Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 46r] [fol. 46r] [Es sprach sich ein Wirdes Dochterlein] 1. Es sprach sich ein Wirdes Dochterlein Jn diessem newen Jaer Jch weis mir einn reůtter ist heůpsch vnnd fein Wir zwey wir konnen woll frisch vnnd freůndtlich sein Braůn aůgen lůchten klaere. 2. Denselbigen knaben denn will ich habenn, vnnd solt es kosten leib vnnd lebenn, mit im will ich von hinnen, es schwingt mich vber ein heidt woll breidt, vnnd wer es schoen vatter vnnd můetter leidt, mit demselbigen will ich von hinnenn. [Folio 46v] [fol. 46v] 3. Vnd ich en wil geinen handtwerks knabenn, Vnnd wer solt es inen gelernet habenn, mit schoenen Jůngkfrawenn zů schertzenn, Er arbeidt die nacht vnnd oůch denn tagh, Das er mit schoenen Jůngkfrawen schimpffen noch schertzen magh, Der frewdenn ist er vergessen. 4. Vnd ich wil keinen Ackerknaben, Sey thůendt recht wie die wilde Raben, Vnd wan sey sůllen essen So kocht man in einen haůern brey vnd setz in ein krůegh mit wasser darbey Das gfalt mir nicht wol im hertzen. [Folio 47r] [fol. 47r] 5. Darůmb ist so gůet bei den Stůdenten sein, Sey drincken so gern den koelen wein, Sey essen die hoener gebraten, Sey singen so soes Das hoer ich gernn, Vnnd sey lůchten recht wie der morgen stern, Das gefelt mir gar wol in meinem hertzenn. Vorige Volgende