Bijdragen en mededeelingen. Gelre, Vereeniging tot Beoefening van Geldersche Geschiedenis, Oudheidkunde en Recht. Deel 8
(1905)– [tijdschrift] Bijdragen en mededeelingen. Gelre, Vereeniging tot Beoefening van Geldersche Geschiedenis, Oudheidkunde en Recht– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd
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Das Erkelenzer stadtrecht.
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zumeist den Vermerk tragen ‘scriptum per me, Mathiam Baux, secretarium, ex Mennikerade’. Aus der Handschrift konnte auch der Verfasser des Stadtrechtes, welches uns hier beschäftigen soll, festgestellt werden. Aus dem Leben des Mathias Baux ist nur wenig bekannt. Er stammt aus dem Dorfe Mennigkrath bei Erkelenz. Seine Handschrift begegnet uns in den Akten des Stadtarchives zum erstenmale im Jahre 1544 und verschwindet mit dem Jahre 1558. Alle dieser Zeit entstammenden Akten sind von seiner Hand geschrieben. Die Stadtchronik ist aber in seiner Handschrift bis zum Jahre 1569 fortgesetzt. Eine Bemerkung zum Jahre 1562 lautet: ‘Anno 1562 tempore burgimagistratus mei erant in ista parochia 78 gespan perdt’. Die folgende Eintragung vom Jahre 1569 besagt: ‘Anno D. 1569 altera Servatii episcopi horam circiter tertiam ante meridiem fuit in oppido Erklenz iterum terribilis terrae motus, ut ego existens in lecto putabam, quod tota domus corruisset’. Die nächstfolgende Notiz, welche sich auf das Jahr 1577 bezieht, ist von anderer Hand niedergeschrieben. Es ergibt sich also, dass Mathias Baux von 1544-1558 Stadtschreiber und im Jahre 1562 Bürgermeister war. Er muss vor 1577 gestorben sein. Aus den Lehnbüchern des Kapitels des Marienstiftes in Aachen, welche im Stadtarchive zu Erkelenz und im K. Staatsarchive zu Düsseldorf beruhen, wissen wir noch, dass Mathias Baux 1546 mit dem ‘Roelmanshofe up der maren’ belehnt wurde. Die seinen Werken zu Grunde liegenden Quellen sind teils von ihm selbst angegeben, teils unschwer zu erkennen. Die ältesten derselben, die Schriften des Priesters Goswin Sasse, entstammen der Zeit von 1379-1427; in diesen Jahren hatte der genannte Priester nach einer Notiz der Stadtchronik das Amt eines Stadtschreibers zu Erkelenz inne. Der Schöffe Gobelinus Middelmans, dessen Aufzeichnungen gleichfalls erwähnt werden, lebte, wie aus den Akten des Stadtarchives festgestellt werden konnte, um das Jahr 1450. Am häufigsten beruft sich Mathias Baux auf die Chronik des Schöffen Johannes de Speculo, der 1454 seine Mutter begraben hat, und dem als Quelle wiederum inveterati et attriti libri vorgelegen haben. Diese Chronik des Johannes de Speculo war 1599 noch im Stadtarchive zu Erkelenz vorhanden. Es befindet sich dort das Protokoll eines Notars, der in dem bezeichneten Jahre im Auftrage der Stadt dem Buche einige Notizen entnommen hat, die als Beweisstücke in | |||||||
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einem Prozesse gegen das Marienstift in Aachen vorgelegt worden sind. Heute ist das Werk leider nicht mehr aufzufinden. Ausserdem werden noch erwähnt die Schriften eines Schöffen Lambertus Haen, der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mehrmals als Urkundsperson erscheint. Die bis jetzt genannten Quellen haben zwar alle den Stadtbrand vom Jahre 1540 überdauert, da Mathias Baux seine Werke offenbar erst mit dem Antritte des Stadtschreiberamtes begonnen hat; doch war von ihnen bei der 1901 und 1902 durchgeführten Ordnung des Stadtarchives mit Ausnahme des genannten kurzen Auszuges aus der Chronik des Johannes de Speculo keine Spur mehr zu entdecken. Fernerhin hat Mathias Baux sehr fleissig das Stadtarchiv zu Erkelenz sowie das Archiv des Marienstiftes zu Aachen benutzt. Die Urkunden, welche in seinen Werken mitgeteilt werden, sind fast ausnahmslos heute noch vorhanden, ebenso die Aufzeichnungen des Rentmeisters Conrad Haen, die öfters genannt werden und die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts niedergeschrieben worden sind. Das Stadtrecht des Mathias Baux beruht also auf alten, jedenfalls authentischen Quellen, da die Verfasser der vorerwähnten Schriften ausnahmslos Amtspersonen gewesen sind, die mit allen einschlägigen Verhältnissen durchaus vertraut gewesen sein müssen. Aus verschiedenen Akten des Stadtarchives ist denn auch ersichtlich, dass das Buch der Stadt wiederholt als offizielle Rechtsquelle gedient hat, bis im Jahre 1620 das allgemeine geldrische Landrecht an die Stelle des örtlichen Gewohnheitsrechtes tratGa naar voetnoot1). Die Handschrift trägt auf dem Einbande den Titel: ‘Liber juris patrie hoc est, continens jura civilia oppidi nostri de Erklens.’ Augenscheinlich hatte Mathias Baux, wie aus dem gewählten Titel hervorgeht, ursprünglich nur die Absicht das geltende Zivilrecht aufzuzeichnen, das denn auch mit besonderer Ausführlichkeit behandelt ist. Das Buch wurde nicht in einem Zuge niedergeschrieben; verschiedene Kapitel sind gleichzeitig auf verschiedenen Seiten begonnen worden. Der auf diese Weise zwischen den einzelnen Kapiteln frei bleibende Raum ist mit | |||||||
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vielen andern Mitteilungen ausgefüllt, die dem Gebiete des Verfassungs- und Verwaltungsrechtes, sowie dem Bereiche des Strafrechtes angehören. Verschiedene dieser Mitteilungen sind mit unwesentlichen Änderungen auch bereits in der Stadtchronik enthalten. Einzelne Zusätze sind später, offenbar von den Nachfolgern des Mathias Baux im Stadtschreiberamte, eingeschrieben worden; sie sind sämtlich aus den beigefügten Daten als spätere Nachtragungen zu erkennen. Das Ganze bietet demnach in der Form ein ziemlich willkürliches Durcheinander: in der nachfolgenden Textwiedergabe sind die einzelnen Kapitel ihrem Inhalte nach geordnet und zusammengestellt. Das Hauptverdienst des Mathias Baux besteht darin, dass er mit einem wahrhaft bewunderungswürdigen Fleisse alles zusammengetragen und aufgezeichnet hat, was ihm für seine Zwecke förderlich schien und überhaupt erreichbar war. Kritik hat er, wie dies ja auch ganz den Gepflogenheiten der Zeit entspricht, an dem ihm vorliegenden Material nicht geübt. So kommt es, dass wir in seinem Stadtrechte auch einige Rechtsnormen verzeichnet finden, die wohl in sehr alten Zeiten einmal in der von ihm geschilderten Weise bestanden und geübt wurden, die aber, was gerade ihm wohl bekannt sein musste, bereits zu seiner Zeit in der Praxis anders gehandhabt worden sind. Erwähnt sei noch, dass sich im Kgl. Staatsarchive zu Düsseldorf ein aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts stammender dürftiger Auszug aus dem Erkelenzer Stadtrecht befindet. | |||||||
I. Erkelenz und das Marienstift zu Aachen.Durch Urkunde vom 17. Januar 966 bestatigt Kaiser Otto I. dem Marienstifte zu Aachen den Besitz der villa Herclinze, welche das Stift von einem Grafen Immo gegen den Hof Gelmen im Hespengaue erworben hatteGa naar voetnoot1). Erkelenz liegt in dem alten Mühlgau. Der Tausch fällt in eine Zeit, zu welcher die Auffassung des Grafenamtes als beneficium bereits vorherrschend geworden war. Dementsprechend verfügt auch der Gaugraf Immo über Erkelenz wie über ein persönliches Eigentum. Eine eigentliche Territorialherrschaft | |||||||
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haben jedoch die Grafen des Mühlgaues nicht zu begründen vermocht; der Grund mag teils in frühzeitigen Erbteilungen zu suchen sein, teils auch in Exemptionen, durch welche gräfliche Rechte den benachbarten geistlichen Fürsten übertragen wurden. Je länger aber die Bildung eines Territoriums hintangehalten wurde, desto länger müssen sich auch die alten Freiheiten der Gauinsassen erhalten haben. Für Erkelenz hat demnach der Übergang an eine geistliche Herrschaft sicherlich die Bedeutung einer Benachteiligung. Zum mindesten muss es der Begriff der Immunität als Ausschluss des öffentlichen Beamten von dem gefreiten Bezirk der Kirche mit sich gebracht haben, dass der Gerichtsstand der neuen Stiftsuntertanen sich verschlechterte, die nun von dem öffentlichen Grafengerichte ausgenommen und durch den Stiftsvogt vor demselben vertreten wurden. In der folgenden Zeit finden wir Erkelenz öfter erwähnt in kaiserlichen Urkunden, welche den Besitz des Stiftes bestätigen. Aber erst aus dem 12. Jahrhundert liegt eine umfassendere Nachricht vor, nämlich ein Verzeichnis der Einkünfte des Marienstiftes aus seinen Erkelenzer BesitzungenGa naar voetnoot1). Diese zerfielen damals in zwei grössere Teile, Erkelenz und Östricht. Letzteres muss an Umfang bedeutender gewesen sein als ersteres. Denn wir finden in Östricht 5 Mühlen, welche zusammen ein Erträgnis von 58 Scheffeln abwerfen, während die eine Mühle zu Erkelenz 30 Scheffel einbringt. Aus dem Walde, welcher zu Östricht gehört, bezieht das Stift jährlich 20 Scheffel Hafer und 20 Hühner. Der dortige Zoll beträgt 5 solidi. Die Kirche zu ÖstrichtGa naar voetnoot2) ist mit Ackerland ausgestattet, | |||||||
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zu dessen Bewirtschaftung ihr 5 Leibeigene zugewiesen sind; ausserdem gehört zu der Kirche der Zehnte zu Östricht. Erkelenz umfasste 24 Zinsgüter, deren Inhabern eine jährliche Abgabe von 20 Denaren auferlegt ist; dazu haben sie jährlich 2 Schweine im Werte von 12 Denaren, 2 Hühner und Holz zu liefern und sind im Bedarfsfalle zu unbegrenzten persönlichen Dienstleistungen verbunden. In Östricht befinden sich 16 Güter mit den gleichen Verpflichtungen, ausserdem 11, welche jährlich 60, und eine nicht genannte Zahl von solchen, welche 36 Denare entrichtenGa naar voetnoot1). In Erkelenz sind 8, in Östricht 4 Güter an Knechte ausgegeben. Eine Brauerei in Erkelenz liefert jährlich 30 Scheffel. Wie ersichtlich, ist die Lage der hörigen Zinsleute in dieser Zeit eine sehr drückende und unterscheidet sich wenig von wirklicher Knechtschaft. Auch die besondere Steuer, welcher die Junggesellen unterworfen sind, schliesst offenbar eine Rechtsminderung in sich. Diese Klasse der Zensualen mag, da auch eigentliche Knechte vorkommen, zum Teil durch Freilassung von solchen entstanden sein: der grössere Teil derselben ist aber zweifellos aus ehemals freien Bauern hervorgegangen, die das Bedürfnis nach Schutz, welches ja insbesonders seit dem 10. Jahrhundert immer lebhafter hervortrat, veranlasst hat ihren Grundbesitz einem Schutzherrn aufzutragen, um denselben in Form eines Zinslehens wiederzuempfangen. Da die Lage der Zinsleute auf geistlichem Grund und Boden in der Regel immer noch erträglicher war als auf den Territorien weltlicher Herrn, so werden solche Ergebungen von Freien zahlreicher stattgefunden haben, seitdem Erkelenz an das Aachener Stift überging. Ausser den erwähnten Zinsgütern werden in Erkelenz 5, in Östricht 4 Herrenhöfe genannt. Diese Höfe sind nicht durchaus innerhalb der Ortsgrenzen des heutigen Erkelenz und Östricht | |||||||
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zu suchen; sie lagen zum Teil in der näheren Umgebung, und in ihnen haben wir die Anfänge der späteren Kirchspielsdörfer zu erblicken, welche in der Folgezeit mit der Stadt einen einheitlichen Rechtsbezirk bildeten. Die Höfe wurden nicht vom Stifte selbst bewirtschaftet. Dieses besitzt wohl einen Hof zu ÖstrichtGa naar voetnoot1); mit demselben ist aber kein Ackerland verbunden; er ist nur Magazin für die Naturalabgaben der Zinsleute. Die 9 Herrenhöfe des Verzeichnisses waren wohl seit alten Zeiten als freie Mannlehen ausgegeben. In der Auseinandersetzung zwischen Propst und Kapitel über die Erkelenzer Güter vom Jahre 1326 wird die Belehnung der Vasallen dem Propste vorbehaltenGa naar voetnoot2). Es unterliegt keinem Zweifel, dass unter den genannten Vasallen eben die Inhaber jener Herrenhöfe zu verstehen sind; ebenso zweifellos ist es, dass die freien Manngüter, welche in dem Kapitel von dem Schultheiss zu Erkelenz aufgezählt werden, identisch sind mit den Herrenhöfen des Güterverzeichnisses vom 12. Jahrhundert. Wie für die Knechte die Arbeit, für die hörigen Zinsleute der Zins das Wesentliche ihres Standes bedingt, so ist für die freien Vasallen der Dienst, insbesondere der Hofund Heerdienst, das Entscheidende. Wie die Zinsleute erhalten auch sie Land als beneficium, was auch viele Freie zum Eintritt in diesen Stand bewog, die dann den eigenen, aufgetragenen Grundbesitz zumeist vermehrt als beneficium zurückerhielten. Vornehmlich in geistlichen Verwaltungen gewannen sie oft grossen, rücksichtslos geübten Einfluss. Freilich sind solche Vasallen auch aus Zinsleuten, sogar aus unfreien Knechten hervorgegangen. Doch kann dies für die Erkelenzer Vasallen nicht zutreffend sein. Sie stammen entschieden aus dem alten Stande der Freien und schöffenbar Freien, denen ihr Grundbesitz die Behauptung der echten Freiheit ermöglichte. Nur Freie können das Amt eines Schöffen bekleiden. Wir finden denn auch, dass fast noch zwei volle Jahrhunderte nach Verleihung der Stadtrechte an Erkelenz die Schöffen ausschliesslich jenen Vasallengeschlechtern entnommen werden, obwohl ja nach dem Rechtssatze ‘Stadtluft macht frei’ seitdem auch | |||||||
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ursprünglich nicht freie Elemente zur Schöffenwürde hätten gelangen können - ein Beweis, dass man die ererbte echte Freiheit im Gegensatze zu der erworbenen vielleicht unbewusst noch in einer Zeit schätzte und achtete, welche zumal in den Städten die alten Standesunterschiede bereits völlig verwischt hatte. Vor dem Jahre 1326 bildeten die Vasallen eine Lehnkammer, welche mit dem Schultheiss nicht nur alle Lehnsangelegenheiten ihrer Standesgenossen, sondern auch diejenigen der Zinsleute erledigte. Das Jahr 1326 ist in doppelter Beziehung von sehr wesentlicher Bedeutung für Erkelenz. Graf Reinald II. von Geldern erhob in dem genannten Jahre die bisherige villa Erkelenz zur StadtGa naar voetnoot1); gleichzeitig erfolgt die wichtige Auseinandersetzung zwischen Propst und Kapitel des Marienstiftes über die Erkelenzer Besitzungen. Zwischen beiden Ereignissen besteht offenbar ein Zusammenhang. Die Verleihung der Stadtrechte an Erkelenz war für das Stift in jeder Weise nachteilig. Die neue Stadt, die nunmehr auch eine Befestigung erhielt, wurde dadurch vom Stifte unabhängiger und durch die festere Einbeziehung in das Territorium der geldrischen Grafen jenem mehr oder weniger entfremdet. Der Propst hat hierzu augenscheinlich nur widerwillig und gezwungen seine Einwilligung erteilt, soferne er überhaupt um eine solche angegangen wurde. Willkommener war die Erhebung vielleicht dem Kapitel; es erscheint sogar nicht ausgeschlossen, dass zwischen dem Grafen und dem Kapitel ein Einverständnis bestand. Bisher war der Grund und Boden zu Erkelenz Eigentum des gesamten Stiftes. Dem Propste, als dem obersten Leiter und Vertreter desselben, stand natürlich die Verfügung über die Einkünfte zu, wobei das Kapitel wohl oft verkürzt worden sein magGa naar voetnoot2). Zwischen beiden Teilen bestan- | |||||||
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den darüber nach der Angabe der Urkunde seit längerer Zeit Streitigkeiten, bei denen der Graf die Partei des Kapitels ergriffen zu haben scheint. Das vielköpfige Kapitel, in dem wohl stets einige gefällige Stimmen unschwer zu finden waren, stellte für Reinald vorkommenden Falles einen weniger beachtenswerten Gegner dar als der Propst, der zumeist selbst einem Dynastengeschlechte angehörte und leichter hilfsbereite Freunde zu werben vermochte. In der besagten Auseinandersetzung wird denn auch dem Propste in der Hauptsache nur die Belehnung der Vasallen und die Einsetzung der Schultheisse vorbehalten, während dem Kapitel der gesamte Grund und Boden mit allen daraus entspringenden Einkünften, sowie die Bestätigung der Schöffen zugesprochen wirdGa naar voetnoot1). Beachtenswert ist der Umstand, dass die Vasallen und Schöffen zu Erkelenz, zwischen denen ja insoferne Identität besteht, als die Schöffen stets auch Vasallen sind, hierbei als Schiedsrichter fungieren. Es offenbart dies den bedeutenden Einfluss, den jene Vasallen sich zu sichern verstanden haben. Der für das Kapitel durchaus günstige Vertrag mag also wohl nicht ohne Einwirkung Reinalds zu stande gekommen sein. Ob freilich das Kapitel dabei ihm gegenüber bestimmte Verpflichtungen übernommen hat, oder ob Reinald nur aus Erwägungen von der oben berührten allgemeineren Art seinen Einfluss zu Gunsten des Kapitels geltend gemacht hat, entzieht sich allerdings der Beurteilung. Tatsache ist jedenfalles, dass zwischen dem Kapitel und den geldrischen Herzögen in der folgenden Zeit ein besseres Verhältnis bestand als zwischen diesen und den Pröpsten. Während die Pröpste den etwas gewaltsamen Schritt der geldrischen Dynastie nie recht zu überwinden vermochten, nimmt das Kapitel stets eine vermittelnde Stellung in den daraus sich ergebenden Streitigkeiten | |||||||
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zwischen den Pröpsten und den Herzögen von Geldern einGa naar voetnoot1). Die in der Urkunde genau bestimmten, nunmehr dem Kapitel zu entrichtenden Abgaben sind die Grundlage für alle späteren Zinsleistungen geblieben. Die Abgaben der Zinsleute im Jahre 1326 erscheinen vermindert, die Zahl der Zinsgüter ist gewachsen. Es bestehen nicht mehr drei Klassen von zinspflichtigen Gütern, denen verschiedene Leistungen auferlegt sind; diese sind vielmehr jetzt für alle Güter die gleichen. Die 11 grösseren Güter zu Östricht, welche im 12. Jahrhundert je 60 Denare entrichteten, sowie diejenigen, denen ein Zins von 36 Denaren auferlegt war, müssen also wohl aufgeteilt worden sein; andererseits sind auch neue Güter aus dem Rodungslande gebildet worden. Die Geldabgabe für jedes der 92 Zinsgüter beträgt jetzt - die Mark zu 144 Denaren gerechnet - etwa 15 Denare. Die Naturalabgabe besteht in einem Schwein, einem Oster- und einem Zehnthuhn; auf jedes Osterhuhn kommen 4 bis 5 Eier. Die persönlichen Dienstleistungen der Zinsleute sind fortgefallen, dagegen wird nun ein Kopfzins entrichtet, der in Wachs angesetzt ist. Diese Form wurde wohl gewählt, um die Abgabe ihres drückenden Charakters zu entkleiden, die nunmehr als eine der Stiftsheiligen selbst dargebrachte Leistung erscheint. Die beim Tode des Mannes oder der Frau zu entrichtende Wahlgabe - curmeyde - besteht in einem PferdeGa naar voetnoot2). Aus den Mühlen bezieht das Kapitel jetzt 6, aus der Brauerei 52 Malter. Die Einkünfte aus dem Walde sind zwischen Propst und Kapitel | |||||||
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geteilt; für das letztere betragen sie 58 Denare. Unersichtlich bleibt es, woher eine Abgabe von 11 Maltern und eine solche von 36 Hühnern rührt. Das Jahr 1327 bringt noch eine Ergänzung zu der Abmachung des vorausgehenden Jahres. Es fand zwischen Erkelenz und dem Grafen Reinald einerseits und dem Propst und Kapitel andererseits eine neuerliche Aussprache statt, durch welche bestimmt wurde, dass fortan nicht mehr die von den Vasallen gebildete Lehnkammer, sondern allein die Schöffen bei der Verleihung der soeben dem Kapitel zugesprochenen Güter mitwirken sollten. Das Stadtrecht fügt hinzu, dass diese Bestimmung ein Gegenstand der Zwietracht geblieben sei, bis Kaiser Ludwig 1339 dieselbe bestätigt habe. Doch ist von einer solchen Bestätigung in den Archivalien des Stiftes nichts zu finden. Der Zweck der Verfügung ist klar. Nachdem die Hauptmasse der Güter in das Eigentum des Kapitels übergegangen war, sollen eben nicht mehr die wenigstens formell vom Propste abhängigen Vasallen darüber entscheiden, sondern die Schöffen, deren Bestätigung dem Kapitel vorbehalten worden war. Die freien Manngüter, i.e. die erwähnten Herrenhöfe, unterstehen nach wie vor der Lehnkammer der Vasallen. Bei allen Belehnungen soll aber der Schultheiss gegenwärtig sein. Das Stadtrecht bestimmt darüber noch folgendes: ‘Alle gueding sall der scholtis doen van des proests wegen, der sein herrlicheit behalden hait; mit den mannen sall hy manguet belenen, mit den scheppen alle andere guedere. Ein manguet sall men ontfangen bynnen jair und dage, und dat sall men an den scholtis, der van dem proest gesat is, gesynnen, und der scholtis sall die belenung doen in bywesen tweer man van leen oder mere. Die leenguede (i.e. die freien Mannlehen) sall men voir den lenmannen uit- und ingaen und niet voir den lantscheppen. Der scheppen to Erklenz en sal niet staen oever eynich manguet to Erklenz.’ Praktisch sind freilich alle diese Bestimmungen nur von ganz untergeordneter Bedeutung. Wie schon erwähnt, wurden die Schöffen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts ausschliesslich aus den Vasallen erwählt, obwohl einer anderen Wahl - theoretisch wenigstens - rechtliche Bedenken durchaus nicht entgegenstanden. Indes wären eben doch für eine andere Wahl geeignete Kandidaten nur in sehr beschränkter Zahl zur Verfügung gestanden. Es ist einleuchtend, dass die weitaus grösste Zahl der Bewohner von Erkelenz vom Kapitel | |||||||
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Zinsgüter zu Lehen trug. Durch die Erhebung der bisherigen villa zur Stadt wurden diese Zinsleute zwar persönlich frei, blieben aber sachlich nach wie vor abhängig. Über die Schöffenwahl bestimmt des Stadtrecht: ‘Ghein eigen man mach int recht sytten und ein churmoediger en mach niet richten seins hern guet.’ Churmoedig war aber, wie gesagt, wohl der grössere Teil der Stadtbewohner. Allerdings mögen Zinsleute, seitdem die Stadt auch Marktfreiheiten genoss, auf ihre Lehen verzichtet haben, um fortan Handel zu treiben; sie sind dann durch eine solche Verzichtleistung auch sachlich unabhängig geworden. In gleicher Weise mögen Zugewanderte das Kontingent der freien Bürger verstärkt haben. Nichtsdestoweniger bedürfte es wohl eines längeren Zeitraumes, bis diese Elemente sich ein fester begründetes Ansehen erworben haben. So war man bei den Schöffenwahlen zunächst immer noch auf die alteingesessenen Vasallengeschlechter angewiesen. Übten diese, wie ihre Schiedsrichterfunktion vom Jahre 1326 erweist, schon vorher einen nicht zu unterschätzenden Einfluss, so haben sie es jedenfalls verstanden, in der neuen Stadt die faktische Macht an sich zu bringen; in ihnen hat man für die zunächst folgenden Zeiten die eigentlichen Regenten der Stadt zu erblicken. Die Identitât von Vasallen und Schöffen bringt es mit sich, dass in den erhaltenen Lehnbüchern des 15. Jahrhunderts bei allen Belehnungen, gleichgiltig ob es sich um Zinsgüter oder um freie Manngüter handelt, nur die Schöffen als Zeugen fungieren. Propst und Kapitel haben wohl aus dem gleichen Grunde gemeinschaftliche Lehnregister, deren Führung dem ebenfalls gemeinschaftlichen Rentmeister übertragen ist. Der neugeschaffenen Stadt erstanden in ihren Landesherrn, den Herzögen von Geldern, tatkräftige Beschützer, so dass sich ihre Lage dem Kapitel gegenüber bald wesentlich günstiger gestaltete. Naturgemäss lag es nicht in dem Interesse der Herzöge, die städtischen Finanzen durch allzustarke Anspannung der Steuerkraft seitens des Kapitels schwächen zu lassen, da ja dadurch deren Leistungsfähigkeit ihnen selbst gegenüber gelitten hätte. Sehr bald macht sich eine kräftige Bewegung der Bürgerschaft geltend, die einerseits bezweckte die Grundlasten zu vermindern, andererseits aber dahin zielte, das Kapitel entsprechend seinem Besitze zu Erkelenz zu den allgemeinen städtischen Lasten heranzuziehen. In letzterem Punkte ging man allerdings nur schrittweise | |||||||
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vor, denn die Steuerfreiheit geistlichen Grundes war doch nicht so leicht anzutasten. Zunächst beschränkte sich dieses Begehren auf denjenigen Besitz des Kapitels, der von diesem erst im Laufe der Zeit aus steuerpflichtiger Hand erworben worden war. Dadurch wurde insbesondere der Zehnte zu Kückhofen und Oerath betroffen, den das Kapitel von der Ritterschaft gekauft hatteGa naar voetnoot1). Bereits im Jahre 1427 entschied bei einer Aussprache der Amtmann Johann von Wickeraid, dass das Kapitel für diese Zehnten steuerpflichtig sei, da ja auch die Vorbesitzer, die Ritterschaft, hiefür Steuer durch Heeresdienst geleistet hätten. Allerdings scheint damals das Kapitel diesen Entscheid einfach ignoriert zu haben. Darauf deuten wenigstens die Ereignisse des Jahres 1473 hin. Gelegentlich der Eroberung des Herzogtums Geldern durch Karl von Burgund wurde der Stadt Erkelenz eine Kontribution von 1000 Gulden auferlegt. Diese verlangte, dass das Kapitel dazu einen entsprechenden Zuschuss leisten sollte. Da dieses sich weigerte, brachte man die Sache auf dem Gerichtstage zur Sprache, den Karl zu Venloo abhielt. Hier scheint nach langen Verhandlungen das Begehren der Stadt als rechtmässig anerkannt worden zu seinGa naar voetnoot2). Doch die Erkelenzer befanden sich offenbar in drückender Not, und die Herrn vom Kapitel waren kluge Leute und besassen eine gut gefüllte Kasse. Sie boten der Stadt eine grössere Summe unter günstigen Bedingungen als Darlehen an; diese, deren dringendsten Bedürfnissen damit augenscheinlich abgeholfen war, acceptierte das Angebot und liess die ganze Sache für diesmal beruhen. Um das Jahr 1580 entbrannte der Streit aufs neue, doch handelt es sich jetzt nicht mehr um den Zehnten zu Kückhofen und Oerath allein, sondern um die gesamten Erkelenzer Einkünfte des Kapitels überhaupt, die der Magistrat zu den allgemeinen Lasten der Stadt heranziehen wollte. Es entstand ein langer Prozess, oder vielmehr eine Kette von Prozessen, | |||||||
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die teils vor dem Hofe von Geldern in Roermonde, teils vor dem geheimen Rate zu Brüssel geführt wurden. Gegen die Verschleppung des Prozesses nach Brüssel wehrte sich die Stadt unter Berufung auf das privilegium de non evocando und wandte sich um Schutz an die geldrischen Landstände, die auch für die Stadt eintratenGa naar voetnoot1). Die Verlegung des Prozesses nach Brüssel wurde offenbar von dem Kapitel angestrebt, dem der dortige streng katholische Hof ein besser geeigneter Richter zu sein schien als Kanzler und Räte des Hofes von GeldernGa naar voetnoot2). Die Berechnung des Kapitels erwies sich auch als zutreffend: denn in Brüssel wurde im Jahre 1608 ein Entscheid gefällt, der die Stadt zur nachträglichen Zahlung der bisher gewaltsam zurückgehaltenen Abgaben verurteilte und die zwangsweise Durchführung des Urteils verfügteGa naar voetnoot3). Dagegen beschwerte sich die Stadt wiederum bei dem Hof von GelderlandGa naar voetnoot4). In welcher Weise sich dieser mit dem Hof zu Brüssel auseinandersetzte, und ob der gerichtliche Verfolg der Sache mit dem erwähnten Urteil sein Ende gefunden hat, ist aus den umfangreichen, aber unvollständigen Akten nicht ersichtlich. Anscheinend hat eine friedliche Einigung stattgefunden. Tatsache ist, dass eine Nachzahlung seitens der Stadt nicht erfolgte. Vielmehr tragen seitdem Propst und Kapitel vermöge ihrer gesamten Einkünfte aus Erkelenz zu den regelmässigen und ausserordentlichen Lasten der Stadt bei. Ihr Anteil wird jedes Jahr vom Magistrate festgesetzt; dass die jedesweiligen Einschätzungen nicht zu niedrig ausgefallen sind, beweisen die fortwährenden Klagen der Pröpste und des Kapitels über die aussergewöhnliche Höhe ihrer Kontributionen, nachdem doch ihre Einkünfte stets im Abnehmen begriffen seienGa naar voetnoot5). Im 18. Jahrhundert gibt der Propst sogar einen Beitrag zum Gehalte der BürgermeisterGa naar voetnoot6). Von gleichem Erfolge waren die Bestrebungen der Bürgerschaft, die Grundlasten zu vermindern, begleitet. Über deren fortschreitende Erleichterung gibt das Stadtrecht insbesondere für die Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts schätzbare Auskünfte. | |||||||
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Die Anzahl der Zinsgüter scheint sich seit dem Jahre 1326 nicht wesentlich verändert zu haben: deren 90 werden im Jahre 1528 durch den Rentmeister Conradt Haen aufgezählt. Die Geldabgabe beträgt seit dem 15. Jahrhundert 14 Pfennige (Denare) für jedes Gut. Die Naturalabgaben sind allmählich in Geldleistungen verwandelt worden. Ein Vertrag zwischen Stadt und Kapitel vom Jahre 1410 bestimmte, dass fortan für jedes Schwein (scoltswein) 6 Kölnische WeisspfennigeGa naar voetnoot1) entrichtet werden sollen. Bald darauf ist die gesamte Zinsleistung - sowohl die Geld- als auch die Naturalabgabe - durch eine baare Gesamtleistung von 6 albus Kölnisch oder 8 leichte albus ersetzt worden. Daneben gibt jetzt allerdings jedes Zinsgut noch 7 Sumbern Hafer in natura. Weil das Getreidemass des Kapitels grösser war als dasjenige der Stadt, so wurde 1427 unter Mitwirkung des Amtmanns Johann von Wickraide ein offizielles Mass, dem städtischen entsprechend, hergestellt, nach dem fortan die Haferlieferungen gemessen werden sollten. Als sich 1488 das städtische Mass neuerdings verringert hatte, setzten es die Zinsleute, wiederum unter Beihilfe des herzoglichen Amtmanns Wilhelm von Nuwenare, durch, dass ihre Lieferungen auf dieses reduziert wurden. Bei den Verhandlungen des Jahres 1427 verweigerte man dem Kapitel auch die bisher gegebenen Zehnthühner. Der Amtmann, als Schiedsrichter, erklärte, dass das Kapitel seine diesbezüglichen Ansprüche mit Brief und Siegel beweisen müsse. Nicht ohne einen gewissen Hohn bemerkt der Verfasser des Stadtrechtes, dass dieser Beweis bis zu seiner Zeit nicht erbracht worden sei. Bei einer dieser Aussprachen wurde dem Kapitel auch die Pflicht auferlegt, in Erkelenz Zuchttiere auf seine Kosten zu unterhalten. Wie ersichtlich, sind die Einkünfte des Kapitels schon in dieser Zeit sehr wesentlich zurückgegangen. Noch schlimmer ist es damit im 17. und 18. Jahrhundert bestellt, was ja allerdings auch mit dem durch die Kriegswirren verschuldeten wirtschaftlichen Rückgange der Stadt in enger Verbindung steht. Die Einkünfte fliessen in dieser Zeit immer spärlicher und ihre Ablieferung wird stets unregelmässiger. Die Berichte der Rent- | |||||||
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meister und Schultheissen sind voll von Klagen über die schwierige Eintreibung der Zinsen und die Beschwerden des Kapitels werden von Jahrzehnt zu Jahrzehnt dringender und vorwurfsvoller, allerdings ohne ErfolgGa naar voetnoot1). Im Jahre 1776 wenden sich Propst und Kapitel an den Herzog von Jülich mit der Bitte die Erkelenzer zu veranlassen, ihre Verpflichtungen wenigstens gerichtlich anzuerkennenGa naar voetnoot2). Zieht man dabei in Erwägung, dass in der genannten Zeit das Kapitel zu den stets sich vermehrenden Lasten der Stadt in recht ausgiebiger Weise herangezogen wurde, so erscheint die Behauptung nicht übertrieben, dass dem Kapitel bei der stets zunehmenden Widersetzlichkeit der Bürgerschaft aus seinen Erkelenzer Besitzungen wenigstens im 18. Jahrhundert mehr Ärger und Verdriesslichkeiten erwuchsen als greifbarer Nutzen. Die gesamten Einkünfte sind denn auch, wohl um diesen ärgerlichen Streitigkeiten zu entgehen, in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts verpachtet worden. Das betrügerische Gebahren eines Zehntpächters, der seinen Verpflichtungen dem Kapitel gegenüber nicht nachkam, gab schliesslich den formellen Anlass zu dem Ende der alten Herrlichkeit des Kapitels zu Erkelenz. Das Kapitel wandte sich nämlich 1807 mit einer Klage gegen den Zehntpächter an die französische Präfektur zu Aachen; diese erklärte den Zehnten für eine feudale Institution und wies das Kapitel mit seiner Klage abGa naar voetnoot3). Bei allen Streitigkeiten und Verhandlungen zwischen dem Kapitel und der Stadt fällt natürlich den Schöffen eine wichtige Rolle zu. Ihrem Eide gemäss sind sie verpflichtet des Kapitels Rechte zu hüten, in gleicher Weise aber auch den Nutzen der Stadt zu wahren - in der Tat ein unlösbarer Widerspruch, denn die Interessen des Kapitels und der Stadt stehen eben in schroffem Gegensatze zu einander. Obwohl die Schöffen seitens des Kapitels viele persönliche Vorteile genossenGa naar voetnoot4), so waren doch ihre eigenen Interessen mit dem Wohlergehen der Stadt so enge verbunden, dass es ganz begreiflich erscheint, wenn sie auf die zweite Bestimmung ihres Eides mehr Gewicht | |||||||
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legten als auf die erste. Sie erscheinen im Bunde mit den herzoglichen Beamten als die eifrigsten Vorkämpfer der Stadt gegen die Ansprüche des Kapitels. Für ihre Mitwirkung bei der Vergebung der Güter des Kapitels hatte ihnen dieses alljährlich durch seinen Rentmeister 5 Mahlzeiten anzurichten, deren einzelne Gerichte der Verfasser des Stadtrechtes, der offenbar selbst ein Feinschmecker war, mit grosser Umständlichkeit beschrieben hatGa naar voetnoot1). Bei diesen Mahlzeiten war es Sitte, dass die Schöffen, als die Vertreter der Stadt, und der Rentmeister, als Vertreter des Kapitels, sich ihre gegenseitigen Klagen und Beschwerden vorhielten, wobei es oft zu unliebsamen Auseinandersetzungen gekommen sein muss. Darum suchte das Kapitel diese Mahlzeiten durch Geld abzulösen und schloss mit der Stadt den diesbezüglichen Vertrag vom Jahre 1537, der jedoch nur auf 6 Jahre Giltigkeit hatte und es den Schöffen frei stellte nach Ablauf dieser Frist die Anrichtung der Mahlzeiten in natura oder für jede einzelne 7 Goldgulden zu verlangen. Diese berühmten Essen haben in der Folge ein eigentlich recht unrühmliches Ende gefunden. Die Stadt schuldete nämlich einem Kölner Bürger, Bartolomäus Nyborch, grosse Summen und verpfändete ihm ihr Anrecht auf die 5 Mahlzeiten. Ausser Stande ihren Verpflichtungen nachzukommen, trat sie ihm ihr Recht im Jahre 1589 vollständig ab. Nyborch bot dem Kapitel eine Ablösung an, worauf dieses freudig eingingGa naar voetnoot2). Noch verdient eine eigentümliche, in Erkelenz bestehende Einrichtung besondere Erwähnung, nämlich die sogenannten bona custodibilia oder soecken. Wenn auf zinspflichtigem Grunde Baulichkeiten errichtet wurden, so kam der bisher geleistete Zins in Wegfall und es mussten für jeden Morgen, der auf diese Weise dem Anbau entzogen wurde, 2¼ Sumbern Hafer entrichtet werden. Dabei wurde augenscheinlich nicht nur der für die Baulichkeiten selbst erforderliche Grund, sondern auch der ganze zugehörige Hofraum in Rechnung gebracht. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts bestanden im ganzen Kirchspiel 35 solcher Güter, im Jahre 1402 waren es deren 29. Doch muss | |||||||
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die Einrichtung schon 1326 in Gebrauch gewesen sein, da in dem oben erwähnten Vertrage dieses Jahres auch 52 Malter ‘souckeven’ genannt werden. Rechnet man den malter zu 4 Sumbern, so würden sich für das Jahr 1326 etwa 23 bona custodibilia ergebenGa naar voetnoot1). | |||||||
II. Erkelenz und die Herzöge von Geldern.Die Landesherrschaft der Grafen von Geldern über Erkelenz ist aus der Vogteischaft derselben hervorgegangen. Wann dieselben in den Besitz der Vogtei gelangt sind, lässt sich nicht ermitteln. Die ersten nachweisbaren Beziehungen der Grafen zu Erkelenz datieren aus dem Jahre 1118Ga naar voetnoot2). Den Streitigkeiten, die um 1300 zwischen dem Marienstifte einerseits und den Herrn von Heinsberg und den Rittern von Kückhofen andererseits über die Erkelenzer Güter entstanden, machte Graf Reinald I zu Gunsten des Stiftes ein Ende. Bei diesen Streitigkeiten scheint Emund von Kückhofen mehr im Solde Gottfrieds von Heinsberg gestanden zu haben, der offenbar die Absicht hegte nicht nur gewisse Rechte an sich zu bringen, sondern dem Stifte die Erkelenzer Besitzungen überhaupt zu entreissen und zur Erweiterung seines Territoriums zu verwenden. In seiner Not mag das Stift seinen Schutzvogt, den Grafen von Geldern, angerufen und ihm wohl auch gewisse Versprechungen gegeben haben, die in der Folge die Grundlage für die förmliche Ausübung der Landesherrschaft seitens der Grafen bildeten. Der Streit scheint seinen Höhepunkt im Jahre 1308 erreicht zu haben. In diesem Jahre findet wenigstens eine Untersuchung statt, über deren Ergebnis eine ausführliche | |||||||
