Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 21v] [fol. 21v] [36] Ein annder Nůn wollenn wir frisch vnnd frolich sein, ich weiß mir ein feins brůnßmegdlein, woll heůer zů diesem Sommer Jch weiß mir ein stůdentenn ist hůbsch vnnd fein, Achtt gott soltt ich sein dienerjn sein, gar heimlich vndd verborgenn. Nemb ich nhů eins baůrmans knabenn, so schreienn sie des morgens wie die rabenn, Das thůn sei all vmb fressenn, So gibtt man jn ein habern brei, daß wasser krůch steitt nach darbei, ein feins megdlein will ich pleiben. Vnd nhemen ich dan ein handtwercks man, wehr woltt jn das gelernett han, bei jůngenn leůthenn schlaffen, ehr arbeitt den tag biß an die nacht biß an die nachtt das ehr die lieb nitt fůrhenn mag, ein feins megdelein will ick pleibenn. [Folio 22r] [fol. 22r] Vnd nheme ich nhů ein Reůthers knaben So růcktt ehr den sattel aůff vnnd ab, daß můß ehr ewig threibenn, ehr růcktt dein sattell auff vnnd ab, das ehr die lieb nitt fůren mag, Ein feins meglein will ick pleibenn. Nhů hatt mein liedtlein schier ein endt Die schreiber die haben die wiesse hendt, darzů die harte federn, Sei singen in Chor daß hor ich gern, Das iß mein trost, mein morgen sternn, Zů dem will ick mich schmůcken. [Spreuk] Kein lieber dan dich Daß weiß Gott vnnd ich. Vorige Volgende