Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre DCCCIII.
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Ga naar margenoot+brück, Minden, Bremen, und dergleichen nahgelegenen örten, entweder geworben, oder doch ein wartgelt gespielet und auszgeben hette, uff das, wo der gegentheill werben wolte, man ihme dieselbe abspannete, und er sein volck weit drauszen in der Schlesy, Meckelburg, Pommern, und andern entlegenen örttern holen müste, da ihme dan nicht allein mehr zeit und unkosten aufflauffen, sondern auch seine leuth viell unwillens im Reich machen werden... Weil den gleichwoll die vortheill, so man, wie zum theill gemelt, an den nahegeseszenen haben kann, vielfältig und, meins einfalts, nicht zu verachten seindt, darneben auch zu vermuten ist das solche, als benachbarte, mehr zuneigung und affection als andere zu diesen länden haben werden, so werden E.G., auch ohne fernere erinnerung, weitters nachzudencken und darinnen nach gelegenheit gebürliche verordnung zu thun wiszenn. Vor wenig tagen ist mir von einem gutten man zugeschrieben worden welcher gestalt es gewisz sey das der jetzig Churfürst von TrierGa naar voetnoot(1), alters halben, zu resigniren gemeint, und die sachen so weit gehandlet gewesen sein das nicht allein der Churfürst, sondern auch das gantze Capittell gewilliget den von Freysingen zu einem coadjutorn anzunehmen, wofern es deszmals nicht durch den | |
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Ga naar margenoot+Thumb-Dechandt, den von der Leyen, were umbgestoszen und verhindert worden. Weill den zu vermuten das man an diesem ort nicht werde nachlaszen, und darneben vor gewisz gesagt wirdt das ebenmesziger gestalt auch mit Lüttich und sonst andern gehandlet werde, so will hoch nottwendig sein das E.G. und andere Herrn danieden, so woll als wir hier obenn, darvor in zeitten stewren und wehren. Man schreibt mir darneben auch das gedachter Churfürst dem Don Joan bewilligt drey tausent koppelpferdt, so sein, des Dom Joans, brandt oder zeichen haben werden, unverhindert und zollfrey durchs stifft Trier pasziren zu laszen, und das derselben albereit ettliche hundert durchgeführt worden seyen. Ob nhun deme also, und was es hiemit vor eine meinung habe, das kan ich nicht wiszen, sondern hab E.G. hiervon, wie es an mich gelangt, umb ferner nachdenckens willen, dienstlichen berichten wollen. Es seindt auch, gnediger Herr, ettliche junge Graven und Herren, so sich in dieszen kriegshändeln, mit E.G. rath und beförderung, gern wolten brauchen laszen, als nemblich, meines schwagers von den Berg zween elteste söhn, so nhunmehr erwachsen, Grave Wilhelm von WiedtGa naar voetnoot(1), des von Hohen-Sachsen bruder, einer von FalckensteinGa naar voetnoot(2), und under andern insonderheit Grave Ott | |
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Ga naar margenoot+Hansz GeorgGa naar voetnoot(1) von Solms, welcher nicht weit von den dreiszig jahren sein soll und gar einen gutten verstandt, woll studirt, und durch Franckreich, Italiam, Angliam, und sonsten zimlich gewandert, und sonderlich bei E.G. oder den Niederlanden zu sein einen lust und neigung hat, und gantz woll in Lateinischer, Frantzösischer und Italiänischer sprachen erfahren ist. Da nhun E.G. denselben irgendt gutte anweisung zu thun wiszen, wie sie ettwas sehen und lernen und also soviell do basz herfürkommen und befürdert werden mochten, wolte ich verhoffen es solte E.G., noch den Niederlanden, damit nicht übell gethienet sein. Was den E.G. in deme mit meiner söhn einem, zweien, oder dryenGa naar voetnoot(2), mir deszfals auch rathen und sonderlich dieweil die zween jüngste nhumehr stercker und gröszer, auch sonsten in die weldt mehr dienlicher weren als Wilhelm, und das studieren ihnen, meins bedünckens, ohne das nicht sehr eingehen, noch anmutig sein will, deme will ich nicht allein guttwillig nachkommen, sondern ein solches auch umb E.G. jederzeit willig und gern wiederumb verthienen. Gnediger Her. Das ich, meinem erbieten nach, mich nicht eher wiederumb bei E.G. eingestelt habe, solches ist mir vorwahr nicht lieb, den ich besorgen musz das es | |
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Ga naar margenoot+mir anders und als obs ettwan aus furcht geschehe, gedeuttet werde: die ursach aber ist dieses, das ich von tag zu tag E.G. und denen in Hollandt und SeelandtGa naar voetnoot(1) resolution und antwort erwarttet, wie auch noch, und ohne dieselbe in meinen sachen, welche ich vorwahr seltzam gnug funden, nichts wedder uff einen oder den andern weg anstellen, noch verordnen kan. Bitt derhalben E.G. gantz dienstlich Sie wollen mich in deme gnedig entschuldigt nehmen, und, wo von nötten, bei andern zum besten entschuldigen helffen, auch mich E.G. gemüts und gut bedünckens, wie ich mich mit meiner wiederkunfft zu verhalten, verstendigen. Worinnen E.G. zu dero diensten mich zu gebrauchen, bit ich Sie wollen mich nicht sparen. Thue hiemit E.G. in schutz des Allerhöchsten und mich derselben gantzs dienstlichen bevelhen. Datum Dillenberg, in eil, den 9ten Marcij Anno 1578. E.L. dienstwilliger, gehorsamer alzeit, Johan Grave zue Nassaw Catzenelnpogen. ...Man sagt das die Churfürsten, uff begehren der key. Mat, in kurtzem zusamen kommen, und vornemblich von der Niederlendischen sachen, und, wie ettliche vermeinen, auch davon handelen werden wie dem Ertzhertzogen ettlich volck in die Niederlandt möge zugeschickt werden; ob nhun solches rathsambGa naar voetnoot(2), und nicht etwan den landen mehr gefahr als vorschub bringen könte, das stelle E.G. ich zu bedencken heim, und bin derselben | |
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Ga naar margenoot+berichts ich gewerttig, was Sie vor rathsamb erachten das derenthalben bei Cöllen und andern anzuregen sein möchte... |
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