Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 86v] [fol. 86v] [Ach winter Kalt] 1. Ach winter Kalt, wie mannichfalt, krenckt mir herz můedt vnnd sinne, Ach greis vnd alt, magstů balt, des bein ich wordenn innenn, mein glůck ist kleiner dan ein haar Darzů ist mir mein beůtel klaer Des iaeres hab ich klein von gewinne. 2. Jch fahr darher noch also fernn, Jch wolt mich gern ernehren es rewet mich sehr, vnd thůedt mir wehe, mein glůck wolt sich vonn mir kehrenn, nochtannig wil ich nit laessen, vf einn newes will ich hoffenn, Es werdt mir wol gelingenn. [Folio 87r] [fol. 87r] 3. Manniger spricht got troeste dich, mit seinem falschenn můede, Vnnd hůete vůr die kleffer dich, Got schendt alle falsche zůngenn, Sey sleichen darher, recht wie ein dieb Och ginngh es mir vbel es wer in lieb, Das hab ich woll befůnden. 4. Noch ist manniger man der es mir nicht en gann, das mir Got hat gegebenn, můcht es noch seinem willen gahnn, reich Got wer kůndt es lieben, noch můes es leidenn, das er nit sehet, Vnnd můes noch leidenn, das vill dingen geschegenn, dar widder kann er nit strebenn. [Folio 87v] [fol. 87v] 5. Dies reim ist aůß nach diessen straůs Ade ich fahr nach meiner straessenn, Ein kleine můiss Jnn einem kleinenn haůs, die můes mahn fahrenn laessenn, so langh das sey selber grift, Jch weis mir ein ketzeleinn das sey erschlickt, feins medtlein also r 6. Jch radt darher vf das wilte mehr, ich hoff mir solts gelingenn ade ich wil mit mir von vngenůchten singen wederůmb zů kehren verdůrf manigh perdt, sein glůck ist von im gefloegen, bescheidt er mag woll froelich singenn. Vorige Volgende