Horae Belgicae
(1968)–A.H. Hoffmann von Fallersleben– Auteursrechtelijk beschermd
[pagina V]
| ||||||||||||||||||||||
[Deel VII]
| ||||||||||||||||||||||
[pagina VII]
| ||||||||||||||||||||||
Im J. 1845 gab ich den 7. Theil meiner Horae belgicae heraus. Er erschien unter dem besonderen Titel: ‘Niederländische Glossare des XIV. und XV. Jahrhunderts nebst einem niederdeutschen.’ Obschon ich keine Vorrede hinzugefügt hatte, so war doch meine Absicht leicht zu erkennen: ich wollte nämlich
Diese Absicht habe ich jetzt strenger verfolgt und mich nicht bloss auf die Glossarien des 14. Jahrhunderls und die Vocabularien des 15. beschränkt, sondern auch die Wörterbücher des 16. zu Rathe gezogen. Nebenbei aber habe ich auch auf Sitten- und Culturgeschichte Rücksicht genommen und manchem poetischen oder witzigen Worte und Ausdrucke zur Belehrung und Ergötzung einen Platz eingeräumt. Damit Jeder nun die kleine Sammlung für seine Zwecke ganz nach Belieben und leicht zu erweitern vermöge, ist der nö- | ||||||||||||||||||||||
[pagina VIII]
| ||||||||||||||||||||||
thige Raum gelassen, und ich hoffe, dass diese Einrichtung als zweckmässig erscheine. Meine Quellen sind überall nur durch Buchstaben angedeutet. Ich werde sie nach der Zeitfolge aufführen und mich über einige ausführlicher aussprechen.
GlB: Glossarium Bernense. Pergamenthandschrift des 14. Jahr., Nr. 641 zu Bern. Auszug in Graff's Diutiska 2, 195-239, vgl. meine Fundgruben 1, 350. Die mir in vieler Beziehung wichtig erschienenen Wörter habe ich ausgewählt u. alphabetisch geordnet Hor. belg. 7, 5-7. Die Sprache ist niederländisch und das Glossarium gehört demnach nicht zu den Quellen des Niederdeutschen, wozu es Kosegarten (Wörterb. der Niederd. Sprache S. IX) rechnet.
GlT: Glossarium Trevirense. Pergamenthandschrift des 14. Jahrh. in der Stadtbibliothek zu Trier, von mir im Auszuge mitgetheilt in Westendorp en Reuvens, Antiquiteiten 2 deel 2 stuk (Groningen 1823) bl. 296-370. Danach die wichtigeren Wörter Hor. belg. 7, 8-10.
T: Teuthonista. Gerhard van der Schueren von Xanten, Kanzler der Herzöge von Kleve und kaiserlicher Notarius, vollendete im J. 1475 ein Wörterbuch in zwei Theilen, der erste deutsch-lateinisch, der zweite lateinisch-deutsch. Die Sprache darin ist die damals in Kleve übliche, welche mit der Jülichschen und Gelderschen noch ein Jahrhundert später Cornelis Kiel mit dem gemeinsamen Namen der Sicambrischen bezeichnete. Diese Sprache steht dem Niederländischen so nahe, dass sie füglich für eine niederländische Mundart gelten kann, wenigstens ist sie ihren Hauptbestandtheilen nach mehr niederländisch als niederdeutsch oder gar hochdeutsch. Van der Schueren hat sich jedoch nicht altein darauf beschränkt, sondern auch niederdeutsche und hochdeutsche Wörter mit aufgenommen, wie sich solche bei der Nachbarschaft von Westphalen und den Rheinlanden wie von selbst einsanden. Einunddieselben Wörter wurden verschieden ausge- | ||||||||||||||||||||||
[pagina IX]
| ||||||||||||||||||||||
sprochen und aus dieser verschiedenen Sprechweise entsprang eine verschiedene Schreibweise. Das Streben, die Aussprache, zumal eine schwankende, schriftlich darzustellen, erzeugte auch bei van der Schueren jene Schreibung, welche in jener Zeit am Niederrhein allgemein üblich war, ein wunderlicher Mischmasch von Hoch-, Niederdeutsch und Niederländisch, welches neuerdings ebenfalls mit dem Namen des Niederrheinischen beehrt worden ist. Dadurch entsteht denn auch bei v.d. Schueren eine gewattige Buchstabenverwirrung, namentlich in den Selbstlauten. Obschon die Worte meist niederländisch sind, so werden doch die Laute dermassen dargestellt, dass man sie oft kaum wiedererkennen kann; einunddenselben Vocal oder Diphthongen schreibt er auf die verschiedenartigste Weise. Vergleichen wir seine Schreibweise einmal mit der damals gangbaren niederländischen. Er schreibt ai für ae: spraicke (ydeoma), tomail (omnino) - ay für ae: dayr (ibi) - ai für o: beslaiten (clausus), haifman (aulicularis), laick (foramen), baide (nuncius), baich (arcus), knaicke (os), knaide (nodus), caicken (coquere) - ai für oo: aift (fructus) - ay für o: layf (laus), raych (polygranum), gayte (canale), haypen (sperare) - ae für o: baeven (supra), slaete (castra) - oe für oo: boem (arbor), soen (filius) - oi für oe: boick (liber), coick (tarta), hoick, hoyck (angulus), snoir (chorda), wederspoit (infortunium), gloit (candor) - oy für oe: soyne (pax) - oi für oo: voir (ante), roick (fumus), hoift (caput), oisten (oriens) - ei für e: Eilve (Albis) - i für y: rick (dives) - y für i: syn (sensus), spynne (aranea) - ue für oe: spuele (trama)- uy für ue: vuyr (ignis) cet. Man sieht, er war mit seiner Schreibungdurchaus nicht im ReinenGa naar voetnoot*), die Verwirrung geht das ganze Buch durch, und es kann daher nicht verwundern, wenn einunddieselben Wörter auf die verschiedenartigste Weise geschrieben werden: | ||||||||||||||||||||||
[pagina X]
| ||||||||||||||||||||||
doit, doyt (mortuus), doeden (interficere) - doere (ianua), doyrwerder - affgot, affgaide, affgadye - gaidshuyss, gotshuyss - hoere, huyr, hoirhuyss, huyrhuyss - slicken, slycken, slijken (vorare) - vercopen, coeper, coipman - laick, loick (foramen) - hoick, heuck (toga) - geboeren, gebaeren, gebairen (natus) - spreken, sprecken, spreecken (loqui) - gloym (turbidus), gloemych, glomicheit - boil, boel (concubina), boilre (procus) - knaide, knade (nodus) - aift, oevet (fructus) - sweete (sudor), sweten, sweiten, sweyten (sudare) - aven, aeven, oeven (clibanus) - plaen, playn (campus) - haifman (armiger), haifstede, hofstede (area) - borst, burst, bruste, borste (pectus) - derschen, dorschen, dreschen (titurare). Van der Schueren's Wörterbuch wurde im Jahre 1477 bei Arnold ther Hornen in Köln gedruckt: Incipit vocabularius qui intitulatur Teuthonista. vulgariter dicendo der duytschlender ea racione quod termini in capite rigarum a theuthonico sunt incepti. Edicio quoque huiusmodi operis completa est de anno domini. M.cccc.lxxv. de mense Marcij.Ga naar voetnoot*) fol. Am Ende des zweiten Theiles: Explicit presens vocubulorum materia. a per docto eloquentissimoque viro. domino Gherardo de schueren Cancellario Illustrissimi ducis Cliuensis ex diuersorum terministarum voluminibus contexta. proprijsque eiusdem manibus labore ingenti conscripta ac correcta Colonie per me Arnoldum ther hornen diligentissime impressa. finita sub annis domini. M.cccc.lxxvij. die vltimo mensis maij. De quo cristo marie filio sit laus et gloria per seculorum secula Amen.*) Es ist eine reiche Fundgrube für den Sprachforscher. Sch. hat die sinnverwandten Wörter fleissig zusammengestell und ihnen oft eben so viele lateinische, freilich oft sehr barbarische hinzugefügt. So liefert er gewisse Hauptartikel, worauf er bei den einzelnen Wörtern wieder verweist. Letzteres ist jedoch nicht immer befolgt, auch ist auf Wörter verwiesen, die gar nicht vor- | ||||||||||||||||||||||
[pagina XI]
| ||||||||||||||||||||||
kommen, so wie denn auch Wörter ohne alle Erklärung dastehen. Da die alphabetische Folge schlecht durchgeführt ist und bei der schwankenden Schreibung auch kaum durchzusühren war, so ist die Benutzung mühsam und wer gehörigen Nutzen daraus ziehen will, muss das ganze Buch förmlich durcharbeiten. Die Wichtigkeit dieses Wörterbuchs ist schon früh in Deutschland erkannt: zuerst machte Michael Richey in seinem Idioticon Hamburgense 1755. S. 431-448 darauf aufmerksam. Leider aber blieb es dabei, denn das Buch war und ist sehr selten.Ga naar voetnoot*) Den Holländern gebührt das Verdienst, den v.d. Schueren zugänglich gemacht zu haben. Boonzajer, Rector der lateinischen Schule zu Gorinchem, beabsichtigte einen Abdruck, starb aber darüber. Die fast vollendete Arbeit sollte im J. 1793 erscheinen; Boonzajer's Freund, J.W. Bussingh zu Gouda ertiess eine Ankündigung zur Einzeichnung, sie hatte jedoch keinen Erfolg. Erst zehn Jahre später besorgte Clignett einen Abdruck nach Boonzajer's Abschrift-leider nur den deutsch-lateinischen Theil und leider nur in 180 Exemplaren. Der Abdruck ist sehr correct, es sind darin sogar viele Druck- und sonstige Fehler verbessert: Teuthonista of Duytschlender van Gherard van der Schueren, uitgegeven door wylen Mr. C. Boonzajer, verrijkt met eene voorrede van Mr. J.A. Clignett. Te Leyden, by Herdingh en du Mortier. MDCCCIV. 4o. 323 Seiten Text und XCII Seiten Vorrede.
