Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
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1125Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1125 übertrug Berthradis von DenegenbachGa naar margenoot* der Kirche sieben Morgen Land zusammen mit dem Recht des Zehnten, und den Zehnten einer Hufe und zugleich auch einer halben Hufe brachte sie ihr ein. Die Übergabe an den Altar ist vom Grafen vollzogen worden, dessen Ministeriale sie offensichtlich war. Sie änderte ihr früheres Leben und erhielt ihren Platz unter den Schwestern. Diese sieben Morgen liegen zwischen CalkuleGa naar margenoot* und dem Tiergarten, der zum Armenhospital gehört, nahe bei den zwei Morgen, die die Witwe Everhildis ebenfalls der Kirche vermacht hatte. Die Hufe, von der sie der Kirche den Zehnten gegeben hatte, liegt zwischen SpechholtzGa naar margenoot* und Anstela in Richtung der Kirche von Rode. Die halbe Hufe aber, von der sie ebenfalls der Kirche den Zehnten gegeben hatte, liegt am FornebachGa naar margenoot* in einem Tal, wo vorher der Zehnte einer anderen halben Hufe ebenfalls der Kirche gehörte. Schwester Berthradis starb am 21. Mai. Nachdem aber nicht allzu lange Zeit vergangen war, machte der Graf sein Versprechen rückgängig und nahm die HufeGa naar eind1) wieder in seinen Besitz, ohne den Brüdern das Geld zurückzugeben und ohne Gottes Strafe für seinen Betrug zu fürchten. Man war allerdings der Ansicht, er habe das vor allem auf Betreiben seiner Frau getan. Als die Brüder versuchten, deshalb gegen ihn eine Klage in Gang zu bringen, daß sie hintergangen und durch sein lügnerisches Versprechen um das Geld der Kirche betrogen worden seien, wurde diese Hufe mit Billigung beider Parteien lange Zeit ‘stillgelegt’, so daß weder die Diener des Grafen noch die Brüder dort Holz schlagen durften, bis im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1136 Heinrich, der Sohn des Herzogs WalramusGa naar margenoot*, bei seiner Verlobung mit Mathilda, der Tochter des Grafen Adolph, von diesem die Verfügungsgewalt über dieses Allod von Rode erhielt und der Kirche diese Hufe zurückgab, nachdem auch er von den Brüdern den gleichen Betrag in Silber erhalten hatte. Der Diakon, Bruder Hescelo, starb am 2. April. Die Schwester Minia starb am 9. August. In demselben Jahr starb Heinrich, der Kaiser der RömerGa naar margenoot*, der fünfte dieses Namens, in TrajectumGa naar margenoot*; nachdem seinem Leichnam die Eingeweide entnommen waren, wurde er nach SpiraGa naar margenoot* überführt und dort in der von seinen Vorfahren erbauten Kirche mit allen Ehren begraben. Ihm folgte in der Königsherrschaft LotharGa naar margenoot*, der Herzog von Sachsen, ein gerechter und Gott im Himmel ergebener Mann. Denn er richtete gerecht, schuf Frieden, schützte die Kirchen, verurteilte die Ungerechten, verteilte Almosen und suchte Gottes Ratschluß zu ergründen, worauf während seiner gesamten (Regierungs)zeit Frieden herrschte und die Erde in reicherem Maße Frucht hervorbrachte, die sie lange verweigert hatte. Weil aber im KlosterGa naar margenoot* bis jetzt nur ein einziger Altar, und zwar in der Krypta, bestand, an dem sich alle, die die Messe hören wollten, versammeln mußten, war es folgerichtig, daß auch die Schwestern zusammen mit den | |
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Brüdern sich dort zur Messe einfanden. Weil Borno sie von hier entfernen wollte, begann er für sie einen Platz für ein Wohnhaus planieren zu lassen in einem Tal, das Frowensipha heißt, wovon offensichtlich auch der Bach seinen Namen bekommen hat.Ga naar margenoot* Als dort der Platz planiert war und das Haus, in dem sie wohnen sollten, hochgezogen war, waren alle der Ansicht, daß die Nähe ihrer Wohnung Ärgernis erregen könnte, und folglich wurde die Fertigstellung dieses Gebäudes eingestellt.Ga naar eind2). |
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