Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermdNr. 105aant.Das hohe liedGa naar voetnoot1 des allerweisten Kuͤnigs SolomonisGa naar margenoot+
van wort zu wort uff die weis des gesangs gestelt:
Ich habs gewacht
Darin die h. kirche oder glaubege siel iren brutgam
Christum (nach langen suchen betroffen) mit
großer liebe angreifft und spricht:
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Cap. 1I.
NuGa naar voetnoot2 Er lang mir her sein muͤntlin rot,
Lieblicher sein dein bruͤste,
vil uber wein, und salbe gut,
Ruchen sie allersuste
5[regelnummer]
Gleich usgegossen salb rucht fein.
So suͤs dein nam ist. Die metlin
Darumb dich hant geliebet.
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II.
Zihe mich zu dir, so lauffen wir
In geruche deiner salben.
10[regelnummer]
Der Kuͤng in sein gemach mich fuͤrt,
In dir wir allenthalben
Fro werden und nachtrachtend sein,
Mer deiner liebe dan dem wein,
Dich lieben die gerechten.
III.
15[regelnummer]
Jerusalemische toͤchtren gar,
Brun bin ich, aber schone,
Gelych den huͤtten zu Cedar,
Die tapet Solomone.
Anschouwet nit, das ich bin brun,
20[regelnummer]
wan mich entferbet hat die Sonn,
drumb dorfft ir mich nit lastren.
Dan myner mutter soͤne al
hant weder mich gestritten
und mich gesetz (nach irem g'fal)
25[regelnummer]
Im wyngart, den zu hütten.
Mein wyngart hab ich nit verwart;
zeig mir, den liebt mein sele zart,
Wa du zu weiden farest.
V.
Mein hertzfrund zeig mir, wa dein schlaff
30[regelnummer]
zu mittag wurt gehalten,
Daz ich nach deiner gesellen schaff
Nit irre ungestalte,
Dan dyn gesellen dich lieben nit.
Dan reitzen mich zu andre sit
35[regelnummer]
Ga naar margenoot+ und sprechenn: hie ist Christus.
Der Brutgam
VI.
Du schoͤnest weib, kendstu nit dich?
folg deiner schaff fußtritten
wend dyne geitzlin fleissiglich
fast by der hirten huͤtten.
40[regelnummer]
Hertzlieb ich dich vergleichet hon
Meinem reisigen zuge schon
An Pharaonis waͤgen.
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VII.
Dein wangen seind gezierd und schon
Geleich ein ryn turdeldube.
45[regelnummer]
Dein halß man wol vergleichen kan
by eym halßband und schrube.
Ich wil dir samt den fruͤnden myn
Bereyden guldne spangen fyn,
Geziert met silvren poͤcklinGa naar voetnoot3.
Die Brut
VIII.
50[regelnummer]
Do im bedGa naar voetnoot4 ist der Kuͤnig myn,
Myn Nardus ruchet schone.
Myn frund ist eyns Mirrhen buslin,
wurt zwuschen mein bruͤst wonen.
Er ist mir von Cypren druiffGa naar margenoot+
55[regelnummer]
(Welchs gesmack ist in dem meisten loff),
Von Wengarden zu Engaddi.
Der Brutgam
IX.
Sihe du bist schone, myn frundin,
In dugend bistu schone.
Dyn ougen gleich den duben syn
60[regelnummer]
Eynfeldig unde frone.
Die Brut
X.
Sihe myn frunt, du bist schon, lieblich;
Mit Blumen ists unß Bet zugricht,
unß taffelwerck syn Cedren,
Und unsre belckGa naar voetnoot5 Cypressen.
End des ersten cap.Ga naar voetnoot6 |
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