V: Vocabularius. Uocabularius copiosus et singularis vnus ex diuersis, diligentissime theutonicatus feliciter incipit. fol. 412 Blätter. In der königl. Bibliothek im Haag und der Universitätsbibliothek zu Löwen. Druck des Joh. de Westfalia | ||||||||||||||||||||||
[pagina XII]
| ||||||||||||||||||||||
zu Löwen um 1483. Die Vorrede theilt Clignett mit im Teuthonista blz. LXXXVII.
G: Gemmula. Antwerpiae 1490. Gemmula vocabulorum cum addito. diligenter reuisa et emendata. Am Ende: - in mercuriali oppido Antwerpien: loco famatissimo impressa per me Mathiam Goes die XXI May XC - 4o. Früher in Willems' Besitz, s. Bibliotheca Willemsiana 1847. Nr. 3344. Die Anmerkung von Willems: C'est le premier dictionnaire latin flamand après le Teutonista - hätte man nicht mittheilen sollen, denn sie ist durchaus unrichtig.
M: Gabriel Meurier. VOCABVLAIRE FRANÇOIS-FLAMENG TRES VTILE POVR TOVS ceux qui veulent auoir la cognoissance du Langage François et Flameng. Auquel, outre vn grand nombre de Dictions, y sont aussi adjoutés les Genres et Accens de chacun mot. Par M. Gabriel Meurier. EN ANVERS, De l'Imprimerie de Christofle Plantin, en la Rue de la Chambre, à la Licorne d'or. 1557. Klein 8o. 136 bezeichnete Blätter, also 272 Seiten. (Oeffentl. Bibl. zu Stuttgart). Einige Jahre später, 1562, folgte in anderem Verlage, bei Jan WaesbergheGa naar voetnoot*): Dictionaire flamen-francois novvellement mis en lumiere par Gabriel Meurier. S. Serrure im Bibliophile belge 2, 370. Eine spätere Ausgabe. Reueu, corrigé et augmenté par le mesme. Spe et amore. A Anuers, Chez Iean Waesberge sus le Cemitiere nostre Dame. 1567. kl. 8o. 118 Blätter (Oeffentl. Bibl. zu Stuttgart). | ||||||||||||||||||||||
[pagina XIII]
| ||||||||||||||||||||||
Als Plantin damit umging, ein vlämisches Wörterbuch zu verfassen, wurde ihm, wie er selbst erzählt, auf längere Zeit sein Unlernehmen dadurch verleidet, dass Andere ebenfalls so etwas auszufüchren gedachten. Zu diesen Anderen gehörte auch Gabriel Meurier. Plantin war so wenig eisersüchtig, dass er Meurier's Wörterbuch in Verlag nahm und druckte. Dem französisch-vlämischen liess Meurier sein vlämisch-französisches Wörterbuch folgen und so ward ihm denn die Ehre, das erste vlämische Wörterbuch verfasst zu haben.
P: Plantin. Christoph Plantin, geboren zu Mont-Louis bei Tours, begab sich um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Antwerpen, um dort eine Buchdruckerei zu errichten. Im J. 1550 wurde er in die Innung der Buchdrucker aufgenommen. Bald entwickelte er eine ungemeine Thätigkeit, so dass er noch von seinen Zeitgenossen als der erste Brucker der Welt gepriesen wurde. In seiner Druckerei wurden Werke von grossem Werthe und Umfange, und Bücher in neun Sprachen gedruckt.Ga naar voetnoot*) Was ihm aber noch zu grösserem Ruhme gereicht, war sein wissenschaftlicher Eifer und das Streben, gute Werke schön und correct gedruckt erscheinen zu lassen. Er hatte deshalb mehrere namhafte Gelehrte als Rathgeber, Schriftsteller und Correctoren in seinem Solde.Ga naar voetnoot**) | ||||||||||||||||||||||
[pagina XIV]
| ||||||||||||||||||||||
Es ist zu verwundern, dass ein Mann von so ausserordentlicher geschäftlicher Thätigkeit an wissenschaftliche Arbeiten selbst dachte! noch mehr zu verwundern, dass ein Franzose von Geburt wie er, der gewiss in seiner Jugend keine Gelegenheit halte vlämisch zu lernen, es bald in dieser fremden Sprache so weit gebracht hatte, sich wissenschaftlich damit zu beschäftigen! Wenige Jahre nachdem er in Antwerpen ansässig geworden war, fasste er den Plan, ein vlämisches Wörterbuch anzufertigen. Zwanzig Jahre lang war er damit beschäftigt, oft fühlte er sich seinem Ziele sehr fern, doch begann er immer wieder von neuem und hatte endlich das Glück, die Vollendung seines Werkes zu erleben. Er starb den 1. Juli 1589. Wie es ihm mit seinem Buche erging, hat er am 13. Februar 1573 in der Zueignung berichtet. Wir wollen es ihn mit seinen eigenen Worten erzählen lassen: - l'attente duquel aussi, à dire le vray, m'incita passé vingt ans ou enuiron, d'essayer à en tirer les premiers traicts; ne pensant rien moins alors, ny qnelques annees depuis, qu'à le diuulguer, ou le mener iamais à ce poinct, auquel maintenant ie le vous presente. Car le seul desir, qui me print en ce temps-là, d'entendre la langue vulgaire des Païs de par-deça (où quelques annees parauant i'auois esleu ma demeure, et esté receu au nombre des Bourgeois de ceste noble et tant bien renommee ville d'Anuers) et