Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
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1145Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1145 wohnte bei BulsbachGa naar margenoot* Fridericus, ein edler Mann, bei GolecheGa naar margenoot* sein Bruder namens Heinricus. Beide waren durch große Not geschwächt, denn sie hatten die Güter, die sie besaßen, Wucherern als Bürgschaft für ihren Lebensunterhalt gegeben. Daher übertrugen sie, durch die Not getrieben, der Kirche die Güter mit dem Schutz und der Fürsorge seitens der Vogtei. Und sie traten in das Kloster ein in die große Gemeinschaft allerGa naar margenoot* und brachten fünf andere beiderlei Geschlechts mit, die alle zugleich aufgenommen wurden unter Ordenstracht und klösterlicher Lebensweise. Das Gut des Fridericus aber liegt bei Bulsbach; es sind ungefähr zwei Hufen von vierzig Tagwerken und drei BonuariaGa naar margenoot* Buschland. Das Dörfchen aber, Goleche genannt, gehörte dem Heinricus samt dem Gesinde bis auf einen kleinen Teil, und ihm gehörte auch die dort liegende Kirche zusammen mit der Kapelle, die BilsteinGa naar margenoot* genannt wird, weil sie eine Tochtergründung der Kirche von GolecheGa naar eind1) ist. Und weil das als Bürgschaft niedergelegt worden war, wurde es von der Kirche zurückgekauft, und an beiden Orten wurde Landwirtschaft betrieben. Adelbertus, ein adliger und gottergebener Mann, schenkte der Kirche eine Kapelle, die bei ScarnenGa naar margenoot* liegt, mit dem umliegenden Hof, der seine Wohnung enthielt, und er wies der Kapelle achtzehn Bonuaria Land zuGa naar margenoot*. Dann wurde es dem Altar übertragen, wobei er sich die Obhut der Vogtei vorbehielt. Er übertrug sie (die Kapelle) aber der Kirche mit der Bestimmung, daß dort wenigstens der Gottesdienst von einem Priester der hiesigen Kirche gefeiert werde. Doch der Abt siedelte dort Schwestern an, obwohl die Brüder das nicht billigten. Er tat dies, weil er glaubte, die Maastrichter würden ihnen dort sehr helfen. In diesen Tagen traf der Abt eine VereinbarungGa naar eind2) mit den Kanonikern der Kirche zu Aachen über die Einnahme gewisser Zehnten, die sie (die Aachener) bei uns im Gebiet der Richterchen Pfarrei haben, daß nämlich von einer und einer halben Hufe, die beim CrumbachGa naar margenoot* liegt, und einer weiteren halben, die oberhalb des Anstelabaches bei Rothe liegt, die beide der Kirche gehören, und von einer ganzen, die einem anderen gehört, die an diese untere halbe angrenzt, die Kirche jedes Jahr den Aachener Klerikern drei Scheffel Getreide und drei ScheffelGa naar margenoot* Weizenmehl Aachener Maßes zahlt und daß das aufgrund dieser Vereinbarung gültig bleiben solle auch bei den Nachkommen. Außerdem wurde unter den Älteren des Klosters vereinbart, daß sie kein Fett mehr zu sich nehmen wollten, so wie sich auch schon einige andere fromme Klöster davon fernhalten, weil auch sie selbst es offenbar ohne großen Nutzen zu sich nahmen, wie sie sagten, und zwar deshalb, weil nach Vergrößerung der Zahl der Seelen die mäßig vorhandene Sache, die früher wenigen genügte, bald allen nicht genügen könne. Aber die Jüngeren haben sich deren Plan aus dem Grunde zu widersetzen versucht, | |
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weil sie, die hier auf dürftigem Gelände wohnten, wenn sie kein Fett mehr zu sich nähmen, nichts hätten, womit sie sich, aber auch die Kranken wieder gesund machen könnten. Der Abt aber versprach, um den Vorschlag der Älteren zu stärken, für sie entweder immer für Öl zu sorgen oder für Butter samt der ständigen Käseherstellung, aber dieses Versprechen von ihm ist, weil hier Mangel herrschte, nicht zur vollen Erfüllung gekommen. Auf den Genuß des Fettes wurde trotzdem verzichtet. Ein Komet erschien im Westen, dem zwei Jahre später das Heer der hiesigen Gegend gefolgt ist.Ga naar eind3) Es starb Adelbero, der zweite Bischof dieses Namens von Lüttich. Obwohl dieser kanonisch gewählt und eingesetzt worden war, wurde er zuletzt doch nach Rom beordert. Er reiste und kehrte gerechtfertigt zurück. Bei der Rückkehr wurde er in einer Herberge vergiftet, und zwar, wie man sagt, von einem seiner Begleiter, und er starb dort und wurde (dort) begraben.Ga naar eind4) Im folgte Heinricus, der zweite dieses Namens. Es kam ein sehr heftiger Sturm, dem immer, wie man sagt, Hungersnot und Teuerung folgt. |
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