Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577

[p. 449]

† Lettre DCXXVIII.
⁺La Comtesse Julienne de Nassau au Prince d'Orange. Elle se réjouit du changement des affaires dans les Pays-Bas; nouvelles de famille.

Hochgeborner Fürst, herz-allerliebstter Her. Zu meinen Hern dun¹ ich mich gantz dienstlich gebetten mit allen dem das ich aus meutterlicher treuw, liebs und guts vormagk. Ich heor das sich die sachen in den landen doniedenhien wunderbarlich zudragen, das ich hoffe das die sachen in den landen zu frieden geroden² meogen; dorumb den Almechttigen ich von herzen dun bitten der weol sein Gnad verleien, und diejenigen die der im handel, [je heitzer³], dorch den Heiligen Geyst erleuchtten, das sie mittel dreffen⁴ die zu feorderung Gottes wortts und niemantz an seiner sellen⁵ zu schaden gereychen meog. - Hertz-allerliebster Her, dieweil ich wol erachtten kan das dieselben mit wichtige geschefften beladen seindt, derhalben mein Heren ich mit villen schreiben nit bemeuhen wil, hab aber doch nit können underlossen⁶ meinem Heren zu wissen dun das meine hertzliebe Dochtter Juliana, Grof Albrechst von Schwartzembergk Gemahel, gros schwanger get, umb Katterine sich [vorsucht zu geleisen], und ich in ser kurzen tagen in willens, mit verleiung geotlichen Gnaden, zu ir gen Rudelstat zu ziehen: der Almechtig weol sie gnedigliche entbinden, mit Seinem segen und genaden bei ir sein. - Solges habe meinem Heren ich nit keunnen forhaltten⁷,

+ 1576. Octobre.

1 thue.

2 gerathen.

3 Plus le danger augmentera.

4 treffen.

5 Secle.

6 unterlassen.

7 verhalten.

[p. 450]

⁺weunsche meinem Heren mit diessen kleynen brifflein gesundheyt, langes leben, und alle gleuckliche wolfart, bitten dem barmherzigen Got er weol mein herz-allerliebstten Heren in ewigkeyt nit verlossen¹, und in den schweren sach oberstter ratgeber sein, das mein Her in nichs willig das wieder Gottes wort und derselben seligkeyt sei, und in alle weg das ewig heoger angelegen lossen sein dan das zeitlich. Weys meinem Heren keynen dienst und mit nichs mein getreue meutterlich hertz zu erzeygen, dan was ich mit meinem gebet zu Got ausrichtten kan. Dun E.L. hiemit mich allezeit befellen: der Almechttig weol dieselben in ewigkeyt in Seiner geottliche bewarung erhallten. Datum Dielbergk², den 22^ten Octobris A^o 76.

Meines Heren dienstwilige getrewe Mutter,

Juliana Greffin zu Nassaw, Witwe.

Dem durchl. hochgeb. Fürsten und Herrn, Herrn Wilhelmen, Printzen zu Uraniën, Graven zu Nassaw.., meinem freundtlichen lieben Herrn und Sohn.

+ 1576. Octobre.

1 verlassen.

2 Dillenburg.