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Urkunde vorliegtGa naar voetnoot1). Als Kläger tritt Propst Gerhard auf; Untersuchungsrichter sind Gerardus de Rennenberch, Kanonikus zu St. Servatius in Maastricht, und Gerardus, Pfarrer von Mecheln. Als Hauptzeuge fungiert Goswinus dictus de Oesterike, Pfarrer in Erkelenz. Angeklagt sind Emundus de Cudekoven und Gottfried von Heinsberg. Der Zeuge sagt unter Eid aus: Schon seit mehreren Jahren hätten die Angeklagten den grossen und kleinen Zehnt zu Erkelenz sowie andere Güter und Rechte, die dem Propste gehörten, erhoben. Hierüber sei in der Pfarrei öffentlich gesprochen worden. Zeuge selbst habe gesehen, wie die Abgesandten der Verklagten Abgaben und Güter weggetragen hätten, welche sie entweder noch besässen oder aber verkauft hätten. Er habe ferner bemerkt, wie Emund das Amt eines Schulzen von Erkelenz ausgeübt und Verkäufe gegen den Willen des Stiftes vorgenommen habe, obwohl allgemein bekannt sei, dass die Besetzung des Schulzenamtes dem Propste zustehe. Zur Zeit des Propstes Otto von Everstein (+ 1266) sei Henricus de Busco, der Vater des Emund, Schulze in Erkelenz gewesen; nach seinem Ableben habe der Propst Otto einen gewissen Rutger Stipe zum Schultheiss ernannt, den aber der Bruder des Emund getötet habe unter dem Vorwande, dass er selbst hätte Nachfolger seines Vaters werden müssen. Der Zeuge erinnert sich weiter, dass der Propst den Mörder exkommunicieren und verurteilen liess und später zwei andere Schulzen friedlich einsetzte. Die Aussagen des Pfarrers werden von einer grossen Anzahl anderer Zeugen eidlich bestätigt. Infolge dieser Feststellungen erteilte am 26. August 1310 der Lütticher Official den Dechanten der Concilien von Wassenberg und Süsteren den Auftrag, die gegen Emund und Gottfried von ihm verhängte Excommunication, gegen welche diese, gestützt auf die Synodalstatuten der Lütticher Kirche, an den Kölner Official appelliert hatten, nach erfolgter Verwerfung der Appellation wieder zu erneuern und zu verschärfen mittelst feierlicher Verkündigung an allen Sonnund Festtagen. Zugleich wurden die genannten Dekane und der Priester zu Erkelenz beauftragt dem Grafen Reinald von Geldern, als dem Landesherrn von Erkelenz, von den Gewalttätigkeiten des Emund und Gottfried Kenntnis zu | |||||||
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gebenGa naar voetnoot1). Reinald scheint auch in die Angelegenheit tatkräftig eingegriffen zu haben. Denn in den nächsten Jahren erfolgen die Verzichtleistungen der Kückhofener und Heinsberger auf ihre Ansprüche an die Erkelenzer Güter, wobei den letzteren allerdings ein Teil der Erkelenzer Einkünfte noch auf mehrere Jahre vorbehalten bleibtGa naar voetnoot2). Im Jahre 1326 erfolgte die Verleihung der Stadtrechte an Erkelenz. Während der Stadtbrief verloren gegangen ist, enthält das Stadtarchiv noch sämtliche Privilegienbestätigungen von 1377 an. Dieselben umfassen hauptsächlich Markt- und Zollfreiheiten. Der bedeutendste Markt wurde 3 Tage vor und nach Simonis et Jude (23. Oktober) gehalten. Reinald IV. verlieh der Stadt 1422 auf Himmelfahrtstag und Fronleichnam zwei weitere Jahrmärkte, welche auch die Tage vor und nach den beiden Festen umfassten. Gleichzeitig wurde ein freier Wochenmarkt für jeden Donnerstag gegeben. Herzog Adolf fügte 1465 zwei Märkte für Sonntag und Montag nach Mariae Geburt hinzu, während Herzog Wilhelm 1539 noch den Tag der Kreuzfindung (3. Mai) als Markttag bestimmteGa naar voetnoot3). Herzog Arnold verlieh 1445 der Stadt und dem Kirchspiel von Erkelenz Zollfreiheit auf allen Flüssen, welche derzeit sich in seiner Gewalt befänden. Falls der verpfändete Zoll von Venloo von ihm eingelöst würde, sollte sich die Begünstigung auch auf diesen erstrecken. Die Freiheit sollte in Kraft bleiben, bis die Länder Jülich und Geldern unter ihm oder seinen Nachfolgern in einer Hand vereinigt seien, und darauf noch solange bestehen, bis er oder seine Erben der Stadt ein Darlehen von 2500 Gulden zurückerstattet hättenGa naar voetnoot4). Von erheblicher Bedeutung scheint dieses Privilegium bei den wenig ausgebreiteten Handelsbeziehungen der Stadt nicht gewesen zu sein. In den Jahren 1433 und 1467 wurde durch die Herzöge Arnold und Adolf der Stadt die ‘gruyt’ verpfändetGa naar voetnoot5). Die Stadt hatte an die Herzöge jährlich 62 Realen, 35 Malter Weizen und ein nicht näher bezeichnetes Quantum Pferdehafer | |||||||
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zu entrichten. Doch waren die 62 Realen durch Herzog Karl für 1020 Goldgulden der Stadt verpfändet. Durch denselben scheint auch der Mühlenweizen der Stadt als Pfand überlassen worden zu sein, wie aus einer Urkunde Kaiser Karls V. hervorgeht. Der Kaiser löste nämlich 1553 das Pfand für 700 Goldgulden wieder ein, nahm jedoch dieselbe Summe - jetzt auf 1040 Karolusgulden berechnet - am gleichen Tage von der Stadt gegen eine Jahresrente von 65 Karolusgulden wieder als Darlehen an. Dafür wurde aufs neue der Mühlenweizen, ausserdem aber auch der Pferdehafer und alle kaiserlichen Zehnten im Amte Krieckenbeck zum Unterpfand gesetztGa naar voetnoot1). Die dem Landesherrn gebührenden regelmässigen Abgaben waren demnach gering; ausserordentliche Schatzungen sind freilich nichts Seltenes; namentlich im 16. und 17. Jahrhundert häufen sich dieselben derart, dass es eigentlich ein Wunder scheinen muss, wenn die Stadt aus diesen Nöten sich immer wieder leidlich zu retten verstand. Stadt und Kirchspiel bildeten mit den Dörfern Brempt, Oberkrüchten und Wegberg das Amt Erkelenz. Die ersteren - die freie Herrlichkeit Erkelenz - besassen ihr besonderes Gewohnheitsrecht, während die drei Dörfer - das platte Land - dem allgemeinen geldrischen Landrechte unterworfen waren. Jedes der drei Dörfer hatte seine eigene Schöffenbank. Das Amt Erkelenz war meistenteils mit den Ämtern Montfort und Krieckenbeck unter einem Amtmann vereinigt, der aber nur zeitweilig seinen Wohnsitz in Erkelenz hatteGa naar voetnoot2). Dem Amtmann oder seinem Stellvertreter kommt neben seinen verwaltungsrechtlichen Befugnissen auch die Rolle eines öffentlichen Anklägers in allen Strafprozessen zu. Der jeweilige Amtmann musste im Herzogtum begütert sein; die Stadt war verpflichtet ihm jährlich zu Ostern ein Kalb und drei Sumbern Weizen zu entrichten. Für den Schutz des Marktes zu Simonis et Jude hatte er einen fetten Ochsen zu beanspruchen, dessen Wert 10 Gulden betragen mussteGa naar voetnoot3). Zu Eigentumskonfiskationen | |||||||
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war der Amtmann erst dann berechtigt, wenn zuvor alle Gläubiger aus dem Vermögen des Straffälligen befriedigt waren. In gleicher Weise mussten zuerst die Ansprüche des Klägers erfüllt werden, ehe der Amtmann von dem Beklagten die dem Landesherrn gebührende Busse erheben durfte. Der herzogliche Vogt zu Erkelenz hielt auch das Gericht der Schöffenbänke des platten Landes. Das Vogtamt war zumeist erblich vergeben. Im 16. Jahrhundert war die Familie de Groif, im 17. die Familie Gerkrath im Besitze der Erbvogtei. Die Stellung des Vogtes in Stadt und Kirchspiel wird teilweise eingeschränkt durch den propsteilichen Schultheiss. Alle Gerichtsgefälle, die aus Eigentumsdelikten, Beleidigung und Verleumdung, Vergehen gegen Leib und Person entstehen, gehören dem Vogt, als dem Vertreter des Landes- und Gerichtsherrn, allein zu. Diejenigen Gefälle jedoch, welche aus Erbstreitigkeiten, soweit diese Grund und Boden betreffen, entspringen, werden zwischen Vogt und Schultheiss geteilt, wenn der Streit beim Gerichte anhängig gemacht und von diesem entschieden wird. Falls jedoch solche Streitigkeiten mit Wissen und Willen des Vogtes von der Bank zurückgezogen werden, bevor in die Verhandlung eingetreten wurde, ist der Vogt allein bezugsberechtigt. Diese letztere Bestimmung ist offenbar erlassen worden, um die Reste der grundherrlichen Gerichtsgewalt des Schultheissen soweit als möglich zu beseitigen und aus dem Wege zu schaffen. Dem Schultheiss stand das Recht zu allen Gerichtsverhandlungen anzuwohnen, um so eine Kontrolle über die ihm, beziehungsweise dem Propste, gebührenden Gerichtsgefälle zu üben. Wie der in Erkelenz schroff zu Tage tretende Gegensatz zwischen Grundherr und Landesherr überhaupt viele Streitigkeiten der beiderseitigen Beamten im Gefolge hatte, so sind namentlich die Befugnisse des Vogtes und Schulzen, insbesondere aber die Gerichtsgefälle stets ein Gegenstand des Zankes geblieben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das bereits erwähnte Schreiben des Herzogs Arnold von 1453 sich auf einen Fall bezieht, in welchem dem Schultheiss die Gerichtsgefälle nach der Meinung des Propstes zu Unrecht entzogen wurden, da seine Ladung gegen Vogt und Schöffen gerichtet ist. Bei ihren Bemühungen, ihre Ansprüche gegenüber der landesherrlichen Gewalt der Herzöge aufrecht zu erhalten, hatten die Pröpste im allgemeinen wenig Glück. Erfolgreicher waren sie stets, wenn das Herzogtum Geldern oder Teile desselben in feindliche Gewalt gerieten. Als am | |||||||
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27. August 1498 Erkelenz von dem Herzog Wilhelm von Jülich erobert wurde, musste die Bürgerschaft einen besonderen Eid leisten, Propst, Dekan und Kapitel des Marienstiftes stets als ihre rechten Grundherrn anerkennen zu wollenGa naar voetnoot1). Anscheinend sind zwischen dem Stifte und dem Herzog darüber bestimmte Vereinbarungen getroffen worden. Auch Karl von Burgund und Kaiser Karl V. standen den Ansprüchen des Stiftes geneigter gegenüber. Bezeichnend ist, dass ein im Stiftsarchiv zu Aachen befindlicher, chronikartiger Bericht über Erkelenz die Herzöge von Geldern als Landesherrn von Erkelenz völlig ignoriert und nur Karl von Burgund und Karl V. als solche anführt. Die Herzöge besassen zu Erkelenz eine Burg, die einen Teil der Stadtumwallung bildete und wohl mit dieser seit 1326 erbaut wurde. Urkundlich wird sie zuerst im Jahre 1377 genannt, als Herzog Wilhelm seiner Mutter Maria Stadt, Burg und Amt von Erkelenz als Leibzucht überweistGa naar voetnoot2). Der älteste Teil derselben scheint der Turm gewesen zu sein, dessen Ruinen noch heute die ehemalige Stärke erkennen lassen. Im Jahre 1429 scheint die Burg weiter ausgebaut worden zu sein. Der damalige Amtmann Johan von Wickraide verkaufte nämlich auf Befehl des Herzogs einen dem Kölner Bürger Diedrich Polch abgenommenen Wagen Tuch und verwendete den Erlös zum Bau des ‘Schlosses’ in ErkelenzGa naar voetnoot3). Bei der Einnahme der Stadt durch Herzog Wilhelm von Jülich im Jahre 1498 muss die Burg erheblich gelitten haben. Im Staatsarchiv zu Arnheim befindet sich wenigstens eine ausführliche Rechnung des Drossards Andries von Visschenich über die Ausbesserungen an der Burg, welche 1500 auf Befehl des Herzogs ausgeführt wurden. Die Gesamtsumme der Aufwendungen beläuft sich auf 693 Goldgulden, wozu Stadt und Amt 100 Goldgulden beisteuerten. In den folgenden Zeiten ist die Burg bald arg vernachlässigt worden, da die auf den letzten Herzog von Geldern folgenden Landesherrn deren Erhaltung naturgemäss wenig Interesse entgegenbrachten. Der Minderbruder Antonius Gonsales, der im Jahre 1664 Erkelenz besuchte, nennt in seiner Hierosolemischen Reise (Antwerpen 1673) die Burg bereits ein verfallenes Kastell. | |||||||
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Unter der spanischen Herrschaft (seit 1555) nahmen die alten Freiheiten der Stadt bald ein Ende, wie die Einführung des allgemeinen Landrechtes im Jahre 1620 und die Missachtung des Privilegiums de non evocando in dem Prozesse gegen das Kapitel erweisen. Die kriegerischen Zeiten brachten die exponierte Stadt dem wirtschaftlichen Ruin nahe. Eine teilweise Besserung der Lage trat ein, als Erkelenz nach dem Utrechter Frieden (1713) durch Separatvertrag zwischen Oesterreich und Churpfalz an Jülich überging. Von 1727-1762 war die Stadt an den Freiherrn Bernhard von Franken verpfändet und geriet 1794 in die Gewalt der Franzosen, die den alten Zuständen ein völliges Ende bereiteten. | |||||||
III. Städtische Verfassung und Verwaltung.Die Stadt Erkelenz bildete seit den ältesten Zeiten mit den Kirchspieldörfern einen einheitlichen Rechtsbezirk. Die Bewohner des Kirchspiels - buytlinge - haben an den städtischen Rechten und Freiheiten den gleichen Anteil wie die Stadtbewohner selbst. Bürgermeister, Schöffen und Ratsmitglieder werden auch aus dem Kirchspiel gewählt. Es ist dies sogar sehr häufig der Fall, weil eben die erwähnten Herrenhöfe, deren Inhaber zumeist die Bürgermeister und Schöffen stellen, im Bezirke des Kirchspiels liegen. Doch besitzen diese Schöffenfamilien, soweit sich dies feststellen liess, auch in der Stadt selbst Grundbesitz, zum wenigsten Wohnhäuser. In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts bestanden Zwistigkeiten zwischen den buytlingen und der Stadt, weil jene unter dem Vorwande, dass ihr Eigentum in höherem Grade feindlichen Überfällen ausgesetzt sei als dasjenige der Stadtbewohner, sich weigerten ihren Beitrag zu den städtischen Lasten zu entrichten. Diese Streitigkeiten wurden durch Vermittlung des Hofes von Geldern in Roermonde beigelegtGa naar voetnoot1). Die städtische Verfassung stellt sich, wie schon angedeutet, als eine Oligarchie der alteingesessenen Schöffen- und Vasallen-familien dar, die sich bis weit in das 15. Jahrhundert hinauf zu behaupten wusste. In den letzten Jahrzehnten dieses Jahr- | |||||||
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hunderts gelangen wohl auch Mitglieder anderer Familien zur Schöffenwürde, allein diese Änderung scheint eben nur durch das Aussterben einiger der alten Schöffengeschlechter herbeigeführt worden zu sein.
Denn die neuaufgenommenen Schöffen treten gewissermassen als homines novi mit ihren Familien ohne weiteres in den Ring der alteingesessenen Geschlechter ein. Es kommen hierbei auch stets nur solche Familien in Betracht, die über einen namhaften Grundbesitz verfügen, der in Erkelenz stets die vornehmste Quelle alles Ansehens bildet. Handel und Gewerbe gelangen in der Stadt überhaupt nicht zu wesentlicher Bedeutung. Zünfte erscheinen erst im 17. Jahrhundert; im 16. machen sich kaum leise Anfänge bemerkbar; einen Einfluss auf die städtischen Angelegenheiten haben sie überhaupt nicht ausgeübt. Der Handel beschränkt sich fast ausnahmslos auf den Umsatz der einheimischen landwirtschaftlichen Produkte. Auch die in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts infolge der andauernden Kriegswirren eingetretene Wertminderung des Grundbesitzes, die sich in den Kaufurkunden dieser Zeit bemerkbar macht, vermochte dessen hervorragende Stellung auf die Dauer nicht zu erschüttern. Die Fruchtbarkeit des Bodens hat hier stets ausgleichend gewirkt. Der Einfluss der grundbesitzenden Schöffenfamilien wurde auf diese | |||||||
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Weise schon durch die äusseren Verhältnisse begünstigt. Die rechtlichen Bestimmungen über die Bürgermeister- und Schöffenwahl waren nur geeignet diesen Einfluss zu erhöhen und zu befestigen. Es wurden alljährlich zwei Bürgermeister, ein Stadtund ein Landbürgermeister, auf ein Jahr gewählt. Die 7 Schöffen und die 10 Ratsmitglieder benennen - jeder Teil für sich - je zwei Kandidaten aus den Schöffen, dem Rat oder aus der Gemeinde. Aus diesen vier Kandidaten werden die neuen Bürgermeister, aber nur von den Schöffen und den abtretenden Bürgermeistern erkoren. Dem Ratskollegium ist also jeder tatsächliche Einfluss auf die Bürgermeisterwahl benommen. In ganz ähnlicher Weise geht die Schöffenwahl vor sich. Ratsmitglieder und Schöffen stellen getrennt je zwei Kandidaten auf, von denen aber die Schöffen allein die ihnen geeignet erscheinende Persönlichkeit kreiren. Zur Schöffenwahl sendet das Kapitel einen Deputierten, der bei der Eidesleistung des Erwählten anwesend ist. Zumeist wurde der Stiftsrentmeister mit dieser Mission beauftragt. Der Ursprung des Rates ist in Dunkelheit gehüllt. Es kann nicht einmal mit Sicherheit festgestellt werden, seit welcher Zeit ein Ratskollegium bestand. So weit ersichtlich, wird dasselbe urkundlich zuerst 1410 erwähnt. Da aber die Stadt schon im 14. Jahrhundert neben dem Schöffensiegel auch ein Stadtsiegel führte, kann angenommen werden, dass damals auch bereits ein Ratskollegium existierte. Völlig unklar ist auch, in welcher Weise die erste Zusammensetzung des Rates erfolgte. Das Stadtrecht bestimmt: ‘Diejenigen, welche aus der Gemeinde zu Bürgermeistern benannt worden sind, sollen als Mitglieder in das Ratskollegium eintreten, wenn dasselbe bei Gelegenheit der Bürgermeisterwahl einer Ergänzung bedarf.’ Bei der Bürgermeisterwahl waren, wie wir gesehen haben, die Schöffen allein ausschlaggebend; die von ihnen aufgestellten Kandidaten mussten notwendigerweise auch in das Amt gelangen. Es kommt aber selten vor, dass Schöffen selbst sich zu Bürgermeistern wählen lassen, was sich ja auch unschwer erklärt. Mit der Annahme des Bürgermeisteramtes musste die Schöffenwürde niedergelegt und das Schöffenkollegium anderweitig ergänzt werden. Da die Amtsdauer eines Bürgermeisters nur ein Jahr betrug und eine öftere Wiederwahl immerhin fraglich blieb, so konnte die Annahme des Bürgermeisteramtes den dauernden Verlust der Schöffenwürde nach sich ziehen, da der | |||||||
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einmal gewählte Schöffe sein Amt für Lebenszeit bekleidete. Die Schöffen wählten deshalb mit Vorliebe Angehörige ihrer Familien zu Bürgermeistern, die ja doch immer mehr oder weniger von ihnen abhängig blieben. Den vom Rate aufgestellten Bürgermeisterkandidaten war von vorneherein nur die Rolle von etwaigen Adspiranten für das Ratskollegium zugeteilt. Dem Rate kommt unter diesen Umständen in Erkelenz eine wesentlich geringere Bedeutung zu als anderwärts. Immerhin hätte er vermöge seiner ausschliesslichen Zusammensetzung aus Gemeindemitgliedern gewissermassen ein demokratisches Correctivum gegenüber den aristokratischen Schöffen bilden können. Doch war dies in Wirklichkeit keineswegs der Fall. Schon die stetige Ergänzung durch sich selbst, ohne frischen Nachschub durch den Willen der Bürger, musste füglich diese Körperschaft zu einer abgeschlossenen Kaste gestalten, die es sich damit genug sein liess, mit den einflussreicheren Schöffen die Herrschaft zu teilen, soweit nämlich diese zu Zugeständnissen in solcher Hinsicht bereit waren. Mitunter scheint man freilich die Zurücksetzung bei den Bürgermeister- und Schöffenwahlen auch lebhaft empfunden zu haben. Eine Notiz der Stadtchronik besagt: ‘Anno 1487 was groit twist, tweydracht ind schelling tuschen den schepen und dem rait bynnen Erklenz umb des churs wille eines nyhen scheppens, und der twist wart gestalt an unsen drost und amptman, den greven van Nuwenair, ind overmitz denselven hingelacht’. Wie aus der Bestimmung des Stadtrechtes ersichtlich ist, konnte das Ratskollegium jährlich ohne weiteres durch zwei neue Mitglieder ergänzt werden, wenn hierzu eine Notwendigkeit vorlag. Was aber zu erfolgen hatte, wenn in einem Jahre einmal mehr als zwei Mitglieder, sei es durch Tod oder auf andere Weise ausschieden, darüber haben anscheinend klare Bestimmungen nicht bestanden. Im Jahre 1538 trat nämlich dieser Fall ein. Es waren vier Ratsmitglieder zu ersetzen. Zwei derselben waren durch die vom Rat benannten Bürgermeisterkandidaten gegeben. Schöffen und Rat waren der Meinung, dass an die Stelle der noch fehlenden die Bürgermeisterkandidaten des Rates vom Jahre 1537 treten sollten. Die Bürgerschaft aber machte anscheinend ein Wahlrecht geltend, so dass ein bedenklicher Streit entstand. Hierauf bezieht sich wohl auch die lakonische Notiz der Stadtchronik vom Jahre 1538: ‘Anno 1538 in carnisprivio maxima civium Erklensium seditio contra | |||||||
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senatum suborta est’. Der Verfasser der Chronik ist hier gegen seine sonstige Gewohnheit in solchen Dingen sehr kurz; er gehörte eben selbst einer Schöffenfamilie an. Ein Schreiben des Magistrates von Arnheim, dem anscheinend die Vermittlung übertragen wurde, ermahnt den Rat und die Schöffen in dieser Angelegenheit mässig zu sein und der Bürgerschaft in den ohnehin schweren Zeiten keinen Anlass zu Klagen und feindseliger Haltung zu geben. Ob man dieser Mahnung Folge leistete, ist nicht weiter ersichtlich. Entsprechend der Vereinbarung vom Jahre 1326 schwören die neuerwählten Schöffen zuerst dem Dekan und Kapitel, sodann dem Propste des Marienstiftes; der Herzog von Geldern und die Stadt sind erst in zweiter Linie genannt. Der Schöffeneid ist in eine schöne Form gekleidet. Die allitterierende Schlussformel weist auf ein hohes Alter hin: ‘Davon soll ich nicht lassen um Liebe oder Leid, um Hass oder Neid, um Freundschaft oder Verwandschaft, um Gunst oder Gabe, um Gold oder Silber, noch um alles, was die Sonne bescheinen oder die Erde bedecken mag’. Die Schöffen schwören in sitzender Stellung, die Hände auf die beiden Knie gelegt. Es hat den Anschein, dass die Schöffen im 13. Jahrhundert noch kein Siegel führten. Eine Urkunde des Wimmarus von Wegberg, ca. 1290, ist zwar sub testimonio advocatiGa naar voetnoot1), villici et scabinorum de Erklenz ausgestellt, aber, da der Aussteller ein eigenes Siegel nicht besitzt, von Rabodo von Odenkirchen besiegelt. Wenn die Schöffen von Erkelenz, die doch einmal Zeugen sind, damals im Besitze eines Siegels gewesen wären, so hätte man nicht das des Rabodo nötig gehabtGa naar voetnoot2). Schöffenund Stadtsiegel sind offenbar gleichzeitig mit den Stadtrechten von dem Grafen von Geldern verliehen worden. Die Zusammensetzung derselben lässt dies deutlich erkennen. Indem der Graf gerade die Mispelblüte, das älteste Wappen der geldrischen Dynastie, dem späteren Löwenwappen beigesellte, wollte er vielleicht andeuten, dass die Grafen von Geldern seit den ältesten Zeiten die Landesherrn von Erkelenz gewesen seien - was bekannter Weise nicht der Fall war. Auch die Ähnlichkeit der Erkelenzer Wappen mit den Stadtwappen von | |||||||
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Roermonde (geteilt, oben Löwe, unten Lilie), von Zütphen (oben Löwe, unten Ankerkreuz) und von Venlo (oben Löwe, unten Anker) weist auf die Verleihung durch einen Grafen von Geldern hin. Diese Wappen sind entweder gleichzeitig verliehen worden oder eines ist nach dem Vorbild des andern gebildet. Das älteste bekannte Erkelenzer Schöffensiegel - an einer Urkunde vom Jahre 1331 zu ArnheimGa naar voetnoot1) - zeigt oben einen halben Löwen, von Steinen begleitet, unten die Mispelblüte. Die Umschrift lautet: Sigillum scabinorum de Erkelens. Die Stadtchronik berichtet zum Jahre 1364: ‘Sigillum nostri oppidi nec non scabinatus de Erklenz invariatum est de leone de Nassauwe, qui in hastulis per suum medium cum rosaGa naar voetnoot2) subtus nostro oppido datus fuerat inter armorum intersignia, prout ex litteris sigillatis a me visis existit transmutatus in leonem integrum Gelrensem sub cauda bifurca. Anno domini 1364.’ Ein Stadtsiegel wird - soweit nachweisbar - zuerst in einer Düsseldorfer Urkunde von 1398 genannt, ist aber abgefallen. Die in Erkelenz vorhandenen Schöffen- und Stadtsiegel aus dem 15. Jahrhundert (ältestes Stadtsiegel von 1410) zeigen das geteilte Wappen (oben aufgerichteter, doppelgeschwänzter Löwe, ohne Steine, unten die Mispelblüte). Die Stadtsiegel unterscheiden sich von den Schöffensiegeln nur durch die Umschrift: ‘Sigillum civitatis Erklensis’. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zeigen beide Siegel neben der Mispelblüte noch zwei heraldische Lilien. Mit dem Anfange des 17. Jahrhunderts wurden die Lilien wieder weggelassen und der Löwe nicht mehr aufgerichtet, sondern schreitend dargestellt. Schreitend kann der Löwe heraldisch jedenfalls ausdrucksvoller gebildet werden; dies mag wohl auch der Grund der Änderung gewesen sein. Das heutige Stadtwappen zeigt noch dieselbe Form. Die städtische Verwaltung bewegt sich in einfachen Formen. | |||||||
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Die Stadtrechnungen, die Schatz- und Rentbücher, die Rechnungen der verschiedenen Stiftungen geben darüber Auskunft. Im Jahre 1510 zählte man in Stadt und Kirchspiel 486 hausgesessene BürgerGa naar voetnoot1); im Jahre 1550 umfassten Stadt und Kirchspiel 512 Feuerstätten; davon kamen 341 auf die Stadt, der Rest auf die DörferGa naar voetnoot2). Die Haupteinnahmequelle der Stadt bildeten die Accisen. Nach der ältesten Stadtrechnung vom Jahre 1492 gingen aus denselben in diesem Jahre 1425 Gulden, 14 albus ein. Diese Summe erleidet auch im 16. Jahrhundert keine sehr wesentliche Veränderung; teilweise wird sie nicht einmal erreicht. Alles fremde Gut, welches Erkelenzer Boden berührt, ist Accise schuldig; ausgenommen sind durchgehende Waren, welche, ohne die Erde zu berühren, von einem Wagen auf den andern umgeladen werden. In der Stadt selbst ist Accise gelegt auf Tuch, Wolle, Felle, Farbstoffe, Holz, auf alle zu Handelszwecken eröffneten Auslagefenster, auf Getreide und andere Feldfrüchte, auf alles Vieh, welches in der Stadt zum Kaufe oder Verkaufe gelangt, auf Brod, Fleisch, Fische, Fett, Honig, Salz und Salzfische, auf Bier und Wein. Ausserdem sind accisepflichtig alle Waren, welche auf der städtischen Wage zu wägen sind. Die Accisen werden alljährlich am Stephanstage (26 Dezember) verpachtet. Jeder Pachtlustige hat bei jedem Gebote einen nach den einzelnen Accisen bestimmten Gebotsschilling zu erlegen, der in Geld und Wein besteht. Das Geld aller und der Wein des ersten Gebotes gehören der Stadt; der Wein der späteren Gebote wird zwischen der Stadt und den Bietern geteilt. Am Stephanstage werden alle Accisen den Meistbietenden nur in provisorischer Weise zugeschlagen; sie können bis Pauli Conversionis (25. Januar) überboten werden. An diesem Tage wird in Gegenwart der Bürgermeister und des Rates eine brennende Kerze aufgesetzt; bis zu ihrem Erlöschen können noch immer weitere Gebote angebracht werden. Accisen, welche mangels eines genügend hohen Pachtschillings auch an diesem Tage nicht vergeben werden, stehen noch bis Cathedra Petri (22. Februar) dem Wettbewerbe offen. Der definitive Zuschlag erfolgt auch hier bei brennender Kerze. Jedermann ist gehalten accisepflichtiges Gut den Pächtern, | |||||||
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die auch Meister genannt werden, behufs Besichtigung anzugeben; im Unterlassungsfalle unterliegt er einer Strafe von einem halben alten Schild und hat die hinterzogenen Gebühren nachträglich zu entrichten. Die gleiche Strafe trifft den Pächter, der ungerechte Gebühren erhebt. Die Pächter sind ohne gerichtliche Klage zu Pfändungen befugt, falls Zahlungen unterbleiben. Die Strafen, welche aus Verletzungen der Acciseordnung erfallen, gebühren teils der Stadt, teils dem Landesherrn. Nach der Urkunde von 1326 gebühren alle Einkünfte des ‘gewanthuyses’ d.h. die Accisen aus der Wolle und den Tüchern, welche in den Kaufgewölben des Rathauses lagerten und zum Verkaufe gelangten, dem Propste von Aachen zu. Nach den vorliegenden Bestimmungen ist ihm die Tuchaccise ganz entzogen; von der Wollenaccise verblieben ihm nur die Gebühren für die Benutzung des Steines und der Wage, mit welchen die Wolle gemessen oder gewogen wurde; die Accise aus dem Verkauf der Wolle gehörte aber der Stadt - wiederum ein Beweis, wie gut es die Stadt verstand die Rechte des Stiftes allmälich zurückzudrängen. Die meisten Einkünfte flossen aus der Bier- und Weinaccise. Seit dem Jahre 1521 wurden für ein Fuder Wein 18 Gulden, für ein Malter Malz 9 albus berechnet, während die früheren Sätze 12 Gulden, bezw. 5 albus betrugen. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wurde jedoch die Accise für ein Fuder Wein auf 8 Gulden herabgesetzt. Um diese Zeit ergiebt die Weinaccise jährlich ca. 300, die Bieraccise ca. 400 Gulden. Durch die Accisen wird am meisten der Kleinhandel belastet. Bei Verkäufen im Grossen und nach auswärts tritt auch teilweise oder ganze Abgabefreiheit ein. Zum Teil, besonders bei Wolle, Fellen und Vieh, wird die Accise vom Käufer und Verkäufer erhoben, die für den ersteren entfällt, soferne der Kauf für das eigene Haus und nicht für den Weitervertrieb erfolgt. Ausländische Erzeugnisse kommen in geringer Zahl auf den Markt. Kölnische und Limburgische Tücher, dänische Felle, holländische und flämische Käse werden genannt. Die städtischen Mühlen brachten um die Mitte des 16. Jahrhunderts für das Jahr eine durchschnittliche Einnahme von 200 Malter Roggen, 30 Malter Weizen, 100 Malter Malz und 60 Malter Haspelkorn. Die Stadtrechnungen werden vom Stadtbürgermeister bezw. vom Stadtschreiber geführt. Die Rechnungsablage erfolgt | |||||||
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alljährlich am 22. Februar. Auf der Titelseite befinden sich die Namen der Bürgermeister. Vorausgestellt sind die Einnahmen, an erster Stelle die Erträgnisse der Accisen. Die Ausgaben sind unter folgende Rubriken verteilt: Pro drosseto, pro consulibus, pro honestis personis, pro equitantibus, pro diversis. Namentlich unter dem letzteren Titel finden sich zuweilen Eintragungen, denen auch allgemeineres Interesse zukommt. Alle Rechnungen der Stadt sind in Erkelenzer Münze gerechnet. Auch der Stiftsrentmeister rechnet in dieser Weise und gibt nur bei den Schluss-summen mit einem ‘facit in moneta Aquensi’ den Wert in Aachener Münze an. Doch deckt sich das Erkelenzer Geld fast durchwegs mit dem Kölnischen. In zweifelhaften Fällen wurde in Köln angefragt. So antwortet der Rat von Köln auf eine diesbezügliche Erkundigung, dass der Goldgulden im Jahre 1491 32 albus (à 15 Heller) und im Jahre 1499 40 albus gegolten habe. Im Verkehre mit der spanischen Landesherrschaft wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Goldgulden zu 9 silbernen spanischen Realen (à 3½ Stüber Brab.) berechnet, während die Goldrealen sich auf 32 albus hielten. Doch sind auch frühzeitig andere Münzen im Umlauf, so der Bausch, der Braspenning, das Fettmännchen. Die städtischen Rentschulden sind in besonderen Büchern verzeichnet. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts waren jährlich ca. 350 Gulden an erblichen Renten zu zahlen. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Rentenlast bereits auf ca. 600 Gulden gestiegen. In den letzten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts wächst die Schuldenlast ins Ungeheure und schwere finanzielle Krisen bilden eine gewöhnliche Erscheinung. Man nimmt jetzt auch kurzfristige, freie Darlehen auf, die teilweise nur durch Hinterlegung von Faustpfändern erlangt werden können. Aus den regelmässigen Einnahmen konnten diese Schulden längst nicht mehr gedeckt werden; man musste fast von Jahr zu Jahr zu ausserordentlichen Umlagen seine Zuflucht nehmen. Das kann weiter nicht wunderlich erscheinen, wenn man bedenkt, dass die Stadt in einem Bittschreiben an Alexander von Parma die von 1568-1578 erlittenen Kriegschäden auf 100000 Gulden berechnet. Unter den uneigennützigsten Geldgebern der Stadt erscheinen das Kloster Hohenbusch bei Erkelenz und Bartolomäus Nyborch, Bürger von Köln. Erkelenz besitzt eine verhältnismässig grosse Zahl von Wohltätigkeitsstiftungen. Zuerst erscheint urkundlich 1439 die | |||||||
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Kreuzspende, kurzweg das Kreuz genannt, eine Armenstiftung, der bald zahlreiche Rentverschreibungen zugewiesen werden. Die Armenstiftung des Aachener Dekans Petrus Wimar von Erkelenz entstammt ungefähr der gleichen Zeit. Zwei andere Armenstiftungen sind ebenfalls im 15. Jahrhundert von den Schöffenfamilien Genaspen und Wolters begründet worden. Daneben bestanden ein Gasthaus und ein Hospital. Alle diese Anstalten werden im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit zahlreichen grösseren und kleineren Rentverschreibungen bedacht. An der Spitze jeder Stiftung steht ein Meister, der alljährlich am 22. Februar Rechnung ablegt. Das Kreuz hatte um die Mitte des 16. Jahrhunderts ein durchschnittliches, jährliches Einkommen von 70 Malter Roggen, 3 Malter Weizen und 14 Goldgulden, die Stiftung des Petrus Wimar 15 Malter Roggen und 60 Goldgulden, die Stiftung Wolters 20 Goldgulden, die der Familie Genaspen 25 Malter Roggen und 24 Goldgulden, das Gasthaus 50 Malter Roggen und 35 Goldgulden, das Hospital (Siechenhaus) 50 Malter Roggen und 15 Goldgulden. Das Gasthaus, zu dem auch eine eigene Kapelle gehörte, besteht noch heute. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt erreichte ihren Höhepunkt im 15. Jahrhundert. Ihre finanzielle Lage war so günstig als möglich; ausserordentliche Schatzungen und feindliche Kontributionen sind in dieser Zeit sehr selten. Die Stadt erscheint häufig unter den freiwilligen Geldgebern des Landesherrn und wurde dafür mit verschiedenen Begünstigungen bedacht, welche wiederum ihr Emporkommen förderten. Auch Nymwegen und Arnheim bedienten sich des Kapitales der kleinen Stadt. Die dem Stifte zu entrichtenden Lasten wurden auf ein erträgliches Mass herabgesetzt. In das 15. Jahrhundert fällt der Ausbau und die Erweiterung der Stadtbefestigung sowie der Bau und die kostbare, innere Ausstattung der ansehnlichen Kirche. Es entstehen die verschiedenen Stiftungen, welche die Opferwilligkeit, aber auch die Wohlhabenheit der Bürgerschaft erkennen lassen. Aber schon gegen das Ende des Jahrhunderts macht sich ein Stillstand und fernerhin ein rasches Sinken der bisher so günstigen wirtschaftlichen Lage bemerkbar. Mit dem Übergange der Stadt an die spanische Herrschaft beginnen die entsetzlichen Kriegsgreuel, welche fast für zwei Jahrhunderte jede weitere, gedeihliche Entwicklung völlig lahm legen. | |||||||
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I. Erkelenz und das Marienstift in Aachen.Indiculus reddituum Regalis Ecclesiae B.M.V. Aquisgranensis in Erklenze.In Erklenze sunt V dominicales mansi, aspiciunt ibi XXIIII mansi et dimidium, quorum unusquisque solvit XX denarios et duos porcos XII den. valentes et II pullos, II carratas lignorum et exercet III bonuaria et servit per totum annum, si opus fuerit. In eodem predio sunt VIII mansi, quos servientes tenent. Est etiam ibi I camba solvens XXX modios. Est etiam ibi terra solvens XVIIII den. HaistoldiGa naar voetnoot1) solvunt 1 libram. Est etiam ibi terra elemosine solvens XV den. In Ostrich sunt IIII dominicales mansi et VII bonuaria et dimidium, aspiciunt ibi XVI mansi tale servitium et tributum reddentes sicut superiores. Sunt etiam ibi preter hos XI mansi, unusquisque ex his solvens V sol. Sunt etiam ibi IIII mansi, quos servientes tenent. Est etiam ibi terra noviter exculta, nihil adhuc solvens. Est ibi mansus I penitus vastatus. Sunt ibi V molendina. De uno exeunt XIIII modii, de secundo XII modii, de tertio X modii, de quarto VIII modii, de quinto XIIII modii. De theleoneo IIII sol. De silva exeunt XX modii avene et XX pulli. Curtilia sunt ibi solventia III sol. Ad ecclesiam eiusdem predii pertinet I mansus et VIII bonuariaGa naar voetnoot2) et V mancipia, insuper decima ipsius predii, cuius decime partem tertiam tenet sacerdos ibi serviens. | |||||||
