keert u eens om, reusken, reusken!
keert u eens om, reuseblom!
5.[regelnummer]
Sa moeder, stopt nu maer het vat!
keert u eens om, reusken, reusken!
keert u eens om, reuseblom!
Vlämisch: Willems Nr. 128. mit folgender Anmerkung: ‘Dies Lied wurde seit undenklichen Zeiten gesungen; jetzt hört man es besonders bei großen Feierlichkeiten, wenn bei den Umgängen in meist allen Städten, sogar in einigen Dörfern Ostflanderns u. Brabants das Volk den Riesen umherführt. Die berühmtesten Riesen sind die von Antwerpen und Wetteren. Zu Kortryk erscheint von Zeit zu Zeit mit großem Gepränge eine Riesin, Movrouw van Amazonië, doch man kennt dort das Lied nicht. Diese Gewohnheit kann wol zusammenhangen mit der Überlieferung dass wir von Riesen abstammen, worüber man Picardt, Oudheden van Drenthe bl. 28 zu Rathe ziehen kann.’
Den Antwerpener Riesen beschreibt mir mein Freund Preller, der ihn oft gesehen hat, also: es ist ein riesiger Mann von Holz in Tracht eines römischen Feldherrn mit Helm und Schuppenharnisch, bloßen Armen und Beinen, in sitzender Stellung auf einer Art Triumphwagen im Rococostyl. Der Kopf ist beweglich u. wird von einem Kerl im Innern des Bildes gedreht.
Die von Willems gegebene Variante des Kehrreims u. der ersten Strophe scheint mir der ursprüngliche Text zu sein, Willems hat dafür:
Al die daer zeidt: de Reus die kom'!
keere weêrom, Reusken, Reusken!
Das reuzegom wol nur selbstgemacht, obschon es wie bruidegom (ahd. gomo, Mann) vorkommen könnte!
¶ 3, 1. boterham, Butterbrot - 4, 2. gier, begierig - 5, 2. zat, trunken.