Annales Rodenses
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1126Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1126 schenkte Winricus vom Berg der heiligen WalburgisGa naar margenoot*Ga naar eind1), der auch ein Ministeriale des Grafen Adolf war, aus seinem Besitz der Kirche einen Weinberg, der bei TrȩvenstorphGa naar margenoot* liegt. Winricus starb am 22. Februar. Weil inzwischen die Zahl der Schwestern wuchs, die im hiesigen Kloster ihr Gelübde ablegten, wuchs innerhalb der Gemeinschaft auch das Murren, es könnten hier wegen der großen Zahl keine weiteren mehr wohnen. Borno ließ deshalb für sie auf dem Kirchhof der Pfarrkirche von Rode ein KlostergebäudeGa naar margenoot* errichten, und zwar an dessen Nordseite, wobei eine derartige Aufteilung vorgenommen wurde, daß sie ihren Gottesdienst im oberen Gewölbe des Turmes feierten, der untere Teil für die Pfarrgemeinde blieb. Als dort die Wirtschaftsgebäude fertig waren, die sie benötigten, siedelte er sie dorthin um, wobei sie auch hinsichtlich der Verwaltung ihres Besitzes und Lebensunterhaltes unabhängig waren. Bis dahin nämlich wurden sie aus dem gemeinsamen Vorrat der Kirche versorgt, wobei sie auch in gleicher Weise an der gemeinsamen Arbeit beteiligt waren. Als sie jetzt aber von der Kirche getrennt waren, begannen sie auch für sich von ihrem Eigentum zu leben. Von jetzt an verrichteten sie auch selbst für sich selbst getrennt die Arbeit. Denn die dortige Kirche wurde ihnen mit dem gesamten Besitz übertragen und der Hof, der CrumbachGa naar margenoot* heißt, und der Zehnte, den auf der anderen Seite des AnstelabachesGa naar margenoot*, d.h. auf der Nordseite des Baches, zu erheben unser Kloster das Recht hatte. In diesen Tagen fingen die Schwestern auch damit an, die Psalmen und die kanonischen Tagesstunden zu singen.Ga naar eind2) Nachdem das so vollbracht war und jeder einzelne in seinem Orden lebte, wie es sich gehörte, hat die Kirche ganz offensichtlich aus sich heraus große Frucht der Eintracht hervorgebracht, bis Borno anfing, darüber nachzudenken, ob er vielleicht die Einrichtungen und Bräuche der Kirche seiner ProfeßGa naar eind3) auf diese, d.h. die von Rode, übertragen könne, damit sie im Umgang mit den (äußeren) Dingen des Klosterlebens und den Kirchengesängen, einig handelnd, einig denkend, eins sein sollten. Aber weil er versuchte, die Regeln jener KircheGa naar eind4), wenn er könne, in dieser einzuführen und nicht die der hiesigen auf die dortige zu übertragen, antworteten die Älteren, die sowieso der Ansicht waren, sie würden von ihm ziemlich mißachtet, sie könnten nicht und dürften nicht, indem sie es sozusagen wagten, vom richtigen Wege abzugehen, die Beachtung ihrer Profeß aufgeben und auch nicht ohne Grund die Regeln eines anderen Klosters hier (cod.: ‘sibi’) anwenden. Als sie sich in dieser Sache untereinander nicht einigen konnten, holte sich Borno, angeblich zum Zwecke (besserer) Erkenntnis,Ga naar margenoot*, einige Brüder aus seiner und aus der Steinfelder KircheGa naar eind5) und bat sie, sich einige Zeit bei ihm aufzuhalten, damit er, weil er selbst gegenüber der Menge seiner Gegner zahlenmäßig unterlegen war, im Vertrauen auf die Gemeinschaft mit ihnen selbstsicherer auf die Verwirklichung seiner Absicht zugehen könne. | |
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Von daher begann allmählich der Zündstoff für die Zwietracht unter ihnen zu wachsen. |
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