Vertrag zwischen Propst und Kapitel über die Erkelenzer Güter.In nomine domini Amen. Nos Heinricus de Spaenheim, prepositus, et Arnoldus, decanus, totumque capitulum ecclesie beate Marie Aquensis Leodiensis diocesis notum facimus quod, cum dudum dissensio inter nos prepositum et nos decanum et capitulum sit habita super bonis ecclesie nostre in villa Erclens | |||||||
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et terminis ejusdem, nunc autem indagatum, declaratum et compertum est per declarationem fidelium scabinorum et hominum dicte ville fideles et vasallos, scultetatus officium, proventus domus fori, dicti gewanthus, proventus et reditus de Kamervorst, pullos dictos dreyshoynreGa naar voetnoot1) solvendos in festo b. Martini, jus domorum impetrandarum a preposito Aquensi in primo adventu novi prepositi, dictum curmeyde, necnon telonium in Erklens, de quo nos prepositus advocato custodienti forum singulis annis sola vice, videlicet in die fori, tenemur facere servicium consuetum, ad nos prepositum pertinere, proprietatem vero fundi in Erklens tamquam purum allodium, scabinos omnes, duos causidicos, dictos vursprecher, ad nos decanum et capitulum pertinere. Et in hujus signum seu memoriam scabinus noviter electus ad scabinatus officium per scultetum non est admittendus, nisi prius per ipsum scultetum nobis decano et capitulo nuntiatum fuit, ut nos mittamus nostrum nuntium ad dictam villam Erklens ad videndum et audiendum dicti scabini juramentum, quod est tale: Ab hac die in antea fidelis ero et esse debeo b. M.V. et decano et capitulo, preposito et eius officiato ecclesie b. M. eiusdem necnon advocato ibidem pro tempore existenti. Item ad nos dictos decanum et capitulum bona, redditus et proventus subscripti pleno jure dinoscuntur pertinere, videlicet decima major et minuta in dicta villa Erklens et eius districtu site. Item undecim maldra tritici danda et solvenda in festo Nativitatis b. Johannis Baptiste. Item sex maldra siliginis solvenda de duobus molendinis Dominica, qua cantatur Invocavit. Item quinquaginta duo maldra avene, dicte sukheveneGa naar voetnoot2), solvenda ipsa die b. Stephani protomartiris. Item quinquaginta duo maldra avene, dicte paneveneGa naar voetnoot3), solvenda in die b. Gertrudis. Item quinque marche Brabantinorum in festo b. Remigii. Item quinque marche in festo b. Martini de censibus. In eodem festo sex solidi et sex denarii solvendi de parvo foresto, dicto Scutelgelt, et totum istud pagamentum esse debet Brab. denariorum. Item nonaginta duo porci, dicti scoltswijn, solvendi in crastino Assumptionis b. M. et taxandi per scabinos ibidem, quorum porcorum septem scabinorum et duorum causidicorum quilibet habebit unum eisdem quo (?) etiam crastino Assumptionis predicto. Nos decanus et capitulum dare tenemur | |||||||
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advocato, sculteto, duobus eorum servis, scabinis, necnon causidicis commestionem unam; quicumque autem debens porcum vel porcos in dicto crastino ante solis occasum ipsum vel ipsos non solverint et advocatus super hoc placitaverit, solvet et solvere debet nomine pene seu emende septem solidos et sex denar. hallen., cuius pene seu emende pars media nobis decano et capitulo et reliqua pars advocato cedet et cedere debet. Item tenemur in die b. Johannis Evangeliste sculteto, advocato, scabinis et causidicis commestionem unam, et si alique emende de pertinentibus dicti diei emerserint, ille nobis decano et capitulo et advocato cedent modo quo supra. Item tempore Paschali octuaginta quatuor pulli et cum quolibet pullo quatuor ova cum dimidio. Item in autumpno nonaginta duo pulli, dicti decimales pulli, quorum novem habere debent scabini et causidici. Item triginta sex pulli solvendi in festo b. Martini. Item jura, que dicuntur curmeyde, que taxantur per scabinos. Item jura cerocensualia sive census capitales cedent ad cameram nostram, in quantum hactenus cedebant et cedere consueverant. Item tria servicia tribus terminis anno quolibet advocato facienda persolvi debent de redditibus et proventibus immediate post terminum, quo factum et completum est quodlibet serviciorum ipsorum cedendis et derivandis (?), sive sint nostri sive domini prepositi. Que servicia fient et fieri solent his terminis: Primum in crastino Dominice Quasimodo. Secundum in Epiphania domini. Et tertium in crastino Nativitatis b. Johannis Baptiste. Pro quolibet vero servicio dictorum serviciorum dantur advocato sex maldra avene et octo vasa tritici et siliginis, sex solidi pro una ama vini, pro duobus porcis triginta denarii, pro una libera cere sex denarii, pro sale tres denarii, pro pipere unus denarius et pro scutellis et verubus, dictis spet, duo denarii et obulus hallen. denar. Premissis omnibus sic declaratis et specificatis coram dictis fidelibus et scabinis nos prepositus, decanus et capitulum predicti promittimus fide prestita corporali pro nobis et nostris successoribus ea, prout expressa superius existunt, in suo esse permanere et inviolabiliter perpetuo observare, et nullus nostrum alium per se vel per alium in illo, quod sibi in dicta declaratione adjudicatum et deputatum existit, impedire debet quoquomodo, immo toto posse suo debebit et tenebitur promovere, renunciantes in premissis omnibus exceptionibus doli mali et fraudis ac aliis exceptionibus quibuscumque, que dictam declarationem infringere possent. In quorum omnium | |||||||
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testimonium sigilla nostra duximus presentibus apponenda, rogantes nihilominus venerabilem in Christo dominum nostrum Adulphum, episcopum Leodiensem, venerabile ejus capitulum Leodiense, spectabiles et nobiles viros dominos Gerardum comitem Juliacensem, Wilhelmum et Godefridum, eius filios seu genitos dilectos, milites strenuos, ut eorum sigilla apponant. Datum anno domini millesimo trecentesimo vicesimo sexto in vigilia Michaelis archangeli. Item anno 1327 is bededingt in einer uitspraechen, die ein bischop van Ludick und tween sone van Guilich gedaen und gesproechen haven tusschen proest und capitel und tusschen dem greven van Gelre und der stat Erklenz, do der greve den van Erklenz stettische rechten gegeven hadde entegen proest und capitel, in wilcher uitspraechen afgestalt worden van wegen und in behove des capitels alle laeten, so over des capitels gueder plegen to richten und to wysen in dem ampt van Erklenz, also dat die schepen van Erklenz allein laeten sein und bleiven sulden over des capitels guede disses gantzen amptz und richten dairover, des sy weiss weren, und anders nementz. Und wat die hern vam capitel schuldich wurden den laeten umb ir gerechticheit to doen, dat sulden sy ouch schuldich sijn den schepen tdoen, allet als irn laeten. Dit is blyven hangen in tweedracht bis int jaer 1339; do hait keiser Lodewich dat confirmert und dem capitel andere guede, die sy verkregen hadden und naemaels vorder kriegen muchten, in dieselve gerechticheit gestalt und nae desen jaern hait dat capitel den schepen besegelte brieve dairover gegeven, die in der schepen compen ligen, van wort to wort alsus ludende: Wir dechen und capitel der kirken unser Vrouwen to Aecken doen kund allen luden, want die eirbare unse schepen t' Erklenz alle unse rechten und gewoente (an?) ire bank halden, hueden und bewaren und sonderling alle guedingen und ontguedingen voir dem scholtis, der van dem proest unser kirken vurs. wegen aldair gesat is, und voir inen geschieden, van allen und jeglichen gueden, die ons und unser kirken aen thiende, zenss, pechte off einicher kunne renten, klein of grois, jaerlix geldende synt, und glich ouch die schepen vurs. dairop ons behoirliche eide gedaen hant und doen moessen, also ducke des noet, so bekennen wir offenbaerlichen overmitz dit open placaet, dat die schepen van Erklenz vurs. alle unse rechte halden, hoeden und van unser wegen bewaeren sullen in dem | |||||||
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gantzen ampt van Erklenz und anders egeine schepen in demselven ampt en hant, die over unse guede wysen muegen, dan allein die schepen van Erklenz vurs. Orkunde unser kirken segell hirop van bynnen gedruckt int jaer unsers Hern duysent vierhondert dryundtwintich, acht dage in dem April. | |||||||
Van dem proest to Aechen und seiner herlicheit to Erklens.Der proest hait gewalt, bynnen der stat Erklens einen scholtis to setten und tontsetten. Der proest hait den burgern bynnen Erklens dat gewanthuys gefriet und overgegeven und hait dairbeneven den burgern ouch overgegeven und verlaeten die wiltbanne, sodat sy moegen jagen und vangen frei, onverhindert bynnen seiner herlicheit tot Erklens to veld, bussche und water alle wilt, gleich sy doen moechten; wolff und berr und alle dieren, die van andern wiltbannen op dese erde und herlicheit quemen, muegen sy vangen und halden. Wannere ein leenman versturfft sonder erven, wat tottem leen gehoirt, versturfft aen den proest; dat gereide mach hy laeten in den gotzdienst. Gein knaepken verleust sein leen, dat noch onder 14 jairn is, und ein maegten, dat onder 12 jairn is, und wurden sy waell geistlich; und dat moet men bewysen, dat id kynt niet alder en is mit drie geteugen: anders is dat leen ledig dem proest. Off men sal dat knaepken boven seinem monde onder der nasen besien; hait id dair hair, dat is ein teuge; und in seinem fundament, dat is dat ander geteuge, und boven seinem gemechtGa naar voetnoot1), dat is dat dritte geteuge. So wie klein dat id hair is, dat sein drie teugen, dattet leen ledich woirden is dem proest; dan hait id ander teugen, steit dair by. Und off ein man nae den vurs. jarn geistlich wurde, sein leen wurde ledig dem hern, und gienge hy waell uitter orden, dan er behelt sein lantrecht. Ein vrauwe, die ein kint droege nae irs mans toidt, dat kint, alst beweisslichen gebaert wurdt und dat geteugen moecht, off sturffe slechts nae der geboirt, dat kint erfft die moeder an | |||||||
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alle gueter, sonder dat leenguet, dat der vader an der hant hadde, dat wurde dem hern ledig und men moest dat van dem hern ontfangen. Die leenguede sal men voir den leenmannen uit- und ingaen und niet voir den lantscheppen, und sullen mit hantfesten, dat sein brieven, jair und dach to loessen staen, off die verkoufft oder anders im rechten beswirdt wurden. Ein manguet mach men in der hant behalden, als men die principaill solstadt behelt, dair men des leens gesynnen plege, off so voele des leenguets, als dair men einen wagen up wenden und keren mach; sunst noch anders en mach men dat niet in der hant behalden. Der schepen to Erklens en sal niet staen over eynich manguedt to Erklens. | |||||||
Van dem scholtis to Erklens.Der schultis sal sijn richtmetich, dat is ein man boven 25 jaern alt und ein eekint. Der schultis to Erklens en hait niet to manen den schepen to Erklens umb einich recht, dan hy mach alle tijt, wannere dat gericht geseten is, sonder orlouff in die bank treden und dair in- und uitgan, so ducke und mennichmaill ihm dat beliefft und gelegen is, umb to erforschen und to vernemen die bruecken, die verscheinen und ervallen muegen seinem hern, dem proest, van des wegen er scholtis. Alle guedung sal der schultis doen van des proests wegen, der sein herlicheit behalden hait; wat an de (?) guede dat capittel behalden hait, id sy manguet oder ander schepenguet, van den hern des capittels wegen; mit den mannen sal hy manguet belenen und mit den schepen alle andere guedere. Ein manguet sal men ontfangen bynnen jair und dage und dat sal men an dem schultis, der van dem proest to Erklens gesat is, gesynnen, und der schultis sal die belenung doen in beiwesen tweer man van leen oder mere; die gerechticheit dairvan is dem schultis ein vierdel weins und den mannen jederm 2 quart weins. Wer einen kommer doen wilt oever eynig manguet to Erklens, den sal men doen voir dem schultis und tween mannen van leen; die rechten dairvan synt dem schultis twee quart | |||||||
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weins und den tween mannen jederm ein quart weins. Und der kommer sal staen 18 wechen, und derghene, der den kommer deit oder gedaen hait, moet denselven kommer to allen ses wechen verwecken voir dem schultis und tween mannen; dat is den mannen twee quart weins voir orkunt und gerechticheit; van der verweckung en hait der schultis niet. Und der gekommert is, en bedarff den kommer niet ontsetten dan bynnen den 18 wechen inclusive, offt ihm beliefft. Als ein kommer tonrecht vervolgt wirt, dats 5 mark, die sein halff des proests oder des schultis. Van einem manbrieve to besegeln hait der schultis ein virdel weins und tween man jeder 2 quart. Van einer richtung, als ein manguet in die kirke gedaen wurdt umb ontbetalungen wille van erff- oder loespechten, hait der schultis 2 quart weins und tween man jeder ein quart, und dat underpant steit jair und dach by der scheinender sonnen to loessen. Hiernae staen die mannguede unsers hern proests to Aechen im kirspell van Erklens gelegen beschrieven, die dem proest oder seinem schultis staen to belenen: Middelmans guet to Bellichoven is ein manguet, dat hait Derich Middelman an der handt. Romboitz guet to Bellichoven is ein manguet, dat hait Conrards Udmans sohn Heinrich an der handt. Jennen Venendeis guet ten Holt is ein manguet, dat hait der jonge Johan Venendey an der handt. Goertz guet to Commarten is ein manguet, dat hait Gort selffs in der hant und ontfangen. Martins guet van der Ruren thum Bos is manguet, dat hait Martin in der handt und ontfangen. Der hoff to Mennekeraidt, der Udmans plach to sijn, is manguet; den hait Gerard van der Erfft an der handt und ontfangen. Dat guet gelegen to Oestrich, genant dat guet ter Linden, is manguet, dat hait Maess van Ethenbosch in der handt. Lutgens guet und Heinken Schouffkens guet to Codichoven is tsamen ein manguet, dat hait Peter Pinres in der handt und ontfangen. Henskens guet ten Holt is ein manguet, dat hait Hein, sein sohn, in der handt. | |||||||
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Roerkens guet to Bellichoven is eins deils ein manguet, dat hait Johan Haen an der handt. | |||||||
Des scholtis eidt.Ich N. geloven und schweren hiermit einen eidt by Gott und den heilgen, dat ich desen dach all und van desem dage vortan, so lange ich schultis to Erklenz byn, hoult und getruwe sein sall dem eirwerdigen meinem lieven hern proest, unser Liever Frauwen kircken to Aecken, dem dechen und capitell, einem hertog van Gelre und seinen rechten erven, der stadt van Erklenz und allen irn burgern und ingehoirigen, meins eirwerdigen hern proests hoicheit, herlicheit und gerechticheit na meinem besten vermuegen getruwelich tbewaeren und to verdedingen, dem schultisampt, wie mir dat van bemelten meinem hern proest in to haven, to verwalten und uit to richten verlaeten und befolen is, mit allem vlijt vur tsijn, eere und nutz furdern und schaeden warnen. Des proests, capitells und der stadt recht sall ich halden und niemantz weder recht und alt loefflich herkommen beschweren, noch iet dairvan ontrecken laeten; dat ich auch den burgern und allermallich bynnen der stadt recht doen und wederfarn laeten sall tot allen tiden, als inen des noet were und gebuerden, und wat im rechten erfolgt und van gerichts wegen mir to handelen und to doen gebueren oder tot einigen tiden bevolen wirdt, na meinem besten vermuegen und verstentnis vollentrecken und uit to richten, friede und recht alle tijt schirmen und hanthaven, dairinn niemantz verschonen noch ansehen gheinerlei fruntschap noch viantschap, auch ghein gaven noch geschenck dairumb nemen und vorts alles anders doen und laeten, dat einem fromen, oprechten scholtis van rechtz und gueder gewoenheit wegen der stadt Erklenz gebueren sall, alles getruwelich und ongeferlich. So help mir Gott und sein heilgs evangelium. Amen. | |||||||
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De bonis custodibilibus dominorum capitularium insignis ecclesie collegiate sancte Marie Aquensis et haec bona vulgariter nominantur soecken.Item lant, dat thiend gilt, wurde dat betymmert, so moet man van dem morgen ein soecke geven und betalen, dat synt dry voet even, gnant hovevaetGa naar voetnoot1); die betaelt men mit twee sumbern und ein vierdel of coppe even und dairmit ist aller dingen gefryet; wurde die tymmeratio wederumb afgebrochen und dat gut to arlande gemaecht, so sall id wederumb thiend gelden, alst voir gedain hait; und wurdt tot eynem bongart gemaecht, so sal men van dem morgen ein thiendhoen geven; und wurde der bongart ouch weder to arlande gemaecht, dan sall men ouch wederumb thiend dairvan geven, als men voirhyn gedaen hait und niet mer. Item pro quolibet soecke solvuntur apud Erclenses hactenus observata tria vasa havene curialia, dat sein 2 sumbern und 1 quartail oder coppe even communi estimatione mensure Erclensis, quia vas curiale reductum est ad vas civitatis Erclensis per quandam interlocutoriam factam per comitem de Nuwenair inter dominos Capitulares et cives Erclenses. Soecken tunc temporis in Oeraidt 6, in Bos 11, in Oestrich 5, in Mennekeraidt 2, in Aetenbos 2, in Hege 1, in Woickeraid 2, in Beldichoven 5, in Comerten 1. Item anno 1492 hait Johan Kerff, rentmeister, berechent 29 soecken. Item die soeckeven verscheint jaerlichs op Sent Gertruden dach virginis. Item anno 1473 hadt hertoch Carll van Burgondien den hertoch van Gelre gefangen mit behaftung und naem ihm dat gantze lant van Gelre af und schatten dat overal gantz schweirlich, sodat tlant alle jaer vill duysent gulden geven moest; so wart Erklens op sein duysent gulden gesat, und als sy die betalen moesten, so schatten die rat die hern vam capitel to Aechen up ir andeil, des sy also niet geven en wolden. Und als dan der hertoch van Burgundien vurs. ein schyve to Venlo angestalt, glich hy ouch to Sutphen und andern orten bynnen dem lande gedaen hadde, so lieten die van Erklens | |||||||
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die hern vam capitel vurs. laden voir schyveGa naar voetnoot1) oder ad rotam to Venlo, so lange und ferne, dat aldair mit recht geweist und gecliert wart, dat die hern vam capitel vurs. contribuern und byleggen sollen tot dem schatt nae irn guedern, als andern doen moesten. So wart der thiend to Codichoven geschatt, want der bynnen hondert jarn van der ritterschap an die hern vam capitel gegolden was, und ouch der thiend to Oeraidt, der bynnen menschengedenken ouch van der ritterschap gegolden und angeworven was, und want dan die ritterschap to dienen pliege, so woirden die hern vam capitel geweist lieff und leit mit den van Erklens to lyden. Die hern vam capitel leenden den van Erklens ein summa van pennongen, dat men sey up ditmael liet berusten. Johannes de Speculo, notarius et scabinus Erklensis, fovit actionem ad complanationem eiusdem contra Wilhelmum, canonicum et notarium capituli. Item in dem jaer 1427 was becronung van dem vass, so dat die hern ihre leen- und soekeven gemeten haven wolden mit einem sumbern, als sy dan hadden, dat mere was dan unser stat sumbern oder maete; do wart ein sumbern mit der stat brande gemaecht und geteikent, dairmit men sulche even meten und betalen solle. Item in der uitspraechen anno 1427 haven die hern vam capitel sich vermeten to beweisen und schein und bescheidt by tbringen van den thiendhoenern. Und dat is durch meinen jonker van Wikeraid gesprochen tberusten bis an die beweisung, die tot deser tijt niet geschiet en is van den hern des capitels. Item anno 1488, want die thiendlude irn thiend lange tijt betaelt hedden by dem vurs. gebranten sumbern und sy die thienden angenommen hedden mit brieven vermeldende maete unser stat, want dan der stat maete minder was dan dat vurs. sumbern mit der stat brande, so wolden die thiendluyde van der hern rentmeister beterung haven. Do wart der twist gestalt an unsen drost, greve Wilhelmen van Neuwenar, hern te Bedbuer, und overmitz denselven uitgesprochen, dat men na datum dis jaers 1488 vortan den hern alle zynsen renten betalen solt mit der stat maeten und wat verleden were, solt dairmit geslycht sijn. Item want die hern annemen grote und klein thienden, dairumb sullen sy schuldich sijn vaselrinderGa naar voetnoot2) und beeren | |||||||
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bynnen dem beslacheGa naar voetnoot1) derselver thienden to halden, umb die beesten to betuchten. Item men sall kein stroe noch kaff uit dem beslache der thienden vercopen oder afhendich maeken, soverne die luyde bynnen dem beslache des gesynnen to haven umb sulchen penning, als men buyten krigen mach. Item es is nietits einich beweis geschiet, dat den hern der smael thiend to Erklens gentzlich tokommen sall, dan sich des undernomen han, umbdat sy ossen und beeren halden moeten, dairumb der scheppen en hait niemals gecliert, want alles, des men den schepen beweislich ondervroden mach, dat sall men mit brieven under schepen leggen. Item der smael thiend is in der uitsprachen benompt verken und gense. | |||||||
Van den curmoeden der hern vam capitel to Aechen.Item die curmoet unser hern van Aechen is anders niet dan ein beest mit einem ronden und ongespalden voet, dat is ein pert. Item is ein pert, hait man ghein curmoet, want dat dem hern dienst schuldig is. Item sijn dair 2 pert, dat niest dem besten sal men verkurmoden by raet und erkentnis der scheppen und benedigen dat, wairby der man by seiner have verblyven mach, und dairby salt der hern rentmeister ouch laeten. Und dan sal men dat guet, dat curmedig is, vort ontfangen of doen ontfangen voir scholtis und schepen und van dem ontfenknis sal men dem rentmeister geven ein stuck goltz niet van dem meisten, wie die schepen ime dat kleren sullen; und die scheppen sullen haven einen emmer weins, dat seint 16 quart. Dan off van levendiger hant einige overgift geschege, dairvan sullen die schepen haven einen halven emmer weins, dats 8 quart, und der scholtis helt dairmit des proests herlicheit, der op die guede vertiegen hait tegen dat capitel und allein die herlicheit beholden. Concordatum est cum capitulo, quod pro uno feudo debent solvi 6 albi Colonienses iuxta monetam Erklensem; et quodlibet feudum continet ein scholtswein solvendum Assumptionis, 1 Paeschhenne und 4 ey, solvenda to Paeschen, und ein thiend- | |||||||
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henne und 14 penning, solvenda Martini; voir dat tsamen betalt men die vurs. 6 albi Colsch und vort gyfft ein feudum oder leengut den hern vam capitel oder irm rentmeister jaerlichs 7 sumbern even und dem hertoch van Gelre 6 sumbern evenGa naar voetnoot1) Erklender maeten, die verschynen halff op sent Steffens dage und halff op sent Gertruden dage, und gilt daerto ein curmoet allein van den perden und anders niet; dat beste perd is voir den hertoch, umb den lande und leuden beschirm to doen, und dat andere vercurmoedt men voir den schepen als vurs. is. Anno 1528 hait Conrardt Haen als ein rentmeister den hern berechent 90 leen und to jederm leen 8 lichten albi, jedern albus ad 5 raderhaller. Haec ita scripta inveni in registris dominorum. Item magister Johannes de Speculo, civis et scabinus Erklensis, scribit se invenisse et legisse in antiquis libris seu rodulis, dat men ein scholtsweinGa naar voetnoot2) tbetaelen plege mit vumfdenhalven schilling payment bynnen Erklens genge und geve, und dair men bier und broet umb gelden und mit betalen konde, dairumb dat unse stat voirtijtz ir payment voir sich behalden und niet nae Colschen gelde to varen plegen, umb alle gerechticheit by ons to halden van merken, schillingen und pennyngen rechenen. Invenit idem Johannes, prout fatetur in suis scriptis a me visis, literas tempore Reinaldi ducis Geldriae et Juliae in Randeraede fulminatas (?), in quibus compromiserunt nostri antecessores, qui ibidem captivi ultra justitiam detinebantur nec inde venire poterant nisi per literas scabinaliter sigillatas, de nostris, quod pro tali porcello solverentur, sicut taxa in presentia observatur et moneta est super hoc in argento essentiali satis duriter pensata contra nos propter nostros in Randeraed coartatos. Anno Domini 1410. Si pater vel mater habens bona curmediam solventia moriatur relictis pluribus prolibus, si omnes tales proles acceptaverint bona illa curmediam solventia, tenetur quilibet solvere post mortem curmediam, mortuis etiam illis usque ad unum, tunc iterum solvetur tantum una curmedia de bonis illis. Si aliquis solvens curmediam vendat vel resignat bona | |||||||
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solventia curmediam sine fraude et si dominus infeudans infeudaverit ementem vel datarium, tunc post mortem vendentis vel dantis ab eo non requiretur curmedia, sed ab emente vel datario infeudato. | |||||||
Anteiknung van den 5 dienste oder maeltyden, so die hern vam capitel to Aechen schuldich sijn tdoen den schepen und gericht to Erklens up die gepuerliche tyden.Item tot desen maeltiden oder eten behorn ordentlich bereit to werden 3 taeffelen. An der irster taeffelen behoren to sytten der scholtis, der vogt, der schriver. An der tweeder taeffelen behoren to sytten die 7 schepen in der ordenung, dairna sy in dat gericht und schepenstoel komen und gesat synt. An der dritter taeffelen behoren to sytten der statbode, des scholtis diener, des vogtz diener und die twee voersprecher. Item wair nu an desen vurs. taeffelen die personen oneffen und onpar sytten, moet der rentmeister voir dieselven sovill van gerichten opsetten, of dair tween seten; und dat is der taiffelen recht. | |||||||
Van dem irsten schependienst.Item der irste schependienst sall gescheen und gehalden werden op sent Steffens dage oder des niesten maendags dairnae; und als dat gericht geseten is, als vurgeschreven is, alsdan sall der rentmeister Benedicite lesen und dat irste gericht op die taeffelen sal sijn: In ein jeder schuttel die tween einen guten, vetten, gemesten und wael gepraten capun mit einer geler zaesen van knoufflouch. Item dat 2. Speke und ertzen und dat speke sall ther maeten geroucht, niet gartz noch overmaet vett sijn, und die ertzen sullen doergeslagen, geel, wael gekrudet, niet verbrant noch versengt, sonder waelsmaeckende sijn. Item dat 3. Groen, junk, vrisch rentvleis mit guten mostert, virs und waelsmaeckende. Item dat 4. Jederman ein schuttel pepers mit beerswillGa naar voetnoot1), wael gesoten und gecrudet. | |||||||
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Item dat 5. In einer jeden schuttel ein vierdeil van einem jongen, vetten spoenverken mit einer bruner zaesen, und die verken sullen alt sijn 9 oder 10 wechen, bereidt gepraten mit guten, edelen, waelruckenden cruden. Item dat 6. Sult mit petersilien mit gutem, claren weinetzig, waelsmeckende. Item dat 7. Kese und gepraten peren mit karwe und gueten confect overstreuwet. Item die taeffelen sullen sijn gut van brode, beide roggen und weit. Item dat bier sall alt, clair, milde und drinklich sijn. Item gueten, nyhen berchwein sall ouch up den taeffelen sijn, potschoen, van dem allerbesten, waelruckende, mundich und waelsmeckich. Item prandio facto sall der rentmeister Gratias lesen und dairnae van dem scholtis begern to manen die schepen, of dem eten und den taeffelen genoegt gedaen und volkomen sy, dat die hern vam capitel vurs. den schepen und gericht schuldich sijn tdoen und duck gedaen haven und noch duck, wilt Got, doen sullen. Der scholtis sall den eldesten schepen manen umb recht; die schepen sullen sich dairup beraeden und is dat eten niet volkomen geschiet, als der taeffelen tobehoirt, sal men becroenen und der rentmeister moet dairumb lyden und doen, dat ihm die schepen heiten doen und lyden, dairmit der taeffelen recht behalden blijff. Und ist volkomen, so sall der rentmeister vraegen, wattan dat gericht van Erklens wederumb schuldich sy tdoen den hern vam capitel. Dairumb dan der scholtis den niest eltsten schepen manen sall, und nae dem beraet sall der schepen weisen, dat dat gericht onvertoglich sal sitten und dienen den hern vam capitel an allen sulchen renten, die ihnen hudt dis dags verscheinen in dem gantzen ampt van Erklens; und of iemantz were, der sich des weigern und streven wulde, den soldt men dairby doen bescheiden, rede und wederrede, konden und alle bescheit dairop verhoren und nae dem besten rechten wysen, allet onvertoglich den hern recht to gescheen. Item in desen dienst werden die hern vam capitel recht geweist van den urseven, dat sijn 13 sumbern even, die verscheinen hallf op sent Steffens dage und halff op sent Gertruden dage. | |||||||
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Van dem 2. schependienst.Item der tweede schependienst sall gescheen und gehalden werden des maenendags post trium Regum, anfenklich ut supra mit 7 dobbelgerichtern. Tween einen guten, jongen, vetten capun mit geler zaesen. Item dat 2. sall sein speck und ertzen ut supra. Item dat 3. Guet, jonk, groen, vett, vrisch rentvleisch mit mostert ut supra. Item dat 4. Jederman ein schuttel pepers mit gueten bierswill, bereidt ut supra. Item dat 5. Tween ein schuttel gepraets van einem jongen, vetten, erwelten kalff mit einer bruner, gecruder zaesen. Item dat 6. Sult mit groner petersilen und gueten, claren weinetzig. Item bier, broedt sall sijn, als in dem irsten dienst geschreven steit. Item behoirt sich deser tijt to haven op den taeffelen nyhen wein, gelaeserschoen, dan want men den alsdan so niet kriegen en kan, so benedigt men den rentmeister mit poetschoen van dem allerbesten wein, of drinkt men dairvoir virnenGa naar voetnoot1) wein van dem besten; is van gratien und niet van recht, want der taeffelen recht is nyhe wein. | |||||||
Van dem 3. schependienst.Item der dritte dienst sall gescheen und gehalden werden des maenendags nae Paeschen. Tween ein schuttel gewendsgepraten mit einer groener zaesen und pannenkoechen van gueten, groenen krutern mit sucker overstreuwet; die gewender sullen van gueten edelen kruden sijn, besonder van kaneel und muschatenblomen und die eyer in den koechen sullen virs und over 3 dage niet alt sijn. Item dat 2. Speck und ertzen wael gecrudet und allet bereit ut supra. Item dat 3. Guet, vett, groen, vrisch rentvleisch, waelgesoden, mit mostert. Item dat 4. Jederman ein schuttel pepers mit gueten biers will ut supra. | |||||||
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Item dat 5. In ein jeder schuttel ein vierdeil van einen vetten lamp, gepraten, mit einer roter zaesen. Item dat 7. Kese und eppel van den besten ut supra. Item die taeffelen sullen sijn guet van brode, und guet, alt bier und dairto guten, claren, waelsmaekenden berchwein van dem allerbesten. Item in desen dienst werden die hern vam capitel geweist in recht vort van der urseven, die verscheint vort tot 13 sumbern op sent Gertruden dage, und ein paeschhenne und 4 ey, gesumert mit dem scholtswein, und in deser renten sall den hern onvertoglich recht gescheen. Dairumb sijn sy desen vurs. dienst schuldich to doen, als vurs. steit. | |||||||
Van dem 4. schependienst.Item der vierde dienst sall geholden werden up maenendage post Nativitatis Johannis Baptiste to midzomer, anfenklichen ut supra, und mit 7 dobbelgerichten ut supra. Item dat 1. gericht sall sijn ertbern und kerssen und jonge, vette gense gepraeten, in einer jeder schuttel ein halff ganss mit suker overstreuwet und mit einer bruner zaessen. Item dat 2. Speck mit ertzen ut supra. Item dat 3. Rentvleisch mit mostert ut supra. Item dat 4. Ein schuttel pepers jederman ut supra. Item dat 5. Jonge, vette hoener, gepraeten, mit einer roder zaesen. Item dat 6. Sult mit petersilien und etzig, dan want sult nu ontidich und niet bequeme en is, sal men groen visch dairvoir opsetten mit gueden etzig. Item dat 7. Kese und beren ut supra. Item bier, broet und wein sall ouch guet sijn. Item up desem dage verscheint den hern alsulche holtweit, als sy dan jaerlichs inkomen haven. | |||||||
Van dem 5. und lesten dienst.Item der vomfde und leste dienst sall gehalden werden up maenendage post Assumptionis Marie, anfenklich ut supra, mit 7 dobbelgericht. Item dat irste gericht. Tween in ein jeder schuttel ein halff gepraeten ganss mit einer guter, bruner zaesen. Item dat 2. Speck und ertzen ut supra. Item dat 3. Groen, vet rentvleisch van jongen, vrischen ossen, mit mostert, ut supra. | |||||||
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Item dat 4. Jederman ein schuttel pepers mit bierswill und gecroes van gensen und enten, waelbereidt ut supra. Item dat 5. In ein jeder schuttel ein jonk, vett hoen, wael gepraeten, vollwassen, mit einer gueter zaesen. Item dat 6. Groen vische mit groten houptern in weinetzig mit groner petersilien, virs und niet ontwonden. Item dat 7. Kese, pern und eppel van dem besten gesmaek, die men kriegen mag. Item bier, berchwein, broet, allet ut supra. Item in desem dienst weist men den hern vam capitel recht to haven totten scholtsweinen cum suis pertinentiis, die ihnen dair verscheinen. | |||||||
Verdrach over die 5 maltiden vurs.Also ein weil tijtz herwartz twist und schelling sich onthalden hebben tusschen dem capitel van Aechen ter einer und die schepen der stat Erklenz ter andere zyden, herkommende van vomff maeltiden des jaers, die dat capitel van Aechen den van Erklenz schuldich is to doen, dairop beide partien tot meremalen mit supplication over einandern to hove sich beklagt hebben, und men beide partien niet hefft konnen verglicken, dairop sy nu wederumb voer raede meines G.H. hertogen van Gelre op der dachfart tot Ruremunde versamelt sijn, opdat dan die vurs. irrunge und geschellen nedergelacht und vorder oncosten, verloupe und moyenisse verhoedt muegen werden und blyven, hebben seiner F.G. raede, nemlich der ernveste und frome Heinrich de Grove, erffvogt to Erklenz und drosset to Hattem, und die werdigen meister Sweder van Kervehem, proest to Sutphen, und her Wernher van Beedbergen, doctor und canonick, ein middel vurgeslagen und beiden partien ein reces mit irer beider willen gegeven und geven mitz desen: To weten, dat id capitel van Aechen, so sy den van Erklenz des jaers vomff maeltiden offte voir jegliche maeltid tot oern chur seven goltgulden to geven schuldich sijn, diese niest kommende ses jaer angaende op dato van desen jeglik die vomff maeltiden op den dach, als sy die tdoen schuldich sijn, voir jegliche maeltid doen geven sullen seven goltgulden, doch mit sulchem onderscheit, dat id capitel van Aechen vurs. gehalden sijn sall alle jaer ein van den vomff maeltiden to doen off seven goltgulden dairvoir to geven, als vurs., allet tot chur der van Erklenz, off sy dat gelt hebben willen off die maeltid. Und na dese | |||||||
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ses jaer vurs. sullen die van Erklenz weder komen by oere olde gewoenten und friheit, glick sy gewest sijn voir tijt dis verdrags und reces van den obgemelten raeden gegeven, to verstaen, dat wederumb tot chur der van Erklenz staen sall, off sy jeglick reyse die maeltid hebben willen off gelt vurs., mit vurwairden: ist dat sy gelt kysen, dat sy mit seven goltgulden tofreden sijn sullen voir jegliche maeltid nae alder gewoenten und id capitel niet forder beswern; doch indem sy die maeltid kysen, dat sy sich gebuerlich und redlich halden sullen, dat die van Aechen mit reden niet en hebben to beclagen. Hiermede sullen beide partien gescheiden und vereinigt sijn und dit reces to beiden ziden onverbrecklich halden. Und opdat sulks to stediger und vaster sy, sein deser zedelen twee alleins haldende durch die vurgerurte raede onderteickent, dairvan die ein den geschickten des capitels van Aechen und die ander der gedeputierden van Erklenz overgelevert is, allet sonder arglist. Datum den 30. Augusti anno domini 1537. Beheltlick allet dat ein jeder in seiner gerechticheit sall blyven staen.
