Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermd
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Nr. 2aant.Frolich so willen wyr singen
wol hewt zu diser frist
wol von dem kuͤnnig aus Ungern,
der unschuldich gestorben ist.
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Er war bey zweyntzig jaren
Ein kuͤnnig im Ungerlandt,
Er war von Edlem stamme,
kuͤnnig Ludwig war sein name,
Ein kuͤnnig in Ungern und Behemer landt.
II.
10[regelnummer]
Ihm warGa naar voetnoot1 kurtzlich verheyrat
ein Junckfrewlein was hoichgeboren
Von keyserlichem stamme,
Das thet den Ungeren zorn.
Man saumet sich nit lange,
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man furet sie in das landt;
Das gab man sie zusamen,
Maria was yr namen,
yr lob sthet weyt erkant.
III.
Die zwey lebten in frewden
20[regelnummer]
Bis in das funffte iar
In freuntschafft und in Eeren,
das thet den Ungeren zorn.
Die Behem und die Teutschen,
die fiengen vil kurtzweil an,
25[regelnummer]
Das wolten die Ungern nit leyden,
wolten ihren kuͤnnig vertreiben,
sye halffn yhm kurtzlich aus dem landt.
IV.[regelnummer]
Eyner heyst der Janus Weyda,
der was dem kuͤnnig gram;
30[regelnummer]
Dem Turcken thet er schreiben
solt ihm hulff vnd beystandt thuon,
Dem kunnig zu vertreiben,
yhm helffen unter die kron;
darnach wolt er yhm geben
35[regelnummer]
bey allem seinen leben
Den Tribut wol aus dem landt.
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V.
Der Turck saumet sich nit lange,
er zog wol in das feldt;
met hundert mal tausent mannen
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kam er in das Ungerlandt.
Kriechisch Weyssenburg wart ubergeben,
Stadt, schlosser und die Landt,
Die bisschoff und prelaten
haben yren kunnig verraten,
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Ist ymmer und ewig ein schandt.
VI.
Es gehet gegen dissem summer,
gegen diser summer zeit,
Die puͤchsen hort man prummen
ym Ungerlandt so wyt.
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Stet, schlosser warn eingenommen,
darzu Petro Woradey;
das wolten die Ungern rechen,
wolten mit den Turcken fechten,
sye waren frolich bey dem weyn.
VII.
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Die Ungeren saumpten sich nit langeGa naar margenoot+
sie zogen wol in das feldt;
Ein wagenburg thetten schliessen,
auffschlugen sie yre gezelt,
dy machten einen hauffen,
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yren kunnig zu foderst daran;
yren kunnig theten sie verkauffen,
er mocht yhn nit entlauffen,
kunnig Ludwig der junge kuͤne man.
VIII.
Die schlacht, die was verloren,
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einer heist der Thumer Paul,
Der Turck hat yhm geschoren
ein plat ist nit zu smal.
graeff Jorg der wardt sein innenGa naar voetnoot2,
Ders kunigs oberster war,
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aus dem feldt thet er entrinnen,
in der Thonau thet er swimmen,
also empfieng er sein lon.
in gottes gewalt haff ich es gestalt,
Got hat gefuecht das myr genuecht.
B. v. Brederode |
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