E. du Perron
aan
K. Mann
Parijs, 20 april 1934
Sehr geehrter Herr Mann!Ga naar voetnoot1.
Das Artikelchen des Herrn DefresneGa naar voetnoot2. ist für die Mentalität einer gewissen Sorte Amsterdamer Künstler so enthüllend, dass Sie wirklich Unrecht hätten, es Ihren Lesern vorzuenthalten. Für das warme Interesse, mit dem dieser Herr Ihre Holland-Nummer gelesen hat, freut es mich vor alleen, dass er selber darin genannt ist; Sie finden ihn auf Seite 425 in dem Theater-Artikel von Henrik ScholteGa naar voetnoot3. als ‘einen mittelmässigen Autor, der sich zu einem erstklassigen Regisseur entwickelte’. Das ist so eine von den Karrieren, die jemanden davon abhalten kann, genauer zu lesen.
Die Neugierde dieses Herrn hätte übrigens in den ersten Zeilen meines literarischen Briefes entdecken können, dass es nicht meine Absicht war, eine vollständige Übersicht zu geben and sicher nicht, eine Parade von Berühmtheiten zu montieren, wie es vielleicht mehr in seiner Kompetenz gelegen hätte; dass ich vielmehr die ältere Literatur nur behandelt habe, um die Situation für Ausländer deutlicher zu machen, and dass mein Vorsatz im übrigen war, mein eigene literarische Generation darzustellen, zu der weder J.W.F. Werumeus Buning noch Victor E. van Vriesland gehören. Ich habe die Dichtergruppe, der diese beiden sowohl nach Alter als nach Talent zuzurechnen sind, nicht als Ganzes Dargestellt, sondern nur im Vorubergehen den genannt, der ohne Zweifel der bedeutendste ist: A. Roland Holst. Andernfalls würde ich nicht nur J.W.F. Werumeus Buning genannt haben sondern auch Geerten Gossaert, J.C. Bloem and Jan van Nijlen: Dichter, die ich samt und sonders für genau so bedeutend halte wie J.W.F. Werumeus Buning, auch wenn Herr Defresne es mir noch so sehr verübeln sollte.
Was die Bedeutung betrifft, die ich dem Werke J.W.F. Werumeus Buning's zuerkenne, verweise ich Herrn Defresne auf meinem Artikel über diesen Dichter im ‘Forum’ April 1933.Ga naar voetnoot4. Er möge mit den Angaben, die er in diesem Artikel finden kann, statt meiner ‘den Fehler korrigieren’; womit ich gleichzeitig die ‘unumwundene Mitteilung’ mache, dass ich ihn, Herrn Defresne, sei es als Autor oder Regisseur - genau wie er das selber am liebsten hat, - an ‘Redaktionen ernsthafter Zeitschriften’ stets mit Liebe empfehle.
E. Du Perron