Die hern vam capitel to Aechen haven die grote oncosten der maltit in uitgebung ire tienden to Erklenz van jaer to jaer vergolden und afgedingt und die pennongen sein overmitz burgermeistern, schepen und raet sampt gantzer gemeinden verordent und gekiert tottem buwe der stat, als men dat op der stat rechenboechern bevinden sall. Item anno 45 afgedingt mit 27 goltgulden, anno 46 mit 30 dalers, anno 49 mit 24 dalers, anno 50 mit 24 dalers, anno 51 mit 26 dalers, anno 53 mit 29 dalers, anno 54 mit 28 dalers, anno 56 mit 29 dalers, anno 57 mit 34 dalers, anno 58 mit 25 dalers, anno 60 mit 21 dalers. | |||||||
II. Erkelenz und die herzöge von Geldern.Van dem lanthern und drosset.Der here, want hy is ein pleger des keisers, sal die gerechticheit halden, einem jeden lantrecht, leenrecht, boschrecht, waterrecht, deickrecht e.c. laeten wederfarn und gedien, glich hy dat dem keiser irst und daernae den leuden beloefft und geswoirn hait, und datselve is hy bedwongen mit seinen ampt- | |||||||
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luden to halden, und alle man moet dairumb des hern anroepen gehoirsam sijn, dat tottem gemeinen nutz und urber oder gemeinen schaeden slaen mach, up sein leiff und guet. Alle gewoenten, die van alts gewest sein, die sal men halden, die entegen Gott, ere, sele und geistlicheit niet en sein, und die sal men alle tijt verbeteren by den weisen und laeten bestedigen by den hern, want guede gewoente is guet recht by dem keiser. Off dem hern leiff und guet verburt were, nochtan sal men irst allen schuldern voldoen, ee der here die handt an dat guet slaen sall. Der here is schuldich dem kleger irst genoeght to doen, ee hy einige boet nemen oder gesynnen sall; und were dem hern genuegt gedaen und versturffe oder wurde ontsatt, ee dem kleger genoecht gedaen were, so sal der nafolgende here oder amptman dem kleger genoeght doen und laeten geschien. Id is ein alt recht und loblich herkommen der stat Erklenz, dat men alle tijt bisheir gehadt und onderhalden hait, dat men niemans bynnen unser stat und kirspell in tijt des fredens gegeweltlichen anferdigen noch ewechfueren en sall, noch in slott und gefenkenis bynnen unser stat und kirspell noch dairbuyten to slieten, der en were irst mit recht und schepenvondenis verwonnen, und ouch, der die bruecken tot unsers gnedigen hern behoeve verburgen mach, in eghein gefenkenis to slieten. Dat is to verstaen, dat men van des hern wegen gheinen burger oder ingeseten unser stat und kirspels vangen oder setten sal, id sy umb leiff oder umb guet, der sich verburgen mach; und der here oder amptman sall ihn bestondenGa naar voetnoot1), ob er burgen werven und krigen kan oder mach. Est jus consuetudinis huius patriae: Men sall nieman umb wort wille angripen, men weite oder vermoede etwas van der warheit, umbdat id beter is den schuldigen to leven, dan den onschuldigen to sterven umb des schuldigen wille, und beter is, dat der schuldige leve, dan der onschuldige verderff. Der lanthere und drosset sullen boven all bevelen die richtung halden, die in den voigtgedingen bekroent werden, und umb der voigtgeding wille en mach ghein besete eynich dinkrecht machen, dat dem gemeinen guede angeit. Die stadt Erklenz is dem drosset van des hern wegen | |||||||
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schuldich alle jairs to Paeschen to geven ein kalff niest dem besten und sein weinbroet, dats drie sumberen weitz tot einem gebacken stipart, und dat kalff sal men mit seinem tobehoire, nemlich vell, longe, lever, klauwen e.c., overleveren, und des sall hy alhier bynnen der stat doen gesynnen. Dairbeneven is die stat dem drosset ouch alle jairs schuldich op sent Simon und Juden messen einen ossen van 10 Rinschen gulden, dairumb dat hy den markt alsdan freihet. Der amptman und drosset to Erklenz moet ein ingeseten man sijn, der genoecht und vast geërfft und geguedt is in dem lande van Gelre, und moet der stat schweren sy by ihren alden rechten und gewoenden to laeten und to halden nae vermuege brieff und segel, die hertoch Arnoldt van Gelre hoichloefflicher gedechtnis der stat verleent und gegeven hait in den jairn 1423 up donnerdags nae VictorisGa naar voetnoot1). | |||||||
Des drosseten eidt.Ich N. geloeven und schweren hiermit einen eidt to Gott und den heilgen, dat ich desen dach all und van desem dage vortan, so lange ich drosset byn, hoult und truwe sijn sall einem hertoge van Gelre und seiner gn. erven, der stadt van Erklenz und allen iren burgern und ingehoerigen, hoichermelts meins gn. hern hoicheit, herlicheit und gerechticheit na meinem besten vermuegen getruwelich bewaeren und verdedigen, den burgern und allermallich bynnen und buyten der stadt in allem meinem ampt lantrecht, boschrecht, deickrecht, leen- und laetrecht und wes sunst einem jedern to recht gebuert, onparthielich wederfarn laeten to allen tyden, als inen des noet is, und vort alles anders doen und laeten, dat einem fromen und oprechten drosset amptshalven van recht und gueter gewoenheit der stadt Erklenz to doen gebueren sall, getruwelich und ongeferlich. So help mir Gott und sein heilgs evangelium. Amen. | |||||||
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Van dem ampt van Erklens.Id is to weten dat Breempt, Cruchten und Berk van alter her allewegs, wie ouch noch, voir dat ampt van Erklens tottem platten lande gerechent und gehalden und dat Kirspel van Erklens dairvan uitgesondert und afgescheiden gewest und in seiner vryheit onverdeilt by der stadt verblieven is, angesien die inwoeners des kirspels gelich den ingeseten burgern bynnen der stadt allewegs mit waecken, braecken, schattongen, accysen und allen anderen diensten und onlesten gehalden, ouch burgermeistern und schepen sowael op dem kirspel als bynnen der stadt gekoeren und opgenomen werden. Aever in tyden des kriegs und oirlogs, als men der vyanden besorgt was, sein die inwoeners des amptz vurs. mit harnisch und andern gewer durch den amptman in die stadt, omme dieselvige helpen stercken und bewaren, gebodt und bescheiden woirden; ouch tot ander tiden die welle und graven omme die stadt glich den burgern helpen maecken. | |||||||
Van dem vaigt to Erklenz.Der vaigt sall sijn richtmetich, dat is, er en sall niet sijn meineidig, in der acht oder banne, joede, ketter, heide; sall ein ehekint und sulchs stands sijn, dat hy gericht besitten muege, niet blint, stomme, onsynnich, ongetoufft, niet laem an handen und voeten, und sall alt wesen 25 jair, ein bescheiden man in seinem manen, dem armen als dem reichen, dem frembden als dem inheimschen, nieman in seiner manungen laeten verkorten und niemand in seinen togewysen rechten laeten bedroven, glich sein eidt dat innhelt; und sall sein genechten halden up sein ampt to verliesen, und sall die vier cardinaill duechden volhaven, dats stedicheit, niet krank van hertzen, dem gericht volstaen, fromlich beschirm doen desghoenen ihm geweyst is, ghein gewalt doen, dan mesich sonder gramschap, has und nit die ordelen volfueren na gewoenheit. Der vaigt mach einen, der onschuldich were, angripen und dennen to recht stellen, der buyten geseten were und niet hierbynnen, hy en vermoeden die warheit, und en mach den angegripen niet loslaeten sonder recht unser stadt. Der vaigt mach tot seinen hulpern anropen, alst noet is, | |||||||
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einige onder seinen gericht geseten, und der dan ongehoirsam were, wurde verluystich..... Der vaigt mach ein gebott doen, dan dem mach men mit recht wederstaen, der kan oder wilt. Der vaigt sall alle man gehoirsam sijn den botten to lenen, sein gewonnen recht to uitern sonder einige kosten, hy en were dan uitwendig; demselven sall hy den botten leenen umb sein gerechticheit, dats ein quart weins. Alle gerichticheit, als in die kirch doen x.x. (?), sall voir dem vaigt gescheen, dan die gueding sall by dem schultis van des proests wegen gescheen, als voirgeschrieven steit. Alle bruecken van slachten sein allein des vaigts, und off einer eynen tuyn to nae setzden, to nae tymmerden oder paelden, beleidung oder ein onrechte klage dede, und off sich jemant mit seiner parthien slichden sonder wille oder weten des hern, oder einer dem andern to nae greve oder potden, dats allet - 5 mark, dat sein 30 schillinge - allein dem vaigt, alst niet opgedaen en is im rechten. Mer weret opgedaen und betreffent aen erffschap, so behoren die 5 mark halff dem schultis van des proests wegen to. Beleidung und alle klein broecken und broecken, die slaen an leiff und guet van gewalts wegen, behoirn dem vaigt allein to, und men moet die verdengen an dem vaigt allein, und dat in der mynnen und fruntschappen oder in dem rechten. Gestolen und uutgeschlagen guet oder dedung, dairover behoirt dem vaigt allein to. Alle bruecken, dair der schepen to Erklenz over weist, die van erfftalen komen oder vallen, so an der bank opgedaen were, sullen vaigt und schultis glich, dats mallich halff, bueren, behalven die beleidung behoirt dem here vam lande, dats dem vaigt, allein to, und dairuuth is ein gewoenheit komen, als die alden gesagt haven, so wat van der bank mit des hern willen opgenommen und bededingt wurde, dat niet opgedaen en were, dat der here und vaigt doen moegen sonder den proest oder seinen schultis, und wat dairvan kompt, sall der vaigt allein haven, sonder tegensagen des proests oder des scholtis; dan ist upgedaen und wurde dan geslicht, die bruecken dairvan sullen vaigt und schultis glich deilen, dats mallich halff, und wat unser stat ingeseten sein, die bruecken dairaff en hait auch der proest oder schultis niet, und die to lengen oder to kortten en hait der proest oder schultis ghein gerechticheit. | |||||||
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Alle erffschap, die in dat gericht kompt, is 5 mark ther boeten, die synt halff des hern und halff des proests oder des schultis in dem jairgeding. Item 5 mark is die meiste bruecke buyten dat leiff, und dat is unser stat recht und auch ein gemein landtrecht van der Nersen herop. Qui recognoscit ante scamnum schabinorum, non gravatur quavis emenda, idem est de jurejurando dimisso, teutonice: van verlaeten eiden en hait der here und vaigt auch niet. Pena prefectoralis, ein vaigtgedings boet, is 7½ schilling Erklenz geltz. Pena communis, ein tagliche boet, is 1 schilling Erklenz geltz. Der vaigt moet den ingeseten oder heimschen man umb kijffliche sachen in dat recht doen bescheiden als voir die brueck und den uutheimschen mach hy antasten und setten laeten. Als twee parthien schepenbeleit begern, die sullen den vaigt in stat des hern dairumb anropen, und der vaigt sall einen dach anstellen. Die rechten dairvan sein bynnen der stat jederm schepen ein quart weins und dem vaigt 5 mark und buyten der stadt ist dobbell. Der vaigt voir und der schultis nae synt mallich schuldich den schepen up allen vaigtgedingen to geven ir cathedrale, men dinge oder men dinge niet, off dair vallen broecken oder gheine, und dairmit bestedigt der here und proest den schepen alle geweis und des schepenstoels vryheit und wynnen des stoels gehoirsamheit, und dat heischt des stoels recht. Die hern- und vaigtgedinge sall men to meinsten drie- oder viermaell des jairs up die gepuerliche tyden nae alder hergebrachter gewoenheit der stat Erklenz schuldich sijn to halden. Wer spricht sonder oirlouff des vaigtz in dem vaigtgedinge, der hait verbrueckt 7½ schillinge und in andern gedingen 1 schilling. Der vaigt sall in dem gericht sitten als ein maener und niet als ein weiser und sall alle tijt afwichen van den schepen, als sy sich up vondenis to wysen beraeden sullen, id en were sache, dat die schepen seins gueden raetz mit gebruychen wollen und ihnen dairby sytten to bliven begerten. Ein hertoch van Gelre hait einen vaigt to Erklenz an und aff to setten. Die stadt Erklenz is dem vaigt schuldich to geven alle | |||||||
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jairs to Paeschen ein kalff niest dem besten und dat sonder weinbroedt. Item des hern wedde, wan men dingt omme gereit guet, gelt und schulden, is 7½ schillinge. | |||||||
Des vaegtz eidt.Ich N. geloven und schweren by Gott und allen heilgen, dat ich desen dach und van desem dage vortan, so lange ich vaegt to Erklenz byn, hoult und getruwe sein sall einem hertoch van Gelre und seinen rechten erven, der stadt Erklenz und allen irn burgern und ingehoerigen, dat gericht to rechter und gebuerlicher tijt to besitten und nae meinem besten vermuegen tfurdern und in eeren to halden, meinem ampt in eigener personen, wie mir dat van hoichgedachtem meinem gnedigen hern befolen is, mit gantzem und getruwen vlijt vursein und gewarten und einem jedern, so dairan to doen, er sy geistlich oder weltlich, inheimsch oder uutheimsch, arm oder reich, seinen richtlichen dach recht und getruwelich aensetten und nemantz dairan weder recht und alt lofflich herkommen beschweeren noch bedroeven laeten; ich sall und will auch den burgern und allermallich, reich und arm, bynnen und buyten der stadt recht und schepenordell laeten gescheen und wederfaren to allen tyden, als inen des noet is, und wes im rechten erfolgt und van gerichtz wegen mir to jeder tijt to doen gebuern und mir befolen wirdt, nae meinem besten vermuegen uutrichten und voltrecken, frede und recht schirmen und hanthaven und niemantz dairinne verschonen noch ansehen, gheinerlei sachen, fruntschap noch viantschap, auch gheine gaven noch geschencke dairomme nemen, die geheimnis, raetslege und ordelen, so mir begegen, niemantz onGa naar voetnoot1) recht openbairn noch dairvoir warnen, und vort alles anders doen und laeten, dat einem oprechten und eirbarn vaegt und richter van recht und gueter gewoenheit der stadt Erklenz tosteit und geburt, allet getruwelich und ongeferlich. So help mir Gott und sein heilges evangelium. Amen. | |||||||
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III. Städtische verfassung und verwaltung.Van den burgermeistern, schepen und geswoirn raetzmennen der stat Erklenz, wie voele der im getal jeder tijt sijn sulle, und wie men die eligern und erwelen sall, ex antiquitus recepta consuetudine.Item die stat Erklenz sall haven tween burgermeistern, einen overn, den men der stat burgermeister nennet, und einen ondern, den men den lantburgermeister nennet, und thien geswoiren raetzmenner und dairto seven schepen. Und als dern eynich gebrech were, so sullen die schepen an ein und die geswoiren raetzmenner an die ander zidt verscheidentlich jeder deill tween uut der gemeinden oder uut dem raeth und geswoirn, die sy vermeinen und bedunken voir andern dairto nutz, tueglich und bequeme, beraemen und in den chur stellen, und uut denselven vieren, die also tbeiden ziden beraempt, ernent und voirgesatt weren, sullen die schepen und die tween jungst gewesen burgermeistern van wegen ihrer havender autoriteit alle tijt tween to burgermeisteren und vurstendern der stat und gemeiner burgerschafft eligern, welen und behalden und sullen alle tijt van dem stadtburgermeister vurs. ernent und uutgeroepen werden by gemeinem raeth up dem gemeinen platz voir dem raethuyss, wie dat van alts gewoentlich. Und wer id sache, dat tgetaill dern van raeth als voir steit, niet en voll were, so sullen die, so uut der gemeinden totter burgermeisterschafft erwelt und gekoren weren, blyven des raetz geswoiren, und dat sall alle jairs gescheen und gehalten werden up sent Peters dage ad Cathedram, dan die beraemung und beraetslagung sall allewegs acht oder vierthien dage dairvoir gescheen. Und waerby der burgermeisteren handelung alles to bestendiger und gelouffwerdiger geacht und gehalten werden muege, so sullen sy mit dem eid verbonden, verplicht und bestedicht werden up die forme und gestalt, wie dan hierna beschrieven volgt. | |||||||
Burgermeistereid.Ich N. geloven und sweren hiermit to Gott und allen heilgen, dat ich desen dach und van desem dage vortan, so lange ich burgermeister byn, einem hertochen van Gelre und synen | |||||||
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rechten erven, der stadt van Erklenz und allen iren burgern holt, getruwe und vlytiger voirgenger sijn sall, ire ere, werde, noitturfft und gemeinen nutz to allen und jedern tyden befurdern, betrachten und mit weten nimmermere verligen laetenGa naar voetnoot1) sall, und wat ich verstaen oder myr als einem burgermeister voirkompt, dairan der stat und gemeiner burgerschafft ichtwes gelegen, sall ich auch im raeth furderlich und onvertoglich anbringen. Wes myr auch van der overicheit oder im raeth bevolen wirdt, dair sall ich an sijn und verschaffen, dat sulchs sonder vertoch und ongeëndert voltogen werde; die heimliche raetslege und wes im raeth overdragen und gesloten, sall ich heelen und verswiegen halten, der overicheit, raetz und gemeiner stadt freiheit, guet, alt herkommen, gewoenheiten, satzung, ordnung, frede, recht und gerechticheit und int gemein auch alles anders, dat einem getrouwen burgermeister und voirgenger na alden lofflichen herkommen der stadt gebuert, na mynem besten vermoeglichstem vleis handelen, doen, uutrichten und hanthaven, dairinne niet ansien einigerley fruntschafft, vyantschafft, auch gheine gaven noch geschencke dairumb nemen geinswegs, getruwelich und ongeferlich. Also help myr Gott und sein hilligs evangelium. Amen. | |||||||
Van den plichten der burgermeister und geswoirn raetzmenner.Item wer in gericht und raeth gekorn und gesatt is, der en sall on treffliche oirsachen sein levendage niet dairuuth entsat werden, want die alden gesagt haven, men sulle niemantz, der mit eid beladen und gesworen were, ontsetten, then were, dat ment mit rechter bewijsslicher mysdaet verdient hedde, und off einer ouch were on allen weisen raeth; dan off einer selffs begert uuth dem raeth to wesen, mach men admittern und tolaeten. Item wannere und to wat tyde ein burgermeister van wegen der stadt den raeth beropen und versamelen liest, so sall ein jeder raetzbewandter by synem gethanen eid und plicht gehoirsamlich up die bestimpte platz und tijt erscheinen und niet | |||||||
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uutbliven on einige redliche oirsachen und on erlouffnis des burgermeisters. Item wannere men to raet sytten sall, so sall der stadtburgermeister oven an und beneven ime der lantburgermeister, sein mitgeselle, und tegen im over der secretarius und geswoirn schriver voir einem dische mit den schrifften und dan vort tbeiden zyden die oltsten in der wallGa naar voetnoot1) na inandern sonder alle myddel sytten, ersamlich und auch mit sulcher stillicheit, furchtsamheit, broederlicher lieffden und frundtlicher bescheidenheit, alsoff ein romscher Keiser oder conink oder ir eigen landsfurst und overhere by ihnen tegenwerdig und voir ougen were, und sullen niet lichtferdigs, spotlichs, schymplichs, hassigs oder tornigs reden, gebruychen, noch einandern gestaden, sonder mit ernstlichem gemoet betrachten und bedenken ir eid, wie und wairumb sy erwelt und tsamen beroepen woirden sijn, und dat sy dem almechtichen Gott umb sulchen erensitz, verleenden gewalt, alle handelung und versuymnis schwaere rechenschap am jungsten dage to geven schuldich sijn sullen. Item alle sachen, so die stadt und gemeine burgerschap belangende is, sall der burgermeister als dat overhoufft schuldich sijn vur to dragen und erstlich to erkleren und id betempt niemantz anders on erlouffnis desselven burgermeisters ietwes vur to tragen oder umb raeth to fragen; edoch mach der stadtburgermeister dem secretarien und geswoiren schriver oder dem lantburgermeister, synem mitgesellen, die sachen vur to dragen befell geven, und tis gewoentlich, dat der stadtburgermeister als der overst vur allen andern gefragt und den irsten raethslach geve und so vortan einer na dem andern, wie sy in der ordnunge sytten. Men sall ouch einem jedern sein meynong, raethslach und oirdell sonder irren und wederstriden by geschwoirn eid opentlich doen und beslieten laeten. Und wert sache, dat einer dat vurdragen, dairumb geraetslagt wurde, niet recht und luyter verstanden, denselven sal men mit erlouffnis des burgermeisters durch den gemeinen schriver mit kortten worten bescheidentlich erinnern. Item wes im raeth geredt, geraethslagt, gehandelt und verdragen ist, dat sall ein jeder by seinem gethanen eid verswiegen halten, noch in kirchen noch op straiten, noch andern enden buyten raetz mit niemantz dairvan sprechen, sonder ein jeder | |||||||
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sall tegen allemallich behoet sijn, dat men van ihme niet erfaren oder vernemen muege, wat und wie men im raeth gehandelt, verdragen und gesloten have. Item der burgermeister sall alle brieff und bodtschafften, so van wegen der stadt ime anbracht werden, annemen und ontfangen, die brieff upbrechen und verlesen und alsdan upt furderlichste, so es die sachen erliden, an den versamleten raeth gelangen laeten. Item der burgermeister sall auch alle noetturfftige bouwe der stadt doen versorgen und machen, sall auch der stadt porten, toirne, slotelen, segell, brive, gelt und alles waell doen bewaren, dairmit ghein onvliete noch ontruwe an ihm gespuert oder gevonden werde, und want er ein houfft und vurstender der stadt und gemeiner burgerschafft is, so sall er alles versorgen, wes der stadt gemeiner nutz und burgerschafft noetturfftich, profytlich oder schaedlich sein muege, und sulchs alles mit vurwyssen des gemeinen raetz. Item ein jeder burgermeister deser stadt sall auch in seinem jair versorgen, ee und befur er sein eigen rechnung voir Cathedram Petri doen sall, dat der kirchen-, hospitaill-, cruytz- und ander armenpleger rechenschappen to gueder tijt voergaen und na alden lofflichem herkomen gehalden und gedaen werden. Item magistri civium habent judicare mensuras ciborum et potuum, etiam habent judicare libras et omnia ponderabilia et omnia negotialia. Item were iemantz bynnen unser stadt und kirspell, der mit ongerechten und qwaeden falschen maeten und gewicht umbgienge und dairmit mette und wiege, derselve sulle sulchs boeten und beteren na wysenis der schepen und raetz, und dair sulle der here dat dritte deill van haven und dat ander vort totter stadt und kirspels nutz und beste to wenden und to keren. Rectas mensuras et libras habebit quilibet in domo sua et sic benedicetur in semine suo et post hanc vitam habebit aeternam vitam. Item die weinmaete und olymaete to Erklenz sollen sich mit der Colnischer weinmaeten und olymaeten verglichen, und so sullen 8 quart biers Erklender maethen maecken 9 quart weins Erklender maethen. Item 4 aemvaet sullen maecken 5 slechte oder smaell vaet in der accysen. Item die weinteppeniers sullen van einem voder weins, dat | |||||||
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sy uutvertappen, ther accysen geven 8 gulden, den gulden tot 24 albus lopentz geltz gerechent. Item die gemeine bierbruwer, so op veilen koup brouwen und tappen, sullen van einem malder maltz ther zysen geven 9 albus. Item die burger, die voir oen selbs bruwen, sullen van dem malder geven 5 schillinge. | |||||||
Des raetz eidt.Ich N. geloven und schweren to Gott und seinen heilgen, dat ich desen dach und van desem dage vortan hoult und getruwe sein sall einem hertogen van Gelre und einem greven van Zutphen und seinen erven, der stadt van Erklenz und allen iren burgern und ingehoerigen ir ere, werde und gemeinen nutt alle tijt to fordern, betrachten und raeden to helpen, irn schaeden to warnen und best to werven, sovill in meinem verstande und vermuegen ist; wannere und to watt tyde ich van wegen des raetz oder gemeiner stadt gefordert werde, gehoirsamlich to erscheinen und sonder einige redeliche oirsaichen niet uutbliven, id en were mir dan erloufft und togelaeten; und omme wat sachen ich im raeth gefraigt werde, id were lijff, leven, ere oder guet beruerende, niet noch nemantz uutgescheiden, den armen als den reichen, getruwelich to raeden, allet na gemeinem rechten, eirbaren redlichen und lijdlichen gewoenheiten, gesett, freiheit und ordnung der stadt Erklenz na aller meiner bester wist und verstentnis, dairinne niemantz verschoenen noch ansehen gheinerlei fruntschap, ouch ghein gaven noch geschenk dairomme nemen; wes ouch im raeth gehandelt, geraetslagt und gesprocken wirdt, datselb niemantz on recht oder heischen offenbaren noch dairvoir warnen, sonder mein levendage im raeth heimlich und verswigen halden, dem mererm deile van raeth im besten alle tijt volgen und anhangen und niet wederstriden, heimlich noch opentlich, sonder datselve alle tijt loven, fride und recht na meinem vermoegen helpen maecken, voltrecken und hanthaven und gemeinlich allet to doen und to halden, dat einem eirbarn und getruwen raetzmanne van gewoenheit und rechtz wegen der stadt Erklenz tosteit und gebuert, allet getruwelich und ongeferlich. Also helpe mir Gott und sein heilgs evangelium. Amen. | |||||||
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Van den scheppen to Erklenz.Scabinus est vir legitimus autoritative electus ad praeëssendum populo pro recte judicando sub pena aeternae damnationis. Scabini tales eligendi sunt, qui discreti sint et noscant discernere causas juris, et ad minus erunt septem in sententiis praeferendis. Scabini sedendo et non stando judicabunt et sententiabunt. Die schepen sullen sijn uuterwelten des keisers und sullen alle einen mont haven sementlichen und alle richtmetig und warhafftig ordelen glich dem edelen als dem onedelen, dem richen als dem armen, wie sy dat schweren moeten. Is dair einig waendewe (?) schepen, den sullen die andern schruwen und van ihnen scheiden. Der schepen is gefriet in seinem wysen und all dat dem gericht angeit. Nae alder usantien, gewoenheit und herkommen der stadt Erklenz mach der schepen seinen gesellen, wannere des gebrech were, kiesen uuth der gemeinden oder uuth den geschwoirn des raetz, und als dat gescheen sall, so sall der burgermeister als ein overhoufft van der stat wegen durch angeven der schepen 8 oder 14 dage to voerens den gemeinen raeth overmitz den geschwoirn botten doen beroepen und vergaderen, und als der raeth by einandern geseten is, so sall alsdan der burgermeister vurdragen, wilcher gestalt und oirsachen ein eirbar raeth by einandern beroepen woirden sy, und dairup einen jedern by dem eid ermanen, dat er nae seiner besten vernunfft und verstentenis mit der hulpen Gots des almechtichen einen kesen to eim schepen, der dairto nutt, bequeme und geschickt sy; und alsdan sullen die geschwoirn raetzfreunde ther einer ziden und die schepen ther andere ziden jeder deill tween uuth der gemeinden oder uuth dem raeth beraemen und in den chur setten, und uut den viern, die also van beiden deilen beraempt und benoempt wurden, sullen die scheppen van wegen irer havender autoritet einen oder tween tot iren gesellen und stoelgenoeten nemen, welen und behalden, want des keisers recht is, wer des richts gewalt hait, sall den gesellen kiesen und anders niemantz, und auch geschreven steit, der schepen sall den schepen kiesen uuth raemung der geschwoirn, wie vurs. is. Wannere men einen nyhen schepen to Erklenz kiesen sall, dat sall men in der kirchen overmitz den geschwoirn gerichtz- | |||||||
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botten doen roepen und verkundigen, und dat sall und mach der hern rentmeister van Aechen dem capitel vort kondt doen und weten laeten, und alsdan mach dat capitel einen dairto deputeren und schicken, umb an to hoeren, off der nyhe gekoren schepen seinen eidt doet, als dat nae alder herkompst gepuert und gehalden is, want der schepen is irst beschwoiren dem proest, dechant und capittel, ee hy dem hertoch van Gelre schweren sall, glich sein eidt dat auch inhelt und mitbringt. Hiervan sall men hiernae mere beschrieven vynden. Scabini sedebunt in judicio absque aliquo genere armorum, nisi legitima necessitas hoc requirat. Ghein eigen man mach int recht sytten und ein churmoediger en mach niet seins hern guet richten. Ghein schepen sall iemant dage helpen halden oder leisten van sachen, die an dem rechten angeslagen oder im rechten geluytGa naar voetnoot1) oder verhoirt sijn; anders mach men die parthien helpen scheiden, ee die sachen in dem recht upgedaen synt. Rex vel quicumque judex non debet judicare super uxorem legitimam neque patrem vel matrem eius, sed potest bene judicare super consanguineos vel pueros eius non ad corpus sed ad partem corporis. Richter und schepen en sullen niet wysen over ir ehewijff, vader oder moder, dan moegen waell wysen over ir kynder und maeghe. Wat richter und schepen voir waer weten int aepenbair, dair en sullen sy niet over richten dan sonder klagt. Als ein schepen sweren sall, so sall hy sytten und leggen beide sein handen up beide seine knee und sweren by dem eid, den hy dede, do hy schepen gekorn wart. Ubi scabini judicando discordes fuerint, judex procedet secundum diffinitionem maioris partis, partibus agentibus secundum hoc judicando, quia minor numerus semper sequetur maiorem; possunt etiam trahere judicium eorum ad superiorem judicem. Qui contra juramentum latum injustam tulerit sententiam, manu mutilabitur. Quicumque requiritur supra aliqua causa et illam discutere non sufficit, ille jurabit se ignorare decreta juris in hoc casu. Si dixerit judex: ‘Vos, scabini, sententiabitis id, quod vobis | |||||||
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justum videtur’, tunc male dicit, quia multi sunt casus intricati, in quibus multi jus discutere nesciunt, et si aliquo modo judicans dubitaverit, tunc reus est coram Deo, nisi postea sic esse inveniat. Si schabini accusantur false judicasse, hoc referetur ad superiorem judicem, cui judicium illud pertinet, et quicumque ibi convincitur falsam tulisse sententiam, illi amputabitur manus vel redimet cum bonis. Item die schepen en sullen die parthien in den sachen, die voir sy int recht gebracht, niet raeden, mer sy sullen gemeinlich einem jederm even nae und onparthylick sijn und inglichen oprecht vonnisse und ordel wysen und niet onachtsam, versuymich, houftstotich, strafflich oder tornich sijn, dan in allem iren doen und laeten stille, sacht, synnich und barmhertich sijn, wie ir eidt dat ouch inhelt. Die schepen behoeren ouch beide partien in alle datghene, wes sy van noeden haven, onverdrietlich und sachtmoedelich to horen nae staet und gelegenheit der personen und der sachen. Item die schepen haven voir segelgelt van einem erff- oder loesbrieve ein mengelen weins. | |||||||
Forma juramenti scabinorum.Ich N. geloven und sweren einen eidt to Gott und den heilgen, dat ich desen dach und van desem dage vortan, solange ich schepen byn, hoult und getrouwe sijn sall der hilger maget Marien, der kirken to Aechen, dem decken und capitel, dem proest und synem verordenten scholtis und deiner, einem hertogen van Gelre und einem greven van Sutphen und synen rechten erven, der stadt van Erklenz und allen irn burgern. Des capitels recht und der stadt recht vurs. sall ich halden, ouch ordelen und heimliche raetslege, die die schepen vonden haven, sall ich helen und verswigen; ordelen, die her to houfdt gehoiren van buyten of van bynnen, dair anspraich und antwort und daer konde vur dem gericht oever geteugt und ergangen, dair en sall ich gheinen vurraet op geven; dem gericht sall ich gehorsamheit leisden tot allen gepuerlichen tyden und datselve getruwelich helpen besitten und bewaern; die partien nae aller noitturft verhoren, gheiner partien sonderlich anhangen und tofallen, raeden of warnen; die sachen in dem gericht uit boeser meinongen niet opholden of vertrecken; | |||||||
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recht geteugnis sall ich dragen; recht orkund sall ich ontfangen; recht ordel sall ich mit mynen gesellen und stoelbroedern helpen wysen na meiner besten wist und verstentenis dem edelen als dem onedelen, dem armen als dem reichen, und sall vortan allet doen und laeten, dat einem erbarn oprechten, fromen schepen van recht und gueder gewoenheit der stat Erklenz tosteit und gepuert; und des en sall ich niet laeten umb lieff noch umb leit, umb hait noch umb nijt, umb frunt noch umb mage, umb gonst noch umb gabe, umb golt noch umb silver noch umb all datghoene, dat die sonne beschynen und die erde bedecken mach. So help mich Gott und die hilgen. Amen. | |||||||
Van dem schriver.Der schriver sall sijn ein man eins volkommen alters, niet blynt, niet douff noch stumme, niet laem an handen, und einer gueter verstendiger spraech, gueter vernunfft und bescheidenheit, eins gueten eirbaren wandels und geruchts, verstendig und gelert, der latinschen spraech erfarn und der rechten kundig und in summa ein sulche geschickte person, dairop men alle geheimnis, ere und guet vertrouwen und gelouven stellen und setten moege, und der in gericht, raeth, contrakten, reckenung und andern saecken to schriven, to lesen und to verfertigen onderricht, also dat durch sein onwissenheit oder mangel der kunst oder durch arglist und geferde niemant versuymt, bedrogen oder verfoert werden muege; und dairmit sein schriven, lesen und aller handel des tbestendiger und voir andern gloubwirdiger geacht und toegelaeten, so sall hy mit dem eid nae gewoenheit der stat Erklenz bestedigt werden. Der schriver, so er in seinem schriven, lesen und handelung falscheit dede oder criminis falsi (dairin er in mennigen wege vallen mach) overweist wurde, so sall er mit ontsettung seiner eren und amptz, mit verweisung des lants und andern leyffsstraeffen, als mit abhauwen seiner hende oder ouch mit dem feure nae grote und gelegenheit seiner beschuldigung gestraefft werden. Quicumque fecerit literas, ad minus habebit septem scabinos testantes. Testimonium enim mortuorum ibi tantum stat sicut vivorum et in omnibus literis ponetur datum domini. Literae firmiores sunt testibus, quia his mortuis literae | |||||||
