Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij* Lettre DCCCLIV.
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Ga naar margenoot+Unsern günstigen grusz zuvor, ernvest, hoch- und wolgelärte liebe getrewen....... So viel uns und die unsere alhie belangen thut, ist es leibs gesuntheitt halben mit denselben, sambt und sonder, Gott lob, noch gantz gut. Und ob wir wol die sache zu unser wiederkunft in das Fürstenthumb Geldern gar in groszer confusion gefunden, und sonderlich das die böse patriotten und feinde der religion in unserm abwesen, so wol bei dem Ertzherzogen und den General-Staden, als auch under der landschafft, auff etliche ungewönlichen practicirten Quartier-tagen und sonsten, die sache zu ihrem vortheil fast weitt gebracht, also auch das die gemeinden zu Niemegen und ahn andern örthen etlich mahl in armis gewesen, und es fast das ansehens gehabt, und zum theil auch noch hat, als ob's ein intestinum bellum und solch werck wie in Flandern mit den Malcontenten werden wolle, darzu dan ihr, der Malcontenten, öffentlicher auszgangener druck und auszschreiben, beneben ihren practicken, nicht wenig ursach geben, so hat doch Gott der Herr biszhero gnade verliehen das die sache bisz noch gnedig und beszer dan es unsere wiederwertige gern gesehen, auch viele leute vermeinen, abgangen; hoffen seine Almechtigkeit werde ferner gnadt verleihen, und sonderlich das die sachen auf den jetztvorstehenden wahltagen der Magistraten, welche umb Christmesz und den anfangk des Januarij sein sollen, auf gute wege möge gebracht und gerichtet werden. Die predigten götlichen worts nehmen, Got lob, teglichs, wie wohl man sich heftig darwieder setzt, noch immer zue, unangesehen das die verfolgung derselben in Arthois, Henegaw, und andern daherumb gelegenen örther, von den Malcontenten auch vorgenommen wirdt. | |
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Ga naar margenoot+Deventer, nachdem es dermaszen beschoszen gewesen das wir es ahn 3 oder 4 örthen zugleich anzulauffen und zu stürmen gemeint, ungeachtet das sie schon darinnen gewaltig und starck dagegen gebawet, hat sich entlich ergeben, und solchs nicht also aus mangel der proviandt, als das sie kein pulfer gehabt, und sich für den bürgern, welche das stürmen nicht zulaszen wollen, geförchtet. Da auch die binnen der stat noch 2 tage gehalten, hette unser leger darfür, des eingefallenen grossen waszers halben, auffbrechen mueszen. Die von TielGa naar voetnoot(1), unangesehen ob der Magistrat daselbsten noch gut Spanisch und sehr Bapistisch, auch viel münche und geystlichen noch darbinnen seindt, nachdem sie hiebevor gesehen das man bey ihnen, als Harlem erobert, oder so offt es sonsten auff unser seitten nicht wol ergangen, freudenfewer und schösze zu der Spanier zeiten gemacht, haben, so balt inen die zeittung mit Deventer zukommen, zu anzeigung irer freude, ein kirch eingenommen, dieselbe gesäubert und schon-, und aus denselben götzen und bildern ein herlich freudenfewer gemacht, und so lang mit allen klocken geleutet bisz dieselbe allerdings zu aschen verbrantt. Die von Niemegen haben, für 6 oder 7 tagen, als die | |
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Ga naar margenoot+bürgerschafft und gemeinde etliche tage in wafen gewesen, das statthausz eingenommen und besetzt, und entlich durch uns wieder vertragen worden, eilf münche zur stat hinaus begleitet, und hat, Got lob, die kirche daselbst dermaszen zugenommen, das man nhumehr noch eine zu derselben einnehmen mueszen; es ist aber so gefehrlich da gestanden, das es zu verwundern, ja Gott hochlich zu dancken, das es ohne blutvergieszen abgangen, und hat wenig gefelet, da wir unsere reyse naher Niemegen, die wir auf vielfältig ermahnen der gutherzigen vorgehabt, nicht unversehens aus sondern bedencken eingestelt, das wir uns zwischen thür und angel gesteckt hetten, und zum wenigsten, wo es noch so gut ergangen were, wie der vorige Herzog in Geldern, zwischen die thor geschloszen worden; dan die Magistraten, mit irem anhangk, zu ankünfft unser abgesandten die thor zugeschlagen und uns, da wir ahnkommen weren, nicht einlaszen wollen; dagegen sich dan die