Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome IV 1572-1574
(1837)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
Ga naar voetnoot2† Lettre CDLXXV.
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Ga naar margenoot+religion mitt dem schwertt; ist bösz Spanisch und hasset die pfaffen, sonderlich aber die Jesuiten: herjegen haben sie einen hohenn geist, ehr- und geldtgeizig vonn wegen armuth, und wil kurtzumb ein weib haben. Lest sich ansehen als ob er ein Teutsch hertz hette, wie auch seine innerste bekannte Rethen sagen, und steckkt ein krigsman im ihme, wie E.f. Gn. aus seiner Ch. Gn. gegebenen seltsman antwortt, die ich selbst ohne lachen kaum anhörenn können, und viell grober als ich sie verzeichnett abgangen, gnediglich vernhemen werden. Weill man nun die kranckheit erkennet, muessen auch die contraria remedia, damitt man seine Churf. Gn. gewinne und uff diese seitte pringe, adhibiret werden. Was nun die religion betrifft, hat man ad partem mit ihr dahin gehandlett das sie doch hören und lesen, undt dismals nitt weitter inn sie dringen wollen, damitt man ihr. Ch. Gn., auch uns, so leichtferttig nicht achtete das sie ohne vorgehende satte erkundigung sich vonn einer zur andern religion liessenn bewegen, und wir derselben solchs dürfften zumuten. Darumb musz man teglich anhalten, underbawen, und ihre Chf. Gn. inn die Schrifft weisen, ob der almechtige Gott gnade verleyhe; welchs desto mehr zu hoffen weile ihr Churf. Gn. sich fast ann allenn ortten [verdirfft]; sie haben sich jegenn die Kay. M. hartt abgeworffen jüngsten zu Speyr, den Bapst erzürnett, das Capittel zum feindt, und werdenn von Spanien nicht hoch gehalten, weren auch gern dem Churf. zu Trier ans leder, also das disse stimuli etwas zur sachen thun möchten. Sovil den heyrath betrifft, da man ihre Chf. Gn. ihr | |
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Ga naar voetnoot*gewissen frey wollt lassen, weill sie noch Catholisch sein, und sie bey diessen heyrath gedachte handtzuhaben, weren sie entschlossenn sich zu verheyrathen. Wiewoll ich nun uff diessen fall ann das bewust ortt nichtt wuste zu rathen, so helt ich doch darfür die Chur- und Fürsten sollten kein bedenckens haben uff denselbigen fall ihre Churf. Gn. bei den standt handtzuhabenn, bisz der Almechtig Gott weitter gnad und erkantnüs gebe, welches ohne zweiffell nitt aussen pleiben, sondern für sich selbst erfolgen würde, bevorab wann disz auch denn capitularibus zu samptt der religion frey gestellt werde, wie sich sein Churf. Gn. dessen verlauten lassen, und derenn schon etzliche fürhanden die nachfolgenn würden. Durch disz mittell würde uffs wenigst disz erhalten das ihre Chf. Gn. uff unser seitten prachtt und das unzüchtig lebenn abgeschafft inn demselbigem Stifft. Darumb hetten E.f. Gn. diessen dingen weitter gnediglich nachzudencken, und theten E.f. Gn. ein gut werck da Sie ihre Chf. Gn. auch weitter erinnerten und ermahneten. Belangendt die Frantzösische Pension die i. Chf. Gn. angebotten worden, beruhett es uff dem das sie dieselb anzunehmen sich nichtt verweigern, allein uff dem fahll da sie resigniren würden, das derselben auch solche oder ein geringere pension volgen und gedeyen möchte, welchs wir gleichwoll anfangs weitter mitt Franckreich zu handlen uff uns genohmmen, aber hernacher ihr Chf. Gn. zugeschrieben das solchs bey Franckreich nit zu erhalten, und auch ein seltsam ansehen ausz allerhandt ursachen habenn möchte. Darumb ihrer Chf. Gn. eine höhere sum vorgeschlagen, woferne sie bei dem Stifft pleiben und uff diesse seitt tretten wolten, doruff uns kein antwortt bis | |
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Ga naar margenoot+noch einkommen, es hab sie dan mein gnediger Her Graf Johann entpfangen. Ich hoff diese handlung soll ohne fruchtt nit abgehen, werdett ihre Chf. Gn. uff diesse seitte geprachtt, welches bey Graff Ludwigs expedition itzt sich baldt ertzeigenn werdett: da man durch die finger siehett, so ist es gutt, und diesser Her also geschaffen wo man ihne mitt dem kopf hinweisett, seine Churf. gn. dahin zu pringen sein werden; wo nitt, so ist allein diesze mühe vergebenlich gethan, und hat man diesses Herrn humores erlernett, kan sich auch desto basz fürsehenn und hueten. Welches ich doch nicht hoff, und aus seiner Chf. Gn. reden, sonderlich da ich mit derselben de futuro capiteGa naar voetnoot(1) geredt, viell ein anderes vernhommen. So hatt sich ebenn zugetragen, weile wir bey ir. Chf. Gn. gewesen, das daselbst des Bapst Nuntius Gropperus ankommen, welcher ihren Chf. Gn. die confirmation, deren sie nitt begertt noch darumb einichen pfenning geben, obtrudirt: demselbenn haben sie gahr keine ehr bewiesen, wie der Hertzog von Gülich gethan, sondern schlecht gehörtt und alsbaldt ohne einige ceremonien mitt etwas schimpff abgewiesen. S.f. Gn. können gedencken was es für ein seltzamer effekt gewesen sei, da Graff Johan und ich bei des Bapst Nuntio und seinen mittgeordneten Jesuitern an dessen Churf. Gn. taffell mitt einander gegessen und getruncken habenn, da einer den Churf. unserm Hern Gott, der ander aber dem Teuffel hat wollen zufüren. Derselbig Nuncius practicirt executionem Tridentini Concilii und fürett vill Teutscher jungen in Italiam uff des Bapsts new an- | |
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Ga naar margenoot+gerichte schullGa naar voetnoot(1), das er Teutschlandt damitt wieder vergifften und sein Reich erhalten möge: darjegen aber sein wir fahrlessig und thun nichts zu unsern sachen. Mich verlangett underthenigk zu wissen wie es E.f. Gn. mitt den Jesuitern zu FuldaGa naar voetnoot(2) gehett. .... Mein gn. F.u.H. Herzogk Christoff ist albereitt mitt Graff Ludwigen fortgetzogen.... E.f. Gn. undertheniger dinstwilliger, Christoff Ehem D. |
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