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manent in vigore et in illis juvat testis mortuus sicut vivens. Scribens falsas literas scienter devictus in illo tribus testibus judicabitur pro manu amputanda; sed si presbyter fuerit, presentabitur episcopo ad corrigendum. Der schriver vel secretarius sall van einem erff- oder rentbriefe to schriven haven 5 raderalbus. Item van zween pachtzedelen to schriven 2 quart weins. | |||||||
Des gerichtz- und statschrivers eidt.Ich N. geloven und schwern hiermit to Gott und allen heilgen, dat ich hoult und getruwe, gehoirsam und gewaertich sein sall einem hertogen van Gelre und an seiner stat dem vogt und richter to Erklenz, ouch burgermeistern, schepen und raeth van gemeiner stadt und burgerschap wegen, ir ere und nutz to fordern, schaeden to warnen, meinem ampt mit schriven, lesen und andern, wie sich gebuert und mir befolen wirdt, na meiner bester verstentnis getruwelich mit allen vlyte vur tsijn, die gerichtzhandelung, ordelen, contraecten und wat fur mir gehandelt oder bewilligt wirdt, eigentlich vermirken, anzeichnen und extendern und dairinne sonder weten, wille und heischen der parthien an substanz der sachen niet verandern, sonder dieselven na gewoentlichen und rechtmatigen stilum formern und verferdigen, die geheimnis, so ich im gericht, raeth oder van besonder personen vernem, niemantz openbaeren noch dairvoir warnen, den parthien, so vur gericht oder raeth to handelen haven, weder einandern niet raeden, warnen noch bystant doen, die gerichtz- und andere brieff, ordelen und schrifften, so vur gericht oder raeth ingelacht werden, on erlouffnis oder rechtlich erkentnis niemants overgeven, openen, verlesen noch affschrifft dairvan volgen laeten, und gemeinlich alles anders to handelen, to doen und to laeten, dat einem gemeinen und getruwen gerichtz- und statschriver van gewoenheit und rechtz wegen gebuert, dairinn niet ansehen fruntschap oder vrietschap (?), ouch ghein gaven noch geschenck dairomme nemen in einigerlei weis, sonder mich dairumb des geburlichen schrijffloens na des gerichtz und raetz zimlicher ordnung und maessigung in einer jederer sachen benuegen laeten, allet getruwelich, sonder arglist. Des help mir Gott und sein hilges evangelium. | |||||||
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Burgereidt.Ich N.N. geloben und schwere zu Gott einen eidt, das ich van diesem tach an der stat van Erklenz, den burgermeistern und rhat van gemeiner burgerschafft wegen allezeit gewertigh und gehorsamb zu sein, ihr arges zu warnen und bestes zu werben und vort alles zu doen, was ein gutter und getrewer burger schuldich ist zu doen, als mir Gott helff und alle seine lieven heiligen. | |||||||
Der schutten eidt.Wir geloeven und schweren by unsen eid der stadt van Erklenz hoult, truwe und dienstlich, dem burgermeister und raeth van gemeiner burgerschapen wegen alle tijt gewaertig und gehoirsam to sijn, ir beste to werven und args to warnen und vort allet doen, dat goede, from und getruwe schutten schuldich sijn to doen, so ons Gott help und die heilgen. Amen. | |||||||
Der molener eidt.Ich N. geloeven und schweren hiermit einen eidt by Gott und den heilgen, der stadt van Erklenz, dem burgermeister und raeth van gemeiner burgerschap wegen mit meinen dienst gehoirsam, getruwe und gewaertig tsijn, dat molenwerk mit seinem tobehoire allewegs buwelich und by seinem gangbaren wesen ordentlich halten und vur storm, wynt, brant, brechen und allen schaeden dags und nachtz truwelich verhoeden, versorgen und bewaeren na allem meinem besten verstande und vermuegen. Ich sall auch einem jedern sein korn, dat mir op die molen gebracht wirdt to malen, mit allem vleit bewaeren, getruwelichen malen und bereit maeken, wie sich dat gebuert, der stadt noch niemantz dat sein verandern, versuymen, verwesselen oder nemen, sonder sall mich mit meinem verordente und togesagten loen alle tijt benuegen laeten; dat ich auch des molters, sovill der stadt van jedern na gestalt und gelegenheit der maeten van gewoenheit und rechtz wegen gebuert, na meiner bester verstentnis truwelich warten und der stadt to nutz und | |||||||
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to guet upheven und van stondt an sonder hinderhalden in der stadt molterkisten schutten und bewaeren und sulchen molter auch van geynigen menschen, er were arm oder reich, uutheimsch oder inheimsch, ongenomen und onopgehaven laeten, sonder der stadt und gemein nutz dairinn alle tijt suecken und proeven; ouch ghein maltz, id werde up den koupe verbrouwen oder niet, behalven gemein gebuerlich scherbirmaltz, malen noch van der molen volgen laeten, id en were van den geschwoirn molenmeistern gemeten, besichtigt, opgeteeckent und versegelt. Wannere und so duck ich ouch gewaer wurde und erfaren kundt, dat jemantz, er were geistlich oder weltlich, bynnen der stadt und kirspel woenhafftich und geseten, in tiden als der wynt und die molen gangbar wern, eynigerley korn op andern frembde moelen droege, fuert oder schurgden, id were by dage oder nacht, in meinonge der stadt den molder tontfueren und tontfrembden, dat sall ich dem burgermeister van der stadt wegen to jeder tijt anbringen und to kennen geven und sall vort alles doen, dat einem fromen und getruwen molener und diener to doen gebuert, und wes ich hie geloefft han, dat sall ich stede und onverbroochen halden, so mir Gott help und sein heilgs evangelium. Amen. | |||||||
Van wegen, stegen und drifften und wie wyte eins conincks strate off ein herwech sijn soll.Regia via erit 32 pedum, omni securitate et placiditate porrecta et dicitur quasi dominorum via - dat is to verstaen, dat ein gemein herstrait wyte und breit wesen sall twee roten, dat sijn 32 voet. Item via - to verstaen ein gemein wech - potest octo pedibus latior vel angustior constitui, ut tamen eam latitudinem habeat, qua vehiculum ire possit. Item semita dicitur via passualis hominis - to verstaen ein voetpat - et erit quatuor pedum. Item divortium sive diverticulum est via in publicam tendens viam - to verstaen ein kirckwech - et erit lata quatuor pedum et non amplior. Item orbita est via, qua sata de agris vehuntur, et erit octo pedum. | |||||||
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Item strata dicitur via lapidibus tecta aut lignis pro publico subfirmata, et erit sedecim pedum. Item trames dicitur via, qua homines ad suos agros perveniunt - to verstaen ein foerwech oder foerpat - et erit octo pedum. Item ein wech wirt gnant, dairop einer gaen, faren, driven und wandelen mach. Item ein drifft wirt gnant, dairop einer gaen, riden, faren und sein vee driven mach. Item ein stech wird gnant, dairop einer voir sich selbs gaen oder riden mach. Item in plateis vacuus currus cedat onusto, levis gravi, ambulans equitanti et equitans cedat currui, sed in artis viis vel pontibus, ubi currus fuerint, si ibi pellatur ambulans vel equitans, stabit currus cedendo illis, donec recedat - dat is: op der straten sall der ledig wagen wichen dem geladenen, der lichte dem schwaeren, der voetgenger sall wichen dem rider und der ridender sall wichen dem wagen, und op einer bruggen sall der wagen stillehalten, bis der ruyter vurkompt. Item currus primo ad pontem veniens primo etiam transvehetur, sit onustus vel non, et qui primo ad molam venerit, primo molet - dat is: ein wagen, der irst an die brugge kompt, der sall irst overgefuert werden, er were geladen oder ongeladen, und wer irst ther molen kompt, sall irst malen. | |||||||
Wie men graeven und mirgelkuylen maecken sall.Quicumque foderit fossam sive fossata aliqua, hoc semper fiet absque damno hominum et non ponet illam fossam in plateam, nisi in spatio septem pedum, ita quod platea ambulantium vel vehentium non ledatur et ne pericula vel damna alicui accidant; quae si contingant, in illo casu tenetur satisfacere de damno. Item wer graven oder mirgelkulen by gemeine wege und straiten oder beneven eins andern erff und guet maecken wilt, der moet dairvan afwichen und rumen 7 voet, warby die wege und des niesten erff und guet ongeschedigt blyve und auch niemantz ghein perickel oder schade geschee; und off jemantz schade dairdoir geschege, moest men oprichten und betalen. | |||||||
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Wie men heggen poten und ruymen sall.Item wer boumgarden, kempe oder garden mit heggen bepoten, besetten und umbfangen wilt, der moet van seinem recht havenden pallGa naar voetnoot1) oder foerenGa naar voetnoot2) afwicken 3½ voet. Item wer ouch langst gemein wege, straten oder voetpede heggen poten oder setten wilt, der moet irst den wech oder voetpat uutmeeten und dan die rumongh doen, wie vurgeschrieven steit. Item wer alsulche rumong mit heggen deit oder gedaen hedt, der en moet ghein wydenGa naar voetnoot3) noch ander boum op datselve ruymzell setten oder poten, id en were dan mit des curgenoten und niesten nabers wille, consent und believen. Item off ouch jemantz kirsboume, esschen, widen oder ander boume op seins selbs grundt potten und doch so nae by oder in die heggen oder foer setzden, dat sy over dat ruymsell und des niegsten erff wassende und hangende weren und schaeden deden, sulchs sall ein jeder gehalden sijn aff to stellen und to rumen, so wyte und ferne, dat die by dem ruymsel blyven wie vurgeschreven und den niesten naebern und byligenden grunden gheinen schaeden bringen. Dese vurberurte puncten und artickelen sein etwan durch unse vurveders, schepen to Erklens, also thalden mit recht und ordell geweist und erkandt woirden. | |||||||
Van der stat kleinen accysen.Tis to weten, dat burgermeisteren, schepen und raeth der stat Erklenz nae older herkompst der stat klein accysen, als mit namen die kerffzise, gnant die doeckzise, beckerzise, vinsterziss, vischziss, wollziss, rosszise, wegezise, korenzise, weidezise, honigzise und grote wogezise, allet tot nutte, orber und profyte der stat alle jaer op sent Steffens dage in den christhilligen dagen upt beschuddeGa naar voetnoot4) und hogen uit to geven und to verpechten plegen, dairvan ein jeder beschudde der stat sijn sall, dats to weten, irstlich van der kerffzysen und van der beckerzysen eynen gulden current und 8 quart weins | |||||||
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und van allen andern zisen sall jeder hoichsell und beschudde der stadt sijn eynen halven gulden und 4 quart weins, uutgenomen die honigzyse und wogziss, dairvan ein jeder hoichzell und beschud der stadt sijn sall ein ort guldens und 2 quart weins. Dat gelt und dat irste beschudde an wein van allen zisen sall der stadt allein tokomen und der ander wein van den beschudden sall halff der stadt und halff den beschudluden dienen; und wilche accysen op dem vurg. dage van der stadt gepecht, angenomen und beschodt werden, die sullen van dem dage an bis up sent Pauwels dach Conversionis dairna niestvolgens staen forder to beschudden, und up denselven sent Pauwels dage sall der burgermeister van der stadt wegen in tegenwerdicheit des gemeinen raetz die kertz brennende up laeten setten, und so lange und ther tijt to die kertz brent, sall ein jeder, dem des lust und geliefft, die vurangenomen zisen noch furder moegen hoigen und beschudden, und als die kertz verbrant is op demselven dage, und ee niet, sall dat beschud enden und uutgaen, und alsdan sall ein jeder pechter und beschudder, so dat leste beschudde up jeder zyse gedaen hait, an denselven zisen dat jaer uuth gehalden blyven, und ein jeder sall alsdan van stundt an burgen stellen, dairmit der burgermeister van wegen der stadt tofreden und verwart were; und wilche zysen up sent Pauwels dage, als vurs. is, irst angenomen und beschodt werden, die mach men noch nae dem dage weiders beschudden, und dat beschudde sall staen und duyren bis up sent Peters dach ad Cathedram an den middach und lenger niet, und dan sall der burgermeister ouch die kertz brennende opsetten und als die kertz verbrant, sall ein jeder, dem die zysen verbleven, mit burgen verfast sijn, als vurs. is. | |||||||
Van der kerffzysen, genant die weverzyse.Item ein jeder wever sall van einem doeck geven ther zysen 3 albus und des niet van der getauwenGa naar voetnoot1) doen dan mit weten und wille des zysemeisters ther tijt, noch eynich stucke, groet oder klein, und ouch ghein wollengairn uutdragen oder fueren buyten weten oder wille des zyssmeisters, allet na advenant. | |||||||
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Item anno 1537 is men overkomen, dat men van einem jedern doeck, dat op veilen koupe gemaeckt und verkofft wurde, geven sall 2½ stuber, und wat gantz uutgefoert und van buyten verkofft wurde, sulle ghein zyse geven; desglichen van einem Lymborschen doeck, dat hier verkofft wurde, sall men ouch geven 2½ stuber, und buyten tverkoupen eghein zyss und dat Lymborsche doeck die tokomende jaer (?) op die vinsterzyss verordent. | |||||||
Van der beckerzysen.Item die becker sullen van einem jedern malder roggen und weitz, dat sy op veilen koupen verbacken und hier bynnen uutslyten, ther zysen geven 1 buysch. Item die koeckenbecker sullen van jederm gulden current van koecken ther zysen geven 2½ raderhaller. Es ist zu wissen, das von wegen der buyschen, so hier oben stehet, disputatien furgefallen, was ein buisch sei und wie hoich und wamit dieselb bezalt werden soll. Daruber ist von burgermeister, scheffen und raht erkliert, das die zysener fur eine buisch bezalt nemen und empfangen sollen acht heller und sulchs so lengh und ter tijtt, das darinen anders ordinirt sein soll. Actum anno 1585, denn 16. Martij. | |||||||
Finsterzyse oder gewantziss.Item van aller waren, die opt finster gehoirt, sall ein jeder t' allen wechen geven 4 haller und dat sullen die zyssmeistern to allen wechen heyschen und uutmaenen. Item van einem gantzen smalen doech, dat van buyten inqweme, geferwet oder ongeferwet, sal men ther zysen geven 4 buyschen. Item van einem gantzen breiden doech 8 buyschen und so vort nae advenant tbetalen. Item die Lymborsche doecher behoeren auch in dese zyss, und wat men dairvan geven sall, steit hiefur angeteickent. Item van einem kalen geloiden ryntzvell, dat der schomecher verwirkt und uutslijt, sal men geven 1 buysch, dan verkoupt hy id gantz, so ist mallich halff. | |||||||
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Item van kalen geloiden kalffellen sal men geven ½ buysch, und verkoupt men gantz, ist mallich halff ziss. Demnach streit und irthumb zwischen Leonardt Frisch als zyssmeister von den finsterzyssen und meister Dierichen Wolters erwachsen und sie daruber vor den versambleten rat kommen und ihre reden und widerreden gegen einander vorbracht, ist der bescheidt, dass gemelter zyssmeister von jedem finster, so wegen kauffmanschafft auffgethan wirdt, ein fetmengenGa naar voetnoot1) wochentlich forderen und empfangen solle. Und weilen meister Dierich vurs. und dessen haussfrauwe gemelten zyssmeister mit unnutzen und unzimblichen woirtern begegnet, solle derselb einen halben goltgulden zur straff geben. Signatum, Erklenz am 18. Novembris 1669. Ex mandato magistratus in absentia secretarii, Conradus Vogel. | |||||||
Van der vischzysen, vleisch und vetter waren.Item van allen gesalten visschen sal men geven ther zysen van einem jedern gulden current ½ albus, und so mennige hant, so mennige ziss. Item van einem vat buttern und van ein aem oly uut to tappen und tslyten jeder 2 albus, und gantz to verkoupen ist jeder halff, so verne der burger dat niet in seinem huyse en gebruyckt. Item van einer tonnen herings uuth to slyten 1 braspenninck und gantz to verkoupen mallich halff. Item van einer woge kese to slyten, als nemlich flemische kese und Kanters kese 1 albus, und gantz to verkoupen ist mallich halff. Item van einem vrieschen ossen up der banke to slaen und uut to hauwen 4 stuber. Item van einem hirssen rindeGa naar voetnoot2) 2 stuber. Item van einem vercken 1 braspenninck. Item van einem hamelschaep 10 haller. Item van einer auweGa naar voetnoot3) 9 haller. Item van einem lamp 1 schilling. Item van einem kalffe 1 schilling. | |||||||
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Van der wollezysen.Item van einem stein wollen sall der gelder und verkouper jeder ein geven ther zysen 1 schilling. Und wer wolle hier bynnenbringt und wederumb uuthfuert, sall van dem steine geven ½ albus. Und ist koup, so ist gantze ziss mallich halff, und wat einem burger selffs waest, en gyfft niet. Item van einem rouwen velle gelder und verkouper jeder 2 haller. Item van schuerlingenGa naar voetnoot1), lampsvellen und Dennischen vellen gelder und verkouper van dem stucke jeder ein betalen 1 haller. Item van einem rouwen rindtzvelle, dat verkofft wurde, 1 buysch, und verkoupt men gantz, so ist mallich halff. | |||||||
Van der roszysen.Item van perden und ossen sall gelder und verkouper van einem jedern goltgulden geven 1 schilling. Item van smaelen vee gelder und verkouper van einem jedern gulden current 3 haller. Item van vetten vercken gelder und verkouper van jederm gulden current 3 haller, und die burger, die datselve in irn huysern slaen, en sullen niet geven. Item van vasellvercken und vasellschaepen gelder und verkouper van dem stucke 3 haller, und wat die burger behalden und trecken, dair en sullen sy niet van geven, so verne sy des niet in koupmans hant en halden und bynnen vierdeljars niet en verkoupen, id sy van perden, ossen etc. | |||||||
Van der wegezysen.Item alle dieghoene, die holt hierbynnen veilen koupe bringen, sullen van jeder perde to wegegelt und zysen geven 2 haller. Item van alle ander waren, wie die gelegen oder genoempt were, sall ein jeder geven van jeder perde 3 haller, uutgescheiden die burger, und wer einem burger dient sonder belonung, die sijn vry und geven niet. | |||||||
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Van der kornzysen und sumberngeld.Item niemant en sall hierbynnen der stadt oder buyten in dem kirspell eynich korn gelden oder verkoupen, hy en sall der stadt sumbern dairby haven mit dem zissmeister und dairby meten und levern; und wer dairboven doende befonden wurde, sall die pene hirna beschreven verbrueckt haven. Item der rogge und weit hierbynnen oder buyten in dem kyrspell verkoepen wurde, sall geven van dem malder 4 haller. Item alle ander frucht, mit dem sumbern gelievert, sall geven 2 haller. Item off einich burger van uitwendigen oder inwendigen korn gelden wurde, indem derselve sulchs bynnen seinem huyse to eten gebruyckden, so en sall hy ghein zyse schuldich sijn. | |||||||
Van der weidzysen.Item ein uutwendiger, der hierbynnen der stadt und kirspel koeckweide gilt, sall geven van dem mudde 2 haller. Item ein burger, der koeckweideGa naar voetnoot1) gilt und weder verkoupt, gyfft 2 haller. Item ein verwer en sall ghein weide ververven, hy en have den geswoirn mudderGa naar voetnoot2) dairby, und sall van jeder tonnen ther zysen geven 1½ albus. Item ein burger oder uutwendiger, hy gilt oder verkoupt, sall gelder und verkouper, jeder ein, van dem setten geven 3 albus. | |||||||
Saltzyse oder honigzyse.Item ein burger oder uutwendiger, der einen sacke saltz gylt oder verkoupt, sall ther zysen geven ½ albus. Item van einem gulden current drugen visschen 4 haller, gelder und verkouper mallich halff. Item van einer tonnen honigs to sliten 2 albus, und gantz to verkoupen, so ist mallich halff. Item van jeder stucke van den StollixGa naar voetnoot3) keesen to verkoupen 1 haller. | |||||||
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Grote wogezyse.Item alle guet, dat totter wogen gehoirt, boven 14 pondt sal men up der stadt wogen wygen und van jeder hondert pondt sal men dem wogenmeister geven 1 buysch; und wer des niet en dede, der sall die pene hirna beschreven verbrueckt haven. Item die zysemeisters sullen voir eynen gulden current bueren 24 albus und 12 haller voir eynen albus payment, als unse burgermeistern van unser stadt renthen inboeren und uutgeven. Item were jemant, der wat to verzysen hedt, derselve sall schuldich sijn den zyssmeistern sulchs kundt to doen und weten to laeten, dat guet und die ware to besichtigen; indem dan der zyssmeister dairto onwillich were und sulchs anstaen liet, so en sulle hy sich des niet to beklagen haven. Item were auch jemant, der hirboven doende befonden wurde und sich anders hielt, als hierfur klerlichen geschreven steit, der sall verbrueckt haven ½ alden schilt, so ducke und mennichmaill dat gebuerden, dat ein deill dem hern, dat ander deill unser statt und dat dritte deil den zissmeistern, und nochtan sall hy die zyse evenwaell schuldich sijn tbetalen. Item wer id auch sache, dat die zissmeistern den luyden mere und swaere pennongen afnemen, dan sy schuldich und hierfur geschreven weren, die sulden auch verbrueckt haven ½ alden schilt, so ducke und mennichmaill dat gebuerden, ein deill dem hern und dander deill der stadt tbetalen. Item were auch jemantz, der mit den zissmeistern twisten wurde durch onverstant, sulchs sall alle tijt staen tot discretien und erkentnis burgermeistern, schepen und raetz vurs. Item van ein aem meeden sall men ther zysen geven 6 albus Cols. Item wert sache, dat eynich bruwer sein accysegelt van bier oder hoppen sych weigerden to geven, oder jemant van eynicher andere zysen gebrech were, dat sall der bode by den burgermeistern den accysemeistern aldair uutpenden und wynnen als ducke oen des noet dede, und gesynnen die bruecken halff tot unses gnedigen hern behoeve und die ander helfft totter stadt und kirspels beste to wenden und to keren. Desen vurs. punct und artickell hait unse gnedige lieve here, hertoch Arnoldt van Gelre und van Guilich und greve van Zutphen hoichloblicher gedechtnis, onder andern mere | |||||||
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puncten und artickellen der stadt also verordent, gesat, verleent und gegeven vermuege brieff und segell anno 1432. Item alle guet, dat den Erklender bodem ruert, ist accyse schuldich, dan wurde dat van einem wagen up den andern geladen sonder erdtruerung, so en is men dairvan ghein accyse schuldich. Item dat Erklender gewicht sall sich mit dem Colschen gewicht verglichen. Item der wollesteine und woge, dair men die wolle up wygt, gehoirt dem proest van Aechen to und wurdt durch seinen schultis tErkelenz bewart und onderhalten, und dairmit en hait unse stadt niet to doen und ouch gheine gerechticheit aff, mer die accyse van der wollen kompt der stadt allein to, wie vurgeschreven steit, und dairaff en hait der proest oder sein schultis gheine gerechticheit. Anno 1585, in Julio, beclagten sich diejenige, so der stadt accysen in diesem jair angenomen hatten, an burgermeister, scheffen und raht, das sie die jura und gerechtigkeiten van den zysen quaelick kreigen kunten, und die quaede bezaler wolten sich jeder zeitt mit ihnen an das recht beruffen und damitt wurden sie langhwirig uffgehalten und umbgetrieben; dweill dan ein burgermeister die zysener ohn recht to nemen mit der pfandtschafft verfolgte, wan sie nit uff behoerliche zeitten ire zysen bezalten, so verhofften sie, das sie auch mit gleicher pfandtschafft sollen mugen vortfaren, und begerten daruber von dem raht belernet zu werden und erklierungh zu haben. Do wart obermitz und in versambleten raht eindrechtlich beschlossen und veraccordiert und fur erklierungh geben, das die zysener alle zysen ohn recht to nemen sollen utpfenden mugen; was sie aber uber jair und tagh staen laissen, das sollen die zysener mit recht suechen. Wan aber zwischen dem zysener und dem frembden man oder der die zyse schuldigh worden ist, missverstandt erstunde, das soll staen to erklieren bei burgermeister, scheffen und raht dieser stadt. Actum ut supra. | |||||||
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IV. Zivilrecht.Van dem gericht.In dem gericht sullen sijn richter und schepen, der richter als maener, die schepen als wysers, und dairinne sullen sijn aensprecher, dat synt klegers, und dairtegen antworters, dat synt ontschulders, die sich voir den kleger beschirmen und in dem rechten reden und antwordt up die ingebrachte ansprach und gedaene klagt geven moeten, und sullen to beiden zyden ire voirsprecher gebruychen, konden und teugen leiten moegen; und wie id vort im rechten ergaen wirdt, sall hirna beschriven staen. Men sall sich wael bedencken und beraeden, wie men die klagt irst in dat gericht bringen sall; dairnae moet der schepen volgen mit gantzer andacht, und were id saecke, dat men niet mit synnen weislich inlegget in dat gericht, so en mach men dat (?) naemaels niet intrecken eynige wort, die dat verstant brechen van der irster inleggung; und hait men geteugen, die sal men inbedingen und produceren, woe men die by sich hait; hedt men ever die niet by der hant, so sall men die inbedingen then neisten gerichtsdage und bringen sie dan vort, id were mit gedagen gerichtlich oder mit beden; und en quemen die then neisten niet, so en mach men gheinre geteugen gebruychen, en were der auch duysent; und weren die teugen mit richten recht gedagt und dan niet en quemen, so sulden die teugen den schaeden gantz uprichten und betalen, sy en hebben dan ein beweisliche noet in dem rechten. Wer valsheit dede im gericht, der verloer sein recht. Stando respondebitur actori in judicio. Ghein man sall recht wysen dan der schepen, up des hern versmelicheitGa naar voetnoot1), noch ghein here sall weigern recht jemant to gescheen, want hy is up die furstlicheit, die hy van Gott und dem keiser hait, dairto mit eid verbonden. Dat men mit dem rechten wynnet, dat mach der wynner by scheinender sonnen uutern oder mach dat mit oirkundt in hant der schepen behalden, anders en hait der vellich wirdt, gheinen frist, hy en moet by der scheinender sonnen voldoen. Wer ghein guet en hait in dem gericht, sall burgen setten dem kleger to volgen in dem gericht und genoegt to doen. | |||||||
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Der gehoirsam is, dem sall men alle dingen then besten keren und beschirme doen, und der des niet en dede und driemaell, dat is drie richtdage, geroepen wurde und dan niet en queme, der wurde rechtlois an leyff und guede, und men sall ghein recht van ihm hoeren, dat noetbeweis en onschuldigten ihnen dan. Wer sein guet ewechborgt, en sall dat niet wedernemen by ihm selbs, dan hy moet dat mit gericht weder wynnen und fodern, want niemant selbs penden en sall, op ein pene van 5 mark. Judicium expectabitur ab hora ortus solis usque ad meridiem. Quicumque illo tempore non comparuerit coram judicio, qui comparere deberet, cadit in poenam judicis; et si quis citatus fuerit ad judicium, qui ibidem non impetitur, absolvitur a citatione et die illo. Als ein saecke an dat houfft gewisen is, so sall der vaigt den parthien ontbieden, als hy oirlouff krigen mach, dat sy komen und verbairnGa naar voetnoot1) klage und antwordt und dat mit voirsprechern und anders niet, op der parthien kosten; die sullen die voirsprecher werven; und na der verbarung sullen die scheppen ir verstandt kleren, wie sy dat an dat houfft bringen willen, und dair en moeten die parthien vorder niet in trecken noch sagen, dan sy moegen die houfftfart affstellen; und en doen sy des niet, so sall der vaigt van jeder parthien tween burgen nemen to volfarnGa naar voetnoot2) und die kosten to betalen, und die schepen trecken op des hern geleid, sorge und kosten mit ihm to houfft. Und geschege dan einige nederlaege des gerichts, moest der here oprichten und dat mach der here an den parthien und burgen doen besorgen und furdern. Und als die houfftfart gescheet und volbracht und dat oirdel gegeven is, so sall dat volgens sonder vertoch geopent und auch allewegs in tegenwerdicheit beider parthien uutgesprochen werden, und der vaigt sall die parthien doen citeren und bescheiden, dat oirdell to hoeren. Anno 1465 op sonnendage post Petri ad Vincula hait hertoch Adolphus van Gelre der stat und burgern van Ercklens uut sonderliger gunsten und gnaeden gegont, togelaeten und gegeven, alsdat der amptman und vaigt to Erklenz mit tween oder drien schepen klage und antwort, konde und waerheit mit allem bescheide beschreven und tobesegelt mit der schepen segel an dat houfft to Ruremunde overvoeren und dat vondenis | |||||||
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van den houfft dairop wederumb beschreven und toversegelt overbringen sullen, und dat sulle van sulcher machten gehalten werden, glich off der amptman oder vaigt mit den alingen schepen dairomme gewest wern, allet nae vermuege und inhalt der brieff und segell, hertoch Adolphus der stadt dairop verleent und gegeven hait. Anno 1538 up dem 27. dage Januarij is avermitz banerhern, ritterschap und stede des furstendombs Gelre und graeffschappen Zutphen deser naebeschrevene artickel under andern vestlich to halden verdragen und durch unsern gn. hern und landtzfursten verwilligt, confirmiert und versegelt: Item, so in veelen gerichtzbencken geschiet, dat der ankleger syne angehaven rechtforderung vallen laeten, als hy sijn uutdragende vondenisse hebben suldt, und dairnae wederumb dieselve anspraech anhefft, so sall der kleger syne irste angehaven rechtforderung und dat uutdragende vondenis verwachten, off hy sall gehalten sijn in allen gerichtlichen und beweislichen kosten. Item so mennich kleger, so mennich oirdelgelt were men to Ruremunde schuldich tbetalen. Quicumque judicatur alteri solvere per sententiam judicis, solvet illud ante occasum solis, et si hoc non fecerit, inpignorabitur a judice, quod pignus dabitur actori pro debitis suis et vendatur cum testibus praesentibus, et quidquid super crescit, reddatur reo et inpignorato. | |||||||
Van dem botten to Erklens.Preco, quando a judice et scabinis eligitur, tunc ipse eisdem homagium jurabit. Der botte, der tottem gericht gehoirt, sall geschwoirn sijn, want geschreven steit: wer tottem gericht gehoirt, der sall mit dem eid bestedigt werden. Der botte mach in afwesen des richters sein rechte halden, dan der richter en mach niemants gepott doen dan durch einen botten, noch gheine uuterunge des rechts sonder botten. Der botte en sall gheine gerichtung doen oder schaffen sonder des hern rote und in den tyden des rechts. Der botte sall in des vaigtgedings richtdagen muegen alle man, sonder die in dat gericht gehoiren, bis dat men die clock luydt, doen gedagen, und in ander richtdage mach men doen | |||||||
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gedagen allet, uutgenomen den dach als men dingen sall. Preco juratus et nullus alius habet citare, sed qui non est citatus ad judicium per preconem judicis, ut juris est, non potest damnari coram judicio, quia judex neminem habet citare per se aut per alium, sed per preconem suum. Einem bynnen der stat und kirspell ant recht to bescheiden und to gedagen sall der bode haven 1 schilling. Der botte to Erklenz en kan niemantz doen gedagen van Codichoven, id en were dan des hern saecke, dan hy mach den man van Codichoven bynnen der stat doen gedagen oder wynnen den man van Codichoven hier to Erklenz mit einem kommer, und wat gewonnen is van leuden to Codichoven oder einen kommer to kondigen, dat sall der bote van Erklenz doen durch den botten to CodichovenGa naar voetnoot1). Der bode sall nemen to sluytgelde van den burgern, die geset und gefangen wurden, als sy uuthkommen, ein mengelen weins; mer seten die so lange, dat der bote dairmit kosten und arbeit hedt, dan sall hy nemen, dat ihm die schepen heiten nemen, und niet mere, und van den frembden nae dem tide dat sy geseten hetten, allet by lerung und erkentnis der schepen. Preco si injustitiam fecerit, per hoc ipse amittere potest corpus suum et res suas, sicut alter. Gladium non deferet, et si quis sibi resistentiam contra jus fecerit, ad hoc vocabit adjutorium hominum, qui sibi illo casu juvamentum praestabunt, et taliter sibi resistens urgebitur poena judicis. | |||||||
Des gerichtzbodten eidt.Ich N. geloven und schweren hiermit by Gott, dat ich desen dach und van desem dage vortaen, so lange ich bode byn, hoult und getruwe sijn sall einem hertoch van Gelre und synen rechten erven, dem vogt und gericht to Erklens, ouch burgermeistern und raeth van gemeiner burgerschap und stadt wegen gewaertich und gehoirsam to sijn, ire ere und nutz to fordern und schaeden to warnen, ire ordelen, ordenung, gebott, ver- | |||||||
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bott, gesat und geschefft to halden, to volbringen, to hanthaven und to vollentrecken, citation, ladung, verkundigung, brieff, schrifftlich und muntlich bodtschapen, so mir befolen oder mit ordell erkant werden, den personen und en die (?) ende dair sy huyslich woenen oder sunst na ordenung des rechten gehoeren, getruwelich und mit allem vlijt verkundigen, overantworten und uutrichten und datselve wederumb waerlich ansagen; die ongerechte, ongehoersame, wedersetige, frevell, myshandelungen und ubeldedigen gruntlich ersoecken, erkunden und vurbringen und dairinn niet verhalden; heimliche dedigung, vurgeding, eigennutz, nijdt, hate oder ander geferdt daironder niet gebruycken, die geheimnis, so mir befolen oder sunst in gericht oder raeth begegen, niemantz openbairen, dairvoir warnen noch dairweder raeden, den vogt, richter und gerichtzpersonen, burgermeister und raeth alle tijt eeren, ouch mich selffs eerlich, redlich, onstraefflich und bestendich halden; die parthien, van der wegen ich yet to handelen, over gewoentlichen loen niet beschweren, sonder dairomme na heyschen des richters, gerichtz, burgermeisters und raetz benuegig sein. Dat bodeampt sall ich hoeden und verwaeren na aller meiner bester wist und verstentnis und sall alle mans rechtz gehoirsam sein und vort alles anders to handelen, to doen und to laeten, dat mir van meines amptz wegen tosteit und gebuert, und dairinne niemantz verschonen noch ansehen, fruntschap, vianschap, lieve noch forcht, ouch ghein gaven oder geschenck dairomme nemen in einigerlei weis, alles getruwlich und ongeferlich. So help mir Gott und sein heilgs evangelium. Amen. | |||||||
