Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
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1136Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1136 ließ Borno den Schlafsaal hier aus Stein errichten, nur mit Erdmörtel gemauert, weil man keinerlei Kalk hatte, nachdem man mit viel Mühe Bauholz gesucht hatte. Bis dahin nämlich schlief der Konvent in einem Holzhaus, das von anderswoher hierher transportiert worden war, nachdem die züngelnde Flamme den ganzen Ort vernichtet hatte, wobei auch die schönen hölzernen Gebäude des Klosters vernichtet worden waren.Ga naar margenoot* In diesen Tagen schenkte Gozwinus, der Sohn des Bischofs von Utrecht, HarbertusGa naar eind1), der Kirche eine Hufe Land. Obschon dieser bis dahin noch nicht zum Priester geweiht war, ist er nach seinem Eintritt ins Kloster zum Klerikat gerechnet worden, da er schon in dem der Ordensregel entsprechenden Bekenntnis erzogen war. Diese Hufe liegt zwischen dem Fluß LeccaGa naar margenoot* und Utrecht, von der Stadt aus nach Südwesten bei einem Hof, der Salcwich heißt. Damals ist für das Kloster hier bei ArwilreGa naar margenoot* ein Weinberg, der Hechenbrucha heißt, angelegt worden auf dem Hang eines Berges, wo die Bauern das Gemeinschaftsland haben. Dafür zahlt ihnen unser Kloster siebzehn Denare der Münze von RigemacenGa naar margenoot*. Diese schenkten später, im Jahre des Herrn 1147 die Bauern selbst der dort gelegenen Kirche, die bekanntlich auch in demselben Jahr von neuem geweiht worden ist. Und so ist der Weinberg unserer Kirche gegenüber abgabenfrei, außer, daß die Weinbauern sich den Wein zur Hälfte zu teilen pflegen. In demselben Jahr verlobte Adolph, der VogtGa naar eind2) unserer Kirche, seine Tochter namens Mathilda dem Heinrecus, dem Sohn des Herzogs Walram von Leimburch.Ga naar margenoot* Über das Recht an der Mitgift wurde ihm das Allod, das er in dieser Pfarrei und in HaspaniaGa naar margenoot* hatte, geschenkt, und ein großes Lehen vom Bischof der Kirche zu Köln. Diesem übertrug er auch die VogteiGa naar eind2) der hiesigen Kirche zusammen mit dem ringsum liegenden Allod, und zwar nach denselben Vorschriften, unter denen sein Vater sie (die Vogtei), wie oben beschrieben, eingerichtet hatte. Heinricus wurde also Besitzer des hiesigen Allods und Vogt der Kirche.Ga naar eind3) Die Sachen wurden ihm vom Grafen Adolph zusammen mit Mathilde, die ihm zur Frau bestimmt war, übertragen. In diesem Jahr wurde in Köln ein Reichstag von Kaiser Lothar abgehalten, zu diesem strömten die Bischöfe und Landesfürsten.Ga naar eind4) Als daher derselbe Heinricus dorthin reisen wollte, aber die Kosten nicht aufbringen konnte, bekam er Geld von den Brüdern und ließ daraufhin der Kirche die Hufe abgabenfrei, die unterhalb MeinweithaGa naar margenoot* liegt, die Graf Adolf hierher übertragen hatte, als ihm ebenfalls damals Geld gegeben worden war, im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1125, obwohl sie später von diesem auf Rat seiner Frau der Kirche (wieder) abgesprochen worden ist. Kaiser Lothar zog nach Rom.Ga naar eind5) Inzwischen ließ Borno überall eine Besichtigung der Orte vornehmen, ob er, falls ein derartiger Platz gefunden würde, die Schwestern, die bei | |
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Rothe wohnten, von hier übersiedeln könne. Er erhielt die Erlaubnis in demselben Jahr von dem Grafen Adolphus von Saphenberch, daß, nachdem von den Besitzern, denen es, wie feststeht, gehörte, das Tal, das nun das der Heiligen MariaGa naar eind6) genannt wird, verkauft worden war, und die Tiefe des Wildbaches eingeebnet worden war, er (Adolf) ihm gestattete, für sie darin ein Kloster zu errichten, und nicht verbot, daß sie ebendort zusammenwohnten. Nun aber war dieses Tal viel zu eng und tief. Daher ist es mit einer großen Menge Steine und Erde aufgefüllt und planiert worden. Und weil es von Menschen niemals bewohnt gewesen war, war es für Waldtiere zugänglich und von Räubern bevorzugt. |
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