Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568
(1568)–Anoniem Berliner Liederhandschrift vom Jahre 1568– Auteursrechtvrij
[Folio 18v]
| |
moß meidenn ihr můndtlein rott,
ach Gott wie mag ich frolich sein,
Das ich so gar den vnfall hab,
was ich anfang ist wieder windtt,
des můs mein hertz jn traůrenn stahen,
Jch sůchtt vnnd clag vnnd bins ellendtt.
Zů trost hab ich mir aůßerweltt,
ein frewlein fein, das mir gefeltt,
So kůmptt der vnfall vnnd wiedder wendtt,
vnnd stůst mirs gantz zů růcke,
Och unfall dů vntrauwes kraůtt
was zeigstů mich jn dieser weltt,
das dů mir nimbst die liebste mein,
die ich zu trost hatt aůßerweltt.
Mein freůndt, mein schatz, mein zůůersichtt,
vergiß meiner nitt das bitt ich dich,
Jch geb dir ganntz das hertze mein
Das sall allein dein eigenn sein,
Vnnd will aůch leben nach deinem boger,
das sall ohn allenn zweiffell sein,
geprist můs sein dein zůchtt vnnd ehr.
|
|