Van den voersprechern to Erklenz.Causidicus habebit condiciones dictas de judice et potest conducere operas suas et accipere seu rapere sumptum ab eis, pro quibus laborat, et non loquetur nisi pro his, quorum causa justa est. Ein voersprecher, der voir gericht seiner parthien gerichticheit, meinong und begern vurdregt und des wederdeils willen und anfechtung wederredt und dat onbillich verloren, angefochten oder nedergefallen were, durch schirme, tegenwer und kunst des rechten wederumb upricht und erovert, der is den menschen und gemeinem nutz niet minder noitturfftig und to achten als ein ritter, der dat vaderlandt und die fruntscafft | |||||||
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ihm und den naekomelingen to guet voir onrecht mit strit und blutvergieten bewart, beschirmt und erhelt. Es betempt einem erbaren voersprecher, dat er mit langen und guten erlichen kleidern, die ihm, seinem stande und ampt tobehoeren und niet in lichtfertiger kleidung voer ein ersam gerichtt kome und ihnen nae gebuerlicheit mit neigung und bugung des houfts, knee und eerworten reverentz erpiete. Er en sall auch niet voer richter und gericht nedersytten, sonder alle sein reden staende mit klaeren, verstendigen, zuchtigen und ersamen worten und niet mit den henden oder andern ongeberden voirdragen und bitten ihn onverdrietlich to hoeren. Die voersprecher sullen die sachen voirirst waell ergrunden und gentzlich erkundigen van irn parthien, wairby die schepen die rechte warheit auch moegen vernemen und verstaen, und sullen ghein onrecht to recht maecken, want sy des doits wert weren nae keiserrecht, die mit irn reden und worten recht tonrecht maeckten. Dairumb mach der kleger so lange sein klage beteren, so lange hy niet by den worten des voersprechers volkomentlich blijfft und der richter dat an der schepen hant niet gelegt en hait. Der voersprecher sall voer seinen man alle tijt bedingen sein verholenGa naar voetnoot1), so ducke und lange dat sein man mit bedachten synnen by seinen worten verblyve und ee der vaigt die wort in hant der schepen stellet. Den voirsprecher sal men heischen und gesynnen an dem vaigt, und der vaigt sall den vergunnen sonder parthie up seinen eidt, und der voirsprecher sall die angefangen saecke volenden, dan der principaill man mach ein ander saecke mit einem andern voirsprecher plegen. Judex unicuique dabit primo causidicum, qui eum petit in judicio, et si duo aequaliter causidicum requirant in judicio, qui senior inter eos fuerit, habebit primo causidicum. Off tween einen voirsprecher gleich eischden, sodat men niet verstentlich oder onderscheidentlich wissen mucht, wer van beiden vurgeheischen hedt und wettend dairumb, so sall der schepen kleren, der voirsprecher dem oltsten to dienen; und wist man dan niet, wer der oltste van beiden wer, so sall der kleger den voirsprecher behalten. Quicumque susceperit quem in causidicum, ille erit causi- | |||||||
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dicus eius in cunctis, quae per illum diem agere habuit, nisi per viam juris privetur eo. Ein vursprecher durch sein verstant und des rechten wysen en sall ghein recht to onrecht maecken, dan voelt sein conscientz, dat id onrecht is, dat hy inleggen sall, und hait hy van der wederpart des bate, dat hy verseumden des recht, der recht hedt, und sein wort dede, sodat sein man oder parthien sein recht verloer, so en hedt hy niet myn gedaen dan Judas, der verrader, der unsen hern Christum verkofft. Und kan men dat bygebringen und beweissen mit sich drien, so sall und moet hy dubbel betalen denghoenen, den hy verseumt hedt, und hait sein tonge verlorn und verbuert dem hern, und die sal men ihm hinden uuttrecken, vel liberabit linguam suam a judice cum 10 talentis. Die voersprecher sollen den armen umb Gott, wie den richen umb gelt dienen und sullen irn man oder parthie, der sy dienen sullen, vurhyn waell und redlich onderwysen und sein heimlicheit bedeckt halden, und moegen waell umb irn raeth und arbeit geloent nemen, als van den inheimschen einen schilling und van uuthheimschen und frembden ein quart weins. Si quis dixerit alicui causidico secreta sua coram judicio et postea talis voluerit adire partem alteri contrariam, judex debet talem compellere ad manendum cum parte priore, cuius secreta audivit, si ille, cuius secreta dicitur audivisse, hoc juramento confirmaverit. Die voersprecher en sullen niemant van dem gericht affheischen, hy en have irst dem gericht genoegt gedaen, und gienge jemantz aff und hedt niet genoegt gedaen, der verluyst sijn klagt. Die voirsprecher sein verplicht und verbunden den hern vam capitell unser liever Frauwen kirchen bynnen Aechen oder irem renthmeister to Erklenz in des capitells sachen to dienen und dat umb der gerechticheit wille van den leen, so sy jaerlichs van den hern des capittels vurs. oder irem rentmeister haven und untfangen. Ein voirsprecher en sall niet sprechen tegen sein vader, moder, eeweiff, kinder und maeghen, dat leyff und ere betreffendt is. Mulieres non possunt esse causidicae neque agere possunt absque causidico. Hoc enim jus amiserunt Romae per quandam nobilem Romanam Reufurma (?) dictam, quae coram judice | |||||||
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Romano adeo immorigerata fuerat et judici conviciabatur, quod voluntatem eius prosequi non potuit. Quod ob id rex de consilio principum illam consuetudinem in mulieribus variavit in usus dictos. Si habeat mulier virum, ille tutor eius erit, sin autem, eliget quemcunque voluerit; alias a judice non audietur. Causidicus a judice et scabinis eligitur et quando sic concorditer electus est, tunc eisdem homagium et juramentum praestabit secundum consuetudinem oppidi nostri de Erklens. In der ordinantie to Ruremunde ist voir noedich angesien, dat guede, frome, erbare und geschickte personen tot vursprechern durch die amptlude mit todoen der schepen angenomen und vereidt werden sullen. In dem tractaet to Venlo ist vursehen, dat men die ampten und officien bedienen laeten sall durch die ondersaeten, so ferne sy dairto nutz und bequeme werenGa naar voetnoot1). | |||||||
Der fursprecher eidt.Ich N. geloven und schweren hiermit by Gott und den heilgen, dat ich desen dach und van desem dage vortan, so lange ich vursprecher to Erklenz byn, hoult und getruwe sijn sall der hilger maget Maria, der kirchen to Aechen, dem dechen und capitell, dem proest und seinem verordenten scholtis und diener, einem hertogen van Gelre und seinen rechten erven, der stadt van Erklenz und allen irn burgern; ich sall und will ouch dem vogt, richter und gericht alle tijt gehoirsam und gewaertich sijn, ire ordnung, geschefft und gebott halden, die parthien und sachen, so ich anneme oder mir befolen werden, mit gantzen und rechtem truwen meynen, ire gerechticheit nae meinem besten flijt und verstande furbringen, raeden und handelen, dairinne mit weten ghein falsche, onrechte und geferliche verlengerung gebruycken noch to suecken onderweisen, mit den parthien gheinerlei furwort oder vurgedinge, omme eynichen deill, wenig oder vill, an der sachen tmaecken, haven oder gewarten, die heimliche raedt und behelff meiner parthien to schaden niemantz openbaeren, vogt, richter und gericht alle tijt eeren und furdern, alle eirbarheit fur inen gebruycken und alle lesterung up pene des gerichtz vermiden, die parthien mit | |||||||
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ontemlicher belonung niet beschwern, sonder mich des, wie es durch richter und gericht gevat und verordent ist, jeder tijt benuegen laeten; der sachen, so ich angenomen oder mir befolen werden, mich sonder redliche oirsachen und des richters erlouffnis niet ontslaen, sonder bis then ende des rechten uutwarten und vort alles anders handelen, halten, doin und laeten, dat einem getruwen fursprecher van recht und gewoenheit wegen der stadt Erklenz tobehoirn und gebueren sall, allet sonder arglist. Des help mir Gott und alle heilgen. Amen. | |||||||
Van eiden tdoen und watt ein eidt is.Ein geschwoirn eidt is niet anders dan versprochen ding mit Gott beteugen. Wer mit eide beladen, der sall schweren in gespannener bank voir dem richter und schepen, bloit van hovte und henden, in noch uuth der banke treden sonder oirlouff gebeten van seinem voirsprecher; und der voirsprecher sall die heilgen bitten van dem richter, als der schwerer seinen eidt voer den schepen gelert hait, und sall syne vingern up- und affleggen mit willen und oirlouff des richters und sall volgen seinem voerstaever, dat is: der schwerer sall naesprechen die wort seines voersprechers, und wurde der eidt valsch gevonden, so wurde hy rechtlos, gheine recht mere to geven noch to nemen, und sein leyff und gut is dem hern vervallen, und is eerlois ghein ampt van eeren mer tbesitten noch to teugen voir gericht, geistlich oder weltlich. Off der voersprecher in dem staeven des eidts sich vergeet in kortten oder lengden anders dan ihm gelert were und wanttan der, der den eidt dede, volgden van wort to wort seinem staever den voersprecher, so en soldt er dairmit niet misdaen haven, und dairumb sall der voersprecher alle tijt inbedingen sein verhoelen, so lange dat der eidt to recht gedaen und gescheet were. Wer einen deit schweren und weit wael, dat er onrecht und falschlich schwirt, der deit also grote sunde, als der schwirt. Der eidt sall haven drie mitgesellen, nemlich die warheit, dat gericht und die gerechticheit, und woe der eidt solcher mitgesellen mangelet, so wirt er im rechten voer meineidt genant und gehalten. Dairumb sullen die leyen und ongelerten | |||||||
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gewoentlichen die eidt mit drien opgereckten und tween nedergelaeten vingern schweren, und men sall ihn in dem eid voirhalten, dat sy der drier voirberurter mitgesellen acht haven, want sy dairmit die hilge Trinitaet oder Drivoldicheit to geteuge nemen und mit den tween nedergelaeten vingern ir leyff und selen verbinden. Temporibus clausis nullus praestabit juramenta, sed juramenta mutuata diebus illis fient illis exspirantibus. Quicumque mutuaverit juramenta aliquo certo tempore juranda pro debitis, si illis non juraverit, tenebitur solvere res, pro quibus stetit juramentum, nisi obstet sibi necessitas legitima, quae postea docebitur, et si illam docere non potest, emendabitur actori et judici. Si quis fuerit paratus ad faciendum juramentum mutuatum suo tempore et si alter noluerit vel presens non fuerit, ubi tale juramentum fieri debet, tunc talis absolvitur a juramento et debitis illis, pro quibus fieri debebat. | |||||||
Beswerung meineidts.Wer einen valschen und meineidt swirt, der verlougnet sych irstlich Gottes, des almechtigen, aller seiner gnaeden, hilpe und vurbitte seiner heilger moder Marie und aller liever heilger. Then andern nempt der meineidig mit seiner valschen sage dem, weder den er saget, sein ere und guet, dairumb der teuge sagt. Then dritten so betreugt er die richter, schepen und urdelsprecher, dat ein valsch urdel gesprochen wurdt, und betreugt auch den, weder den er gesagt, umb dat sein und gyfft id, dem id niet to en steit. Dairumb en mach der meineidige ewich nimmermer selig werden - er en geve dan dem, weder den er gesagt hait, wederumb, dat er ihm mit valscheit afgesagt hait - und verdampt sich selffs dairmit ewiger pene und enzeugt sich selffs aller eirbarn geselschapen, beroufft sich aller gnaeden des allermechtigen Gottes, seines scheppers, und ihnen wirdt overgaen und verteren dat feur, dat Sodoma und Gomorra overgienge, und der wahr levendige Gott, der hemell und erde, louff und gras und alle dingen geschaepen hait, en sall ihm nimmermere to hulpen noch to staden komen in eynigen seinen | |||||||
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saecken und noeden: dairnae weit er sich to halden und to richten. Compellens quem ad perjurium reus est sicut perjurans. Si etiam perjurans de perjurio convincitur, aequaliter punietur. Dominus enim falsa juramenta praecipit non fieri, vera enim admittit in articulis necessitatis. | |||||||
Van hylichskonden und geteugen, und wat ein teuge sy.Testis dicitur rei gestae probator. Ein konde van hilichsvurwairden sall sonder droch und arglist sijn, und dese konde is van werde in dem lantrecht. Schepengeteuge und eindrechtig geteuge van hilichsvurwairden und moetsoenre synt alle van werde in dem lantrechten, und ein moetsoenre van honderten mach teugen, als die 99 doit weren, und auch nae hondert jaern, oft auch an ihm jairlichs niet verweckt en were. Tria sunt testimonia, quae solum audiuntur in jure seculari, scilicet testimonium scabinorum, conjugia concordantium et lites componentium. In scheltworten moegen drie geteugen oder tween mit dem kleger genoegt sijn in dem recht. Ternarius numerus perfectus est propter fidem sanctae Trinitatis. Allem vermete eiget ein bibringen und beweis in dem rechten, und wer sich vermeetGa naar voetnoot1) up schepenkonde oder up weinkoupsleude oder up dedingsleude, die ihm des niet en gestaent, dats alle tijt 5 mark dem hern und vaigt, als er des fragt. Wer ein behaltGa naar voetnoot2) doen wilt, der sall dat doen mit sich sevenden, die alle onberuchtigde guede knapen und ghein bastarden en synt und, in der dinkbanke geseten, fuyr und rouck upgaende haven. Der principaill, dem dat gedinge angeit, moet then irsten schweren und seinem staever volkomentlich volgen, und vervielt hy in dem eid, so were sein gedinge verloeren, und volfuert hy, so sullen die anderen ses na schweren, dat sein eidt, den hy gedaen hedt, ein wahrhafftig eidt und ghein meineidt sy; und vervielt der eynig in dem eid, so mach sich der principaill an demselven verhaelen oder an einem andern | |||||||
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so lange bynnen dem gedinge, bis hy volkomen were, und so en hedt der principail dat gedinge niet verloren. Einer, der konden andingt im rechten und die liest ligen, der en versuymt noch verbrueckt niet dem hern. | |||||||
Giften und koupmanschapen sullen sonder bedroch sijn.Ein man mach sein erff und guet verkoupen sonder seyn weyff und kynt, hy sy laem, blynt, douff, stomme oder kruppel, want to Erklens is der man des weyffs gegeven momber; dairumb mach der man seinen willen doen und schaffen mit allen seinen guedern auch entegen des weiffs willen, then were dan dat der man sein weiff gemombert und gemechtigt hedt. Ein man und momber to sijn nae landtrecht - ligare atque solvere sine scitu vel consensu uxoris sumpsit originem ex antiquo testamento, ex mandato divino. Quando Eva deliquit per morsum pomi vetiti et noxialis et Adae eundem morsum et gustum suasit et dominabatur ei, contulit Dominus istam maledictionem super eam; ‘Multiplicabo erumnas tuas et conceptus tuos; in dolore paries filios et sub viri potestate eris et ipse dominabitur tui.’ Hoc divinum praeceptum adhuc redundat in posteros et est regulativum plebisciti huius terrae. Frauwen, die koupmanschap doen und hanteren, muegen in der koupmanschapen wynnen und verliesen dem manne in den gereiden guedern und anders niet. Off ein vrauwe sich doiten und misdede, die vrauwe en sall dairdoir niet irs mans guet noch einich guet verliesen, want sy einen man hait, der irs guets man und momber is und sy irem manne wynnen und niet verliesen mach, so en mach sy gheinen schaeden irem manne gemaecken in einigerley weis, sy en were dan irs mans momber und gemechtigt nae unsen lantrechten; anders en kan noch mach sy noch van geistlichen noch van weltlichen gericht schaeden inbringen dem manne. Wer erffschap und guet verkoupt und geloefft den koupman dairinne to halden, und konne des niet gedoen, und spreech ihn dan der koupman dairumb gerichtlich an, mach ihm duysent gulden afwinnen, en weret niet eins guldens wert. Ein man, der guet verkoupt frei und befonde sich namaels, dat id niet frei en were, und der kouper spreech den verkouper gerichtlich an umb die freiheit to haven und to halden, und | |||||||
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weret saecke, dat der verkouper dat guet niet gefreien en kan, so mach der koupman ihm duysent gulden afwinnen umb einen gulden, den hy so verkofft hedt, woe sich der koipman niet vlyhen en wilt. Et in isto nulla ignorantia excusat, buten dat hy des hern gericht missbruickt hait, daer hy billich straeffung umb haven und liden sall. Ghein man mach gemein guet gelden oder verkoupen, id en were sache, dat id wederumb an dat gemein nutte und urber, oder an kirchen oder gasthuyser gelacht und gekiert wurde. Ein gyfft sall aepenbairlich up der straiten gescheen by der sonnen, und der gyffter sall by verstande und seiner gyfft mechtich sijn und sall allein voir schepen gescheen; dan weret erfftaill oder guet, so sall die gyfft in bysijn und overmitz den hern gescheen sonder arglist. Firma est donatio, quae fit coram judicio, firmior, quae per literas, firmissima, quae per possessionem. Sed donatio ante legitimam aetatem non valet. Alle man, hy gae, stae oder sytte, hy sy gesont oder krank, synnich und verstendig, mach sein guet uuth der hant ewechgeven jemantz, wem hy wilt, dan helt hy dat in seiner hant, so en ist niet gegeven; oder helt hy die nuttung, die dat guet inbringt, oder nympt einige geloefden oder vurwairde voir die gyfft, so is die gyfft idell und van onwerd, want die gyfft sall und moet onbedeckt sijn sonder betruwen etwes van dem guede oder umb der gyfft wille weder to kriegen. Wer scholt ewechgeven wilt, der sall den schulder voir dat gericht doen kommen und geloeven dem tbetalen, dem er die scholt geven wilt, und alsdan sall hy den schulder quitschelden. Off jemant einig guet gegeven were oder mit wat maneren hy dat innhedt und wurde dairumb angesprochen und andtwoorden: Dat guet, dat ich han, is mir gegeven; dair en is ghein beter guet, dan dat gegeven is; und der ander verbunde dat mit orkundt, so moest men dat bybrengen und bewysen, dat ihm dat guet gegeven were nae dem landtrecht; dan spricht hy: Dat guet, dat ich han, is mein, ich en kennen niemant etwes dairaen; tunc manet in possessione, potior enim est conditio possidentis. Mulier non potest dare alicui bona eius absque consensu viri nec proprietates nec usufructum nec censualia neque mobilia. Causa est, quia vir est dominus mulieris. Similiter nec quicumque vivens potest alteri dare hereditatem, quam adhuc non habet. | |||||||
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Van erffung und guedungen.Alle guedung sall overmitz schultis und schepen gescheen und in die kircke gedaen werden sonder arglist und sall bynnen der stadt 8 dage und buyten der stadt ses wechen staen, und dairnae ist vererfft, dat verkofft is. Als erff und erfftaell bynnen Erklens verkofft wirdt, dair sall der schultis van des proests wegen mit tween schepen over staen, und derghoene, der dat guet verkofft hait, der sall dem schultis den halm hantreichen und der schultis sall den verkoiper abfragen, offt sein wille sy, dat er den koupman an dat guet erffen und gueden will. Antwort jae, so sall alsdan der schultis dem koipman den halm in die hant geven und sprechen: ‘So erff ich uch an dat guet, vortmere dairmit to doen und to laeten, glich der verkouper hedt muegen doen, beheltlich dem landthern, leenhern und einem jedermanne seins rechten.’ Dat sall der koupman also voir den schepen mit orkundt verbinden, dat is dem schultis voir sein gerechticheit ½ quart weins, den schepen ½ quart und dem botten ½ quart, der dat in der kirchen verkondigt. Anno 1556 am 14. dage des monatz Junij ist overmitz richter und sementliche schepen der stadt Erklenz verordent und verdragen, dat van nu vortaen alle koupe van erffpechten und renthen, die niet loessbar en weren, in der kirchen verkondigt und glich ander erffschap nae der stadt recht uutgegangen und vererfft werden sullen; und woe dat anders geschege, sall van onwerde sijn und gehalden bleiven, und wes voirhyn gescheet were, salle dairby gehalten bleiven. | |||||||
Van beschuddunge erffs und guetz.Wer erff und guet beschuddenGa naar voetnoot1) wilt, der sall komen voir schepen und bekennen mit golde und silver dat guet tbeschudden als ein naher maeghe des verkoupers und sall dair bieden gotsheller, weinkoup, gerichtzschap, burgschap und alle desgheens, dat in dem koup bededingt is, voll und genoegt to doen. Dan sal der botte gaen und dat dem koipman also ansagen, dat er kome und ontfange sein gelt bynnen gueder tijt; und wilt hy des dan niet ontfangen, so sall der beschudder | |||||||
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dat gelt orkundt der schepen hinder dat gericht leggen mit verbontnis. Doch sal men verstaen, dat men ghein guet beschudden en mach, der beschudder moet dat guet gerichtlich ontfangen, glich off hy dairan geguedt sy; und wilt hy dan dat einem andern overgeven, dat sal men doen overmitz den vaigt in stat des hern und voir den scheppen, want die guedung deit der schultis van des proests wegen, als vurs. is. Mer die gyfft deit der vaigt in stat des hern und in der beschuddung hait der schultis 1 quart weins voir gerechticheit, die schepen 1 quart und der bote 1 quart, der den partheien verkondigen sall, dat tguet beschodt is. Und in den gyfften hait der vaigt 1 quart weins und die schepen 1 quart und dairaff en hait der bode gheine gerechticheit. Die beschuddunge sall bynnen gepuerlicher tijt by der scheinender sonnen gescheen, allet na gelegenheit des guets. Ein sohn oder ein dochter, die noch in irs vaders gewalt und broet is, mach niet beschudden, wes der vader verkofft hait. Up maendage den 9. Septembris anno 1550 is overmitz vaigt, burgermeisteren, schepen und raeth der stadt Erklens eindrechtlichen umb nutz und waelfart wille der stadt und gemeiner burger verordent, gesat und verdragen, dat, so wannere nu vortan erff und erfftaill alhier verkofft und gegolden, dat der beschudder in dem weinkoupe niet hoicher oder weiter beschwirdt werden sall, dan allein van twintich pennongen einen tbetalen, und wer dairboven doen und mere drinken wolle, dat sall er auch selffs gelden und betalen, und dair en sall der beschudder niet mit to doen haven, sonder indracht und arglist. Geschiet und verdragen mit voirweten und willen gemeiner burgerschafft im jaer und dage bovengerurt, dat was up dem irsten vaigtgedinge post Johannis, dairnae sich nu vortmere ein jeder weis to halden und to richten. Anno 1609 den 26. Januarij ist obermitz vogt, scholtiss, burgermeister, scheffen, rhat und gantze gemeinde der statt Erklenz uff einem vogtgedingh einhellich verglichen und vertragen, also bisher van hundert thalern heuvtgeltz vunff derselben thaler zu weinkauff sein verzert, das nu hinfurter nit mehr dan vier thaler sollen verzert und der vunffte thaler zu behoeff der armen erlacht und in der erbungh und guedung bar bezalt werden. | |||||||
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Van pecht tbetalen und van richtunge.Pacht und renthe van einer hant verschrieven sall auch an einer hant bleiven und van einer hant betailt und niet verdeilt werden sonder des pachthern wille und weten, und wer dan pacht also uutgilt, der sall denselven betalen up sein gebuerliche tijt, stat und termeine, und sall auch dat guet und underpant in gueden gerecke, bouwe und betherienGa naar voetnoot1) schuldich sijn to halden; und dede hij des niet, so mach der here des pachtz sich overmitz richter und schepen an dat guet und onderpant laeten richten und in der kirchen verkondigen overmitz den gerichtzboden; und is dat guet und onderpant bynnen der stadt gelegen, salt 8 dage, und buyten der stadt ses wechen lange staen, by der sonnen to loessen, und alsdan moet der jairpacht und renthe mit drien mengelen weins gerichtschapen volkommen reide sijn, to weten dat ein myngelen voir den here, dat ander voir die schepen und dat dritte voir den botte, der dat in der kirchen verkondigt hait. Und wurde dat guet und onderpant bynnen der tijt niet geloest, so sall der here des pachts an dat guet und onderpant gewert und gesat werden und men sall den man und pechter dairaff kieren und dat moet mit gericht sijn und gescheen driemaell na einander mit dem gerichtzbotten van des hern wegen dat guet und onderpant to rumen; und dede hy dan ghein rumong, so sall der here die gewalt afstellen und dat schaedt driemaell 5 mark dem, der dat guet und underpant niet geruympt en hait. Wat ein pechter op dat underpant bouwet, dat is allet underpant des pachthern voir seinen pecht. Voirmaels by den alden hielt ment voir recht, dat, alsbalde die richtung geschet was, so was auch dat underpant verloren; dat wart verandert und verbetert op maethe und gestalt, als dat hieboven angeteickent und beschrieven steit. | |||||||
Van schreckunge eines kirckenroeffz.Vermeint der [pechter, dat hy verkort were, so mach hy komen voir die schepen und schreckenGa naar voetnoot2) dat kirchengeruchtGa naar voetnoot3) na desem landtrecht, und dat is den schepen voir ir orkundt | |||||||
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1 quart] weins und dem botten ein quart, dat hy dat dem wederdeil und pachthern verkondigen sall, und dan sall der vaigt die partheien an dat gericht stellen und bescheiden laeten; dair en hait hy gheine gerechticheit aff, want der broeckich wirdt, der moet die hoichste boet, dats 5 mark, betalen und verleust dairto dat underpant, hy en erwerfft dan weder van dem hern des pachtz. Doch en sal men niemantz in die kirche doen, er en sy dan irst und voirhyn umb seinen pecht gemaent; und off der pechter segt, hy en were niet gemaent, dat sall der here des pechtz also wie recht behalden, dat hy seinen pecht gesonnen have up der woenstadt des pechters, is hy ein inwoener, off dair hy sonder arg und list vermeint den pechter to bekommen; und en ist ghein inwoner, so sall der here seins pechts gesynnen an seinem guede, dat sein onderpandt is oder an dem, der dat onderpant wendt und keert. Item einer der pecht belacht oder gegolden und dem pechter ein tijt van jaern die affloessung vergont und gegeven myt dem voirbedinge, woe die loes bynnen der tijt niet en geschege, dat alsdan der pecht vererfft und erfflich geholden und betaelt werden sulle, und wan dan die loesjaern umb und vorbey sijn, so mach sich der pechthere an denselven pecht inhalt brieve und segel doen erven und gueden nae unser stadt recht und dat in der kirchen doen verkondigen; und woe der pecht alsdan bynnen der gepurlicher tijt, dat is bynnen 6 wechen inclusive, niet geloest en wurde, so is der pecht vererfft und der pechthere en bedarff niemant dairin einigen affloessen mere gestaden. | |||||||
Van pantschapen und wie men pende umbslaenGa naar voetnoot1) sall.Alle pantschap sall mit dem bode und irstlichen mit gesynnen an dem hern gescheen; und geschege dat anders, dat were op 5 mark glich gewalt. Eynem, dem eyniche levendige beesten afgepant werden, die sall men loessen by der sonnen. Ander gereit guet oder farende erfftaill sall men op dem derden dage by der sonnen loessen. Und ghein broetlingGa naar voetnoot2) en sullen pende gelden. | |||||||
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Als erffschap bynnen oder buyten der stadt gepant wirdt, dat sall men in der kirchen overmitz den gerichtzbotten doen verkondigen und dat steit bynnen der stadt acht dage und buyten der stadt vierthien dage lang by der sonnen to loessen. Wannere die pende umbgeslagen und verkofft werden, sall overmitz dat gericht gescheen, und men sall den schulder den koupe kondt doen, umb dat guet to beschudden, off hy wilt. Item wannere einer gepant und pende umbgeslagen und verkofft, wes ihm dan oever sein rechte erlangte scholt und gerichtzkosten oder schaeden overloupt, dat sall er dem gepanten wedergeven, und der pender is schuldich dat pant so duyre to verkoupen als hy kan; und (were) gebreech daeran, so sal men weder aengaen und penden so lange und ducke dat men betaelt were und allet mit wille des heren. | |||||||
Van besettunge.Ein burger en besett den andern niet, dan hy deit ihm dach bescheiden oder mach ihnen kommern. Wer besatt wurdt in einem vaigtgedinge voir und ee dat die klock geluyt is, der moet in dem vaigtgedinge in die andtwort komen; mer ist gescheet in die ander jairgedinge, so mach men op dat dritte uutblieven; die boet is 1 schilling und in dem vaigtgedinge is die boet 7½ schillinge. | |||||||
Van einem kommer.Den kommer sall men an dem botten, off men ihnen bereid fyndt, oder an einem andern ingeseten des rechtz bis an den botten gesynnen mit einem blykende pennong oder pandt und voir dem kommer die schult noemen bis totten schepen, dat is den schepen ½ quart weins ad arras und dem botten ½ quart ther bottschapen und konden, und der schepen sall den gekommerten tot seinem gesynnen leren bynnen den 14 dagen des richts recht (?) to hoeden, und des gyfft der gekommerde sein arras, dat is 1 quart weins den schepen, als hy den kommer ontsleit, und dat bynnen den 14 dagen inclusive, und in der tijt der noit mach men den kommer ontsetten oder ontslaen voir einem schepen mit dem botten, want des hern hoff aepenstaen sall. | |||||||
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Arra datur in testimonium vel signum. Wat gekommert wirdt, sall men noemen, id sy leyff, have oder guet, und die tijt, want der kommer geit an op dem dage als der vercondigt wirdt sonder droch und arglist, und men moet alle kommer mit einem penning beslieten; und is dair voirder gebrech, mach der kommer gescheen mit dem benoempden penning und dairto ein tosagen. Wes mans guet dat gekommert wirdt, der man steit voir sein guet; dairumb en sall men ghein guet kommern, dair men den man bekomen und kriegen mach. Men sall noch mach gheinen kommer ontslaen noch inn doen gewelden nae den 14 dagen; geschege dat beids, so werdt tbeiden sijdten 5 mark. Den kommer mach men lieger und mynder opdoen dan der angeslagen is sonder broecken, und niet hoighen. Omne arrestum - teutonice ein kommer - qui non satisfecerit illi etiam de quacumque re, condemnatur in quinque markas; sed si satisfecerit arresto et tunc condemnatus fuerit, solvet poenam prefectoralis judicii, 8 schillinge, dummode arrestum non fuerit de hereditate aliqua, quia tunc poena est quinque markarum. Qui alicui movet arrestum injuste et hoc judicialiter compertum fuerit, semper ille luet poenam quinque markarum; ergo arrestator videat, ut justam cansam habeat. Wer tonrecht einen kommer deit und dat sich im rechten befyndt, is op 5 mark. Ouch wie vill rechts einer hait, volgt hy niet dem kommer und queme tonrecht inn, oder slichtet sich sonder wille oder weten des hern, dat is allet 5 mark, want men mach den kommer niet ligen laeten buyten den hern. Wer einen kommer deit oder ontsleit, der moet dat in eigener personen doen und nemen voir ihm, ein man niet voir sein weyff, id en were dan dem andern overgedragen voir des gerichtz recht. Der einen kommer deit, mach sich van stundt an in den kommer doen gewelden sonder missdoen, und wurde der kommer ontsatt oder ontslaghen ther gueder tijt bynnen den 14 dagen, zo en verluyst hy niet dan dat mengelen weins van dem gewelden. Einer der gekommert wirdt oder einen kommer deit, ist van erfftalen, so moet mallich seinem kommer volgen und en mach | |||||||
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niet momber setten, dan dat mach hy doen und momberen voir dem kommer; dan is die sache van gereidem guede, so mach men mombern, nae dem kommer gedaen is, und men sall den momber in der kundigung van des mans wegen, der gemombert hait, nomen, dat derghoene, der gekommert wirdt, weten mach wie hy seinen kommer hoeden sall, und dat is der botte also schuldich to doen. Id is ein alt herkomen, dat die van Ruremunde ons und wir sy kommeren. Item einen kommer geslagen an erbguet is 5 mark, und an gereit guet sijn klein bruecken, wie dat voir im latine angeteickent is. | |||||||
Van mombern und momberschapen.Ein kynt, dat onmundich sein aldern verluyst, so synt beide van vater und moter die niesten momber des kynts; und hedde dat kynt gheine niesten, so salt dat gericht doen, und der momber is schuldich up leyff und guet dem kinde sein alrebeste vort to brengen und voir to wenden, mere dan seins selffs guet; und dede hy des niet, so sal men ihnen palmetenGa naar voetnoot1), dat hy nimmermer momber werden mach, und dat kynt mach ihnen oder sein erven furderen und ansprechen umb die qwaede momberschap. Ein knaepken moet voll 15 jair alt sijn, sall id mondich sijn, und ein maegten 13 jair nae Erklender recht, und dairvoir en moegen sy ghein recht doen noch geteugnis dragen. Der voirmunder, momber oder vaigt sall alt wesen 25 jaer, witzichGa naar voetnoot2), truwe und mit handfesten, dat is mit brieven oder zedelen die momberschap annemen by den freunden oder by dem recht. Die mombern moegen sijn van tween syden. Wat ein onmundich kynt deit, verkoupt oder gyfft, is idell und nichtich, id en were dan dat id der momber belieffden, und wat der momber deit, dat is van werde, und dat onmundiche kynt en mach dat niet wedersprechen, dat der momber deit; und als dat kint mondich is, so mach id selffs sein guet | |||||||
