II
Ich zweifle nicht daran, dass einmal in der Zukunft grosse tônende rhytmische Gebâude, tausendfach gespannt und gestreckt durch die Entwickelung der inneren Abstraktion der Musik, eine hôhere elektrische Spannung austrahlen werden, als wir es uns heute vorstellen kônnen. Und es ist môglich dass diese Tône gar nicht dieselben sein werden, die wir heute ‘musikalische Wellen’ nennen. Es ist sogar môglich, dass diese Töne durch das Schlagen von grossen Holz- und Stahlstücken hervorgebracht werden. Aber dies wird nur eine Nebenerscheinung sein im Vergleich zu der Abstraktion im Zeitraum, die das wichtisgte Problem der Zukunftsmusik ist...und zufâllig, für eine Woche und manchmal anhaltender, das grosse Problem der Musik der Vergangenheit war...vielleicht das einzige grosse Problem. Die einzigen Mânner, die wir heute Meister nennen, waren die, die es zustande brachten, ihre Werke zu irgendeiner festen Form zu gestalten. Die Meister der Melodie und der Harmonie sind im Aussterben begriffen Ihre Projektionen in den Raum mochten hübsch und neuartig sein für die Zeit in der sie geschrieben wurden...Neuartigkeit hat einen gewissen Wert.
Die bleibenden Meister, wie Mozart und Bach, beschâftigten sich nicht mit oberflâchlicher Schônheit...oder wie wir es heute tun...mit oberflâchlicher Hâsslichkeit, aber mit Form. Form in der Musik ist ZEIT.
Deshalb, wie jedes Beispiel der Vergangenheit zeigt, kann eine grosszügigere Entwickelung in der Musik, nur durch die Konzentration an Zeit kommen.