le peu de loisir que i'auois de m'assubiectir soubs quelqu'vn qui m'eust instruict à entendre ledict langage, m'esguillonna de mettre la main à ramasser, et mettre comme en certains monceaux et ordres des lettres, les mots que premierement l'en rencontrois, ou qui se presentoyent soubs ma plume; pour auec loisir par apres m'informer de la signification et proprieté d'iceulx, et à m'en aider au besoing. Et desia en auois faict quelque bon tas, quand ie fu aduerty, que non seulement quelques personnages plus idoines à cela, et de meilleur loisir que moy, auoyent entreprins ce labeur; mais aussi que M. Gabriel Meurier, personnage des plus renommez pour lors à enseigner diuers langages vulgaires en ceste mesme ville, auoit desia le mesme ouurage, et d'autres encores seruants au mesme subiect, tous dressez et prests à imprimer, | ||||||||||||||||||||||
[pagina XV]
| ||||||||||||||||||||||
ce que l'effect demonstra assez, quand, peu de mois apres, il commença heureusement à les donner en lumiere. Cela me fist refroidir la chaleur de mon entreprinse, que puis apres ie quictay du tout, m'estant donné espoir nouueau, que certains personnages, lesquels, à l'imitation des autres Nations, on me disoit trauailler plus oultre, nous donneroyent peu apres quelque plus ample Dictionnaire en ceste-dicte langue. Mais ayant vainement attendu quelque temps, et voyant que (l'vn, peut estre, s'attendant à l'autre) nulluy n'aduançoit l'ouurage; ce premier desir s'excita derechef, et s'augmenta tellement en moy; que, me sentant desia fourré si auant és affaires de nostre laborieuse, soucieuse et coustageuse imprimerie, qu'il ne me restoit aucun moyen de luy desrobber quelques heures à poursuiure nostre amas commencé: tant s'en failloit que i'eusse peu auoir loisir (comme apprentif nouueau destitué de maistre) d'en aller ça et là demander l'interpretation et vsage; qu'il me vint en volonté de cercher quelqu'vn, à mes despens peust et voulust entreprendre de me recueillir et mettre en ordre vn Dictionnaire Flameng-François aussi ample qu'il luy seroit possible; et y adioustast aucunes manieres de parler, pour apprendre quelque vsage des mots. Cerchant tel personnage, il m'en print comme il feroit à quelqu'vn, qui; s'enquestant soingneusement, et voulant choisir quelque Architecte ou maistre masson industrieux pour luy dresser quelque bastiment commode; s'addresseroit à plusieurs pour entendre leuf aduis: et les trouuant (comme il aduient souuent) differents d'opinion et d'ordonnance, commanderoit à chascun des plus experts d'entre eulx, de luy fabricquer vn modelle de sa conception; à ce que finablement, sur la conference des commoditez et incommoditez de chascun d'iceux, il peust plus facilement et seurement arrester le plan, et la montee de son futur edifice. Car m'estant addressé à diuers personnages, que i'estimois suffisants pour satisfaire à mon desseing, et les trouuant de differente opinion touchant la maniere d'y proceder; ie me resolu d'accorder separement auec quatre, à mon aduis, des plus capables pour ce faire. Et, pour ne les forcer de leur naturel ou | ||||||||||||||||||||||
[pagina XVI]
| ||||||||||||||||||||||
inclination, et les rendre d'autant plus volontaires à la besongne, ie permis à chascun d'eux (sans que l'vn sceust rien de l'autre) de prendre et continuer tel ordre que bon luy sembleroit: esperant que chascun m'ayaut rapporté son ouurage, nous les ferions conferer ensemble, et rapporter les commoditez de l'vn à l'autre, pour en dresser puis apres quelque forme de bastissage. Or l'vn trouua bon de tourner tous les mots et quelques phrases du Dictionnaire Latin-François en Flameng, et aussi tout d'vn train les escrire à part en certain ordre alphabetique. L'autre print les mots du Dictionnaire François-Latin, qu'il tourna en Flameng, les redigeant semblablement en l'ordre de l'A, B, C. Le troisiesme recueillit de tous les Dictionnaires Flamengs que ie luy peu trouuer, et de l'Aleman (car ie fournissois à vn chascun d'eux tous les liures qu'ils me disoyent leur estre propres) les mots qu'il pensoit conuenir à l'entreprinse, et les reduisoit en l'ordre des lettres selon le Flameng, y adioustant l'interpretation Latine apres. Le quatriesme en fist aussi comme bon luy sembla. Peu de temps apres, l'vn (comme pour arres de ses labeurs) me deliura les mots Latins tournez en Flameng: desquels ie ne faisois qu'acheuer l'impression, y ayant entremis les mots Grecs et François; quand certaine autre rencontre