Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 109v] [fol. 109v] [Friesch vnd Froelich so willenn wir singenn] 1. Friesch vnd Froelich so willenn wir singenn, Woll gegenn diesen koelen[n] Mey Wenn sich die bloemlein thůen springen So hat es mein trawren ein endt vnmůedt den ich trage den trage ich so heimlich, Noch meiner hertzallerliebsten Darnach so verlanget mich. 2. Mein hertz is mir důrchzoegenn důrchwůndt bis vf den grůndt Wilsdů dich hertzliebgen erkennenn, Beůdt mir deinenn roetenn můndt, Bey dir so were ich gerne das magh sich leyder nicht sein, Dein frůntlich angesichte, das erfrewet das iůnge hertze mein. [Folio 110r] [fol. 110r] 3. Wilstü dich hertzliebgenn erkennenn, vnnd machenn mir einenn krantz, Darahnn soltů mir setzen, Siebenn roesgens vnnd die gar gantz wie ich sey dir werde nennenn So gar ohn vnderscheidt, wilstů dich hertzliebgen erkennen, mein hertz das wer dir bereidt. 4. Trewe, lieb, vnd darzu stedigkeit, das seindt es der Roeselein drey, Wie lenger wie lieber vergis nicht meiner, das steht so nach darbey Das dů aůff dieser erdenn, Keinenn lieber wils han, Das seindt es der Roeselein wol siebenn, mocht ich ir ein krentzlein traegenn. [Folio 110v] [fol. 110v] 5. Jch weiß mir ein kraůt heischt Abelaenn Solstů mir laessen stahnn, Solt mich ein Falscher Chleffer beleidigenn, das leiden kem in ahn Jch wůnschenn im das leide[n]n vnnd nimmer kein gůtt zů geschehen, verblindenn ihm beide sein aůgenn, so sehet er nimmer nicht mehr. 6. Wer ist der vns dis liedtlein gdichtet, von newn gsůngenn hat, das hat gethaen ein Stůdente gůt zů Důsseldorpf in der Stadt, Er hat es gantz wol gesůngenn, aůs frischen vnd froelichen gmůet Got schendt alle falsche zůngenn, Got bhůt mir das Jůnge blůet. Vorige Volgende