Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [59] Ein annder Mein hertz ist alles traůrens voll, darzů bin ich bedrofft, freůdtt vnnd můth iß gar darhin, fůr einen narrenn werdenn ich geeůfft, Och reicher gott das clag ich dir, das ich die liebste moiß meidenn, brengt mir ein schware pein. Traůrenn vnnd leiden moß mein eigen sein, darzů bin ich bedrůfft, Die schonste der ich so lang gedienett han, hatt mich darzu gebrachtt, Deß ist des falschenn kleffer schůldtt, Her gott mocht ich daß ahn jm wreghenn, Sůnst wirtt sie mir [Folio 38r] [fol. 38r] nymmer holdtt. Ich hab den tag woll ehr gelebtt, Daß ich was freůden reich, Kein freier heltt auff erdenn lebtt Daß ließ ich gethůnkenn mich nhu bin ich verschmadett von aller weltt, Daß lichtt mein hertz jn den thoitt gequeltt biß daß eß mir besser gefeltt. Daß ich nhu so traůrich bin, Das ist meiner traůrigheitt schůldtt, Vnnd wan sie sich bedenckenn woltt sie můst mir wesenn holtt, Och muchtt eß sunder den thott geschehenn, mein hertz woltt ich aůffschliessenn, vnnd lassens vonn binnenn besehenn. [Spreuk] Och wie schwaer das ehr dragett Der diepe sůchtett vndd nitt en clagett Jch wer woll fro wan ich solde Unnd hette waß ich habenn wolthe. Vorige Volgende