aduerse arresta derechef l'entier cours de mes efforts. Quelque temps apres toutesfois, ayant reprins courrage, aucuns de ces entrepreneurs m'apporterent leurs copies: lesquelles ie leur fis conferer ensemble; et ordonnay d'adiouster des autres au plus capable exemplaire les mots qu'ils trouueroyent, ou s'aduiseroyent cependant y defaillir, et y estre conuenables. Cecy faisant, il s'en trouua tant (car qui ne sçait la pluralité d'yeulx ioincte ensemble veoir d'auantage q'vn seul?) que les marges, pour amples qu'elles fussent, ne les sceurent comprendre. Parquoy fismes adiouster du papier entre chascun feuillet, et puis apres transcrire le tout au net, pour le mettre soubs la presse. Cela que nous commençasmes de faire: ainsi qu'en monstrasmes alors certaines feuilles à noz amis, ausquels elles plaisoyent mieulx qu'à nous; qui, voyant que chascun iour nous y apportoit quelque chose d'aduantage; non seulement ces- | ||||||||||||||||||||||
[pagina XVII]
| ||||||||||||||||||||||
sasmes d'imprimer: mais, comme bastisseur trop curieux en heritage nouuellement acquis, condemnasmes les feuilles imprimees à estre mises parmy les maculatures, et arrestasmes de faire encores reueoir, et augmenter les parties de ce modelle par autres maistres; pensants rendre du premier coup ce Dictionnaire autant accompli qu'il seroit possible. Mais quoy! l'experience nous a monstré, qu'entreprendre d'amasser et ordonner premierement vn Dictionnaire absolut en quelque langue vulgaire, non encores reglee et mise en art; est autant faisable, cornme du premier coup tirer, ramasser, et mettre en ordre toutes les pierres d'vne certaine quarriere abondante en toutes sortes de pierres propres à dresser et aorner toutes manieres et ordres d'edifices, pour sumptueux et amples qu'on les peust imaginer. Car chascun iour et personne peut à toutes rencontres y apporter quelque chose, et n'y auroit iamais fin d'employer papier et ancre. De sorte que toutes choses bien examinees et considerees, ie prins resolution, il y a quelques annees, de faire escrire de noz characteres d'imprimerie ce nostre exemplaire en tant d'autres, que chascun qui voudroit, en peust auoir vne copie; l'vn pour s'en pouuoir seruir ainsi qu'il est, en attendant mieulx; l'autre pour veoir ce qu'il y defaut, et l' y pouuoir adiouster: afin de le rendre peu à peu tel, qu'il se puisse au moins esgaler à ceux des autres nations, qui ainsi de iour à autre ont de longue main amplifié ceux de leur langue, et rendu tels qu'ils sont. Et, suyuant ceste conclusion, auions desia deuant cinq ansGa naar voetnoot*) imprimé les douze premieres feuilles de ceste impression; quand autres plus grandes charges à nous imposees nous la firent cesser derechef, et differer iusques enuiron le commencement du mois de Iuin dernier passé; que, les grandes Bibles RoyalesGa naar voetnoot**), et autres grandes oeuures à nous commises, par la grace de Dieu acheuees, i'arrestay encores vne fois, comme en sentence definitiue, d'acheuer ladicte impression commencee; sans vouloir | ||||||||||||||||||||||
[pagina XVIII]
| ||||||||||||||||||||||
plus permettre (comme parauant ie l'auois tousiours faict) qu'aucuns de mes correcteurs ny autres adioustassent, ou changeassent plus rien en la copie tant de fois rescripte. Car autrement ie voyois, que iamais n'eussions eu la fin de la premiere impression de ce Dictionnaire. Lequel apres tant d'annees, de rencontres, de dilations, et de fraiz, estant par la grace de Dieu et la faueur de mes amis acheué d'imprimer, à qui l'eussay - ie pen mieux addresser et offrir, pour en retirer le prouffit et vtilité que ie pretens et pourchasse, qu'à vous, Messieurs -
Plantin's Wörterbuch erschien unter dem Titel: THESAVRVS THEVTONICAE LINGVAE. Schat der Neder-duytscher spraken. Inhoudende niet alleene de Nederduytsche woorden, maer oock verscheyden redenen en manieren van spreken, vertaelt ende ouergeset int Fransois ende Latijn. Thresor du langage Bas-alman, dict vulgairemēt Flameng, traduict en François & en Latin. ANTVERPIAE, Ex officina Christophori Plantini Prototypographi Regij. M.D.LXXIII. Am Ende: Gedruckt t'Antwerpen ten huyse van Christoffel Plantijn des Conincks drucker, int iaer M.D. lxxiij. den xxixen. Januarij. A Anuers, de l'imprimerie de Christophle Plantin imprimeur du Roy, l'an M.D. LXXIII. le XXIX. iour de Ianuier. Excudebat Antuerpiae Christophorus Plantinus typographus Regius, anno M.D.LXXIII. XXIX. Ianuarij. 4o. 284 Blätter. In meinem Besitz.