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regieren oder andere momber nemen, so ducke alst wilt, umb sein guet to regieren, und wedersprechen die momberschap. Ein jeder mensche, der tot seinen dagen komen is, mach einen momber kiesen und setten, alles to walten, dat hy selffs walten mach, und mach sich verbinden sonder sein heischen niet to doen. Wer einen andern klierlichen volmombert und gemechtigt hait, der en mach niet doen oder laeten sonder denghoenen, den hy gemombert und gemechtigt hait, then were dat er ihm den gewalt wedergeve. Ghein man mach sein guet voirfluchtich maecken, hy moet die scholt gelden und die luyde loessen, die hy versat und gemaeckt hait in der tijt, do hy dat guet in seinen henden gehat hait; oder maeckt hy scholt beweisslich, moet der momber nae der doit verrichten und betalen. Die momberschap sall gescheen by und overmitz schepen, dan were sy betreffen an erffschap to verkoupen oder to verhantieren, sall ouch in bysijn und avermitz den hern mit halm und monde gescheen; dat is dem vaigt 1 quart weins und den schepen 1 quart voir orkundt und gerechticheit. Off ein kynt sein guet verspielden oder verbrecht voir 15 jairn, so en is der momber dat niet schuldich to betalen oder to volgen, want ein vaterlois oder moterlois kynt sall momber setten op sein guet tot 15 jaern to; dan als dat kynt mondich is, so mach id nae seinem willen setten und ontsetten seinen momber, und dat recht en weist ouch niet op datghoene, dat tkynt onder seiner momberschap gedaen hait, id en were dat der momber beliefft hedt, want der momber sall dem kynde wynnen und verliesen mit dem seinen, ouch sonder des kindtz willen. Nae beschreven rechten werden 15 jaer allewegs voir ein volkomen alter gerechent und verstanden. Versturffe ein momber oder were gevangen oder were uutlendich, so sall men einen andern setten, bis dat er byhendich wirdt, und dan sall der voirmomber wederumb angenomen werden und blyven. Beducht ein kynt, dat id oevell gemombert gewest were, so sall der momber bewysen mit drien teugen sein beste gedaen thaven in seinem leven; und ist, dat er sturfft, so moet men dat mit seven teugen bewysen, die des niet genotten haven. Vater oder moter muegen in ihrem leven irem kindern einen momber setten und derselve sall momber blyven voir | |||||||
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die naegeporen mombern, then were dan, dat hy dede, dat men ihnen mit recht ontmomberden, wie dat voirgeschreven steit. Ein man is seins weyffs momber, mach all doen als voirgeschreven steit; dan off der man sein weyff wulde verderven und sy dat beteugden voir dem gericht, so sall dat gericht alsdan dem weyffe einen andern momber setten to ihrn guede, und wer dan dairentegen were, sall men richten als einen fredebrecher. Ein broder, der over 15 jaern were, sall bemombern seinen broder onder 15 jaern, by also dat hy niet archwoenich were (malae opinionis), dat is to verstaen, dat hy des jungsten broders urber und nutz vorkeirden und anwendt und ihme kost und kleydunge besorgden; und dede hy des niet, so muegen die frunde oder dat gericht den momber archwoenich ontsetten, bis dat id kynt 15 jaer alt wirdt, und dan mach dat kynt selffs einen momber setten, der were ihm nutz oder onnutz. Einer, der in der acht oder banne is oder erelois, oder des vader vyant gewest were in synem doit, die sijn alle argwoenich. Is einer an dat recht geropen oder gewonnen, der en mach niet momber setten, hy en have irst die anspraich gehoirt; dan mach hy momber setten up die anspraich to andtworden und dat recht to verfolgen und to volfueren; und dit is wahr, indem dat hy in dat recht geropen is voir seinen mont in seiner eigener personen, und is dat niet, mach hy sonder die anspraech to hoeren momber setten. Wer gemombert is, sall in klage und andtwort alle tijt die momberschap laeten luydten, und wer des niet en deit, is up die bruecke nae gelegenheit der sachen. Ein momber mach in einem gericht sein eigen sache und dairto die sache van seiner momberschap ouch entegen einen man furdern, oder in einer sachen oder andern sachen und allet gerichtlich, und dairumb moet men die momberschapen voir sich noemen. Wer eins andern rechten gemombert is, so verne dat an dem rechten niet opgedaen en is, und by also dat ihm van dem hern gemechtigt is dairmit to wynnen und to verliesen glich mit seins selffs guet, so mach hy vort mit die momberschap einem andern overgeven; dan is voir dem rechten geluyt und opgedaen, so en mach dat niet gescheen. Item off ein momber dem onmondigen kinde sein guet verkofft oder verloiren hedt, und dat kint liet dat guet na | |||||||
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seinen mondigen dagen ongefurdert jaer und dach, so en mach dat kindt dan ghein recht mere tottem guede haven, id en were dan uutlendich. Item ein momber is einer, der als ein bewaerer gegeven wurdt jongen und onmundigen kindern, die noch onder 14 jaern sijn, umb die und ir leyff und guet bynnen und buyten dem recht to regeren und tbewaren und naemaels daeraff rekeninge to doen und rede und antwort to geven, undt wurdt im latin tutor genant ad tutandum vel defendendum eum, qui se per aetatem nondum tueri potest; haec autem aetas secundum jureconsultos est usque ad pubertatem, id est usque ad decimum quartum annum. | |||||||
Van bestande im rechten.Si quis viderit debitorem suum coram judicio infra scabella stare, mach ihnen doen bestaenGa naar voetnoot1) cum praecone judicis et potest statim contra eum agere, illo non obstante, quod eum citari non fecit, excepta causa proprietatis; propter illam dabit judex alteri indutias veniendi postea ad judicium. Niemant mach den andern doen bestaen in dem vaigtgedinge, want dat gefrihet is, up ein pene van 5 mark, end inglichen in dem gastgeding. Niemant mach den andern doen bestaen, hy en stae entegen ihm an die ander sidt, id sy dan verne oder nae totter banke, und der bestanden is, en mach niet sitten noch toruggegaen, en hedt hy waell oirlouff des richters, umb sein klagt to verliesen und op die broecken des gerichtz van dem dage und der sachen. Der bestanden wirdt und der deit bestaen moeten beide stille staen, then sy dan mit oirlouff aff- oder torugge to gaen um beraet nae der anspraechen. Wer bestanden wirdt, moet onvertochlich recht doen, then were dat hy konde und kondtschappen aendingden. Der vaigt en mach dem bestender oder dem der bestanden wirdt, gheinen oirlouff geven torugge tgaen, sein anspraech to maecken oder antwordt to geven, dan sy moeten cloeckloisGa naar voetnoot2) tegen einanderen bleiven staen; und geve wael der vaigt oir | |||||||
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louff dem einen oder dem andern torugge tgaen oder sich to wenden oder to keren, dat is allet van onwerde, want dat bestant des niet en vermach. Dan nae der anspraech und nae der antwort irst gedaen, mach der richter oder vaigt oirlouff geven aff to gaen und sich to vervroeden mit konden, oder voir der erklierung to geven oder to nemen. Gienge der ein oder der ander in dem bestande sitten und wurde bedingt, dan verloer der sytzer sein recht. Dede der botte jemant bestaen, ee der ander volkomentlich aen der andere syden stunde, men verloer dat geding. Dese strengheit van vast to staen und niet to sytten noch aff to gaen noch sich to keeren und to wenden, sall men allein verstaen in dem irsten geding und anslage des bestands, dan off men dingden van des bestands wegen nae dem irsten bestaen, so mach men toruggegaen, sytten, gaen und allet doen nae anderer gedingen gewoenheit. Als ein schepen jemant wilt doen bestaen, so sall er van dem vaigt oirlouff nemen und gaen uutter banke und doen jemantz tegen die banke bestaen. In einem bestande en mach men die summe niet liegen, want dat op vairGa naar voetnoot1) steit. | |||||||
Van burgen und burgtalen.Ein burge, wat hy lovet, moet hy leisten: dairumb wannere der dach umb und vorbey is, so is der burge sachwalt und niet derghoene, der schuldich is: dairumb spricht men gemeinlich, der burge dregt den bach (?) ewech, dan der burge sall irst als ein burge gemaent sijn und wat schaedens der burge van der sachen wurde krigen, is der sachwalt schuldich tbetalen. Si quis fidejussor alterius moriatur, tunc heredes eius tenentur solvere pro eo, nisi hoc sit exceptum in verbis istis: Ego fidejubeo tibi ita, quod me mortuo heredes mei erunt inobligati. Versturffe der burge voer seinem dage, so is der erve seins guets burge; und betaelden auch niet nae dem dage und sturffe, noch is der erve burge, kan der gelouver die burgschap beweisen mit sich selffs dritten, und alle burgen moeten sijn quitgegolden oder gescholden. | |||||||
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Fidejubens debet fidejubere cum literis sigillatis propter efficax testimonium; sin autem miserit nuntium ad fidejubendum pro eo, ibi assumentur testes, ne in fide deficiat. Qui fidejusserit pro aliquo promittens eum representare ad tempus certum nec tamen hoc valens, luet ille eandem poenam, quam alter luere debebat, pro quo fidejussit, sit causa vel debitum coram judicio deductum vel ne, sed si postea deducatur, idem est. Secus est, si alter mortuus sit, pro quo fidejussit; tunc amplius producetur testimonium contra mortuum quam vivum. Nemo fidejubere debet pro homicida; quod si quis fecerit, occidetur sicut alter, quod intelligendum est, quod quivis tenetur esse in loco, pro quo fidejubet. Si quis fidejusserit pro aliquo, qui alium vulneravit adhuc viventem et idem vulneratus postea moriatur, si eum representare non potest, morietur sicut alter, nisi prius hoc verbis exceptum sit, quod in casu, quo alter moriatur, non velit esse fidejussor nisi pro vulnere, et si illud non constet, testabitur idem se dixisse et postea satisfaciet actori et judici juxta exigentiam facti. | |||||||
Van scholt tbekennen.Einer, der dem andern ein scholt bekent, gyfft oder opdregt, sall einen dach nomen oder setten, als: op Remigii oder Paeschen bekennen ich dir 50 oder 100 gulden tbetalen; und dede ich des niet, so machstu mit dem lande oder kampe doen als mit dynem eigen erve und guede und dat uut moegen penden als scholt, die mit allen rechten ergangen und gewonnen were, und dat sall voir schepen gescheen. Wer angesprochen wirdt van scholt wegen, mach voiran staen voir sein nein mit sympellen reden und borgen an seinen eidt, der sall ihm volgen; dan wurde hy overteugt mit hilichskonden eindrechtlich, mit moetsoeners, testamentzkonden, by schepen oder schepenkonde, so en mach hy niet borgen. Off einer angesprochen wurde und segt, hy hadt betalt sein borg, sall ihm volgen, mer sagt er, hy have betalt, dat wolde hy beweisen, oder segt er, hy hedt wael betalt, so mach hy niet borgen, mer hy moest dat beweis vortbringen oder dat wael betalen beweisen mit konden nae desem lantrecht, als der ansprecher dat verorkundt hedt, dat hy beweislich und wael betalt hedt; und is hy niet schuldich, mach er borgen | |||||||
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und doent seinen eidt oder nemen seinen frist bis tniesten und leisten dan seinen eidt; undt bleve hy uut, verloer datghoen, dairumb er beklagt und angesprochen is, mit des hern bruecken; und bleve der kleger uut, verloer sein anspraich mit des hern bruecken, und die bruecken synt dairna, dat id in dat gericht komen is. Wer scholt gerichtlichen gewonnen hait an leuden, die niet en haven, der mach penden an dat leiff. Water und broet sall hy dem verwonnenen geven und niet verbeiden, off jemant anders ihm geven wulde totter leyffs naerunge, und sall ihnen tot allen 14 dagen voir dat gericht bringen umb sein burgen to verkrigen und umb to sehen, dat er redlich und wairlois gehalden sy sonder pyne an sein leyff; und wurde hy dan siech und wonsynnich, so en hedde der pender ghein scholt, anders mach hy scholt krigen und der gepant losgeweist werden na desem lantrecht. Off ein man kondige und beweisliche scholt schuldich were und versturffe und niet en verliet weyff, kynt oder guet, so mach der gelouver die scholt uutern, so vill hy kan oder mach; und wert ouch sache, dat dair wijff und kinder weren und ghein guet van dem manne oder vader en behielten, dairvan die scholt herkomen, und dieselven qwemen by sich selffs oder mit bestadenGa naar voetnoot1) an gelt oder guet, die en weren niet schuldich die scholt, die voir gemaeckt were, tbetalen na desem lantrecht, id en were dan, dat sy dat van conscientien oder umb der selen wille deden oder doen wulden. Item off ein man schuldich were kondige scholt und die niet getalen koest, dat kint were mondich oder niet, dan want dat kint na des vaders leven schuldich were die scholt to betalen, so mach der man mit dem kinde voir dat gericht komen und bewysen die scholt; so sall dat gericht gunstig sijn, omme des kinds beste dat erb to verkoupen und die scholt tbetalen; ouch mach der vader seins kindes erb verkoupen, als dat gericht ein onschouliche noetGa naar voetnoot2) sege an dem vader, die men niet gebetern kundt. | |||||||
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Recht van frembden lueden und van geleid.Ein wechferdich man beklagt einem geseten man, den sall men dach setten ther wisheit des botten over diwersse nechtGa naar voetnoot1) und off sy beide willen, moegent van stundt an doen, als sy dat gericht willigen mit tween quart weins, umbdat men den wechferdigen furdern moege; und dingen sy konden an, die sullen allet over diewersse necht geleit werden, anders moet men der ontberen. Und were ein man mit geleide, so en sal men ghein geleide brechen und ghein recht over den man vervolgen, then were dan, dat hy sein geleide wulde laeten staen und verandtworten sich: anders en sal men dem geleid niet afnemen. Als ein geseten man einen wechferdigen man beklagt, sal men einen dach setten an dat gericht to komen, und doent dem bode wisheit. Und off der wechferdige man sich beriep op dat lantrecht, so sal der ander volgen, hy sy wechferdich oder heimisch, want niemant en mach men lantrecht weigern. Off ein man geleide hedde van dem hern, dat sal men halden, id were op frydagen oder niet, indem hy niet entegen den heren oder tegen dat lantrecht gedaen en hedt. Wurdt ein man mit recht beslagen und erwurffe dan geleide, der man moet dem rechten genoegt doen, dair hy mit beslagen is voir dem geleide; und wurdt hy auch beklagt na dem geleide, so sall hy seins geleide gebruycken. | |||||||
Recht van knechten und maegden.Nemo tenetur amplius respondere pro famulo suo nisi in quantum se extendit merces eius. Si domesticus aliquis depellere velit servum suum, debet sibi totum precium; sed si servus ille libere et spontanee recesserit a domino suo, tunc nihil debet sibi dominus, et si quid recepit ab ante a domino, reddetur sibi dupliciter. Item der here mach synem knecht alle tijt oirlouff geven, wannere hy tonwillen dient und nae syner tijt loenen; dan der | |||||||
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knecht en mach niet oirlouff nemen, hy moet synen tijt uitdienen, ten were dan dat der here ime ongebuerliche dingen hiet doen oder niet en handelden alst gebuerden, und inglichen salt auch mit den maegden gehalten werden. Si moriatur servus vel famula ante debitum tempus, non dabitur heredibus plus quam pro tempore deservito. Wannere ein knecht oder ein maegt voir der gebuerlichen tyde versturffe, so en is men den erven niet mere schuldich to geven und tbetalen, dan nae dem tyde dat der knecht oder maegt gedient hait, off men waell den knecht oder maegt voir ein gantz jaer gemeedt hedt. Si moriatur dominus vel domina, primo post exsequias solvetur familia de servicio eorum et labore a die conductionis usque ad diem obitus viri vel mulieris, quae etiam ad tricesimam servabuntur, ut interim sibi provideant et heredibus volentibus possunt complere servicium eorum, et si levaverunt de precio ultra tempus deservitum, non debent restituere, sed tempore suo poterunt deservire, si heredes voluerint. Item knecht und maegde sullen onvertochlich geloent werden, dairumb sall ihnen gedyen onvertochlich recht; und hedde der here oder vrauwe schaeden gehadt oder gelieten durch den knecht oder maegt, den schaeden en mach der here oder vrauwe niet kortten aen dem loen noch auch beklagen an dem gericht, woe hy gewist hait den schaden und den knecht oder maegt dairnae gehalten hait, then were dan, dat hy mit dem knecht oder maegt van dem schaeden overkomen und verdragen were. Item off ein knecht scholt maeckden durch bevell seins hern, und der here verbote dem manne, dat hy ghein scholt voirder aen ihme en hiele, die sijn knecht maeckden, nochtan want hy den knecht behalden, so moet hy betalen, wandt hy suldt ihm orlouff geven und dat bevell afgedaen haven. | |||||||
Van versterffnis und erffall.Item alle erffe sall vallen an die niesten und auch dat gereide guet, dan verkriegen erffschap volgt denghoenen, die sy verkregen hant und den erven niest up dem grave; und erffe, dat niet verkregen were, dat sall sterven und hinvallen an die zijdt, dair id herkommen is. | |||||||
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Item die scholt sall men betalen van dem gereiden, und gebreech dairan sall men tasten an die varende erfftaill und dairna an dat erffe. Item ein weyff mach iren man begraven und laeten ir overst kleyt op dem grave ligen, als sy niet uuth dem huyse gedragen hait, und gaent niet wederumb in dat huyss, dair ir man uutgedragen is; so en darff sy ghein scholt betalen und sy en moet auch ghein ander guet van des mans wegen anferdigen, allet sonder arglist. Item dem guet anersturfft, der sall des gesynnen hoff und here; und weren dair tween tegen einanderen, der hoff sall ihnen beiden openstaen; und wurden sy dingplichtig, so sall alsdan derghoene, der dat guet irst ontfangen und die hant dairan hait, seinem boesemGa naar voetnoot1) irst opdoen und vortbringen und bewysen, dat hy des guets here und rechter erve sy und die hant to recht dairan hedt. Item wer id sach, dat men mit warheit niet weten en moecht, dat ein parthie naher were dan die ander, so sullen sy gelich deilen, und wulde dan ein parthie dat niet doen, so soldt men alsdan alle dat guet gerichtlichen towysen der parthien, die dem gericht volbertGa naar voetnoot2) gyfft; dan off die parthien wulden, muchten dat guet sonder gericht geven, wem sy wollen. Item mallich sall dem andern scheidung und deilung doen nae dem gesynnen, allet nae recht gewoenten, und wuld men des niet doen, so salt der here van des onwillichen wegen doen. Item wer in einer deilung over die helfft des rechten werdtz bedrogen und mysdeilt were, so sall dem, der den furdeill in der deilung hait, der kuer gegeven werden, off er wolle erfullen den rechten werdt demghoenen, der bedrogen were, off dat hy wolle, dat die erffschap wederumb upt nyhe gedeilt werde; aever were die deilung overmitz dat gericht gescheet, so en sulle men billich dairoever niet to klagen haven. Item einer mach sein leyfftocht und recht eynem andern verkoupen oder geven buyten willen desghoenen, dem die eigenschappe des guetz ist. Usufructus sunt indivisi. Si vir moriatur dimittens heredibus filiis injusta bona ipsis nescientibus et illa vendentibus, et venerit quis postea, cuius illa bona sunt, huiusmodi repetens, a quibus repe- | |||||||
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tentur, respondetur ab his, apud quos inventa fuerint, et cum precone judicis ibi judex judicabit illa, ut dictum est pro restitutione; alter autem, qui huiusmodi bona emit, aget contra venditorem; qui si mortuus fuerit, refundetur sibi de bonis suis per heredes defuncti. Item dem sein guet tonrecht verhalden wirdt, der sall dem guede volgen, und der gelder mach soecken den verkoper oder sein erven. Item verhenknis maecht erve, wat by jair und dage onbekroent blyvet, dat men bekroenen mach, der byhendich und inlendich is, by verstande und by weten; und dat bekroenen sall gerichtlich mit orkundt gescheen und van dem, der mondich is und sonder hern und leyffsnoet vry bekroenen mach. Si duo fratres velint dividere bona aliqua, tunc senior debet dividere et junior eligere. Item man und weyff verkrigen kinder, die moder stirfft: dat erve is den kindern; der vader nympt ein ander weyff und verkrigt dairmit kinder und wirfft erve; dat weyff stirfft: dat nageworven erve bleifft den naekindern; der vater bleifft sytten, erwirfft erve und stirfft: dat naegeworven erve mit dem gereiden sullen die kinder to beiden syden glich deilen. Item twee gebrueder haven einen vader und twee moters; dat guet, dat van dem gantzen bedde, sall volgen dem broeder van dem stamme und seinen naefolgern, wie verne die weren, und niet an den broeder van der einiger siden, auch so wie nae hy oder sein erven weren; dan off ghein naefolgers mit allen en weren, van dem broeder des gantzen beddes mach versterven an den broder des halven beddes oder sein nafolgers. Item ein man liet nae seinem leven twee kinder, dat ein kint hait vill kinder geteelt, und dat ander kint hait ein oder wenig kinder geteelt; die vill kinder und wenig kinder sullen alle erffschap to tween deilen glich parten und deilen irer tweer anerstorven erffschapen, want die erffschap durch twee sip dair kompt, so en moegen sy niet mere dan twee tall machen. Item kinder, die ongedeilt sitten by vader oder moter, dat dan ein der kinder versturffe, so erfft ein kint dat ander; mer wert bestadet oder gedeilt entegen seinen vader oder moter und hedt sein guet gewant und gekiert und versturffe dan, erfft seinem vader oder moter und niet sein suster oder broder; und hedt dat kint verkregen guet, dat bleifft seinen brodern | |||||||
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und sustern und niet vorder erfft dat guet achterwart dan an den vader, und als der vader niet en were, so en erfft dat niet an des vaders broder oder suster, dan dat erfft vortan, wie verne dat sip geit, vurwairdt. Item vader- und modererff sall allet voirwart sterven, so wie verne dat is, und niet torugge oder ther siden, so lange dat voirwart gaen mach; und als dat niet vorder vurwarts gaen en mach, so stirfft dat an dat nieste bloit, id were affter oder ther siden nae dem niesten bloide, dat is to verstaen: geit id vurwart und versturffe an den naelmaegenGa naar voetnoot1), dat is dat leste sip, und van dennen stirfft id torugge oder ther siden. Es synt drierley geblutsfrunde:
Item man und weiff sijn ein leiff und dat houfft van der siptaell; dat ander is suster und broder, dat is die scholder; dat dritte is nicht und neve, dat is der elmboge; dat vierde is irste enkelen, dat is daer die hant ansteet; dat vomfde synt ander enkelen, dat is dat lytt, dair der middelste vinger ansteet; dat sevende sip steit an dem seste lytt van dem houfft to rechenen, dat is dat dritte lytt des middelsten vingers; dat achte und leste sip stoet sich an den nagell und dat synt nagelsmaege, und niet vorder en geit die erffschap, wanttan der paesGa naar voetnoot2) togelaeten hait, dat men naere hyligen doen mach, dairmit en wirdt ghein lantrecht oder leenrecht gekrenkt. Item sypschap is ein bant und vereinigung des gebluts eeliger personen, die uuth einem leifflichen stamme entspringet. Item maegschap hait iren ursprunke uuth eeligen und onverbotten heiraden. Item ghein kynt nae desem lantrecht mach sein vader und moter dwingen mit recht ihm ietwes to geven, id were to bestaden oder geistlich to werden oder lijff to loessen oder einigerley sachen to doen. Item wannere dat bedde gebrochen und dat kynt mondich | |||||||
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is, so en hait vader oder moter ghein gedwanke aen dem kinde. Item wannere vader oder moder sich in dem eestande verandern, alsdan so mach dat kint alle erbschap mit dem vader oder moder deilen, behalven den ansedellGa naar voetnoot1) mit einem garden. Und des erbs vader oder moder behelt, mach vader oder moder die kynt erblois maecken. Und gevielt dat ein kynt versturffe, so mach alsdan vader oder moder dat ander kynt auch dairvan erblois maecken, des sy niet en hedden moegen doen, wannere dat guet ongedeilt an dem vader oder moder verbleven were, want dat kynt erbt den vader glich der vader dat kynt. Item dat die kinder mit dem vader gescheiden und gedeilt hedden und versturffen dairnae voir dem vader, dan suldt dat afgedeilt guet wederumb torugge op den vader vallen und sterben in aller maethen als dat vurgeschrieven steit. Item ghein guet en mach vader oder moder ther eyniger hant verkoupen; und off id dat kynt wael bewilligden und belieffden, so lange id niet mondich en is, ist allet idell und nichtich, then were dan dat id dat kynt verhengden nae synen mondichen dagen sonder gerichtliche bekroenung bynnen jaer und dage. Item vader und moder muegen in dem rechten verseumlich werden an irem kinde nae seinen mondigen dagen als mit andern leuden. Si moriatur vir relinquens post se filios et filias, quibus non est testatus precipue, sint desponsati vel non, proprietates relictas simul divident, et quidquid ante pueris illis datum est, hoc ipsi readdere possunt bonis relictis post patrem, sive sint mobilia sive immobilia, et dividere cum aliis; si tamen hoc facere noluerint, de jure possunt obtinere portionem datam, ita tamen quod tunc cum aliis dividere non possunt. Pater uxorabit filium suum, dummodo fuerit 25 annorum, cum tot bonis, quot possibilitas sua admittit, sic tamen quod ipse maiorem portionem sibi obtineat. Si quis ducat viduam habentem agros, ipsa mortua venient bona illa immobilia et agri proximioribus eius; si fuerit quid de illis seminatum vel cultum in vita eius, inde possunt fructus et utilitas percipi de jure, solvendo etiam ex tunc de bonis illis jura seu impensiones, si quae vel quas teneantur solvere illa | |||||||
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bona; quaecumque bona mulier illa habuerit, de quibus quis tenebatur viro solvere redditus vel impensiones, illa solventur viro mortua muliere, si terminus solutionis adhuc vivente ea inde exspirarit et lapsus sit, alias non. | |||||||
Van succession und erbung der enkelen und der broeder- und susterkindern. Edict und verklaerung hertoch Wilhelms van Gelre und van Guilich und greven van Zutphen, uutgegangen und publicert anno 1540, den 10. dage Maij.Wir doen kondt, als wir to meremaelen van unsern underdaenen unsers furstendombs Gelre und graeffschap Zutphen vlytlick und underdienlick angesoicht und gebeden sijn worden ein verklaerunge in gedachten unsern furstendomb und graeffschap to publiceren und uutgaen to laeten, dat die kyndskindern, die enkelen genoempt werden, oick broeder- offte susterkinder in dat versterff und successie oerer aldevader und aldemoder, oick oerer vader und moder broder offte suster in stat oerer aldern miterven und succederen sullen moegen, und ever sulchs in beiden fellen hierbevorens durch Keiserliche Majesteet, unsern allergnedigsten hern, vercleirt, edicten daeroever uutgegaen und in dem Roemschen Reick deutscher nation publicert, oick datselve in beschreven rechten, reden und billicheit gegrundt, haven wir demnae sulchs gemelten unsern underdaenen niet weten to weigern, sonder geconsentiert, consentieren und verkondigen allen und jeglichen mitz desen, dat die kyntskynder, die enkelen genoempt werden, gedachtz unsers furstendombs Gelre und graeffschap Zutphen in dat versterff und naegelaten guedern oeres aldenvaders und aldenmoders, derglicken die broeder- und susterkynder in dat versterff und naegelaten guedern oeres vaders und moders broder offte suster van nu vortaen sullen und moegen in stat oeres vaders und moders erven und mit oeren oheimen und moyen to gelicker deilung gaen, glicks als oer vader und moder, so sy noch im leven weren, gedaen sullen haven, allet vermuege der publicerter keiserlicker constitution, und bevelen dairomme allen und jedern unsern richtern und gerichten, dat sy sich hynfort nae desem unsern edict und verkundigter keiserlicker constitution halden, dairnae richten, erkennen und urdelen, | |||||||
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willen wir uns to u allen und jeglichen insonderheit versien. Urkundt unsers hierop gedruckten secretsegels. Gegeven in unser stat Nymmegen up den thienden dage Maij, anno 1540. Item ein sohn nympt ein weib, quae est legitima, in vita patris und erwirbt dairmit kinder; der sohn stirbt voir seinem vater; desselven kinder staen in stat irs vaters, erben und deilen mit irn oemen und moemen oder derselven kindern irs verstorben enkhern und oldevaters achtergelaeten gueder. Omnes tamen non habebunt nisi partem unius, sicut pater eorum, si in vita adhuc fuisset. | |||||||
Ordinantie und statuyt keiser Karls des fomffden als hertoch van Gelre van succession und erbung der enkelen.Onsen lieven und getruwen den stadthelder, canceller und leuden van onsen raide in unsen furstendomb van Gelre und Zutphen saluyt und dilectie. Also die banerhern, die van der ritterschape und gemeinen steden van unsen vurs. landen van Gelre und Zutphen ons to kennen gegeven hebben, dat omme to verhuedenen voele questien und geschellen, die solden hebben moegen spruyten ther causen van successien, gevallen und noch to vervallen bynnen dieselve furstendommen, syluyden overdragen hadden, dat in alle successien und versterffenissen vallende in unsen vurs. landen die kyntskindern in dat versterffnisse und achtergelaeten gueden oeres oldevaders und oldemoders, oeck brueder- und susterskindern in dat versterffnisse und achtergelaeten gueder oerer vaders und moders broder offte suster sulden succederen und erven in stat oerer aldern und mit oeren ohemen und moyen to glycker deilong gaen, gelick oere vader und moder, so sy noch im leven weren, gedaen sullen hebben, begerende, datselve van ons voer ein ewige ordinantie, lantrecht und statrecht oever onse vurgen. lantschap gekondicht und gepubliciert to werden, ende aenmerckende, dat vurs. versoecke redelick to wesen und in gemeine geschrieven rechten gefundert, so ist dat wy u bevelen und committeren by desen, dat ghy alomme bynnen unsen landen van Gelre und Zutphen doet uutroepen und publiceren ter plaetzen, dair men gewoenlick is uutroepinge und publicatie to doen, dat wy geordinert und gestatuert hebben und by desen ordinern und statueren, dat in alle successien vallende und ver- | |||||||
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scheinende in onsen vurs. landen van Gelre und Zutphen die kyntskindern in die versterffnissen und achtergelaeten guedere van oeren oldenvaders und oldemoders, oick brueder- und susterskindern in die versterffnis und achtergelaeten gueder oers vaders und moders broder und suster sullen succedern und erven in stat van oeren oldern und mit oeren ohemen und moyen to gelicker deilinge gaen, gelick off oere vader offte moder, so sy noch im leven weren, gedaen sulden hebben, hierinne uutgesondert heerlicke und leengueden, die volgen und erven sullen nae naturen und leenen und vermuegen segel und brieven dairaff sijnde, welcke ordinantie und statuyt wy willen onderhelden hebben in allen tokomenden versterffnissen und successien, tvervallen und vervallen sijnde syndert den 10. dach van Mey int jaer 1540 lestleden, bevelende allen onsen officieren, amptleuden, richtern und gerichten, dat sy und ein jegelick van oen dese onse ordinantie onderhelden und achtervolgen, doen onderhelden und achtervolgen in rechte und dairbuyten, sonder dairtegens to doen off laeten doen in eynige manieren, und des to doen geven wy u volcommen macht und sunderlinge bevel. Gegeven in unser stadt van Bruessell onder onsen contresegel hierop gedruckt in plaecate den 17. dach van Aprille, int jaer 1544, nae Paeschen. | |||||||
Ordnunge, satzung und erklerung, welcher gestalt die geistlichen und begeven personen in den cloestern und conventen succedern und erben sullen, by der stadt und quartier van Ruremundt beraempt, gemaeckt und upgericht durch unsen gnedigen hern hertoch Karll, hoichloefflicher gedechtnis confirmert, bestedigt und besegelt anno 1492 up Vridage nae dem Sonnendag Exaudi (7 Juni).So vast voele bekroenens ein lange tijt gewest und noch is, als wir verstaen, so wie die geestlicheit und cloester bynnen unsen lande und sunderling to Ruremunde und dair ommelangs vast ein tijt voele trefflicher erfguede und renthen an sich geworven haven und noch dagelichs an sich werven mit versterff und anders, dairmit wir unsen dienst und ouch myt unse schattung verliesen, und die unsen ouch so langer so mere tot | |||||||
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groetem verderffnis und achterdeill und die cloester ouch tot groten hait des gemeinen volks noch vorder komen muchten, mit mere andern stucken, die alsus niet all to schriven en sijn, off die niet redelich verhuedt off anders ordinert en wurde, so bekennen wir hertoch vurs. voir ons, unse erven und naekomelingen, dat wir dairomme by raeth und guetdunken uns selffs und unser frunde vam raede mit unser stadt Ruremunde overdragen und gesloten sijn, ingesat und overgegeven haven, insetten und overgeven mit desen unsen brieve, dat, wannere nu vortaen so gebuerden, dat eynige personen, sy weren man off vrauwen, in geistlicken vergaderingen, cloesters off conventen gyngen off komen wurden und denselven hiernaemails tot eyniger tijt hoeve, huysen, lant off erffrenthen bynnen unser stat Ruremunde off anders in unsen lande, quartier oder vierdell van der Nersen upwarts ansturffe, anerffden, anqueme off anviele, dat op eynige van unsen burgern off ingeseten van Ruremunde vort vallen und erven mucht, dat dieselven geistlicke personen, den dat aldus ankomen wurde, des niet verkoipen off anders afhendich maecken en sullen, mer mogen dat oere leven langh behalden, nutten und gebruycken als tuchterguet, und na oeren doit sall dat alsdan vort erven, vallen und komen up die erffgenaemen to Ruremunde, dair dat na der stat rechten geboeren sall, doch also, dat die cloester des ein jaer lank nae doit der personen, dair dat up geërfft was, gebruycken sullen und langer niet, und dat alsdan to komen an die erffgenaemen to Ruremunde, als vurs. is. Actum anno et die ut supra. Deser extract und artickell vurberurt is genoemen und geschreven uuth dem besegelten houfftbrieve, der in bewarung der stat Ruremunde is, und accordiert myt demselven de verbo ad verbum.
