Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 100]
| |
1144Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1144 übertrug Carissima von NortbecheGa naar margenoot*, die Frau des Heremannus, da ihr Mann schon gestorben war, der Kirche drei Hufen Landes nach dem dortigen Maß, zog die Ordenstracht an und wurde in die Gemeinschaft der Schwestern aufgenommen. Dieses Land liegt bei Nortbech. Zum Teil ist es der Bearbeitung durch den Pflug unterworfen, zum Teil ist es an Bauern verteilt. Folglich müssen diese die pflichtgemäßen Abgaben bezahlen. Das Land aber war einem Wucherer als Bürgschaft für Geld verpfändet. Daraus ergab sich für die Kirche die Notwendigkeit, es vom Wucherer zu dessen Preis zurückzukaufen. Auch Bruno, der Vater dieser Carissima, übertrug der Kirche ebenfalls sieben Morgen, ebendort gelegen, und er ist hier begraben worden. Bruno starb am 10. Januar. In demselben Jahr kaufte Erpo ein Gut von Eppo, genannt von LudesheimGa naar margenoot*, einem adligen Mann, der auch, nachdem daraufhin die Übertragung an den Altar vorgenommen worden war, Heinricus, dem Vogt dieses Ortes, die Wahrnehmung der Vogtei übertrug, und so ist es in vollkommen freier Weise der Kirche als Eigentum bestimmt worden.Ga naar eind1) Dieses Gut liegt bei SinnecheGa naar margenoot*, umfaßt ungefähr drei Hufen pflügbaren Landes, auch eine Wiese und Buschland, wo auch eine Mühle zur Hälfte der Kirche gehört. In diesen Tagen kam es zu einer schweren und großen Schlacht zwischen Heinricus von LeimburchGa naar margenoot* und GozwinusGa naar eind2) von Falkenburch, deren Ursache offensichtlich in Folgendem begründet war. Denn weil Heinricus der Sohn des Herzogs Walramus war, ist er nach dem Tode des Herzogs auch selbst als Herzog eingesetzt wordenGa naar eind3). Daraufhin ist er nach einigen Jahren vom König Conradus durch eine List hereingelegt worden, indem der König ihm versprach, wenn er sein Herzogtum aufgebe, ihn mit einem ebenso großen oder besseren Lehen zu beschenken; aber zuletzt ist er auch um dieses Versprechen des Königs betrogen worden. Denn Gozwinus hatte lange zwei königliche Güter besessen, so als seien sie seine eigenen, GancheltGa naar margenoot* und RithercheGa naar margenoot*, bis ihm in diesem selben Jahr vom König diese beiden Güter entzogen worden sind. Während sich Gozwinus nicht von deren Nießbrauch fernhalten lassen wollte, da es seine eigenen seien, erhielt und besaß Heinricus sie beide, nachdem er sich die Zustimmung des Königs gesichert hatte, woraufhin sie bald gegeneinander zu kämpfen begannen, wobei allerdings Heinricus immer Sieger blieb, der schließlich HemesberchGa naar margenoot* niederreißen und niederbrennen ließ, ohne daß jener irgendwelchen Widerstand leistete. Aber als sich Heinricus vom König getäuscht sah und auch Gozwinus bedauerte, daß er (Gozwinus) um die Güter betrogen war, versöhnten sie sich miteinander und vereinbarten, einander zu helfen und sich zusammenzutun. Der Papst Celestinus starb; ihm folgte Lucius.Ga naar eind4) Dieser Lucius war ein Regularkanoniker, d.h. er bekannte sich zu unserem Orden. | |
[pagina 101]
| |
Der Papst Lucius starb; ihm folgte Eugenius. Dieser Eugenius war ein Mönch, und er bekannte sich zum grauen Orden.Ga naar eind5) Es trat ein ganz heftiger Sturm auf, dem immer, wie man sagte, eine Hungersnot folgte und Teuerung. In diesem Jahr gab es eine große Hungersnot. Und weil unsere hiesige Kirche zu Rothe dazu erzogen war, Almosen zu geben, beschloß sie auch selbst, von Anfang an den Bedürftigen das ihre als Wohltaten zu geben, d.h. den zehnten Teil ihrer Ernte, ihres Weines und der ihr zustehenden Abgaben für das hier befindliche Hospital der Armen aufzuwenden, wo auch Laienbrüder, seien es niedrigeGa naar margenoot* oder kranke sich zu erholen pflegten und von den Leistungen dieses Hospitals lebten, sozusagen aus Mangel an einem Aufenthaltsort. Als nun aber jene murrten, daß sie von Leistungen aus Almosen unterhalten würden, obwohl sie auch selbst zur gemeinsamen Bruderschaft aller gehörten, erlöste sie daraufhin der Abt durch eine derartige Veränderung der Verhältnisse, daß weiterhin nur Brot und Bier an das obengenannte Hospital vom Zehnten gezahlt werden, und daß statt des Zehnten der 30. Teil des Weines, der 20. Teil der Geldabgaben gegeben werden; und so werden die obengenannten Brüder, ob kranke oder niedere, aus dem gemeinsamen Vorrat ernährt. |
|