Die rote Nacht(1923)–Jacob Hiegentlich– Auteursrecht onbekend Vorige Volgende [pagina 9] [p. 9] Fieber. I. O, das brennende leid in den herzen, das röchelnde blut meiner seele, ich wollte so gern es euch sagen: nicht zu sagen das schrecklich' ich wage. Die blutende leidenschaft, die rotblutende sünde, die werde ich euch da legen: das ihr meine schande fühlt mit der hande! Fluch dir, du scheusliche bande! So still es nun, so still und stumm, es geht nun, ganz still herum das Fatum. So still es nun alles still, alles schlaft. Die nacht schwarz herum, so still und stumm, das Fatum. [pagina 10] [p. 10] O, was droht da? Ein finger-blut. O, was droht da? so rot da? so still und ängstlich stumm, ein finger, blutger finger. Ich kann es nicht sagen, ich dürf es nicht sagen. Zu sagen ich 's nicht wage das blutrot schreckende, das ekel-erweckende, das ekelhaft grausame, das scheusal-erregende, dir es vorlegende wirst meinen nahmen fliehn wie die seuche, wirst du mich fliehen wie 'nen aussätzigen. Es bleib in den herzen, dunkles g'heimnis. O, was doch droht da? Blutger finger. Was doch so rot da? Der tag und die sonne. Vorige Volgende