K: Kilianus. Plantin fand bald einen Fortsetzer seiner lexikographischen Bestrebungen in seinem Freunde und Corrector, dem gelehrten Cornelis Kiel von Duffel oder, wie er sich selbst lateinisch nannte, Cornelius Kilianus Dufflaeus.Ga naar voetnoot*) Kiel hat gewiss einen grossen | ||||||||||||||||||||||
[pagina XIX]
| ||||||||||||||||||||||
Antheil an Plantin's Werk, weshalb dieser denn auch in ihm einen zu solcher Arbeit ausgerüsteteren Mann sah und ihn ermunterte, selbst ein vlämisch-lateinisches Wörterbuch auszuarbeiten. Kiel erfüllte den Wunsch seines Freundes: schon im J. 1574 erschien die erste Ausgabe seines Etymologicum teutonicae linguae. Während Plantin sich nur auf das Niederländische beschränkt und selten das Etymologische berücksichtiget hatte, so zog nun Kiel auch das Niederdeutsche und Deutsche mit hinein, und fügte seine und anderer Gelehrten Etymologien hinzu und, so weit seine Kenntnisse und Hülfsmittel reichten, auch die verwandten Wörter der romanischen Sprachen und des Englischen. Um die Bedeutung eines Worles zu erschöpfen, gibt er oft umständliche Erklärung oder eine Menge sinnverwandter Wörter. Obschon ihm nachgerühmt wurde, dass er nur die rein niederlandischen WörterGa naar voetnoot*) aufgenommen habe, so konnte er doch eine Menge derselben ganz getrost ebenso passend seinem Appendix peregrinarum, absurdarum, adulterinarumque dictionum einverleiben. Während bei Plantin keine Rücksicht auf die Mundarten genommen wird, hat Kiel immer, zuweilen auch wol zum Ueberflusse, bemerkt, wo das Wort heimisch ist, ob in Flandern, Holland, Friesland, Seeland, Getdern u.s.w.Ga naar voetnoot**) Er legt nämlich das BrabantscheGa naar voetnoot***) zu Grunde. In Betreff seiner Etymologieen | ||||||||||||||||||||||
[pagina XX]
| ||||||||||||||||||||||
ist er nicht eben glücklicher als viele Gelehrte seiner Zeit, deren Ansichten er mittheilt. Dadurch verleitet macht er Schreibungen und Wortformen, die sonst nirgend vorhommen, z. B.: kerst-pel (kerspel) q.d. kerst - poel. Fons baptismalis, baptisterium et Paroecia, curia. saed - soen, saey - soen (saisoen, das franz. saison!) und dgl. und versleht sich zu Spielereien als: somer quasi: son - heer, id est solis dominus,Ga naar voetnoot*) wie sie freilich nun auch noch heutiges Tages bei uns trolz Grimm von sehr gelehrten Leuten aufgetischt werden. Kiel benutzte natürlich die gute Grundlage, welche durch Plantin's Werk gelegt war, aber er fand noch genug zu thun: er benutzte viele ältere Vocabularien und gewann daraus noch viele Wörter, die er, wenn sie nicht mehr im Munde des Volkes lebten, mit vetus bezeichnete; er sonderte das vom Brabantschen Abweichende und wies ihm seine Heimath an; er brachle die Composila, die durch die durchlaufende alphabetische Ordnung bei Plantin oft unterbrochen wurden, unter einander und führte ziemlich genau eine Schreibung durch, wie sie den damaligen Buchdruckern geläusig war. Auf diese Weise brachte Kiel ein Werk zu Stande wie es zu seiner Zeit nirgend vorhanden war und bei allen sprachlichen Forschungen für unentbehrlich galt wie es denn auch noch heute unentbehrlich ist. Trotzdem hat aber auch Plantin's Werk noch seinen Werth behalten: es ist reich an Redensarten und Wendungen und hat neben der lateinischen Erklärung jedesmal die französische. Die erste Ausgabe von Kiel's Wörterbuche erschien im J. 1574 unter dem Titel: | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXI]
| ||||||||||||||||||||||
Dictionarium teutonico-latinum praecipuas linguae teutonicae dictiones latine interpretatas seduloque cum Germanicis et gallicis collatas breviter complectens studio et opera Cornelii Kiliani. Quid hic praestitum sit praefatio ad lectorem docebit. Antverpiae apud Christophorum Plantinum anno 1574. 8o. Auf der Rückseite des Titels folgt eine Summa Privilegii (auf 6 Jahre), datiert Brüssel 14. Januar 1573. Auf dem letzten Blatte steht: Antverpiae excudebat Gerardus Smits 1574. so dass Plantin also nur der Verleger war. Die zweite Ausgabe erschien 1588 und führt den Titel: Dictionarium teutonico-latinum praecipuas linguae teutonicae dictiones latine interpretatas, Studio et opera Cornelii Kiliani Dufflaei. Quid hic .... docebit. Antverpiae ex officina Christophori Plantini Architypographi regii 1588. 