Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 73]
| |
1129Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1129 schenkten zwei leibliche Schwestern, von denen die eine Hereburgis hieß, die andere aber Adeleindis - sie stammten aus einer vornehmen adligen Familie des weltlichen LebensGa naar margenoot*, denn sie waren Töchter eines Freien aus GerotheGa naar margenoot* -, der Kirche ungefähr zwei Hufen Land. Die Schenkung an den Altar wurde von ihrem Vater vorgenommen. Sie selbst aber wurden Schwestern und (hier) aufgenommen. Die eine Hufe dieses Landes aber liegt bei GudolphrotheGa naar margenoot*, und sie zahlt sieben Solidi und vier Denare, die andere aber liegt bei FriedesheimGa naar margenoot* und zahlt vier Solidi, außerdem zwei Denare. Die Schwester Hereburgis starb am 21. Februar, Adeleindis aber starb...Ga naar margenoot* Nachdem hierauf einige Zeit vergangen war, schenkten zwei andere Schwestern, die auch Schwestern der früheren waren - sie hatten denselben Vater und waren aus demselben Dorf, beide waren bis jetzt noch Mädchen; eine von ihnen hieß Elisabeth, die andere aber Adeleidis - ebenfalls der Kirche Land, das sieben Solidi, abzüglich zwei NummiGa naar margenoot* zahlt. Die Schenkung an den Altar wurde in gleicher Weise vorgenommen. Sie selbst aber wurden zusammen mit ihren Schwestern unter die Schwestern der Kirche aufgenommen. Dieses Land liegt bei MelchwilreGa naar margenoot*, aber es ist nicht von dem Land getrennt, das dem Adelbert gehörte. Nizo von GerodeGa naar margenoot* nämlich, dessen Töchter diese Schwestern waren, und eben dieser Adelbert waren Brüder. Dieses Land war deren Eigentum, aber zwei Drittel gehörten dem Nizo, eins aber dem Adelbert, dessen Bruder. Daher schenkte Nizo seine Teile der dortigenGa naar margenoot* Kirche, Adelbertus aber seinen der Kirche von SteinveldGa naar margenoot*. Daher kommt es, daß von dem Zins zwei Nummi an die dortigeGa naar margenoot* Kirche, der dritte aber an die von Steinveld gezahlt wird. Als Herimannus weiterhin bei seinem Vorsatz blieb, daß er nämlich versuchte, die Leitung des Klosters, falls er könne, an sich zu reißen, kamen die Vernünftigeren schließlich zu der Ansicht, daß das Kloster durch dessen Rücksichtslosigkeit zugrunde gehe, und sie wollten aus ihrem Kreis einen Vorsteher nehmen, damit sie nicht erneut in Schwierigkeiten gerieten durch das Ungewohnte eines fremden (Vorstehers). Als aber ihr Plan durch dessen Schlauheit zunichte gemacht war, wählten sie sich einen Bayern namens Fridericus, der ein Bruder des RicherusGa naar margenoot* war, des ersten Abts der hiesigen Kirche. Es wurde deshalb eine Gesandtschaft nach Bayern geschickt, Fridericus von dort geholt und dem Bischof von Lüttich vorgestellt. Nachdem er aber sein Amt übernommen hatte, ist er nicht zum Abt geweiht worden. Dieser Fridericus war für dieses Amt brauchbar und geeignet, aber sehr stolz und unfreundlich. Daher waren die, die ihn kannten, der Meinung, daß er leicht dem Herimannus Widerstand leisten könne, weil dieser noch immer sich im Kloster rücksichtslos aufführte. Nachdem nun Fridericus auf den gemeinsamen Rat der Älteren hin eingesetzt war, obwohl die Jüngeren sich dagegen gestellt hatten, erkannte Herimannus, daß er nicht der Verwalter dieses Amtes werden | |
[pagina 74]
| |
könne, und weil er sich schämte, verließ er das Kloster, obwohl niemand aus dem Kreis seiner Anhänger ihn begleitete. Und nachdem ihm Fridericus, der Erzbischof der Kirche zu KölnGa naar margenoot* einen bis dahin brachliegenden Ort namens DunewaltGa naar margenoot* anvertraut hatte, begann er da zu wohnen, aber - da er allein war - verging ihm die Zeit, ohne daß er Erfolg hatte. Daher verließ er schließlich diesen Ort, begab sich nach Dänemark und schloß sich dort der Anhängerschaft eines Bischofs an. Von diesem wurde er nach RomGa naar margenoot* zum Herrn, dem Papst, entsandt und brachte ihm (dem Bischof) von da Würde und PalliumGa naar eind1) eines Erzbischofs für die gesamte dortige Gegend mit, die bis dahin insgesamt der Bremer Kirche untertan war, bis eben dieser Herimannus sie durch seine Bemühung aus dieser Abhängigkeit löste. Damals brachte er auch ein Teilchen von der Kreuzesinschrift des Herrn mit aufgrund einer päpstlichen Schenkung - das war dort während seiner Anwesenheit gefunden worden -, und das schenkte er zur Erinnerung an seine Person der hiesigen Kirche zusammen mit einem Versprechen von reichlichem Besitz. Nachdem aber daraufhin eine Zeit vergangen war, begab er sich in die Abhängigkeit von dem dortigen König, von dem er ein wenig später mit der Bischofswürde des Bistums beschenkt worden ist, für dessen Sitz die Benennung im Volksmund SleswichGa naar margenoot* lautet. Inzwischen war allerdings für diesen Bischofssitz vom Volk der dortigen Stadt ein Einheimischer gewählt worden. Nachdem aber sofort daraufhin Herimannus geweiht worden war, wobei ihn der König unterstützte, wurde auch jener mit der Unterstützung der blutsverwandten und weltlichen Bevölkerung geweiht. Schließlich konnte der sich, durch deren Hilfe gestützt, des Amtes und des Ortes bemächtigen. Infolgedessen wurde Herimannus von großem Schmerz erfüllt, und kurz danach starb er dort, sozusagen von Trauer besiegt.Ga naar eind2) Dessen Todestag ließ der Prälat unserer Kirche deshalb, weil dessen Vater der Kirche so viel zur Verfügung gestellt hatte, wovon er der Erbe gewesen war, in den Katalog der BrüderGa naar eind3) aufnehmen, damit man seiner gedächte. Es starb der Bruder Embrico, der Vater dieses Herimannus, der ja der Kirche so viel geschenkt hatte, wie nach der Weihung der Krypta aufgezeichnet istGa naar margenoot* am 9. Juni; Adeleida aber, die Frau dieses Embrico und die Mutter des oben genannten Priesters Herimannus, starb am 30. November, es starb auch Herimannus, der Sohn dieser beiden, am 16. Januar. Es starb auch Margareta, deren Tochter und die Schwester des Herimannus, am 9. Februar. Nachdem aber Fridericus hier als Probst der Kirche eingesetzt war, zeigte er sich zunächst mild und gütig, später aber unfreundlich und unerträglich; die Kirche aber mußte dessen Verhalten und seine dauernde Unverschämtheit ertragen, weil sie ihn sich als Lehrmeister gewählt hatte. In demselben Jahr kam es bei Sankt TrudoGa naar margenoot* zu einer Schlacht zwischen Alexander, dem Bischof von Lüttich, und Godefried von Löwen, der als Herzog schon abgesetzt war. Dabei kam es zu einem furchtbaren Gemet- | |
[pagina 75]
| |
zel unter den Kämpfenden. Sehr viel größer aber (waren die Verluste) der Brabantiner, wodurch Alexander einen triumphalen Sieg errang.Ga naar margenoot* |
|