Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome III 1567-1572
(1836)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre CCCXXVII.
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Ga naar margenoot+la France. Le 5 janvier 1569 Languet écrit: ‘video jam nihil Orangio superesse spei, praeterquam in Gallorum victoriâ. ‘Ep. secr. I 75. D'ailleurs il désiroit porter secours aux Huguenots: voyez no 321. Durchleuchtiger hochgeborner Fürst. E.F.G. seyen meine gevliessene und gantz gutwillige dinst yederzeit zuvor. Gnediger herr, E.F.G. soll ich dienstlich nicht verhalten das ich den 24 nechstverlauffenen monats Novembris ausz meins herren des Printzen leger (welches damals zwischen Sanct Quintin und Ham gewesen ist) verzogen bin, und habe ire G., sampt derselben Obristen, bevelchs und andern fürnemen leutten, sampt dem mehrertheyll desz Kriegsvolcks, gesund und wollfarendt gelassen, und wiewoll ire Gnaden nicht allein damals, sondern auch zuvor zum öfftermalen gern geschrieben und E.F.G. aller gelegenheitt, wie es mitt dero sachen geschaffen, verstendiget hetten, so haben doch ire Gn., unsicherheit des wegs halben, keine schreiben könden durchbringen, viel weniger hab ich deren einiges zu mir nemen dörffen, dieweill ich mich beiderseits für dem Spanischen und auch dem Französischen kriegsvolck hab befahren und besorgen mueszen; derowegen dan ire Gn. mir uferlegt und bevohlenn dieselbige bey E.F.G. dieszfals zum besten zu entschuldigen, und darneben dinstlichen zu berichten wie sich die sachen biszanhero allenthalben verlauffen, waruf sie numehr beruhen, und was irer Gn. intent, vorhaben und meynung were. Soll derohalben E.F.G. dinstlichen nicht verhalten das hochgedachter Herr Printz in den Niederländen und Brabandt mit dero underhabender kriegsvolck (welches | |
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Ga naar margenoot+in warheitt ein schöner und gegen den feindt gantz williger und allezeit freudiger hauffen gewesen) leyder dieszmals weniger dan man verhofft, und zwar nichts fruchtbarliches, hatt ausrichten können. Dann wiewoll meniglich der gentzlichen zuversicht und gutter hoffnung gewesen die stedt und leuth in den Niederländen sollen, iren vielfältigen beschehenen erbieten nach, sonderlich in erwegung das inen selbst so hoch und viel, ja am meisten daran gelegen, sich zu iren Gn. geschlagen und deroselben alle mügliche befürderung und vorschub mitt öffnung etlicher stett, mit zuschickung gelts und proviandts, oder sonsten mitt kundtschafft und in andere wege erzeigt und bewiesen habenn, wie dan i.G. sonderliche vertröstung entpfangen, das so baldt dieselbe nur über die Maasz kommen würde, an solchem allem (wie vermeldet) gar kein zweivel oder mangel erscheinen solte; so ist doch iren Gn. im werck deszen hernachmals das geringste nicht gehaltten oder geleistet worden; es haben auchire Gn. an dem feindt [nieGa naar voetnoot1] nichts haben oder auszrichten können, dan ob schon ire Gn. mitt vleisz jederzeitt darnach getrachtet wie sie inen angreyffen und zum schlagen bringen möchten (wie es dan ain mall oder etliche so nahe daran gewesen, das wir uns anders nichts versehen, auch nichts gewiszers verhofft, dan das man itzo schlagen soltte), so hatt er sich doch dermaszen allezeit in seinem leger, oder auch sonsten, als baldt er innen worden das man sich zu ime gewendett, dermaszen verschanzen laszen und sonsten in seinem vortheil gehalten, das man inen nirgendt angreiffen, noch ime ainigen abbruch hett thun könden. | |
