Gedichten(1850)–Johan Michael Dautzenberg– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [pagina 126] [p. 126] Unser Stammbaum. Es steht ein Baum in Hermanns Wald - Im liederseel'gen Aufenthalt, - Der rauscht und braust und mannigfalt Den Wanderer entzückt, Und von der Donau fernem Rand Bis an der Nordsee wühlgen Strand Befchattet er ein herrlich Land Von Blum und Frucht geschmückt. Der Baum hat einen Riefenstamm, Den Fluthen ift er felbft ein Damm, Auch schreckt ihn nicht des Himmels Flamm', Noch tausendjähr'ger Sturm; Er hebt sich aus der Zeiten Nacht, Entfaltend, stets mit neuer Macht, Des junges Laubes Zauberpracht, Trotz Raup' und Wurzelwurm. Besingt den Baum im Lenzeslied, Eu'r Stammbaum ist es, wie Ihr's rieth't Gepflanzt im freien Sprachgebiet; Dankt Gott der Euch ihn gab. Hoch lebe Deutfchlands Eichenbaum Mit seinem weiten Schattensaum, Träumt unter ihm den Lebenstraum, Findt unter ihm Eu'r Grab! Vorige Volgende