Annales Rodenses
(1990)–Anoniem Annales Rodenses– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina 53]
| |
1121Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1121 übertrug die Witwe Adelburgis von RithercheGa naar margenoot*, da sie aus dem Gefolge des Pfalzgrafen WilleramusGa naar margenoot* stammte, dessen Eigentum auch das FreigutGa naar margenoot* war, selbst der Kirche fünfzehn Morgen Land. Die Übertragung an den Altar wurde von Willeremus vollzogen. Vierzehn Morgen dieses Landes liegen vom Hof aus in Richtung Ritherche und ein Morgen entlang der mit Steinen gepflasterten Straße. Daher gehört auch der Zehnte der Pfarrkirche dort. Von jetzt an lebte Willeremus (noch) lange Zeit, der nach dem Pfalzgrafen Sigefridus ebenfalls Pfalzgraf warGa naar margenoot*, dessen Eigentum dieses Freigut war. Dort hatten auch andere seiner Gefolgschaft ihr Eigengut. Daher gab die vorerwähnte Adelburgis, deren Eigentum das erwähnte Land, wie feststeht, gewesen ist, dieses, wie gesagt, unserer Kirche hier. Willeremus lebte von nun an noch etwa zehn Jahre und starb dann ohne Nachkommenschaft, die seine Erbschaft antreten konnte. Daher besaß das erwähnte Freigut Gozwinus, genannt von FalkenburchGa naar margenoot*, sechszehn Jahre lang, bis König KonradGa naar eind1) es von jenem zurücknahm. Adelburgis starb am 14. Februar. Im selben Jahr ist der Bischof Fridericus des Bistums Leodium seines Lebens beraubt worden, der, wie überliefert, ein wahrhafter Katholik und gottergebener Mensch war. Als sein Vorgänger Obbertus gestorben war, er (Friedrich) aber noch nicht gewählt war, trachteteGa naar margenoot* der Erzdiakon Alexander danach, Bischof zu werden. Gleichwohl ist Fridericus rechtmäßig gewählt und geweiht worden. Dadurch war Alexander empfindlich getroffen und versuchte, ein Heer gegen ihn aufzubieten, um ihn wenigstens einzuschüchtern. Aber der Bischof belagerte Alexander in der Burg HoyGa naar margenoot*. Er nahm ihn gefangen und zwang ihn zu schwören, daß er niemals Bischof von Leodium werde; und so ist er von ihm freigelassen worden. Von da an gab es zwischen ihnen niemals mehr das Gefühl der Eintracht. Der Bischof wurde schließlich von schwersten körperlichen Schmerzen befallen, seine Augen traten aus den Höhlen, das Aussehen des ganzen Körpers veränderte sich zu einem (einzigen) blauen Fleck, als wenn er vergiftet worden wäre. Daher ist von mehreren gesagt worden, dies sei auf Anstiften des Alexander verübt worden; und so ist der Bischof mit der Märtyrerkrone gekrönt worden. Und da er von allen als Märtyrer angesehen wurde, ist er vor dem Kreuzaltar in der Kirche des heiligen LambertusGa naar margenoot* begraben worden, wo die Kranken und mit mannigfachen Leiden Bedrückten, wenn sie in Wasser gelösten Staub von seinem Grab getrunken haben, von jeglichen Leiden, von denen sie befallen waren, befreit wurden. Daher wurden auch viele Wunder, die dort geschehen sind, aufgezeichnet, wenn die Kranken ihre Gesundheit wiedererlangt hatten, da die Gnade unseres Erlösers Gesundheit und alle möglichen Güter verleiht, unseres Erlösers, der Ehre, Macht und Ruhm besitzt. Im Jahre 1121 starb Fridericus als Märtyrer und Bischof. Ihm folgte Albero nach gemeinsamem Beschluß aller. | |
[pagina 54]
| |
Adelberna von HerleGa naar margenoot* aus der Gefolgschaft des Grafen Theodricus von AraGa naar margenoot*, dem Herle zu eigen war, vermachte dieser Kirche hier zehn SolidiGa naar eind2) und drei HellerGa naar eind2) der Kölner Münze von der Mühle bei Wanle.Ga naar margenoot* Diese Mühle war ihr Eigentum und das ihrer Brüder und zahlte ihnen jedes Jahr achtzehn Solidi auf die Weise nämlich, daß der Müller von sich aus die Mühlsteine versorgte, die Gebäude errichtete und trotzdem die erwähnte Abgabe an die Herrschaft entrichtete. Daher vermachte sie aus ihrem Anteil die erwähnten zehn Solidi und drei Heller, wie gesagt ist, dieser Kirche. Vom Grafen Theodricus wurde die Übergabe an den Altar vollzogen. Adelberna aber wurde unter Hintanstellung ihres irdischen Lebens den Schwestern zugesellt. Danach aber, nachdem einige Zeit vergangen