Nr. 49
Die Schreiberin Kattryn von Battenborch, eine Base der gleichnamigen Besitzerin des Stammbuches, war mit 8 Liedern über 12 Jahre am Zustandekommen der Sammlung wesentlich beteiligt. Sie überliefert uns hier bei ihrem Besuch auf Hönnepel im Jahre 1550 drei Strophen einer Liebesklage, die ihrem Ursprung nach noch dem 15. Jh. angehört. Im Ldb. des Hartmann Schedel, München ca. 1461-65 (Cgm 810, Bl. 154), steht eine 13strophige Fassung; 12 Strophen sind gedruckt bei K. Frommann, Das Münchener Ldb., in: ZsfdPh 15 (1883) S. 117-119 (daraus drei Strophen mit einer Melodie aus einer Kontrafraktur in der Dresdener Ldhs. Cod. 53 wiederholt bei E.-B. Nr. 463). Vom Weiterleben des Liedes im 16. Jh. zeugte bisher nur eine dreistrophige Fassung im Ldb. des Adrian van Velen 1583, Nr. 37 (mir nicht zugänglich). Sonst beweisen nur noch eine Reihe geistlicher Kontrafrakturen die einstige Bekanntheit des weltlichen Liedes, das so selten aufgezeichnet wurde: vgl. H. Knaust, Gassenhawer, Frankfurt a.M. 1571, Nr. 38, Hennig Nr. 50 und 156 usw. - Lochamer-Ldb. Nr. 5 Ellend du hast mich umbfangen ist ein anderes Lied.
D 49 in der üblichen Mischmundart und verwilderter Schreibweise bewahrt in den ersten beiden Strophen den Bestand der Strophen I und III bei Schedel einschließlich der ursprünglichen Reimbildung recht getreu. Der Binnenreim in Z. 7 des