in eine Rednerschule gegangen ist und ob er je Anstrengungen gemacht hat, seine Stimme als Instrument bespielen zu lernen. Im bürgerlichen Leben war er, bevor die Furie des Bürgerkriegs über sein Land raste, Advokat. Er hat also vor den Schranken des Gerichts die Sache seiner Klienten in Rede und Gegenrede vertreten. Vielleicht hat er da anders gesprochen, wie er nun spricht, da er als Anwalt seines Volkes vor die Schranken Europas getreten ist. Auch in der persönlichen Unterhaltung ist er ein anderer wie in der Rede vor einem Saal voll Zuhörern.
Im Gespräch ist es, als ob er zuerst nach seinen Mitrednern und dann in sich hineinlausche. Langsambeginnt er seine Sätze, und obwohl er die Mitredner ansieht, ist es, als ob er durch sie hindurchsehe. Langsam und gleich-