Oudt Amst. LB. bl. 49. (Hor. belg. 2, 105. Willems Nr. 65.)
Von dem deutschen Liede (Uhland Nr. 90. A.) sind handschriftliche und gedruckte Texte des 16. Jahrhunderts vorhanden; handschriftlich aus dem Anf. des 16. Jahrh., aber sehr lückenhaft bei Uhland Nr. 90. B., dann ein späterer (Cod. palat. 341. Bl. 103. bei Görres, Altt. Volks-u. Meisterlieder S. 191-195); die ältesten gedruckten Texte sind zwei Nürnberger fliegende Blätter: bei Kunegund Hergotin (Wolff, Proben altholl. Volkslieder S. 197-203) u. bei Valentin Newber (Wunderhorn 2. Ausg. 1, 299. ff.) Spätere Drucke sind nachgewiesen bei Uhland S. 1008.
In die Lücke (Str. 7.) gehört vielleicht was nur die Heidelberger Hs. enthält:
Ab zog sie iren schleier,
sie warf in uf baumes ast:
nu sihst du, vil edler ritter,
mich füert ein wilder zwerg hindan.
ach reicher got vom himel,
9, 4. wird klarer durch den hdschr. Text bei Uhland:
wis got wilkum, der sune mein
und auch die juncfrau fein!....
die füegt dir nit zu einem weib,
nu füer sie bald hinwider aus!
Der Zwerg also entführte sie, um sie zu seinem Weibe zu machen. Dass Zwerge Jungfrauen entführen und sich mit ihnen vermählen, kommt auch sonst in Liedern und Sagen vor, s. Grimm Mythol. 262. 263.
Im Dänischen beginnt dasselbe Wächterlied: Jeg veed saa rig en ridder ff. und ist in alten Drucken und Handschriften vorhanden, s. Nyerup Udvalg af Danske Viser 1, 50-56.
¶ 1, 1. bogaert für boomgaert, Baumgarten (am Niederrhein Bungert) - 2, 1. ken für ic en - 9, 4. dats u noch mijn: dafür bei Willems: noch u noch mijn - 11, 5. mes, Schwert - 11, 7. malloot, Närrin, thörichtes Weib, aus mal, närrisch und hoot für hooft - 15, 2. so auch im Liede vom Brennenberg, Uhland Nr. 75, 7. A.u.C. - 15, 4. brasemvisch, braessem, Brachse.
Andere Fassung nach dem Deutschen (Uhland Nr. 90. A.), aber sehr lückenhaft (12 Strophen) im Antw. LB. 1544. Nr. 158.