Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 95v] [fol. 95v] [Mir ist ein Feines medtlein] 1. Mir ist ein Feines medtlein, Gefallenn inn meinen sinn, Ach Gott solt ich ihr diener sein mein trawren wer dahin, Gein dagh vnnd nacht hab ich gein rawe, Das schaft ihr schoenn gestaltt, Jch weis nicht, wie ich im wyderthůe, meinn feins lieb macht mich alt. 2. Dem medlein ich gernn dienenn will, Wen ich mit foegen kůnte Darůmb hab ich der Nieder vill, das mirs nit werdt vergůnt, Jch hof sey solts erfahren baldt wie ichs so trewlich meindt, Aůf erden ichs mir nit wůnschenn wolt, den sein bey ir alleine. [Folio 96r] [fol. 96r] 3. Dem metdlein ich mein traw versprach, Zů ehrenn vnnd anders nicht, Als was doch from vnnd [e]hrlich ist, Darnach ich mich stedes richtt Solt denn mei[n] traw verlohrenn sein, Krenckt mir mein sin v[nn]d gemůete, Jch hof sey solts erfahrenn schein mein sach sol werden gůet. 4. Den was die valsche zůngen thůendt ist Jetzůndt ahn dem tage, Ach dů mein feinns Braůnsmedtlein, Hor zů was ich dir sage, Halt dich nů stets in ehrenn alleinn, Wie ich dich hertzlieb meine So beheltes dů gůnst mit dieser kůnst, das gleůb dů mir medtlein reine. [Folio 96v] [fol. 96v] 5. Damit wil ich dem Medlein, gesůngn haben vrey Zů gůeter nacht ein Liedelein, Alles gůit wůnsch ich ir darbey Darmit das sey gedenck an mich Wen ich nicht bey ir bin, so behůet dich Gott mein feines leib, Ade ich fahr darhin. Vorige Volgende