verloren geht und daß einer der beiden Termini nicht zur Bezeichnung der gesamten niederländischen Literatur verwendet wird.
3. Die Unterzeichneten erkennen das Recht der deutschen Instanzen, und namentlich der deutschen Verleger an, selbständig über die Bezeichnung der Literatur aus dem niederländischen Sprachraum zu entscheiden. Die Punkte 1 und 2 sind mithin ausschließlich als Aufklärung über die sprachliche Lage im niederländischen Sprachraum anzusehen.
4. Die Unterzeichneten lehnen aber aufs entschiedenste die Darstellung der niederländischen Sprachverhältnisse ab, die Georg Hermanowski im oben zitierten Abschnitt seines Aufsatzes gibt. Es ist vom wissenschaftlichen Standpunkt aus nicht stichhaltig und irreführend zu behaupten, in Flandern werde eine Sprache gesprochen, die sich von der niederländischen Hochsprache, wie sie in Holland gesprochen wird, genauso unterscheidet wie etwa das Afrikaans. Auch die Behauptung, das Afrikaans sei wie das Flämische eine Sprachform des Niederländischen, ist angesichts der Entwicklung des Afrikaans zu einer selbständigen germanischen Sprache nicht haltbar.
Es gibt weder eine ‘flämische’, noch eine ‘holländische’ Sprache; es gibt nur eine niederländische Sprache, die als verbindliche Hochsprache gilt, in Flandern genauso wie in den Niederlanden, selbstverständlich mit Schattierungen, wie sie in jeder Sprache, auch der deutschen, vorkommen. Die Unterschiede in Aussprache, Wortschatz und Syntax zwischen holländischen und flämischen Niederländisch-Sprechenden sind bestimmt nich größer als die sprachlichen Unterschiede zwischen dem Wiener und dem Hamburger. Es ginge nicht an, angesichts dieser Schattierungen von einer abweichenden Sprachform zu sprechen. Die Unterzeichneten müssen die Darstellung des Herrn Hermanowski daher als unhaltbar und unsachverständig ablehnen.
Prof. Dr. J. Aerts, Universität Löwen |
Prof. Dr. W.J.M.A. Asselbergs, Universität Nimwegen |
Prof. Dr. B. van den Berg, Universität Utrecht |
Prof. Dr. W.J.H. Caron, Freie Universität Amsterdam |
Prof. Dr. A. van Elslander, Universität Gent |
Prof. Dr. G.A. van Es, Universität Groningen |
Prof. H.A. Gomperts, Universität Leiden |
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