war, vermachte ebenso der Kirche Gerardus, der Bruder der erwähnten Adelberna, von der vorgenannten Mühle bei Wanle zwölf PfennigeGa naar eind2). Von da an zahlt jetzt die Mühle unserer Kirche elf Solidi und drei Heller. Gerardus starb am 14. Mai, Adelberna, unsere Schwester, starb am 17. November. In dieser Zeit war in Salzburg, das eine Erzbischofsstadt in Bayern ist, Bischof ein Mann mit Namen ConradusGa naar margenoot*, von dem auch Richerus hierher zur Übernahme des Klostervorsitzes gesandt worden war. Er war in so großer Liebe zu Christus entflammt, daß er allenthalben sein ganzes Bistum in Ordnung brachte und anordnete, daß alle Kirchenämter, die früher gegen Geld verliehen wurden, umsonst vergeben würden und nicht aufgrund der Festsetzung irgendeines Preises. Und nachdem er in seiner Hauptkirche, wo sich der Bischofssitz befindetGa naar eind3), eine Reform der Geistlichkeit durchgeführt hatte, führte er die Chorherren-Regel des heiligen AugustinusGa naar eind4) bezüglich des gemeinsamen Lebens der KanonikerGa naar eind5) ein. Als er darauf dem Richerus die Reformen jener Kirche gemeldet hatte, bittet er ihn dringend, ihm mit Rat zu helfen bei einer so großen Schwierigkeit. Dieser schickte ihm vier im Klosterleben sehr kenntnisreiche Brüder. Durch deren Mitwirkung ist die Regel und Ordnung des kanonischen Gelübdes und des gemeinsamen Lebens in Gang gesetzt worden.Ga naar eind6) Im selben Jahr kam hierher Eingramus von Rucelenfelt.Ga naar margenoot* Dieser war Dienstmann des Herzogs Walramus von LeimburchGa naar margenoot* Dieser Walramus wurde auch PaganusGa naar margenoot* genannt. Des Paganus Eigentum war auch das Freigut (Allod), das Rucelenfelt heißt, und Affeden.Ga naar margenoot* Da Eingramus aber ohne Nachkommenschaft war, die in seine Erbschaft eintreten konnte, übertrug er der Kirche zweieinhalb Hufen mit dem dazugehörigen Hof, obwohl ihm die Erlaubnis des Walramus nicht gegeben worden warGa naar eind7). Das alles liegt bei Rucelenfelt. Daher übertrug er auch den Zehnten von [...]Ga naar eind8) Morgen kürzlich bebauten Brachlandes und den Zehnten des erwähnten Hofes. Von dem Hof vermachte er vier Morgen im Süden nach seinem Eigenrecht und weiter unten von Rucelenfelt, das ist im Norden vom Gehöft aus, [...] den Zehnten von anderen fünfzehn Morgen übertrug er der Kirche und den Zehnten einer Hufe in KecensipheGa naar margenoot* | |
[pagina 55]
| |
übertrug er der Kirche. Diese Hufe gehört der Kirche der heiligen Maria in Köln, zu deren Verehrung sich Nonnen bekennen. U [nde...est] Der Hof bei RucelenfeltGa naar margenoot*, der, wie feststeht, der vierte der Höfe dieser Kirche ist. Bis zu diesem Hof streckt sich Buschland hin, das am abwärts führenden Teil des Weges liegt, der zur Burg hinabführt vom Hof aus [eiusdem vi]e und drei Morgen Sumpfland zwischen dem Berg WerceberchGa naar margenoot* und einem kleinen Bach, [qui dicitur Af... et... de] arbustis im Hang des erwähnten Berges, was alles Besitz des Eingramus war. Zwischen [...] und der Burg liegt eine Wiese, die ebenfalls durch seine Schenkung Eigentum dieser Kirche ist [... rest] itutione. Bei dem Gehöft, inmitten der Felder, vom Hof aus nach Süden zu, hatte er einen Park (altern. ‘Tiergarten’) [...]. Das alles übertrug er der Kirche. Vom Herzog Walramus wurde die Übergabe an den Altar von all diesem vollzogen. Meinsuyndis, die Gattin des Eingramus im weltlichen Leben, hatte schon vor dem Eintritt des Eingramus ins Kloster ihr Leben erfüllt. Daher hat sie im Verzeichnis der Schwestern keinen Platz, aber ihr Besitztum, das bei MosborneGa naar margenoot* liegt, verbriefte dieser Kirche bei Eintritt des Eingramus ins Kloster Heinricus, Kaiser der Römer, auf Bitte des Walramus. Es beträgt drei Solidi von fünfzehn Morgen und dreißig Pfennige von der Mühle, die ebendort liegt. Daher bezahlt diese Mühle der Kirche nunmehr fünf Solidi, da sie ihr vorher schon dreißig Pfennige zahlte. Eingramus ist in die Gemeinschaft der Brüder eingetreten. Am 24. November hat er sein Hinscheiden erfüllt. Meinsuyndis hat ihren Tod am 10. Februar erreicht. |
|