8o. Beide sehr seltene Ausgaben sind mit der van Hulthemschen Bibliothek (s. Bibliotheca Hulthemiana Vol. IV. p. 74) in die Burgundische zu Brüssel übergegangen. Herr Dr. August Scheler zu Brüssel war so gütig, mir über beide nähere Auskunft zu ertheilen. Im J. 1599 erschien die dritte Ausgabe unter dem Titel: ETYMOLOGICVM TEVTONICAE LINGVAE: SIVE DICTIONARIVM TEVTONICO-LATINVM, PRAECIPV AS TEVTONICAE LINGVAE DICTIONES ET PHRASES Latinè interpretatas, & cum aliis, nonnullis linguis obiter collatas complectens: Studio & Opera CORNELII KILIANI DVFFLAEI. Opus Germanis tam superioribus quàm inferioribus, Gallis, Anglis siue Anglosaxonibus, Italis, Hispanis, & aliis lectu perutile. Quid hîc praestitum sit, Praefatio ad Lectorem docebit. Editio tertia, prioribus auctior & correctior. ANTVERPIAE EX OFFICINA PLANTINIANA, Apud Ioannem Moretum. M.D.XCIX. 8o. 764 pag. SS. und 8 Bl. Vorstück, am Schluss noch zwei Bl. Diese Ausgabe, die ich selbst besitze, habe ich bei meinen Auszügen zu Grunde gelegt. Einen neuen Abdruck derselben besorgte Gerhard van Hasselt im J. 1777.: | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXII]
| ||||||||||||||||||||||
Etymologicvm tevtonicae lingvae: sive dictionarivm tevtonico-latinvm, praecipvas tevtonicae lingvae dictiones et phrases latine interpretatas et cvm alliis nonnvllis lingvis obiter collatas complectens: stvdio et opera Cornelii Kiliani Dvfflaei. Opvs Germanis tam svperioribvs qvam inferioribvs, Gallis, Anglis sive Anglosaxonibvs et aliis lectv pervtile. Cvrante Gerardo Hasselto Arnhemiensi. qvi et svas adnotationes adiecit. Tom. I. II. Traiecti Batavorvm apvd Roelandvm de Meyere. MDCCLXXVII. 4o. 11 Bl. Vorstück u. 930 SS. Jede dieser drei Ausgaben ist mit einer Vorrede versehen. Das Verhältniss dieser drei Vorreden ist folgendes: die dritte ist eine Erweiterung der zweiten und die zweite eine Verküraung der ersten. Durch diese Vorrede erhalten wir die beste Auskunft über die Entstehung von Kiel's Wörterbuch und die verschiedenen Zwecke, die er damit zu erreichen beabsichtigte. Er spricht sich selbst also aus und zwar in der dritlen Vorrede, die er unter-zeichnet: Antverpiae ex anagnosterio Plantiniano. 1598.
Cum ab hinc annos aliquot Christophorus Plantinus Dictionarium Teutonico-latinum typis edere decrevissetGa naar voetnoot*), me id temporis, ut pro mei ingenii modulo aliquid in patriae linguae ornatum ac splendorem meditarer atque tentarem, instigavit. Cogitanti autem mihi et deliberantiGa naar voetnoot**) qua potissimum ratione viro optime de me merito gratificari, de patrio sermone bene mereri et multorum studiis consulereGa naar voetnoot***) possem: operaepretium tandem visum est, Teutonicas sive Teudiscas dictiones, quibus Germania inferior praecipue nunc utitur, aut olim usa est, in ordinem alphabeticum redigere, Latina interpretatione adiuncta, idque via | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXIII]
| ||||||||||||||||||||||
maxime compendiosa, satis tamen ni fallor moderata, ne obscuritatem brevitas, nauseam prolixitas studiosis moveat.Ga naar voetnoot*) Voces itaque Brabantis in primis usitatas, plurimas insuper Flandris, Selandis, Hollandis, Frisiis et Sicambris, (Gheldris nempe, Cliviis et Iuliacis,) Saxonibus quoque et Alamanis sive Germanis superioribus usitatissimas, nobis autem nunc minus tritas, imo quasdam fere incognitas, ex unaquaque lingua (ut non Brabantiae solum, sed et aliis Germaniae, praecipue inferioris, regionibus, noster bic labor usui esse posset) studiose collegi ac digessi, et singulis, cuiuscunque prosapiae, suam interpretationem Latinam, synonymis large copioseque ex probatissimorum auctorum messe depromptis, attribui, dictiones autem parum Latinas et barbaras, tanquam vulgo usitatas, annotavi. Communem Brabantici sermonis dialectum, et orthographiam typographis maxime tritam sedulo observavi neque temere quicquam mutavi. | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXIV]
| ||||||||||||||||||||||
