Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome I 1552-1565
(1841)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij* Lettre LXXV.
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Ga naar margenoot+denckhen, nachdem die sachen sehr wichtig und grosz, auch vieler leuthe hilff und bedenckensz erfördert, dasz E.L. in der sachen, nit allein s.G., sondern auch vornemblich desz Churfürstenn zu Sachsen, deszgleichen desz Pfaltzgraven Churfürsten und des Herzogen von Wirtenbergsz vertreulichen rath, wo nit schrifftlich, doch durch Iren bruder Grave Ludwigen, mündtlich hetten fördern und bitten lassen. Unnsz aber siehet der handel dermassen an, dasz er, entwedder E.L. von dem Rotenhuet zugeschoben wirdt, oder aber dasz villeicht der Papst ein hoffnung hat mit E.L. fürstenthumb einen seiner vettern reich zuvorsennGa naar voetnoot1 und dasz mann E.L. gern ann's ledder wehre. Darumb wehre unser einfältig bedencken, E.L. hetten ihme, dem Papst, zur antwort geben, er wuszte selbst inn wasz confusion, von wegen der zweyspaltigen religion, nicht allein E.L. arm Fürstenthumb, sondern dasz ganze Khünigreich Franckreich und dartzu desz Papsts eigen landtschafft, so er in demselben Khünigreich liegen hat, jetzt ein zeit jahr hero gestanden und noch dasz auch solcher zanckh nit allein bey den verbis plieben, sondern auch dermassen ad verbera gerathen, dasz nicht allein unsicher, sondern auch schier unmüglich gewesen wehre, dasz E.L. in einer guten zeit gewisse potschafft hett von denselben länden mögen bekommen; zu geschweigen dasz E.L. sich eigener person dahin hett mögen verfuegen und denen dingen wie gebürlich, ordnung und mass geben können; darumb hetten E.L. von den dingen weitter kein sondern, alsz wasz von ihme, dem Papst, E.L. gelangt, bericht. Nachdem aber vor augen dasz der reli- | |
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Ga naar margenoot+gion so weit eingewurtzelt, dasz auch die Key. Mat solche lehr in iren eigenen erbländen, darbey sij stetig residiren, nicht allein nicht können erwehren, sondern auch inn vielen irer Mat erbländen und stetten öffentlich zulassen und gestatten muessen, zudem dasz auch der Khünig von Franckreich selbst, alsz under dessen bezirk E.L. fürstenthumb gelegen, solche lehr in seinem Khünigreich, wie hartt er sich'sz auch understanden, nit khan erwehren, sondern öffentlich gestatten muesz, wie dann auch er, der Papst, in seiner statt und lantschafft Avignon, solche religion nit könte noch heutigsz tags erwehren, sondern getrungen wurde zu toleriren und zu leiden; dasz dann er, der Papst, gedenckhen wolte wie E.L., alsz der gegen solchen grossen potentatten zu vergleichen, vor nichts zu achten wehre, müglich sein könte solche dinge zu wehren oder zu hindern, sonderlich in denen länden, da allenthalben zircksweisz herumb diejenigen angrentzen, so diesser religion zugethan und an denen örtten, die von E.L. so weit entlegen, unnd da E.L. eigner person selbst nit beywohnen könten. Und dasz darumb er, der Papst, E.L. unmügliche dingen nit ufflegen, oder umb dero dingen willen, die E.L. zu wenden unnmüglich, E.L. schaden zufuegen oder zuschrieben, und dardurch E.L. ursach geben wolten, uff gegenmittel, die seinem stuel nit zum besten gereichen möchten, zu dencken. Simili modo könten E.L. mutatis mutandis an Khünig vonn Hispaníen, alsz dem LehenhernGa naar voetnoot(1), auch lassen | |
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Ga naar margenoot+gelangen; mit underthenigster bitt, sein Khü. Mat wolten E.L. bey dem Iren gnedigst schützen und dem Papst nit gestatten E.L. desz Iren zu berauben und seine verwanten damit reich zu machen. Nichtz desto weniger aber ist darneben unsersz herrn vatters rath, dasz E.L. derselbigen Irer landtschafft Oranien inn guter acht haben und Ire vestenung darinnen wol lassen wahren und darneben verhueten dasz ausz Irem länden niemants von den paptischen vergwaltigt oder beleidigt werde. Also könte weder der Papst, noch kein mensch auff erden E.L. mit der that zuzusetzen einiche rechtmessiger ursach zufuegen. Wo auch E.L. vor gut ansehe, dieweill solch E.L. fürstenthumb im bezirck desz Khünigreichsz Franckreich gelegen, dasz der Khünig zu Franckreich zu ersuchen und zu bitten sein solte, dasz sein Khü. Mat solche E.L. landschafft vor unbillichem gewalt desz Papsts beschützen wolte; so mögen solchsz E.L. unserm herrn vatter oder unsz vertreulich zu erkhennen geben, auch uff wasz weisz und form esz E.L. gefellig dasz mann'sz an Khünig zu Franckreich gelangen lassen sollte. So wollen s.G. bey Pfaltz und Wirtenbergh, deszgleichen beim Churfürsten zu Sachsen, die freundtliche befürderung thun, dasz solchsz nach E.L. gefallen, entweder durch ein vertreuliche schickung oder schrifft, an Khünig von Franckreich zum treulichsten bracht werden soll; doch muessen, da E.L. solcher weg gefellig, dieselbig beim Churfürsten zu SachsenGa naar voetnoot(1), alsz der E.L. gemahl zum nechsten verwant, auch mit vleisz selbst anhalten, dasz s.L. neben den andern | |
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Ga naar margenoot+Fürsten auch mit schicken wolte.... Datum Blanckenstein, am 3 Martij Ao 1564. E.L. gutwilliger Bruder, Wilhelm L.z. Hessen. Dem.. Printzen zu Uranien. Armenteros (p. 170) étoit de retour depuis le 20 février, avec injonction aux Seigneurs de rentrer incontinent au Conseil (voyez la Lettre 80). Granvelle écrit le 5 mars à l'Empereur: ‘....Les Seigneurs se sont plainctz de la lettre du Roy à Mad. la Duchesse nostre Gouvernante, laquelle a faict tout le bon office qu'elle a peu, suyvant les lettres de sa M, pour les attirer à ce qu'est de raison; mais ilz se sont résoluz à non se vouloir déterminer sur ce qu'ilz avoyent à faire sur les dictes lettres que préalablement ilz n'en communiquent avec les aultres avec lesquelz ilz avoyent prins la résolution de ce qu'ilz ont escript à sa M. L'on ne sçait encoires à quoy ilz viendront, Dieu doint que ce soit à ce que leur convient plus, et au bien, repoz, seurté, et pacification de ces pays.’ (MS. B. Gr. xi. 128). |
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