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Ga naar margenoot+Ueber das hatt der feindt auch an allen örtten, bey verlust haab und gütter, leibs und lebens, verbieten laszen dasz man nicht allein keine proviandt in unser leger füren, sondern das auch niemandt in der gegent herumb da unser leger were oder vermuthlich hinkommen würde, weder in dörffern noch häusern bleyben, noch sonsten ichtwas darinnen lassen; das man auch ausz allen mühlen die eysen abschaffen und hinweg thun soltte, damit man nicht darinnen mahlen, und uns also die proviandt gentzlich möchtte entzogenn werden. Als nun mitler zeit das böse gewitter und die kalte winterzeit ye lenger ye weitter eingeriszen, und das kriegsvolck gesehen das ermelter herr Printz inen zu keinen winterlager (darumb sie dan etlich mal bey iren G. angesucht) verhelffen möchtte, das man auch keine proviandt bekommen, noch etwas an dem feindt erlangen kündte, haben sie ire G. ersucht und gebetten das sie wiederumb zurück über die Maasz uff teutschen boden gefüret und abgedancktt werden möchtten; daruf auch ire G. mit inen widerumb naher der Maasz zurück gezogen. Nachdeme aber ire G. weder bey Lüttig, noch sunsten anderswohe, den pasz über die Maasz hett bekommen künden, und der mangel an proviandt ye lenger ye gröszer worden, dero gestallt das sich das kriegsvolck lenger keines wegs behelffen oder erhalten künthe, als seindt ire Gn., dringender nott halben, verursacht worden iren zug von Lüttig stracks uf Franckreich zu nemen; gleichwoll mit dieser dem kriegsvolck beschehener vorgehender vertröstung, das ire Gn., so baldt sie daselbst hinkommen würden, inen solche wege vorschlagen woltten daran sie verhofflich ein gut gnügen haben soltten, und im fall der- | |
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Ga naar margenoot+selbige inen schon nicht gefellig oder annemlich sein würde, das doch ire Gn. mitt irem ratth, vorwissen und guttem willen, wie und welcher gestaltt der abzug am füglichsten geschehen möchte, handlen wollte. Mitlerweil haben die Franzosen bey mein hern dem Printzen angesucht und gebetten, dieweil dem Printzen von Condé der ufgerichte vertrag nicht were gehalten worden, sondern S.F.G. dermassen feindtlich zugesetztGa naar voetnoot(1) und gantz gefhärlicher weyse nachgetrachtet, das S.F.G. zur defension undt gegentwheer veruhrsacht wurden, das dan ire Gn. mit dero underhabenden kriegsvolck dahin handlen, damit sie sich hochermelten Printzen von Condé zu gutem wolten gebrauchen lassen, und demnach es inen, ferreGa naar voetnoot1 des wegs halben, unmöglich were die bestallungGa naar voetnoot(2) von dem Printzen von Condé so eylendts auffzubringen, so weren sie erbüttig und willig sich nicht allein gnugsam zu verschreiben, sondern auch etliche ausz inen persönlich einzustellen, den gantzen hauffen sechs wochen lang von dem iren zu behaltenGa naar voetnoot(3), im fall der von Condé irer nicht bedürfig oder sich mit inen nicht würde vergleichen können. Daruf dan mein herr der Printz nicht underlassen solches alles dem kriegsvolck der lengde nach vorzuhalten, und inen darneben zu gemueth zu füren was nicht allein den beträngten Christen in Brabandt und Franck- | |
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Ga naar margenoot+reich, sondern auch dem gantzen vatterlandt Teutscher Nation vor nachteil ervolgen würde wan der von Condé underliegen und ire Gn. unverrichter sachen würden abziehen mueszen.-Zum zweitten, das ire G. in gutter hofnung weren, da man in zeitten, ehe und zuvor des Königs von Franckreich bestelte Teutsche reutter hinein khemen, zur sachen thun und dieselbige mitt einem ernst angreiffen würde, das es verhofflich soviel esto balder zu einem leidlichen vertrag in Franckreich gelangen soltte; das auch ire Gn., vor's dritte, abermals gutte hoffnung tragen woltten dem kriegsvolck ire bezalung durch diesen weg etlicherr maszen soviel esto balder zu bekommen und herausz zu reiszen. So were auch, zum vierden, nicht geringe hoffnung zu haben, da der vertrag oberzelter maszen in Franckreich soltt gemacht und getroffen werden, das der herr Printz sich hernachmals soviel esto stercker wiederumb naher Brabandt begeben und daselbsten was fruchtbarlichers würde auszrichten mögen. Zum fünfften, wolten ire G. auch das kriegsvolck sonderlich ungern abziehen lassen, ehe und zuvor man gesehen und vernommen hett was der Kay. Mat. vorhabende legation und underhandlung zwischen beyden partheyen wircken, auszrichten und mit sich bringen wollte. Dieweil nun der hunger bey dem kriegsvolck fast grosz (dan inen in sechs gantzen wochen nichts zugefürt ist worden) und die geschwinde wintterliche zeitt und keltt teglichs überhandt genommen, auch das kriegsvolck an kleidern, sonderlich aber die knecht (mit gepürlicher reverentz zu vermelden) an schuhen, welche auch ohne das umb baar geltt in Franckreich schwerlich zu bekom- | |
