Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij* Lettre CLXX.
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Ga naar margenoot+tus fiunt extra urbem et diebus profestis tantum, ad vitandas seditiones, quod si diebus festis fierent, concurret infinita multitudo opificum et aliorum tenuiorum hominum. Cum convenimus, recipiuntur mulieres in medium. Ipsas mulieres undique cingunt viri pedites, qui et ipsi cinguntur ab equitibus. Interea vero dum habetur concio, equites et pedites praefecti urbis armati occupant vicina loca, et si quem videant insultantem, aut se petulanter gerentem ..... eum coercent, et diligentissime cavent ne quis tumultus exoriatur. Sub finem concionis colliguntur eleemosinae, quae statim distribuuntur in pauperes, qui magno numero occurrunt. Hi vero conventus plerumque fiunt sub dio; nam, cum templis careamus, non facile possumus invenire aedificium capax tantae multitudinis. Sed fiunt alii clandestini in variis locis urbis, ad quos confluunt, qui adhuc nolunt publice innotescere.’ Epist. secr. II, 155. Unser freundtlich dienst und wasz wir mehr liebs und gutts vermügen allzeit zuvor, wollgeborner freundt licher lieber Schwager undt Bruder, Es wundert uns gantz sehr und groszlich dasz wir nuhn in zweien monatten von E.L. khain schreiben entpfangen haben, so habenwir auch sunstet von Euer Liebe nichts eigentliches vernhommen das wir hetten abnhemen können wie es umb E.L. und Iren zustandt gelegen were; bitten derwegent gantz freundlich E.L. wollen unser nit so gahr vergeszen, sondern uns bissweilen mit Iren schreiben haimbsuchen und uns verstendigen laszen wie es derselben ahn leibs gesundtheit und sunstet allenthalben ergehet. Dan da es E.L. nach allem Iren willen zustunde, das gönten wir derselben getreulichen gerne und thäten uns deszen von herzen erfreuen. | |
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Ga naar margenoot+Wir und unsere freundtliche liebe Gemahl, sampt unserm Bruder Ludwigen und Schwestern, auch andern unsern guten herren undt freunden diszer orts, seindt noch Gott lob bey zimblicher leidlicher gesundheit. Sunst seint die hendell und leuffde in diszen landen noch zur zeitt so seltsamb und gefehrlich das wir nit ersehen können was sie vor einen ausgang gewinnen werden; dan es stehen allenthalben diesze lände durch und durch Predicanten uff und gewinnen einen groszen zulauff von volck. Alhier zu Antorff haben sie drey predicanten, zwen Niederländer und einen Welschen, die predigen etwan ein vierthaill meill wegs auszerhalb der Stadt uff einem sehr schönen und [grühnen] wasennGa naar voetnoot1, und kommen woll zu gemeinen tagen mehr als zwantzig oder dreissig thausent personen in die predigt, darunder auch vill gerüster man seint, mit langen und kurtzen röhren und knebellspieszen. Wie das nuhn der Kön. Matt. zue Hispaniën gefallen wirdet, das geben wir E.L. zu bedencken. Unser gnedige frauw die Hertzogin zue Parma Regentin hat uns anhero ghen Antorff abgefertigt dasz wir dieszen neurungen und andern weitterungen, so villeicht darausz endtstehen möchten, mit gutem rath und beschaidenheit vorkhommen solten. Nuhn hatten wir's albereitz so weit befürdert das mehr als die helft zu hausz solt pleiben und nicht in die predigt kommen sein, und were also zu hoffen geweszen das sich die versamblung mit der zeitt gar zertrennet und verloren hette. In deme so kompt ein geschrey ausz, das der droszart in Brabandt etliche Knecht ahnnehme und wolte sie also unversehens | |
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Ga naar margenoot+und unbewert von irem platz abtreiben lassenGa naar voetnoot(1), darausz dan dasz volck sovil desto mehr zusamen gelauffen und sich vil mehr mit rüstungen ergröszert und beszer versehen hatt. Und ob schon der drossart sich entschuldigt und antzaigt das er etliche angenhommen hab diejenigen zu straffen so vergangener zeit misbruchen, und mit den predigten nit zu thun haben, so will im doch das gemein volck nit trawen noch glauben, und lauffen je lengder je mehr und gerüster zusamen, das wir, wie vorbemelt, nicht woll wiszen können was noch zu letzen darausz werden würdet. Es ist auch sunstet alhier ein bestendiges gemein geschrey gewesen, das Hertzog Erich zu Braunschweigh etliche reutter und knechte ahnnhemen lasz und sie wieder diesze lände gebrauchen wolle, und wiewoll das gemein volck viell darvon sagt und es auch vor glaubwürdig hält, so können wir's doch nit glauben, hoffen auch es werde nichts daran sein und müszen's also der zeitt beuelhen. Sonst wiszen wir E.L. dismals besonders nichts zu schreiben; was sich aber weitters zutragen und wir her- | |
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Ga naar margenoot+nachmals vernhemen werden, das wollen wir E.L. jederzeitt freundlichen gerne mitthailen und bitten E.L. die wolle sich kegent uns auch also verhalten; hiermit wollen wir E.L. Gott dem Almechtigen in gesundheit lange zeit zu erhalten bevelhen. Datum Antorff ahm 27ten Julij Ao. 66.
E.L. Dienstwilliger Bruder,
Wilhelm Printz zu Uranien. |
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