De Beweging. Jaargang 10
(1914)– [tijdschrift] Beweging, De– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd
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Een Duitsch dichter en de oorlogNaar aanleiding van het opstel ‘Deutsche Antworten I’ in de Amsterdammer van 4 Oct. j.l. wordt door Karl Wolfskehl het volgende opgemerktGa naar voetnoot1): ‘Sie verwundern sich über das Verschwinden der Individualität im Deutschland von heute. Sie bestaunen, dass alle Deutsche in dieser Zeit wie auf eignes Urteil verzichtend das Gleiche spüren, sehen wollen, “alle eine Sprache reden”. Sollte Sie aber dies wunderbare Factum statt dass Sie es mit Unbehagen und dem Gott sei Dank des unangesteckt gebliebenen Hirns blos konstatieren, nicht zu wesentlicherer Erkenntnis führen als es alle noch so gut gemeinten Verteidigungen und Erklärungen der Standpunkte hüben und drüben vermögen? Gab es ein kulturell, social und politisch zerklüfteteres Land wie dies Deutschland vor dem Krieg? Wo waren so viel Sondersüchte, so viel Meinungen, Richtungen, Schulen, Parteien? Ich rede vom öffentlichen Deutschland wie es auch der Ausländer studieren und beprüfen konnte; ich will Euch Holländer die Ihr mehr von deutschen Dingen wisst aber auch noch an den Kreis von Stefan George erinnern dem ich ja angehöre, eine Gemeinschaft, die, wie Ihr Euch erinnert, seit mehr als 20 Jahren hinter aller deutschen Aussenwelt ihr eigengesetzliches Leben führt, gleich fern von Politik wie allem andern öffentlichen Treiben und gewiss nicht den Meinungen der Menge und des Tags noch auch der Machthaber untertan. Sie wissen von all dem genug mir beizupflichten. Aber andererseits haben | |
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Sie sehr recht: all das ist jetzt vorbei. Es ist so sehr vorbei, dass wir sogar in öffentlichen Blättern bekennerisch zu reden begonnen haben. Sie haben vielleicht meinen Offenen Brief an Romain Rolland, Sie haben gewiss doch Gundolfs Aufsatz “That und Wort im Krieg” - beides in der Frankfurter Zeitung - gelesen. Haben Sie in diesen Sätzen wirklich nichts gefunden wie Symptome willenloser Verblendung? Resultate einer mit Hilfe censurierter Presse und sonstiger Brutalitäten erzeugten borussischen Zwangs-Suggestion? Ist eine grosse Einmütigkeit davon wir alle Zeugnis ablegen wirklich nur mit dynamischen verdumpfenden Machtmitteln zu erzeugen? Kann sie, ich frage Euch Holländer, nicht von innen kommen, aus lang gestautem Drang kommen, kann sie nicht ein Erwachen sein, eine Sonne sein, heller als die Einzel-lichter und darum erleuchtender als diese? Kann nicht der Tag von Damascus auch für Völker kommen, das seherische Wissen über dem Bewusstsein? Darin die Nationen ihren Gesamtwillen als einzigen Impuls verspüren, aber auch als einzige Richtschnur, denn es gibt kein höheres und unerbittlicheres Wollen als das zur Idee des Selbst zur Bildwerdung. Ihr Holländer habt mein ich dies Wunder an Euch erfahren und Ihr lebt heute noch vom Segen seiner Frucht. Ihr werdet gewiss nicht so klein von Euch denken, dass Ihr sagtet, der Zwang von aussen, die Bedrohung Eurer Freiheiten, die spanischen Unterdrücker seien die Ursachen Eures Selbstbesinnens gewesen. Weil Ihr in mächtig innerlichem Reifen das Recht zu Euch Selber erworben hattet, darum wurde Euch - nur Euch damals - die Unterdrückung unerträglich und was Euch beengen sollte gab den äusseren Anstoss zur inneren Befreiung, die, lang vorbereitet ja vorgeahnt in Eurer frühen Kunst, Ihr Euch verdankt. So aber steht es heute mit Deutschland und seinem Krieg und seinem Erwachen. Denn auch hier sind die äusseren Geschehnisse Symbole innerer Vorgänge, die sich nach geheimnisvollen Gesetzen ohne unser Zutun vollziehen. Niemals sind die Geschehnisse die Ursache innerer Wandlung. Aus eigenem undurchdringlichem Wollen und Müssen heraus leben und bilden sich, vergehen und zerfallen Individuen und Völker. Lassen | |
