Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 27v] [fol. 27v] [44] Ein annder Mag ich vngefall erwerenn aůch nitt, zů dieser frist, Moß alletzeitt hertz, můtt vnnd syn, Jn grossem traůrenn vnd ellende sein, Auff erden iß kein schwerer pein. Och das ich kůndtt vonn hertzenn grůndt, So fill der stůndt, reddenn mit dir nach meins hertz boger, Jch hoff die zeitt vnnd stůndtt kůmpt schier, Aůff erdenn ich nitt liebers boger. Das will ich noch bekennenn thůnn, Das sich die hochste kron, die ich zu den freůden hab aůßerweltt, Vnd all mein vertraůwenn auff dich gesteltt, Jch weiß kein lieber aůff dieser weltt. Gott iß mein zeůgh, das ich nitt leich, Wan ich dich nitt ansehe off stettes mag bei dir sein, So leidt mein hertz die groste pein, Das ich kein stůndtt mag frolich sein. An dir ich kein vnfall en spůir, ehe ich verloir, dein lieb vnnd gůnst aůß hertzenn brůnst, So wehr mir mein beschwerett, Vnd kans vergessenn nhů [Folio 28r] [fol. 28r] noch nymmermehe. Hertzliches lieb, dein stoltzer leib, mein zeitt verdreiff, Wendtt mir mein schmertz, trewlichs hertz, Jch verwacht altzeitt des glůckes tagh, erredde mich baldt, ehe ich verzagh. Ein trostlich wortt sei zů mir sprach, ich habs betrachtt, hertzliebste mein, dein schware clag, Jch bitt schweig still vnnd nemantz sag, Das ich dir mein getreůwes hertz nachthrag. Betrew nemantz fill, Jn diesem spill, Dů sichst doch woll, das sich die bose schnode weltt, So gar aůff das liegen hatt gestallt, Sich dich woll fůr, mein getrewer hildt. Och weiblichs bildt, damitt schweig still, vnd zweiffell nitt daran, Das es erfůr des kleffers schar, Die lieb thůitt mich bezwingenn gar, noch soll es werdenn kein mensch gewar. [Spreuk] Ach wo lang, wo fern, wo gern, ich mocht bei ir sein, Des krenckt mir hertz můtt vnnd Syn. Vorige Volgende