Dictiones compositas, ut rudioribus et in Teutonica lingua minus exercitatis cognitu inventuque faciliores esse queant, ordine continuo collocatas, diastole sive distinctione designavi. Derivativa quoque suis primitivis apta convenientique serie subieci. Etymologias sive origines si non omnes veras, saltem verisimiles, multis vocabulis obiter addidi. Peregrinarum, absurdarum adulterinarumque aliquot vocum Appendicem ad calcem libri adiunxi, earum maxime quas primo Pragmatici et Rabulae forenses, deinde Rhetores rhythmici, nasutuli, scioli, postremo exterorum militum colluvies hac belli intestini, nimis (prob dolor) diuturni tempestate invexerunt, ut singulis exacte cognitis, legitimis recte uti, adulterinis autem non abuti discant purioris linguae Teutonicae curiosi. Praef. I. schliesst mit folgenden Worten, welche in Praef. II. und III. fehlen: Quod autem breves, paucae et obiter annotatae collationes linguarum studiosis sint profuturae, doctiores per se ipsi, rudiores ex usu et fructn facile iudicabunt. Cuivis tamen liberum esto nostratium dictionum propinquiorem originem a Graecis, Arabibus, Hebraeis et aliis antiquis petere, atque Babylonicum omne chaos discutere, si haec cum Germanicis et Gallicis affinibus facta collatio, quam tamquam specimen nostri exercitii exbibemus, non satis placeat. Tu interea vale, candide Lector, et his fruere, donec alia suppeditentur. Praef. II. schliesst: Vale candide Lector et his, donec Etymologicum dictionibus etymologiisque copiosissimum suppeditctur, utere ac fruere. und Praef. III. also: Vale, candide Lector, et nostro labore utere ac fruere. Noch zu Kiel's Lebzeiten besorgte Ludolph Potter, Rector zu Alkmaar einen neuen Abdruck der dritten Plantin'schen Ausgabe, den er nun Quarta Editio nennt. Obschon diese Pottersche Ausgabe nebst den folgenden gewöhnlich Kilianus auctus genannt wird, so besteht doch die ganze Vermehrung nur darin, dass Potter am Schluss des Kilianus 17 Seiten hinzufügt: 1. Wurzeln von Manns-und Weibernamen und diese selbst, u. 2. Na- | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXV]
| ||||||||||||||||||||||
men der vierfüssigen Thiere, Vögel und Fische. In der Vorrede zum Ganzen sagt Potter: Quamobrem primum omnium in toto hoc opere excudendo, in eam curam et sollicitudinem, quoad fieri potuit, sedulo incubuimus, ne temere in ipso Etymologico quicquam immutaremus; itemque affirmare religiosissime possumus, praestitisse summam fidem nos ac diligentiam, ut ad Plantini exemplar quartae editionis nostrum fidelissime excuderemus, ne eius industriae ac laboribus, quibus praeclare de literis meritus est, vel minimum detraxisse videamur: quod non erit obscurum ei, qui editionem utramque conferre volet. Trotz dieser Versicherung kam Potter dennoch in sehr schlechten Ruf, aber mit Unrecht, denn seine Ausgaben sind weder schlechter noch incorrecter gedrucktGa naar voetnoot*) als die dritte Plantin'sche, letztere enthült ebenfalls Druckfehler, und ihr Druck ist mitunter sehr unrein and dadurch undeutlich, dass man sogar zu Potter seine Zuflucht nehmen muss. Die Plantin'schen Druckfehler sind bei Potter meist verbessert, dafür hat freilich dieser wieder andere. Auch in der Litteratur wird nicht immer Gerechtigkeit geübt: in der Bibliographie und Litteraturgeschichte haben sich Irrthümer aller Art fortgepflanzt, wodurch oft der gute Ruf eines Mannes von redlichem Willen und tüchtigem Streben auf Jahrhunderte untergraben wird und Niemand wagt, aus Bequemlichkeit oder Autoritätenrespect, solche Irrthümer anzutasten. Es ist immer ein Verdienst, dass Potter ein Buch zu verallgemeineren trachtete, dessen Original in seinem Vaterlande damals wahrscheinlich schwer zu erlangen war: die Plantin'sche Druckerei liess nach 1599 keine neue Ausgabe folgen, obschon sie das Buch als ein noch fortwährend zu beziehendes in ihrem Index v. J. 1615. p. 86. aufführt: | ||||||||||||||||||||||
[pagina XXVI]
| ||||||||||||||||||||||
Dictionarium in Duytsch ende Latijn, by een vergadert door Cornelis Kiel, in 8. Von den Potter'schen Ausgaben sind folgende wirklich vorhanden:
1. in der kön. Bibl. zu Berlin (mein früheres Exemplar); 1. 2. 3. 7. nach Ebert in Dresden; 3. 5. in der kön. Bibl. im Haag; 4. 7. in der Maatschappij van Nederl. Letterkunde zu Leiden und 6. in meinem Besitz u. bei van Hulthem. Nr. 7. hat den Titel: Kilianus auctus, seu Dictionarium Tentonico-Latino-Gallicum. Amst. 1642. 8o. Ein Exemplar mit L. ten Kate's handschriftlichen Anmerkungen in der Maatsch. cet. zu Leiden.
Möge nun meine kleine Sammlung, dies Glossarium belgicum, Vielen eine willkommene Weihnachtsgabe sein, zumal meinen mitforschenden Freunden, denen ich sie gewidmet habe! Weimar am Weihnachtsabend 1855. H.v.F. |
|