De Stijl 2 1921-1932
(1968)– [tijdschrift] Stijl, De– Auteursrechtelijk beschermdL. Moholy-Nagy
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Apparate (Mittel) auch zu produktiven Zwecken zu erweitern. Das erfordert eine eingehende Prüfung auf Grund folgender Fragen: Wozu dient dieser Apparat (Mittel)? Wir wenden diese Fragen auf einige Beispiele an: Grammophon; Photographie: Einzelbild (Stehbild), Film. Grammophon. Das Grammophon hatte bisher die Aufgabe, bereits vorhandene akustische Erscheinungen zu reproduzieren. Die zu reproduzierenden Tonschwingungen wurden mittels einer Nadel in eine Wachsplatte geritzt und dann mit Hilfe eines Mikrophons wieder in Ton umgesetzt. Eine Erweiterung des Apparates zu produktiven Zwecken könnte so geschenen, daß die ohne mechanische Außenwirkung durch den Menschen selbst in die Wachsplatte eingezeichneten Ritzen bei der Wiedergabe eine solche Schallwirkung ergeben, welche ohne neue Instrumente und ohne Orchester eine fundamentale Erneuerung in der Tonerzeugung (neue, noch nicht existierende Töne und Tonbeziehungen), in dem Komponieren und in der Musikvorstellung bedeuten. Die Grundbedingung zu dieser Arbeit ist eine experimentell-laboratorische: Die genaue Prüfung der durch verschiedene Schalle hervorgerufenen Arten (Länge, Breite, Tiefe usw.) von Ritzen; Prüfung der selbst hergestellten Ritzen; und endlich mechano-technische Versuche für die Vervollkommnung der Ritzen-Handschrift. (Eventuell auf mechanischem Wege Verkleinerung großer Ritzschriftplatten.) Photographie. Der photographische Apparat hält Lichterscheinungen mittels der an der Rückwand der Kamera befindlichen Bromsilberplatte fest. Wir haben bisher diese Tätigkeit des Apparates nur in sekundärem Sinne verwendet: zum Festhalten (Reproduzieren) einzelner Objekte, wie sie das Licht reflektierten oder absorbierten. Wenn wir die Umwertung hier auch vollführen, müssen wir die Lichtempfindlichkeit der Bromsilberplatte dazu benutzen, die von uns mit Spiegel- oder Linsenvorrichtungen usw. gestalteten Lichterscheinungen (Lichtspielmomente) zu empfangen und zu fixieren. Hierzu sind auch viele Experimente notwendig. Die teleskopischen Gestirnaufnahmen, die Röntgenaufnahmen waren interessante Vorstufen. Film. Bewegungsbeziehungen der Lichtprojektionen. Sie werden erreicht durch Nacheinanderreihung von fixierten Teilbewegungen. Die bisherige Filmpraxis beschränkte sich haupfsächlich auf die Reproduktion dramatischer Handlungen. Zweifellos gibt es auf dem Gebiet des Films eine ganze Reihe wichtiger Arbeiten; teilweise wissenschaftlicher Art (Dynamik verschiedener Bewegungen: Mensch, Tier, Stadt usw.; Beobachtungen verschiedener Art: funktionelle, chemische usw.; drahtlos projizierte Filmzeitung usw.), teilweise der Ausbau der Reproduktion selbst nach konstruktivem Standpunkt, aber die Hauptaufgabe ist die Gestaltung der Bewegung an sich. Daß diese nicht ohne ein selbstgeschaffenes Formspiel als Bewegungsträger vorgehen kann, ist selbstverständlich. Naive Versuche waren zu dieser Entwicklung die Tricktischarbeiten (Reklame). Viel entwickelter sind die Arbeiten von Ruttmann und das ClaviluxGa naar voetnoot1 von Th. Wilfred, welche die Bewegung aber als ungegenständliche dramatische Handlung gaben (Abstraktionen oder Stilisierungen von erotischen oder Naturereignissen), allerdings mit dem Versuch, das farbige Bild einzuschalten. Die bisher vollkommensten Arbeiten sind von Eggeling-Richter, wo statt der dramatischen Handlung schon ein selbstgeschaffenes Formspiel auftritt, wenn auch noch zum Schaden der Bewegungsgestaltung. Denn Bewegung wird hier nicht rein gestaltet, sondern die überbetonte Formentwicklung absorbiert fast alle Bewegungskräfte. Der weitere Weg ist hier die Gestaltung der Bewegung im Raume ohne Anlehnung an eine direkte Formentwicklung. | |
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MOHOLY-NAGY (HONGARIJE)
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