Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 70]
| |
1127Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1127 schenkten die Zwillingsschwestern Fastradis und Ida, die von MinisterialenGa naar margenoot* des Grafen abstammten, der Kirche eine halbe Hufe zusammen mit einem Hof bei BurnenGa naar margenoot*, und dieses Land war ihr Eigentum. Zu diesem Land gehört auch ein nicht allzugroßes Wäldchen. In demselben Jahr brach zwischen Borno und den Brüdern große Zwietracht aus wegen jener Veränderung der Verhältnisse, über die sie auch schon im vergangenen Jahr, wie man weiß, gestritten hatten. Jener wollte das Brevier, nach dem gesungen werden mußte, nach der Beachtung der Kirche seiner Profeß berichtigen und die BräucheGa naar margenoot* der hiesigen Kirche, obwohl diese (die Brüder) entschieden widersprachen, gemäß den Bestimmungen der Kirche seiner Profeß verändern. Während dies hier so ablief, und als jeder (der einen Seite) mit jedem (der anderen Seite) uneins war, begannen einige von ihnen, geleitet von ihrem Streben nach Gerechtigkeit und ihrem Gelöbnis, gehorsam zu sein, ihm wie ihrem Lehrer beizustehen, in dem Glauben, jener könne mit ihrer Hilfe eher zu einem Sieg kommen. Daraufhin verharrte er offensichtlich noch fester in seinem Irrtum, obwohl es gerechter gewesen wäre, daß er allein allen, als daß alle ihm allein in (solchen) Angelegenheiten nachgegeben hätten. Als nun also die Zwietracht täglich mehr und mehr zunahm und keine Partei sich mit der anderen abfinden wollte, versuchte Borno selbst, das Kloster zu verlassen; sie aber warfen sich vor ihm zu seinen Füßen nieder und baten ihn, um Gottes willen zu bleiben, wobei sie ihm zusicherten, ihm vollkommene Unterwerfung zu leisten wie Lernende ihrem Lehrer, wenn allein die Gewohnheit ihrer Profeß unangetastet bleibe, die sie nicht zurücksetzen könnten noch dürften. Als Borno also blieb und keine Eintracht unter ihnen, die uneins waren, zustandekam, verließen vier der Älteren auf der Stelle das Kloster und blieben eine zeitlang auf dem mons publicus.Ga naar margenoot*Ga naar eind1) Zwei von ihnen bekamen dort den Rat, (nach Rom) zu gehen, und zogen zu Fuß nach Rom zu einer Anhörung durch den Papst, damit ihr Streitfall durch dessen Autorität entschieden werde. Dieser gab ihnen ein Zeugnis seiner Autorität und befahl dem Borno, entweder der Mehrheit nachzugeben, da er allein sei, oder das Kloster zu verlassen, ohne eine Änderung der Verhältnisse vorgenommen zu haben. Er selbst aber wurde, als er den Befehl des Papstes erfahren und dem Bischof sein Amt zurückgegeben hatte, da keiner ihn daran hindern konnte, sich (vom Kloster) zu trennen, bei FurstGa naar margenoot* von einem gewissen Willemmus aufgenommen; er solle den Ort dem Gottesdienst weihen.Ga naar margenoot* Als er dort mit seinen Leuten längere Zeit gewesen war, ohne irgendwelchen Erfolg zu haben, stellte er sich und seine Leute dem Bischof von WormatiaGa naar margenoot* namens BuccoGa naar margenoot* vor, von dem er auf die andere Seite des Rheines an einen brachliegenden sumpfigen Ort versetzt wurde, der von allen Seiten von einem großen Wald umgeben war. Diese versammelten sich also an dem sumpfigen Ort. Und weil die Luft infolge des umliegen- | |
[pagina 71]
| |
den Sumpfes schlecht war, wurden selbstverständlich auch sie selbst von der schlechten Luft angegriffen und begannen langsam, aber schwer krank zu werden. Einer nach dem anderen von ihnen verließ daraufhin seinen Lehrer; schließlich ließ auch dieser den Ort ohne Leiter zurück, ging von dort weg und wurde wieder im Kloster seiner Profeß aufgenommen.Ga naar margenoot* |
|