Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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† Lettre DCCCXIII.
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Ga naar margenoot+eines geringen gelts willen, nicht vor die kopff stoszen und unwillig machen, auch ettwan dardurch sich und die lande in fernern unkosten und beschwerung (welches Gott der Almechtig gnediglich verhütte) bringen wollen; insonderheit dieweil ohne das viell gutthertzige vornehme leuth, so es sonsten mit der sachen gut meinen, durch die langsame und unbestendige handlungen der Staden albereit sehr unwillig und übertrüszig worden, und sich mehrertheils hören laszen, demnach sie sehen das den General Statten die Religion nicht angelegen ist, so gedechten sie ihnen nimmermehr zu dhienen, wan sie es E.G. halben nicht thetten. Auch, gnediger Herr, kan E.G. ich nicht verhalten welcher gestalt in Teutschlandt, wie auch sonsten, hien und wieder geschwinde practicken verlauffen, und dermaszen hefftig getrieben werden, das hochlich zu besorgen es sey ein grosz schwer wetter am himmel. Der Ertzherzogh Ferdinant, wie auch der Hertzog in BayrnGa naar voetnoot(1), sollen sich stattich rüsten, und man sagt das der Ertzherzog insonderheit viel grobes geschütz in ein hausz bei Ulm zusammen führen lasze. Wen dan auch gesagt wirdt das Don Johan bei Trier angesucht und begert man wolle ihme 3000 koppel pferde in seinem brandtGa naar voetnoot1 zolfrey durch den Stift paszieren laszen, wie er dan albereith ettliche hundert hindurch geführt, und noch teglichs zu Cöln alle alte karr-und schifgeull zum tewersten uffkeuffen lest, so halten es viell leuth darfür das solche pferde ettwan hinauff geschikt und zu abholung solches geschütz möchten gebraucht werden. | |
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Ga naar margenoot+Es solt auch der Hertzog von WirtenberghGa naar voetnoot(1) sich newlicher zeit gegen eine vertrawte person haben vernehmen laszen, es würden solche practicken getrieben, das i.G. woll wünschen möchten das mein gnedigster Herr, der Ertzherzog Matthias, E.G., und Graff Philips von Hohenlohe wiederumb hierauszen wehren, wie auch i.G. zum zweitten oder drittenmahl an mich begert das zu derselben ich mich verfuegen wolte, ohne zweiffel in willens von diesen dingen mit mir ferners zu reden. Nhun were ich woll vor meine person gantz begirig dahien zu ziehen, die weil sich's aber mit meiner binabkunfft, von wegen der langsamenGa naar voetnoot(2) resolution der Hollund Selender, über zuversicht fast verweilet, und ich leichtlich in den verdacht gerathen möchte als ob ich, mit vorsatzs und förcht halben, auszen blieben und die landen in itzigen notten verlaszen wolte, so werde ich solche reisz diszmall nicht thun können, sondern auch umb desz willen zu E.G. desto mehr hinabeilen müszen, dieweil mein Secretarius, so itzo wieder ausz Hollandt kommen, mir von den Statten daselbst gleichwol keine gründtliche, noch solche resolution bracht das gegen die Geldrische, ohne E.G. rath, ich mich endlich ercleren und einlaszen werde können. | |
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Ga naar margenoot+Jedoch wolte ich vor meinem hinabreisen meinen gnedigen Hern Hertzog Hansz-Casimirn, sintemall i.G. itzo in der nehe und zu Oppenheim seindt, gerrn dienstlich ersuchen; dan dieweil ich so viell vernommen das i.G., so woll von den Niederlendischen sachen ins gemein, als auch dem was E.G. in Religionssachen bisz dahero gehandlet, gantz übel berichtet, und von ettlichen persuadirt seindt als ob E.G. darin zu wenig gethan und viell nachgegeben hetten, so zu verhinderung der religion gereichte, so wolte mit i.G. ich gern hiervon dienstlich communiciren, derselben solche gedancken auszreden, und verhoffentlich also underrichten das sie beszer content und zufrieden sein solten. Nachdeme auch der Churfürst zu Sachsen, meinen gnedigen Hern Landtgrave Wilhelmen, gehn Langen-SaltzaGa naar voetnoot(1), nicht weit von Gota, zu sich erfördert, und i.G. geschrieben hat das es treffliche hochwichtige sachen, daran mercklich viell gelegen, belange, und also zu vermuten stehet das es nicht allein die Religion, sondern auch die Niederlendische und andere sachen, und ohne zweiffel des Beyerisch und Oesterreichisch vorhaben betreffen möchte, so wolte ich gleichfals, wo fern es immer müglich, so baldt i.G. wiederkommen, welchs, meines verhoffens, noch vor oder ja kurtzs nach den Ostern geschehen wirdt, dieselbe gern zuvor ansprechen, und dieser und anderer nothwendiger dingen mehr mich erkundigen. Da sich dan meine ankunfft ein tag oder acht desto lenger verweilen würde, wie dan ohne das meine und | |
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Ga naar margenoot+der meinen notturft gewesen wehre das ich zum wenigsten alhie verharre bisz Hertzog Erichs reutter, darfürich teglichs verwarnet werde, vorüber gezogen, welche, wie ich berichtet, in der wochen nach Ostern anreitten werden, so bitte ich dienstlich E.G. wollen mich in deme nicht allein gnediglich entschuldigt haltten, sondern auch der f. Durchl. und andern diese ursachen meines auszbleibens zum füglichsten vermelden, und auch mitlerweil die praeparation und vorbereittung machen das, uff den fal da mit E.G. rath ich darnieden im landt bleiben solte, mir doch noch einmall ein woch oder drey herauszer zu ziehen erlaubt und vergönnet werden möge, damit ich in meiner armen leut und meinen eignen sachen nottwendige anstellung, darzu ich bisz dahero, von wegen der langsamen erclärung, nicht kommen können, thun, und volgendts denen mir darnieden bevohlenen sachen mit desto beszeren und ruhigeren gewiszen, ohne mein und der meinen verweisz und unwiederbringlichen schaden, abwarten möge. E.G. hiemit, etc. Datum Dillenburgh, den 24ten Martij Ao 78. An den Hern Printzen. |
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