Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 136v] [fol. 136v] [Groeß liebt hat mhir vmbfangen] 1. Groeß liebt hat mhir vmbfangen, hertz alderliebste mein, nach ihr sthaet mein verlangenn whan eß nhůie kůndt gesein, frůntlich mit ihr zů schertzen, Das wher der wille mein, ich bein ihr holt ihm hertzen Darůmb tragh ich groess schmerzen, wol ihnn dem hertzen meinn. 2. Ich gingh mir ein mhal spatzheren Důrch einen gronen waldt Dhar hůirdt ich vogelin klinckeleren, sei singen Jůngh vnd aldt ich hůirdt sei voer anderen allen die hertzalderliebste mein, sei sangh mit hellem schallen noch dhet sei mhir besser gefallen Dann andern waltvogelein 3. Nhui singh důrch des leben gots gůden, hertz alderliebste mein Das dich der liebe gott wil behůdn die ich mit treůen mein die ich mit treůen mein Das weis der liebe gott, sei ist ein Jůnghfraůe reine wher ich bei ihr alleinen, mein traůren mogt ich wol lhan. [Folio 137r] [fol. 137r] 4. Es gehet gegen Deses neůes ihar gegen dese frolige zeit, was dreit sei off ihrem gellen kraůs haer ein krentzlein wol bereidt, Das krentzlein ist bewonden mit blomlein verges meiner nicht, mogt mir das krentzlein werden, nicht besser mogt ich begeren, von der hertz alde[rlie]bste mein. 5. Diß lidtlein sei dhir gesůngen, adde zů goth nacht gott straff alle falsche zůngen die vns beiden haffen veracht, ghar schon ist sei gezeret Die hertzalderlibste mein, sei hat ein frůntlich wesen, Darůmb hab ich sei aůserlesen fůir anderen Jůngfreůelin fein. Vorige Volgende