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Sie das auch für uns Deutsche gelten und unsern heutigen Zustand. Stellen Sie einfach fest, dass ein Glaube, eine Sehnsucht, eine Hoffnung, in tausendfältiger Abstufung die eine, heut in Deutschland brennend lebt, übermächtig, verzehrend. Bemängeln Sie nicht dass diese wirkliche Einheit, die Sie fühlen müssen, in oft stammelnden oft irrenden oft naiven Worten zu Ihnen gedrungen ist, weil sie eben nach dem Gesetz des Lebens auf jede Weise sich äussern will, laut werden will: es sind sehr selten Worte die ich wählen würde und die Form, die Beweise mit denen man wirken will sind sicher nicht die meinen! dennoch aber weht mir in all dem der gleiche Drang der aus dem Dröhnen unsrer Waffen schallt, der die Zurückgebliebenen füllt, dasselbe Leben das mich jezt trägt. Ueberlassen Sie es uns, der Zukunft und unsrer bildnerischen Kraft zu erweisen ob dies, wie wir gewisslich glauben, der grosse Augenblick im Leben unsrer Nation, ob dies das Schicksal ist: “das grosse gewaltige Schicksal, welches den Menschen erhebt, wenn es den Menschen (den Einzel-Menschen) zermalmt”, ob dieser grosse Moment sein grosses Geschlecht gefunden hat, ein verzichtendes, alles an eins setzendes, einer Idee sich fügendes. Und wenden Sie nicht ein dieser Krieg mit seinem primum nefas und seinen Gräueln führe nicht zu hohem Ziel, sei kein Seelenweg, kein reines Mittel. Ich habe nie zu den Bürgern und Weibern gehört die den Neutralitätsbruch und die Zerstörung von Kunstschätzen und -stätten zu entschuldigen, zu verschönigen, zu verschleiern suchen, habe niemals auch mich oder mein Volk andern Leuten und Völkern lieb und verständlich machen wollen. Unsere Vereinzelung wie die Miskennung ja Abneigung der Andern gehört feierlichst zu unserm Geschick, dem zulieb wir noch ganz andere Dinge und Behaglichkeiten dran geben müssen, denn wie zu jedem Hausbau wird auch hier: Etwas Liebes und Lebendges in den Grundstein eingemauert
......dass es unvergänglich dauert.
Wir waren noch nicht bei uns, noch unsres Wesen: dazu wollen wir jezt kommen und dazu soll uns dies ungeheuere Geschehen helfen, das in äusserer Gestalt als Weltkrieg erscheint. Daran ist nichts von aussen gut zu heissen oder abzudingen. | |
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Auch nichts zu entscheiden. Auch nichts zu verstehen. Denn es ist und darum fasst es sich nicht mit den Mitteln äusserer Erkenntnis. Aber wo man uns Deutsche bis jezt gesehen hat und mit uns war in Vielem, in Eurem Holland, da können wir nun verlangen geachtet zu werden auch wo man sich erstaunt und nicht begreift. Denn darum rede ich zu Holland, ich der die Beeinflussung des neutralen Auslandes unwürdig und falsch heisst und seinen Deutschen eher noch mehr Feinde wünscht als irgend ein heuchlerisch-heulerisches Mitleid oder gar ein Verstehnwollen als welches ganz unmöglich ist, - darum zu Holländern weil ich Euren Geistigen grossen Dank schulde, den durch Würdigung Eurer Holländer-meinung über uns zu bekennen ich Eurer und des geistigen Deutschland angemessen erachte.’ Het belangwekkende van deze beschouwingen zie ik hierin, dat de schrijver de gebruikelijke argumenten vallen laat en zich alleen beroept op de eenheid van toekomstverwachting waarin hij zich met zijn volk bevindt. Zonder twijfel is dat in zijn land een beteekenisvolle beweegreden; maar welke waarde heeft ze daarbuiten? Niet alleen de duitsche Germanen, ook de Slaven gevoelen zich één en gelooven aan hun zending. En als de Franschen aan een nieuw Frankrijk gelooven en de Engelschen aan de jeugd van hun wereldrijk, waarom zouden wij, onzijdigen, indien we geneigd zijn die verschillende verwachtingen tegen elkaar af te wegen, dat juist doen in het misleidend tumult van een oorlogstijd? Bovendien - waarom zouden wij het juist doen, wij een klein volk dat zeker nooit door oorlog zijn roeping zal verwerklijken, en toch óók niet uitsluitend in het verleden leeft, maar zich één voelt en gelooft aan zijn zending? Laten wij zien wat we over al deze dingen denken als het vrede is. Tot zoolang bewaren we onze vriendschap, en ons zelfgevoel, en naar alle zijden een weinig menschelijkheid en scheppingslust.
Albert Verwey |
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