Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† No CCVI.a
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Ga naar margenoot+zu .... Herrn Landgraf Wilhelmen zu Hessen, verfügen, und S.L.... den gefärlichen und hochbeträngten zustande und unruhe nach aller lengde ausführen und erzelen wolle, darin diese Niederlände, der wahren und rechten relligion halben, nuhnmehr kommen und gerathen wehren, wie wolermelter unser vetter dieselben ainsthails selbs gesehen und erfahrenGa naar voetnoot(1), und vor sich nach aller notturft und wichtigheit wol wirdet auszuführen und zu erzelen wissen. Darumb wir auch S.L. zu mehrdern und volkomlichen bericht, alles dessen so sich bis anhero derhalben zugetragen und auch erst ahm letzern mahl zu Brüssel endtlich gehandlet und verabschied worden ist, glaubhafte abschrieften übersenden; und nachdem dan wir und diese lände in solche gefahr und noch sonder unser schuldt und verdiehnen, gefallen, so wehre an seine Landtgraf Wilhelms Liebe unser freundtliche, hochvleiszige und gantz diehnstliche bit, das uns S.L. in unsern höchsten notten und anliegen irem gutten und getreuen rath mitthailen, sich auch aus Christlicher liebe und treu der armen Christen in diesen länden soviel annehmen und uns zu verstendigen unbeschweret sein wolle, wessen wir uns doch inn diesen geschwinden leuften und gefärlichen practiken und zeitten verhalten sollen, damit wir doch nit gentzlich verlassen und verderbet, sondern | |
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Ga naar margenoot+durch guetter friedtliebender herren undt freundt gutten rath und unterhandelung, auch tröstliche hülf und beystandt, errettet, oder ja bis zu einer gemeinen christlichen reformation und vergleichung bey landen und leuthen, weibern und kindern, bleiben mögen. Dan dieweil in diesen länden vielerley religion aufstehen; nemblich, die Bäbstische, der Augspurgische Confession-verwanten, die Calvinische und wiedertäufferische, so ist hochlich zu besorgen das der Babst mit seinen adhaerenten bey der Kön. Mat und irer relligionverwanten zum vleissigsten anhalten werdeGa naar voetnoot(1), bissolang ire Mat diese lände mit aller gewalt und macht angreiffen und dieselbigen irer relligion wiederumb unterwerffen werde, wie dan solches aus viele anzeigungen, so albereit ins werck gestelt seindt und hien und wieder getrieben und practicirt werden, genugsamb und schainbarlich zu vermutten ist. Da es dahin gerathen solte das solche gefärliche anschlege ire fortgang gewinnen und diese lände erzeltermassen angrieffen werden solten, so geben wir S.L. freundtlichen zu bedencken, ob sie nicht zu verhüttung solcher practicken und vieler christlichen und unschuldigen bludvergiessens, vor radtsamb und guet ansehen das sich alle der wahren Religionverwante, Deutsche Chur-und-Für- | |
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Ga naar margenoot+sten, dieser armen lande und Christen so viel annehmen, das sie sich einer gemeinen Christlichen vorbith und ansehentlichen vorschrieft mit einander verglichen, die sie irer Mat gesambter handt zuschrieben, darin allerhandt statliche motieven und umbstende nach aller lengde und nottürft ausgefürt und anzaiget wurden was irer Mat selbst und diesen derselben länden vor gefahr und schaden endtstehen, auch was vor ein grosse weitterung in der gantzen Christenheit solches gebahren möchte. Wir verhoften gentzlich es solte solche stadtliche vorschrieft nicht ein geringes ansehen bey irer Mat gewinnen, und nit allein ir Mat zu viel einer bessern meynung bewegen, sondern auch vieler andern unruhigen leuthe gehaimbte stiftung und prackticen brechen und hindern. Da aber solches wieder unser hofnung enstehen und nichts fruchtbarlichs ausrichten würde, sondern solt je mit der gewalt fortgefahren und diese lände überzogen werden, so wehre abermahls unser gantz freundlich vleissig bitt, das uns seine Landgraf Wilhelms Liebe iren getrewen rath und guttdüncken freundlich mitthailen wolten, welcher gestalt, was massen und wie weit sich diese lände, der reinen religion halben, mit der kegenwehr wieder solchen gefährlichen überzugh einzulassen und sich demselbigen ohn verletzung irer privilegien und freiheiten, auch ayden und pflichten, wiederlegen könthen. Und im fall hochermelter Landgraf Wilhelm vor guet ansehen würde das diese sachen zuvorderst oder hernach an S.L. Hern Vatter auch gelangen solte, welchs dan unser Vetter Graf Ludwig an S.L. leichtlich vornehmen kan, so seindt wir unser theils auch wol zufrieden, und | |
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Ga naar margenoot+wollen hiemit unserm Vettern gebetten haben sich mi selben auch gutwilliglich zu erzaigen, und seiner, des alten Hern Lantgrafens Liebden, rath und guttdünken uf jeden punckten auch zu begehren und anzumercken. Nach solchem ist unser weitter freundlich bith das unser Vetter Graf Ludwig hochermelten Herrn Landtgraff Wilhelm, auch mitt S.L. rath und gutdüncken derselben herren vatter, in unserm nahmen ... bitten wolle: nachdem ... Graf Ludwig, fürters nach dem Hern Churf. und Herzogen zu Sachsen-Weimar, der bewusten handlungen halben, verreissen werden, das wir ... zum vleissigsten darumb gebeten haben, das I.L. unserm Vettern ein ansehenliche und vertraute person Ires Hofs, die wehre eines adelichen oder anderen herkommens, an die berürten örter zum Hern Churfürsten und Herzogen zu Sachsen-Weymar bey verordenen, damit die sachen allenthalben desto mehr ansehens haben und statlicher verrichtet werden könthen, ... wurden aber herr Landgraf Wilhelm oder S.L. Her Vatter dieser schickung ein bedencken tragen und sich darin beschweren, so wirdt doch unser Vetter, seine reise zuvorderst zum Herrn Churfürsten woll zu nehmen und ahm selbigen orth seine werbunge erstlich ohn unser erinnern wol zu vorrichten wissen. Da nuhn hochermelter Herr Churfürst ... vor guet ansehen würde das solches unser vorhaben fürters ahn den Herrn Hertzogen zu Sachsen-Weimar gelangen möchte, darumb dan S.L. vor allen dingen des Hern Churf. rath und gutdüncken underthenichlich begeren und volgen soll, so mag sich dan S.L. aufs förderlichste da dannen nach hochermelten Hern Hertzogen verfügen, | |
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Ga naar margenoot+und auch des ortes alle sachen nach inhalt der instruction und seinem besten verstandt, vernehmen und verrichten ..... Antorff ahm 16ten Septembris Ao 66. |
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