Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 58r] [fol. 58r] [Drei gesellen Jnn einem weinhaůs saessenn] 1. Drei gesellen Jnn einem weinhaůs saessenn, Es war nit gůet das sey sich vermaessen Sey aessen vnnd drůnckenn, vnnd hattenn einen rath Wer sich vf den abendt den schoensten boelen hat. 2. Es war sich einer darůndenn, Der sich das vermessen woll kůnde, Mir hatt vf den abenndt ein Medtlein zůgesagt, Das ich bey ir solt schlaeffenn, Die liebe lange nacht. [Folio 58v] [fol. 58v] 3. Das medtlein war beyhende, es hoert der redenn ein ende, Der liebe Gott der gab dem medtlein in seinen sin, Vnnd es ginck heimlich schlaeffenn, Vnd lies sich niemandt in. 4. Der tag ginck zů dem ende Der Reůter stůndt hinder den wenden, Er klopfet also liese mit seinem ringelein, Stehe vf dů wacker Medtlein Vnnd laes mich Reůtter in. [Folio 59r] [fol. 59r] 5. Vnnd ob ich nicht enschlieffe, Vnnd ich inne liesse, Dů solt mir ihrstenn sagenn, Was nechten bey dem Wein gesagt Jr thů bey mir solt schlaeffen Die liebe liebe lange nacht. 6. Nechten war ich trůnckenn, Doe redt ich ohn gedanckenn, Vnnd was ich hab geredt, Das dedt der koele wein, sehe aůf dů wacker medtlein, Vnd laes mich Růtter Jhnn. [Folio 59v] [fol. 59v] 7. Jch wil dich nit inlaessenn, Nů reith gůet Reutter deiner straessen, Vnnd legh dein heůpt vf einenn groenenn schilt, darůff so rest so manicher Jůnger stoeltzer heltt. 8. Wor solt ich nu hin reitenn, Es schlaeffen alle die leůte Es regendt vnnde schnehet, soe groesser kalder windt, Sthe vf dů wacker medelein Vnnd laes mich reůter ihnn. [Folio 60r] [fol. 60r] 9. Vn ob ich nicht en schlieffe, Vnnd ich dan inne liesse, So nemesthů dein Roesselein, zwischen deine Spoerenn, Vnnd lies mich Wacker medtlein in schanden also stahenn. Vorige Volgende