Nr. 88
Drei Strophen einer Liebesklage, von einer Hand eingetragen, die auch oben bei D 84 und 85 auftaucht. Folgende weiteren Varianten aus dem 16. Jh. sind bekannt: 1. Fl. Bl. Berl. Yd 7801.8 (nach 1500), s. Brednich, Liedpublizistik Nr. 406 (5:7 mit Wiederholung der beiden letzten Zeilen). Abschrift von Frhr. v. Meusebach in der Hs. Mgq 708, Nr. 5. - 2. Flugschr. Zwickau XXX.V. 20.26 (Erfurt: Zum Schwartzen Horn, 1529) (7:7). - 3. Flugschr. UB Basel, Sar. 151.37 (Bern: Sam. Apiarius) (7:7). - 4. Pal. 343, Nr. 18 (7:7). - 5. Berl. Ldhs. Mgf 753 (1575), Nr. 148, s.A. Kopp in AfdStdnSprLit 112 (1904) S. 7 f. (6:7).
D 88 bewahrt von den sieben Strophen der übrigen Tradition nur einen Teil, denselben jedoch in einem sprachlich guten Zustand. Einige Einflüsse des Ndt. auf das ursprünglich hd. Lied sind evident (tho, verlaten, gegeven etc.). Ein Unterschied zu den Konkordanzen besteht darin, daß das Lied in unserer Hs. einer Frau in den Mund gelegt ist, jedoch ist diese Umgestaltung offensichtlich nur unvollkommen durchgeführt (4 die, 7 ir, 11 die!). Die drei Strophen von D entsprechen Str. I, III und II der übrigen Tradition.
Die beiden NS waren sonst nicht nachweisbar.