Item anno 1532, up dem 23. dage des monatz Julij, sijn bynnen der stat Ruremunde by gemeynen onderhern, ritterschapen, raetzfrunden der stadt Ruremunde und geschickten van wegen der stede Venlo, Gelre, Erklenz und Strailen desselven quartiers van Ruremunde eindrechtlichen overdragen und gesloten und durch unsen gnedichen hern hertoch Carll hoichloefflich gedechtnis ouch bewilligt, confirmert und besegelt onder andern dese articulen, die geistlicheit und cloester betreffendt, alsus luytende, wie hier nabeschreven volgt: | |||||||
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Item is overdragen naegaende die overdrachten by hertoch Arnoldt hoichloefflicher gedachten gescheet, dair gebrechen in gevallen tot afbroecke unses gnedigen lieven hern und verderffnis der lantschapen, dat ghein geistlicke cloesterleude van nu vortan gheinerhande erffnisse, thienden, renten, thynss und pechten an sich sollen moegen werven mit koupe, gyfft off wie men sulchs noemen mach; ouch en sullen gheine amptleude, richter, schepen off erfpechters hieroever staen off teugen, by verbuertnis und hoichster kuer unses gnedigen lieven hern; und all evenwaill off hiertegen contrarie geschege, sullen allsulcke angeworven erffenis, renthen und gueder geconfisciert und vervallen sijn unsen gnedigen lieven hern. Oick en sall van nu vortan ghein erffnisse off guet erven in den cloestern, dan off jemantz beërfft were und tot seinen mondigen jaern in einige geistliche cloester sich ergeven wolde, sall alsulke sein selffs anbeërfft guet, umb sein leven lang dat tgebruycken, in die cloester brengen moegen, beheltlick dat sein rechte erven nae doit seiner dieselvige gueder onbecroent des cloesters alle tijt wederomme sullen moegen anvangen und gebruycken, uutgesondert gereide pennongen dairin gebracht, die die cloesters behalden sullen. Und off jemantz mit seinen guedern wie vurs. voir datum van desen in cloestern gegaen und sich ergeven hedt sonder gerichtlich vertichnis und opdracht nae dem lantrechte und statrecht den cloestern, dair sy in gegaen weren, gedaen to haven, sullen inglicken alsulche ingebrachte guedere nae doit der personen noch in dem leven wesende wederumb uutherven und vallen an die rechte erven, niettegenstaende eynige geimpetrierde off verkregen brieve, woedaenich die oick geimpetriert und geworven sijn off moegen werden van unsen gnedigen lieven hern tegen dese vurs. overdracht. Item in den confirmatienbrieven hait unse gnedige lieve here vurs. allen amptleuden, richtern, schepen und ondersaeten eins voer all doen bevelhen, dat sy dieselve articulen vortan oprechtich halden und doen halden sonder voirder bevelhe van seiner gnaden dairvan to verwachten. | |||||||
Onderscheit und verklerunge van farender erftalen und van gereiden guedern.Secundum plebiscita et jus consuetudinis oppidi de Erklentz und is behalten ex testamento discreti viri Gobelini Middelmans, | |||||||
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schabini Ercklensis, necnon ex manuscriptis domini Gosvini Sas, der by die vomftig jaer der stat vurs. continuus secretarius fuit.
Item aurum et argentum artificiose formatum sunt bona hereditaria. Dat is, alle clenodien van golde und van sylvern gemaecht, als nemlich ringe, spentzelen, heckzelen, kannen, croesen, schailen, schuttelen, lepellen, beslagen gurdelen und wie men dat noemen mach, is allet huysserff. Item alle ysernwerk, als mit namen drivoete, haelenGa naar voetnoot1), tangen, spieten, schuppenGa naar voetnoot2), ruyffellenGa naar voetnoot3), haecke, pannen, lepellen, deckelen, byelenGa naar voetnoot4), axen, gardinenroten und dergelicken, is allet huysserff. Item alle copernwerk, als potte, kellen, pannen, becken, lavoren, watervaten, die niet mit ysern hengen gehengt oder dair ghein ysern an gemaecht were, is allet gereit guet. Mer wair ysern hengen an weren oder ysern ringe oder ander ysern an gemaecht were, und alle geslagen werk, dat is allet huysserff. Item der brouwer ketellen und verwer ketellen oder andere ketellen, die van geslagen stucken copers gemaecht weren, die weren huysserff. Item alle gegoten tenenwerck, als mit namen fleschen, kannen, schuttelen, saltvaten, luchtern und derglichen, dair ghein ysern an en were, is gereidt guet. Mer fleschen, die mit ysern hengen oder ringen weren, oder kannen, die einen ysern peleGa naar voetnoot5) in dem deckell haven, und schuttelen mit ysern hanthaven oder ringen und alle geslagen werck, is allet huysserff. Item magnae partes ferri et baculi habiles fabricinae, dat is ysern stucken und steve, is gereidt guet. Item bedden und pulwenGa naar voetnoot6) mit gedrilden oder mit colschen tiecken is erff, und ander bedden, die alsulche tiecken niet en haven, is gereidt guet. Item geweven tzartzenGa naar voetnoot7), sy weren van einer verwen oder hetten haeffen van andern verwen, is gereidt guet. Mer tzartzen oder stoelkleider oder tapitten mit burdurwerck oder mit andern stickzelen bestickt is huyserff. Item alle slaeplaecken is gereit guet. | |||||||
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Item alle taefellaecken und alle dwelenGa naar voetnoot1), sy weren gestript oder ongestript, is gereit guet. Item alle pluymkussen und oirkussen, sy weren van lynendoech oder van sidendoech oder van gulden laken, weren die bestechenGa naar voetnoot2), so ist huysserff, und weren die niet bestechen, so ist gereit guet. Item alle bankwerckGa naar voetnoot3), id weren tzartzen, tapitten oder setelkleider van bankwerck gemaecht, is huysserff. Item bankwerckskussen is huysserff. Item geweven kussen is gereit guet. Item vederen und pluymen und wair vederen und pluymen inn synt, id weren secken oder tonnen, is huysserff. Item gardynendoecher omme ein bedde hangende, die men up und aff hangen mach sonder af to sniden oder sonder tontnegelen oder to ryten, is gereit guet. Mer hiengen die omme ein bedde, dat sy niet af to kriegen weren, men moest sy dan afsniden oder afryten oder ontnegelen oder die ringe brechen, dan ist huysserff. Item doecher boven ein bedde gespannen, mach men die mit iren gespanne afnemen sonder die tontnegelen, oder mach men die van dem gespanne nemen sonder af to sniden oder af to ryten oder tontnegelen, so ist gereit guet. Mer en kan men des niet gedoen, so ist huysserff. Item alle spannebeddenGa naar voetnoot4) van eickenholt gemaecht is huysserff. Item alle spannebedden van duffnenholtz gemaecht is gereit guet. Item alle spannebedden, die eicken stempelen und eicken houfden haven, all weren die zidtplanken van duffnenholtz gemaecht, is huysserff. Item omnes cistae querneae, sive sint ligatae cum ferro sive non, pro hereditate estimantur, sed cistae aliorum lignorum pro promptis, nisi fuerint cum ferreis ligis firmatae, quia tunc ratione ferri etiam pro hereditate habeantur. Dat is, alle eicken kisten, sy weren mit ysern gebonden oder niet, is huysserff. Mer kisten van andern holt gemaecht is gereit guet, sy en weren dan mit ysern banden gebonden, so wurden sy dan ouch voir huysserff gehalten. Item eicken sedelen, stole, schragen und setellen mit isern banden gebonden is huysserff. | |||||||
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Item eicken benke mit eicken stempelen gestempelt oder mit eicken planken onderstempelt und ouch mit ysern negelen to houpeGa naar voetnoot1) gemaecht und mit isern banden gebonden, is huysserff. Und weren die mit gheine isern benden gebonden, so ist gereidt guet. Item eicken taeffelen mit isern ringen oder ysern banden is huysserff, und were dair gheine ysern werk an, ist gereit guet. Item eicken rondelenGa naar voetnoot2) mit ysern haecken oder mit ysern banden is huysserff. Item lanternen mit isern gemaecht is huysserff. Item eicken tryssoren und eicken honerkauwen mit isern banden gebonden oder mit isern negelen to samen gemaecht is huysserff. Item tymmermans spillen und alle gereidtschap totten spillen is huysserff. Item wevegetauwenGa naar voetnoot3), wiewael die eicken stilen haven, nochtant ist gereidt guet. Mer spolen, dair men warp und wevellGa naar voetnoot4) op spindt, is huysserff. Item staende eicken is erffschap, dan der leiftuchter mach der gebruychen tot behoeve der erven sonder wedersprechen. Item slacholt, dat waest, is gereidt guet; und were dat geeickenstaltGa naar voetnoot5), so were dat erffschap. Item ligna quercina, si fuerint in aedificiis magistrata et aedificata, tunc hereditaria sunt; sed si tantum fuerint a corticibus denudata aut exhastulata, non certo aedificio deputata, pro promptis tenentur. Dat is, eickenholt, dat beslagen were, ist verwracht, so ist erfftaill; mer ist onverwracht, so ist gereidt guet. Item omnes arbores in vago crescentes libere sunt promptae. Dat is, alle kirsboume, esschenboume, noetboume und alle ander uutgeslagen holt is gereidt guet. Item omnes arbores per artem et ingenium insertae sunt hereditariae. Dat is, alle gegryffelte boume und pesch synt erff, dan men mach sy schnouwen und scheren. Similiter pagi salicum, sed fluxibiles salices possunt abradi a viteductoribus sine contradictione heredum. Item agri ante sationem cedent heredibus et post vitalicio; sic post floris clausionem fructus arborum cedent vitalicio et ante heredibus. Dat is, alle oefft volgt der leifftucht, als die | |||||||
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bloem besloten is, und dat lant, alst mit frucht beseet und beschorren is und anders niet. Item myst is gereidt guet, ouch wannere hy noch ligt ongespreidt up dem lande; mer is hy gespreidt, so ist erff. Item stro und kaff, so wie dat is, dat is allet gereidt guet. Item alle gereidtschap, die in einem huyse erdvast und nagelvast is, en sall men niet uuttrecken noch affbrechen, dan die sall im huyse blieven und sall van leifftuchtern niet geloist werden. Item armaturae et sagittae ac aliae defensiones inter immobilia et hereditaria computantur. Item alle harnisch velt op die neiste geboirt van der schwertsyden, mer dem dat harnisch is, der mach dat in synem levendigen gesunden lyve oder in syner krengden in synem testament ewechgeven oder ewechbesetten in kirchen oder wem hy wilt, sonder jemantz believen. Item korne up dem velde, dat die egden beschorren haven, is gereit guet. Mer heuwebenden und thienden, also lange als die sichten oder zeessen niet dairdoir gegangen weren, blyven by dem erff und weren ghein gereit guet. Item M. Johannes de Speculo, schabinus Erklensis piae memoriae, scribit se fecisse questionem a Johanne Hege, schabino Erklensi, tempore infirmitatis suae, anno 1412, altera Cathedrae Petri, de esculis, fraxinis, cerasis, prunis, persicis, nucibus et similibus arboribus in vago crescentibus, in dumis libere non studiose sertis et etiam pluribus aliquotiens pro combustibilibus non estimatis et illis adiunxit pagos salicum, quos per campos communiter possidemus, an possint a vitalicio radicitus abtruncari an debeant pro hereditario bono putari. Necnon fecit interrogationem de fructibus arborum et satis. Ipse Johannes de Hege tunc sibi ad ultimum primo respondisse sic: Agri post sationem cedent vitalicio, sed ante sationem agri ad heredes transeunt, quamvis fuerint per viteductores agricultui dispositi, et hoc dixit semper ita servatum fuisse. Item ad fructus arborum dixit post clausionem floris ut prompta bona fore estimandos et similiter omnes arbores in vago crescentes possent radicitus exstirpari, sed arborum fructuum arte et ingenio insertarum trunci de jure intacti et integri pro hereditate deberent conservari. Et similiter dixit de salicibus, quod pagi illarum non jure possint evelli et eradicari, sed superiores fluxibiles salices possint ad usum viteducentum absque cuiusque contradictione abradi. | |||||||
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Item aurum, argentum et preciosi lapides non artificiose formati sunt prompta bona. Dat is, onverwort golt, silver und kostlich gesteins is gereit guet. Item omnia pecora et jumenta, scilicet equi, boves, oves, vaccae, porci e.c. etiam sunt bona mobilia. Item alle isernwerk tottem ploeg und wagen dienende is erff, dan der leyfftuchter mach des gebruychen sonder wedersprechen der erven. | |||||||
V. Strafrecht.Van recht over dat leiff.Si quis culpaverit aliquem ad mortem de maleficio magno nec ipsum convincere potest in illo, idem judicandus est ad mortem, quia alio vitam rapere voluit. Wer einen andern umb sein leiff beclagt, beweist hy des niet, id is ihm umb sein leiff. Ein vrouwe, die mysdaen hedde und droege ein levendich kynt, die en sall men niet richten, und dat sullen twee wyse moders by irn eiden an der heimlicher stede beseen, und men sall dennen des gelouven, auch so watterley quaetz die vrauwe gedaen hedt. Mulier impregnata partu vivo non judicabitur ad mortem amplius quam ad cutem et crines; si enim in casu illo non credatur, doceatur hoc experimento duarum obstetricum discernentium hoc in locis secretis; si illae dicant sub poena juramenti, quod viva prole gravida sit, credetur eis et non damnabitur mulier illa, quantumcumque etiam gravibus excessibus deprehensa sit, sed adeo rationabiliter percutietur, quod abortivum non pariat, quia tunc judex esset causa illius. Ein stratenrouver, der mere dan 5 schillinge geroufft und genomen hait, is erelois und rechtlois; sein leyff is verbuert, und men sall ihm up einem rade sein houfft afslaen und by die straeten setten; dan off hy mit mutwillen hedt wedergegeven, dat hy genomen hedt, sal men ihnen benedigen, und hait hy leenguet, dat is ledich, und einen rechten stratenrouver sal men richten, der buyten hernveede die straten diefflichen schendet. Quae sit recta rapina platearum dicetur: Nullus illam incurrit nisi in triplici genere hominum, in presbiteris, in pere- | |||||||
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grinis et in negociatoribus; in presbiteris scilicet, qui decenter et presbiteranter incedunt et sunt rasi et sacerdotalibus vestibus induti et sine armis et defensionibus ambulant; huiusmodi autem rapina etiam contingere potest in famulis presbiterorum, qui ambulant cum eis; item in peregrinis fit huiusmodi rapina, si peras et baculos deferunt, ut peregrini et licentiati sint a suis plebanis; item in negociatoribus, qui ambulant de provincia in provincias, de lingua ad linguas, de regno ad regnum. In illis fit recta huiusmodi rapina. Item einem dieff sal men los laeten giehen und belieden sein mysdait voir schepen und dat sall der richter verorkunden und begeren recht; so sal der schepen nae seinem beraet wysen den dieff, durch dat hy bekannt und belieten hait; sullen gericht werden tusschen hemel und erde aen ein galge vam leven ther doit; doch sullen die schepen dennen richter bitten, dat hy dem schemelen manne gnedich sijn will, want id is beter reckenschap van oevericherGa naar voetnoot1) barmherticheit dan van to vill onbarmherticheit to geven, als geschreven steit. Item die galgen mach der richter nemen, dair hy kan, mer dat moest hy verrichtenGa naar voetnoot2) an alsulchen glichem holt oder an slachholt weder to geven. Item ein conink, genant Bottus, fragt einen hoichweisen und gelerten man, genant Sydrach, off die leude auch mysdoen, die andern verordelen totter doit. Antwort Sydrach: ‘Die recht ordelen, die en mysdoen niet und sullen mit Gott leven, want sy vollbringen dat gebott Gots, und die to onrecht ordelen, die mysdoen und sullen mit recht verordelt werden voir den ougen der gotlicher gerechticheit.’ Quicumque damnatur ad mortem via judicii, proximiores hereditant bona sua et non judex, quia de eo secundum viam juris judicatum est, et si sic damnatus habeat aliquid de bonis actoris, hoc dupliciter solvetur. Si vir excedat habens bona alterius in manu sua, non amittit alterius bona excedendo, sed solum propria; si etiam peccans vel delinquens in judicem habeat bona alterius empta in manu sua adhuc nondum soluta et adhuc habens illa in praesentia, restituenda sunt bona illi, a quo empta et nondum soluta. Quicumque ad mortem damnatus est, non truncabitur nisi | |||||||
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per spiculatorem ad hoc deputatum, et illi habent hoc pro jure, quod habebunt semper decimum in viris vel mulieribus truncandis, qui vel quae tunc ab ipso liberabitur secundum quod juris est et secundum exigentiam bonorum liberandi. Istud jus habent in tota Teutonia. Item die scherprichters en doent mit sulkem werk ghein sunde, want sy en richten die mysdedigen niet, mer dat recht und die wet verordelt und rechtferdigt sy, then were dan, dat der scherprichter genuegde und freude dairinn hedt. | |||||||
Van einem noetbeweis.Item ein man, der einen doitgeslagen hedt, dair niemantz by gewest en were, der sall sein noet alsus beweisen: So balde als hy dem doiden ontkommen is, des hy ghein verdrach havenGa naar voetnoot1) en mocht, so sall hy van stundt an voir den richter gaen und sich mit leyff und guede in sein gewalt geven und sall dem richter dat waepen up recht geven und dat sall der richter ontfangen und laeten den doiden, off hy ghein frunde en hedt, klagen und dingen, und der den doitslach gedaen hedt, sall then heilgen schweren, dat hy dem doiden in seiner ankompst hinder sich drie oder mere schrytte ontwichen have, off hy id hedt moegen doen, und wat hy gedaen hedt, dat in rechter noet seins leyffs to weren gedaen und anders niet; so is hy des hern vry, dan des doiden maege mach hy besorgen. | |||||||
Van gestolen und genomen guet.Item guet, dat gestolen und genomen is, dat sal men wedernemen int openbair, wair men kan, indem dat men kan beweisen, dat id sijn guet is; und en koendt men dat niet ewechkriegen, so sal men mit recht sprechen; und hedt men dan bewiesen, dat id sein guet were, so sall men dat wederhaven mit des heren willen; und en kan derghoene, dair dat guet by befonden is, niet beteugen, dat hy by dage dat guet, ist levendige wair, bedengt oder gegolden hait van eirbaren leuden, hy is dem heren antwort schuldich. | |||||||
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Quicumque tempore nocturno furatus fuerit blada aliqua, reus est mortis. Item wer sein guet, dat ihm gestolen und genomen were, einem andern verleet jaer und dach mit weten sonder furderong van recht, dat guet hait hy verloiren; oder hedt sein momber dat verkofft oder verloiren und leet dat guet nae seinen mondigen dagen ongefurdert jaer und dach, so en mach hy ghein recht haven tottem guede, hy en were dan uutlendich. Item gestolen oder afgedrieven guet mach men furdern und beteugen und sal wedergegeven werden, ist levendich; dan ist doit on scholt des dieffs, so sal men allein den nutz van der tijt betalen, und dat sleit auch an die erven; dan den hern sall boeten der dieff. Item dieffe, verreder und straetenrouvers en sal men niet laeten schweren, doch on gerucht und scholt en sal men sy niet peinigen mit fuyre oder water. Item wer einen hont steele oder ewechleitet oder doitsloege, der sall sulchen hont dem hern weder stellen oder vernuegen und boeten den hern mit 6 schillingen, id were ein leidhont, spuerhont oder jagehont, und den schaeden, der dairvan komen were, betalen. Item wer einen drijffhont neme oder stele, der sal auch gehalden sijn to doin als voirgeschreven steit, dan des hern bruecke is 3 schillinge. Item off ein wolff die schaepe verderffe umb des wille, dat der hont niet dairby en were, hedt dan der schieper den hont mit van dem hove afgeleidt, so suldt der schieper den schaeden verrichten; und der huysshere, hedt der den hont by ihm gehat und behalten, so sall hy den schaeden dragen und betalen. Item off ein mysdediger in eins burgers oder wirdtz huyss vloe, so sall hy beschirm haven van des burgers oder wirdtz huyss wegen, und der burger oder wirdt mach sein huyss slieten; dan off der here drymaill durch sein macht den burger oder wirdt maenden, so mach der burger oder wirdt dat huyss opdoen und laeten den mysdedigen suchen, und were dairentuschen der mysdedige ewechkomen, en verbrueckt niet der burger oder wirdt, so verne der mysdediger niet mit recht verwonnen en were, dat hy tegen den hern oder die stadt gedaen hedt. | |||||||
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Van frede to brechen und gewalt.Item einem jedern menschen sal men frede laeten haven in seinem huyse; und wurde jemantz onfrede, gewalt oder uitheischung angedaen, dat were umb lijff und guet, und der here sall dat halden allen denghoenen, die ther kirchen und straiten gaen oder staen; und geschege jemantz sulche ongeferdeGa naar voetnoot1) vurgenant und dat niet en klagden, der were dem hern ein weddeGa naar voetnoot2) schuldich, als hy dat bybrengen koendt sonder besorgung seins leiffs. Item wer einen on seinen willen mit gewalt bunde, hielt, vienge oder schatden buyten vede van hern, steden und anders, dat is umb dat lijff to verliesen, want dat lant Gots is und der wech, und dairover synt die hern beschirmers und sullen die wege freien, dat ghein gewalt jemant geschee mit einigerley sachen, und der keiser sall sein eigen kint doiden, dat up der straiten gewalt gedaen oder die straten onfreiet hedt; dat moet hy schweren als alle fursten. Item off ein man by dage oder by nacht einen andern man by seinem weyffe beqweme, der en sal dem manne niet arch wollen an seinem lyve, oder auch so sein weyff gienge in eins andern mans huyss, dan hy mach sprechen mit recht, dat ghein man selffs doen en mach up des richts gewalt, dat is up leyff und guet, und hy mach sein weyff uuth seinem huyse driven in iren snoeden kleidern; dan off hy den torne over liet gaen, so en mach hy des niet doen; und hy moet ewiglich irs leyffs aff sijn, als hy sy uutgejaigt hait, und hy en moet ghein ander weyff mere bekennen, dan wurde hy sy bekennenGa naar voetnoot3) oder ein ander weyff, so moet hy sein weyff wederomme by sich nemen und behalden. Item alle man sal men nae seiner werdicheit boeten und nae der schanden und last und nae der tijt und stede, dair die ondaet gescheet is. Cui contumelia infertur, emendabitur sibi secundum conditionem et genealogiam suam nec curabitur etiam, quis vel qualis ille ab antea fuerit. | |||||||
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Broecken van slachten und kijfflichen leuden.Item wer einen doitslach deit, der hait sijn lijff verbuert. Item wer einen stecke oder sloege myt einem gesliepen waepen, der hedt verbrueckt 5 mark, und so mennigen man als hy also in einer geferdeGa naar voetnoot1) stecke oder sloege, so mennige 5 mark hedt hy verbroeckt. Item wer ein schwert oder metz uut syner scheiden toege umb jemant dairmit to hauwen, stecken oder slaen, der were up 5 mark. Item wer einen mit einer geschwirderGa naar voetnoot2) hant oder mit einem kluppel oder steine sloege oder wurpe, der were up 5 mark, quia fustes inter arma computantur. Item wer einen in seins selffs huyss sloege, dat is 5 mark. Item wer einen mit einem kuseGa naar voetnoot3) oder herhamer sloege, dat is 5 mark. Item wer einen mit einer fuyst sloege, dats 1 mark. Item van qwaeden scheltworden 7½ schillinge. Item off sich tween mutzGa naar voetnoot4) wundten buyten oirlouff des hern, dat were jederm 5 mark. Item alle geweltlicke stucken, als doren op to slaen oder to stoten oder einen vreden to brechen und derglichen, dat synt broecken, die slaen an lijff und guet. Si quis vulneratus vel lesus, absque hoc quod sit interfectus, si ultra annum currentem vulnere illo in lecto decumbat et post annum moriatur et si heredes illius inceperunt actionem contra talem lesorem, vel ipsemet infra annum illum, tenebitur lesor talis de homicidio amicis interfecti vel lesi, sed si infra annum pacificatus sit cum amicis et postea moriatur, non tenebitur pro homicidio neque judici neque amicis. Si unus vel plures alium invadant, ita quod vulneretur ab eis sic invasus, quicumque illud vulnus incussit, satisfaciet pariter et omnes, qui secum fuerunt; sed si alii non percusserunt neque vulneraverunt nec etiam percussum tenuerunt, tunc absolvuntur a pena vulneris, sed si iidem armis nudis induti fuerunt, signum fuit partialitatis; pro illo tenentur judici et vulnerato vel alias leso secundum consuetudinem patrie. Vulnera illata debent emendari juxta consilia sapientum et ubicumque fit emenda pecunialis in causa dicta, ibi plus dabitur | |||||||
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actori quam judici et injustum est plus dare judici quam actori. Si quis cum alio contenderit vel pedibus vel manibus offenderit, vulneraverit vel qualecumque malum intulerit excepta interfectione, et si taliter lesus petat exinde sibi vel emendam pecunialem fieri, talis emenda fiet sibi secundum honorem et statum suum; emende enim variari debent secundum status hominum, ita quod maiori fiat maior emenda et sic descendendo servo non fiat emenda sicut domino, rustico sicut nobili: judex habebit etiam emendam secundum modum dictum condicionis hominum. Anno 1538 am 27. tage Januarij ist by und overmitz banerheren, gemein ritterschap und steden des furstendumbs Gelre und der graeffschappen Zutphen deser nafolgende artickell onder andern verdragen, besloten und opgericht und ouch durch unsen gn. hern und lantfursten ratificert, confirmert und besegelt: Item es sall ghein man in den steden des Overquartirs van Ruremunde seins wijffs guet verfechten, verbalgen oder verbroecken moegen. Quicumque evaginaverit gladium vel cultellum suum injuste in damnum alterius, gladius vel cultellus erit judicis, et si gladius ille fuerit pretiosus, poterit redimi a judice, dummodo maius periculum non sit inde secutum; illam evaginationem emendabit judici, ut juris est; si effusio sanguinis absque periculo mortis sit inde secuta, illa emendabitur secundum consuetudinem patrie. | |||||||
Alte gewoenheit und bruich binnen der stadt Erklens observirt und gehalten in causis criminalibus ex manuscriptis fidedignorum virorum, huius civitatis scabinorum nec non consiliariorum, dum viverentGa naar voetnoot1).Irstlich und anfengkligh ist alhier zu Erklens ein alt recht und lofflich herkomen, das man allzeit bisher gehat und underhalten hait, das man niemandt binnen unser stadt und kirspell in zeit des friedens geweltlich angreiffen noch hinwegh fuhren en sall, noch in schloss und gefengknus binnen unser stadt und kirspel noch darbuiten to schlieten, der were dan irst mit recht und scheffenvondenis verwonnen, und auch der die bruchten | |||||||
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to unsers gnedigen herren behouve verburgen kan. Und der vaigt als von wegen des herren, wan er einen delinquenten überkomen und angetrefft, so sall er demselben bestunden und ihnen leiden uff die vier orther der stadt, umb zu versoecken, ob er burgen werven und kreigen kan oder mag, und wan er nu also burgen verkriegen hait, sall er der behafftung entledigt sein; im fall aber der delinquent geine burgen bekomen kundt, wirdt er von dem herren behafftigt und folgentz uff gelegenheitt des herren zu recht gestalt, und soll der herr den behafften und angriffenen delingquenten nit macht haben on recht der stadt Erklens frei und loss zu laissen. Zum anderen das der delinquent vom vaigten als von wegen des herren, wie obgemelt, zu recht gestalt und angeclagt wirdt, hait er uff vorgetragene clag (und) gepurliche bestundung zu antworten, vort die kundtschafften und zeugen, so derwegen gefuert mugten werden, sollen bei commissie des herren und uff desselben costen producirt und verhoert werden, und nae verhoerter zeugenkundtschafft und befindungh der thaet wirdt der delinquent condemnirt oder absolvirt und wirdt die sentens in gepurlicher gerichtzplaitzen uff abfraegen des vaigtz von wegen des herren durch die scheffen pronuncirt und usgesprochen. Demnach ist auch alhier ein bruich und alt herkomen, das man von wegen des herren geinen burger oder ingesessen unser stadt oder kirspell fangen oder setzen sall, es were dan umb leiff oder gut, der sich verburgen magh, und der herr und amptman sall ihm bestunden, ob er burgen werven oder krygen magh, wie sulchs boven gemelt. Aber es en mag niemandt sich verburgen fur einem toedtschleger; wilchs so jemandt thete, sall derselb umbracht werden gleich dem anderen, welch zu verstaen, das ein jeder burg schuldig zu staen in des plaitz, darfur er sich dan verburgt hait; und so jemandt sich verburget fur einen, der den andern verwondt, und noch lebende were, und der verwondter sturff darnae, so denselben folgens nit kundt representeren, sall der burgh sterben und gehalten werden wie sein principalen, der theter, solte gehalten sein, so er gegenwurtigh, es en were dan mit worten furhin ausbehalten, nemblich das er in alsulchem fall, da der verwondter sturbe, nit burg wesen wolt, dan allein fur die wondt; und so sulchs nit offenbar und kundig were, soll es derselb alsdan mit zeugenkundtschafft bewehren und folges dem kleger und dem richter contentieren und vernueghen. | |||||||
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Neben dem allen haben burgermeister, scheffen und raht alhier kein macht mit einichem delingquenten zu componieren, dan allein aus crafft und von wegen irer policei und alter herbrachter loblicher ubung und gewoenheit in sachen betreffendt gebot und verbot der stadt, als maess und gewicht und dergleichen mehr andere delikten, so binnen jairs zu mehrmalen uff dem gemeinen vaigtgedingk gewroegt und bekront werden, und wer in sulchen bruchlich erfunden wurde, mag sich desselben buissen vorwissen und willen des herren und Seiner Majestät Rechenkamer an der stadt abtraghen, und wes demselben derhalb zur buess und brucht ufferlacht, sulchs wirdt in usum und behoeve der stadt hinwider zugekiert und angewandt, wie dasselbe unsere voreltern von alters her also gebruicht, observirt und gehalten haben nahe uisfuerung unser stadt alten legerbuecher und register. Imfall aber der delinquent begert sich sulchs übertretung halb mit recht zu vertedingen, sall er von wegen des herren zu recht gestalt werden, und als nu nae befindungh der saichen ime das recht zuwider erkant wurde, sall dem herrn alsdan seine gepuerliche gerechtigkeit davon zukomen, welches alles obgemelt von alters zu alters loblich herbracht, also usirt und gebruicht. Hic usus et modus procedendi in criminalibus ist bei tyde regierung ons hertzog zu Alba uff scriftlich erforderen irer f. gnaeden van burgermeister, scheffen und rat dieser stadt Erklens erkliert. | |||||||
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Toelichting.Prof. Dr. J.H. Gallée te Utrecht heeft de leden van ‘Gelre’ ten zeerste verplicht door van eenige min of meer duistere woorden, in het stadrecht van Erkelenz voorkomende, de hieronder volgende verklaring te geven. Blz. 360 r. 4 v.b.: soecken. M.i. eene poging om den localen naam voor saken, rheinl. saoken uitgesproken, voor te stellen. Blz. 360 r. 8 v.b.: sumbern. Deminutief van sumber, oudhoogd. sumbar, mnd. sumber, sommer, Kiliaen: summer. Een korf, een mand. Het schijnen manden van bepaalde inhoudsmaat geweest te zijn, die gemerkt (gebrand) werden, zie blz. 361, waar voorkomt: sumbern oder maete en do wart ein sumbern mit der stat brande gemaecht und geteikent. Blz. 365 r. 12 v.b.: berchwein. Grimm, Deutsches Wörterbuch I, 1520: bergwein, vinum in vineis cultum, gegenüber dem Gartenwein. Ik houd het voor hetzelfde als ‘wînbergwîn’, wijn van de wijnbergen aan den Rijn. Blz. 365 r. 13 v.b.: potschoen. Dit beteekent wel gereinigd van vuil, als een pot (kookpot). Blz. 366 r. 18 v.b.: gelaeserschoen. Dit beteekent evenals het vorige gereinigd van vuil, nl. als een glas, ndl. glashelder. Blz. 366 r. 11 v.o.: gewendsgepraten. Misschien moet dit vergeleken worden met Mnd. Wtb. VI, 316, wenderlêch, maar ik versta gewend niet. Het moet een vleesch (gebraad) met saus zijn, waarbij gewender aangewend werden, bestaande uit kruiderijen. Blz. 368 r. 2 v.b.: gecroes = de kleine darmen. Blijkens ‘Das Buch von guter Spise’ § 42 werd ‘daz gekroese’ (van vogels en en ook van andere dieren) dikwijls als fijne spijs gebruikt. Vgl. hd. Gänsegekröse. Blz. 368 r. 6 v.b.: niet ontwonden = niet losgemaakt (zie Mnl. wdbk.), d.i. niet loslatend van de graat. Blz. 385 r. 6 v.o.: vrietschap. Fruntschap oder vrietschap. Lees: vrientschap (er heeft | |||||||
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oorspr. vrietschap gestaan). Tautologie in verschillende dialectvormen, die wel eens meer voorkomt in Weisthümer. Blz. 387 r. 14 v.b.: schurgden = wegvoerden. Vgl. Lips. gl. 811, scurgan, avertere. Bladz. 393 r. 10 v.b.: schuerlingen. Waarschijnlijk hetzelfde als mhd. schürlitz, mlat. sorlicium, ohd. scurliz, vrouwenkamizool van schaapsvel. Blz. 394 r. 16 v.b.: koeckweide = weide (een plant, sandix), waarmede geverfd wordt. Deze wordt gekookt en hierdoor verkrijgt men de verfstof. Het is weide geschikt om te koken. Blz. 394 r. 10 v.o.: setten = de inzetten. Blz. 397 r. 9 v.o.: versmelicheit. Dit is, geloof ik, het latijnsche repudium. Up des hern versmelicheit wil wellicht zeggen, dat het aan den heer staat om het gewijsde af te wijzen. Blz. 398 r. 16 v.b.: verbairn. Dit woord is het omgekeerde van omberen en beteekent: de klacht voorbrengen. Blz. 398 r. 17 v.o.: volfarn = de zaak ten einde brengen. Blz. 407 r. 14 v.o.: vermete = bewering. Vgl. mhd. sich vermizzen, wagen te beweren. Sich vermeten, iets beweren, dat gewaagd is. Blz. 409 r. 4 v.b.: vlyhen = zich voegen. Vgl. osaks. giflîhan; ndl. vlijen. Blz. 419 r. 2 v.o.: cloecklois. Mhd. klöck voor kläk en klak. Vgl. ags. claecleas, sine querela, ndl. klakkeloos. Blz. 427 r. 11 v.o.: naere hyligen = volgens de heiligen? Blz. 434 r. 13 v.b.: kellen = scheplepels, lat. coculla. Blz. 434 r. 4 v.o.: haeffen. Haven, mhd. haven, mv. haeven, beteekent pot. Dit past hier evenwel niet best. Blz. 435 r. 12 en 15 v.o.: duffnenholtz. Eene verschrijving voor dusinenholt. Vgl. dosenboum in het middelduitsch = pinus montana of pinus silvestris. Dus = grenenhout. Blz. 436 r. 8 v.b.: rondel = bret. Blz. 436 r. 17 v.o.: geëickenstalt = jong in aanwas staand hout, dat echter reeds de gestalte van een eikenboom heeft. Blz. 437 r. 2 en 16 v.b.: beschorren. Part. praet. van bescheren = in orde brengen, ordinare (Kiliaen); hier beteekent het m.i. als het land bezaaid en toegeëgd is. |
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