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Ga naar margenoot+men, groszen mangel gelitten, haben sie sich zum theil etlicher maszen in handlung eingelaszen, doch gantz hefftig daruff getrungen das sie geltt entpfangen und in ein winterleger möchtenn gefürt werden. Es haben auch dieselbige, so sich erzeltter maszen erclertt, mit irer habender bestallung keins wegs wollen contentiren, noch settigen laszen, sondern haben begert, auch hefftig daruff getrungen, das man inen die Condische bestallung, welche beynahe noch so grosz ist, ufrichten wolle; etliche aber haben sich dahin erclerett, auch endlich daruff verharret, dasz sie keins wegs lenger zu dienen gemeint weren. Hieruf hatt hochgemelter herr Printz inen die sachen abermals mitt allerhandt erheblichen motiven, bedencken und ursachen zu gemüt gefürtt und an sie begertt, im fall sie ye abzuziehen bedacht, das sie als dan selbst mittel und wege, dardurch sie herausz zu kommen verhofften, vorschlagen woltten; dan ire G., soviel sie dero landt artt erfaren, wüsten sie bey itziger gelegenheitt ohne gefhar, schaden und nachteil sie nicht herausz zu bringen. - Was nun, gnediger Fürst und Herr, uf solch, des Printzen beschehen anhaltten, erinnern, vermahnen und zu hertzen führung, ferner ervolgt, darvon ist mir noch zur zeitt (dieweill ich gleich des andern tags darnach hab uf sein mueszen, und lenger nicht verziegen dörffen) nicht bewust, derhalben ich auch E.F.G. uf diszmal hiervon weitter nicht weisz zu schreiben. E.F.G. wil ich aber dinstlich nicht verhalten das gestrigs tags, baldt nach meiner ankunfft, meines schwagers, des Graven von Berge, diener einer alhie ankommen, welcher berichttett das er den 7ten dieszes monats ausz meins herrn des Printzen leger auszgezogen, und da | |
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Ga naar margenoot+ire G. damals mit irem kriegsvolck bey und umb Reusz herumb, hin und wieder uf den dörffern, und das Franzözisch kriegsvolck, so ire G. bey sich gehabt, in der vorstadt gelegen haben, und das ire Gn. itziger zeitt mitt proviandt zimlich versehen, das auch kurtz vor seinem, des obgem. dieners, abreysen, des Königs von Franckreichs bottschafft alda sey ankommen; was aber derselben werbung oder verrichtung gewesen seye, davon hat er keinen bericht geben können. Es werde auch gesagt das der von Condé mitt dem König ausz Franckreich ein treffen gethan und ime etlich volck sol abgeschlagen haben, und das die sache zwischen höchstermelten König und dem v. Condé in gutlicher tractation stehe. Obbemelter Bergischer diener bericht auch ferner dasz er under wegen nackendt auszgezogen und ime etliche brieve, so er bey sich gehabtt, seyen genommen worden. Nebenn dieszem soll E.F.G. auch ich ferner underthenigst nicht verhaltten das vor zweien tagen meiner diener einer von Brüszel (daselbst er seiner aigener geschefft halben zu thun gehabtt) alhie ankommen, welcher berichtett das er den eilfften dieses monats von Brüszel auszgeritten, und das bestendiglich dero örtt gesagt worden das Duca de Alba volgendts dinstags in ermelter stadtt Brüszel ankommen und des Printzen zu Hispanien exequiae oder begengnüsz gehaltten worden, das auch ermelter von Alba sein kriegsvolck hin und wieder in die stadtt hab vertheylen laszen, und das die persecutiones und vervolgungen in den Niederländen ja so geschwinde und hefftig, als sie vormals ye gewesen, sein sollen, das man auch in den Niederländen weder wenig noch viel | |
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Ga naar margenoot+von Duca de Alba oder dem hern Printzen sagen dörffe.... Datum Dillenberg, den 25 Decembris Ao 68.
Johan Grave zu Nassaw Catzenelnpogen. |
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