Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
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1137Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1137 starbGa naar margenoot* Borno, der der dritte Abt des hiesigen Klosters war. Er verdient die fromme Erinnerung im Herrn. Denn er war aufrichtig und fromm, gottergeben und mildtätig und überall soweit beliebt, daß er auch von den Fürsten geehrt wurde. Dieser Borno trug als erster gewohnheitsmäßig eine wollene Tunika. Daher pflegen sie diese jetzt alle sozusagen als ihrem Orden entsprechend anzuziehen. Bis dahin waren sie mit leinenen Hemden zufrieden gewesen. Nachdem also die Exequien und das Begräbnis Bornos abgeschlossen waren, wurde Johannes zum Prälaten und Lenker der Seelen gewählt, seit langem ein Bruder und Schüler der Kirche hier. Dieser wurde in allem für geprüft und zuverlässig befunden. Daher herrschte bei seiner Wahl eine so große Einmütigkeit, daß von allen keiner sich fand, der ganz anderer Meinung war. Dieser Johannes stammte aus LöwenGa naar margenoot*. Er lebte seit langer Zeit in der hiesigen Kirche, er war immer fest entschlossen zu einem religiösen Leben. Daher ist er schließlich mit dem Segen des Ordens ausgezeichnet worden. Er wurde also dem Bischof vorgeschlagenGa naar margenoot* und übernahm von ihm sein Amt. Aber er ist nicht zum Abt geweiht worden, nicht weil er diese Würde nicht verdient hätte oder weil ein solcher Priester dem Amt nicht genügt hätte; denn er war ganz besonders in den Wissenschaften gebildet, sehr fromm und bescheiden und von so großer Beachtung der Keuschheit gestärkt, daß seine Ohren kein unzüchtiges Wort zu ertragen vermochten. Aber einige von denen, die ihn gewählt hatten, änderten ihre Wahl und begannen ihn herunterzumachen, als ob er nicht genüge, indem sie sagten, sie würden ihn nicht unterstützen, wenn er ordiniert werde. Und so ist er um die verdiente Weihe betrogen worden. Es ist bekannt, daß er das ohne Ärger hingenommen hat, damit es nicht so aussehe, als wolle er sich der Würde rühmen. Nachdem inzwischen im Tal, das jetzt das der Heiligen Maria genannt wird, alles vorbereitet warGa naar margenoot*, ordnete Johannes an, die Handwerker sollten mit den Arbeiten beginnen. Diese füllten den Grund des Tales mit einer großen Menge Steine und Erde, ebneten allmählich die Oberfläche, legten die Fundamente der Kirche und begannen zu bauen. Und als ein Jahr und ein zweites vergangen waren, wurde dort im dritten die Messe gefeiert, d.h. im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1138. Damals legten sie einen Weinberg an dem Hang des Westberges an, der im Westen über der Umzäunung aufsteigt, auf der Grundlage des Zivilrechtes der hiesigen KircheGa naar margenoot*, das sie selbst aufgrund der Gewalt über den Hof, der einst bei MeinscozenGa naar margenoot* lag, auch im Territorium der dortigen Pfarrei hat. In diesen Tagen kaufte Johannes sieben Morgen Land von einem Maler namens Heribertus. Diese liegen auf der anderen Seite des CrumbachesGa naar margenoot* vom Hof aus in Richtung Süden, innerhalb der Grenze der | |
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Pfarrei RithercheGa naar margenoot*, dort, wo die Grenzen von Ritherche und SimpleveiGa naar margenoot* zusammen verlaufen. Infolgedessen zahlen zwei Morgen zwei Denare an die Ritherche Kirche. Und so besitzt das hiesige Kloster an diesem Land nicht das Recht des Zehnten. Hezelo von RucelenfeltGa naar margenoot*, der ein Ministeriale des Heinricus war, des Vogts der hiesigen Kirche, dem auch das bei AffethenGa naar margenoot* und Rucelenfelt liegende Land gehörte, schenkte der Kirche sechzehn Morgen Land. Von eben diesem Heinricus wurde die Schenkung an den Altar vorgenommen, und nachdem obengenannter Hescelo wie die Brüder das Gelübde abgelegt hatte, wurde er mit dem ‘Aufenthaltsrecht’Ga naar eind1) ausgezeichnet. In demselben Jahr kaufte Johannes eine Hufe Land von Harbertus, dem Bischof der Kirche zu Utrecht. Diese liegt bei Salcwich neben der Hufe, die im Jahre davor Gozwinus, der Sohn des obengenannten Harbertus ebenfalls der Kirche geschenkt hatte.Ga naar margenoot* Dieser wurde unter die Brüder aufgenommen und im Studium der Wissenschaft erzogen.Ga naar eind2) In demselben Jahr starb Bruno, der Kölner Erzbischof, auf dem Zug des Kaisers Lothar.Ga naar eind3). Ebendort wurde Hugo zu seinem Nachfolger gewählt. Er wurde von Innozenz geweiht. Aber er starb 27 Tage danachGa naar eind4), ihm folgte Arnold.Ga naar eind5) Dann stirbt Lothar am Rande der Alpen, und so wird er in seine Heimat überführtGa naar eind6). |
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