patrioten auf die beine gemacht und uns, da wir gegenwertig gewesen, mit gewaltt einfüren wollen. Wir seindt nhun, auf des Hern Printzen begeren, acht tage lang alhie gelegen, und nicht allein auff ihrer Gnade, sondern auch des Ertzherzogen, bevelch, mit denen von Hollandt und Seelandt, desgleichen auch zwischen denselben und den Geldrischen, so einander, der licenten halben, die schiffe arrestirt, allerlei gehandlet. - Seint gemeint, geliebt's Gott, dieszen morgen naher Antorff zu ziehen, daselbst relation zu thun, und, nach verrichter sachc, unsern weg davon dannen naher Gentt zu Herzog CasimiroGa naar voetnoot(1) zu nehmen, und vol- | |
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Ga naar margenoot+gendts und alsbalt immer müglich naher Arnhem zu verfuegen, dan wir daselbst gegen den 10ten künfftigen Decembris einen landtag ausgeschrieben und gleich den 15ten ejusdem einen tag zu Harlem mit denen von Hollandt und Seelandt halten, und volgents den 20ten deszelben zu Utrecht, da die von Hollandt, Seelandt, Utrecht, Overiszel, Gelderlandt, Frieszlandt, und Flandern, der union halben, derwegen sie dan auch itzo auf den 23ten hujus zum theil versamlet sein müszen. So viel wir verstanden, seindt die von Hollant, Seelant,Ga naar voetnoot1 gemeint auf dem tag zu Harlem mit uns zu handlen und zu schlieszen das wir uns zu der leutenanttschafft ahn des Hern Printzen statt gebrauchen, und, wie sich etliche verlauten laszen, jerlichs 12,000 guldenGa naar voetnoot(1) zu praesentiren. In gleichen haben sich auch die von Utrecht vernehmen laszen, das sie auf dem tage daselbst gleichfals mit uns zu handlen bedacht, da sie dan auch vermeinen das unsers sohns GeorgenGa naar voetnoot(2) halben, möchte anregung geschehen; welche sachen dan, Gott lob, in zimlichen gutten terminis stehen. Wiszen wir von dieszen örthen diszmals nichts besonders zu schreiben, dan das die Franzosen je lenger je mehr understehen in diesze lände zu wurtzeln, hoffen aber die obangeregte vorhabende union solle so wol gegen dieszeGa naar voetnoot(3), als | |
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Ga naar margenoot+auch andere practicken, so wieder die religion und dasz vatterlandt fürgenommen werden, viel guts thun; derwegen dan der Almechtig so viel do mehr zu bitten das Er hierzu Sein gnade verleihen wolle. Die Malcontenten in Flandern, welche, wie man's darfür helt, durch den von AlanzonGa naar voetnoot(1) heimlich gestercket werden, und darzu sich etliche junge Hern, als der von Heese, Montigny, und Capres geschlagen, thun viel böses, halten mit dem La Motte, so binnen Grevelingen liegt, und er, der La, Motte, mit den Spanier grosze correspondentz, also das dahero wenig guts zu vermuthen. Unser Kriegsvolck, so zum theil auf 3 und 4 meiln hierbei umb den Herzogenbusch und die lange straszenGa naar voetnoot1 liegt, ist ahn geltt und kleidung blosz, sehr kranck und unwillig; wir halten so bei uns darfür, das man denselben eins theils itzunder abdancken, und mit etlichen für | |
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Ga naar margenoot+Rurmundt ziehen werde, wiewol es doch noch ungewisz. Der feindt helt sich gantz still, und kan man nicht wiszen was sein vorhaben sey. Man helt es aber gentzlich darfür, wo Don Joan nicht were gestorben und Deventer erobert, es würde dem landt von Geldern hart sein zugesetzt worden, und stehet bei dem Almechtigen wie es derselbig ferner machen werde. Wollen Euch hiermitt dem Almechtigen bevolen haben, und seindt Euch, sambt und sonder, günstigen willen zu erweisen geneigt. Datum Gorkum, den 27ten Novembris Ao 78. Johan Graff zu Nassau Catzenelnbogen. Ga naar voetnoot1 Wollen die verrichtung aller geschefft, es seien in gaistlichen, pollitischen oder häuslichen, zu hoff oder uff der äusseren ampten, soviel müglich in die zeit austheilen, darnach ein calendarium machen, und mir... zuschicken.
Den Ernvest, Hoch- und Wolgelartenn unsern Räthen zu Dillenburg, und lieben getrewen Otten von GruenradtGa naar voetnoot2, Jacob Schwartzen, der Rechten Doctorn, und M. Andreae Christiani, Secretario, sambt oder sonder. |
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